Forum Gesundheit und Fitness Gesundheit Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining

Gesundheit Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf navallo vom 01.09.2012, 19:28:53
Unser Gesundheitswesen ist krank. Daran sind nicht die Ärzte schuld.


das interesse der herrschenden klasse ist , die gesundheitsversorgung grundsätzlich
zu einer privatangelegenheit zu machen .
die privatisierungen der krankenhäuser und ihre umwidmung in gewinnorientierte dienstleistungsbetriebe , war der erste schritt .
die sogn. IGEL-leistungen sind ein weiterer versuch , regelleistungen dem katalog der gkv
zu entkoppeln und notwendige behandlungen auf eine bar/cash ebene zu lotsen .

schuld an dieser entwicklung ist der wunsch des bürgertums , jedwede soziale errungenschaft
zurückzufahren und die menschen in ihrem sinne profitabel auszupressen .

was haben die ärzte damit zu tun ?

zu meiner studienzeit , war es unter den angehenden ärzten eigendlich satz ,
sich als hilfreiches , soziales wesen zu begreifen und seinen beruf als
berufung zu verstehen ...
heute labern schon die erstsemester nur noch von dem grossen geld .

das problem wird man nur politisch lösen können .

sitting bull
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf navallo vom 01.09.2012, 19:28:53
..ich habe ja eingangs geschrieben, dass es für und wider gibt.

Jeder sollte das glauben, was er auch verantworten kann, sollte sich aber dann nicht beschweren, wenn er enttäuscht wird.

Du machst es dir sehr einfach mit den Schuldzuweisungen.

Ich finde es richtig, wenn vom Grundsatz her die Behandlungskosten kontrolliert werden.

Eine Solidargemeinschaft hat auch seine Grenzen und sollte sich auf das Notwendigste konzentrieren und nicht auf die Sonderwünsche Einzelner.

Sicher, über das Honorar der Ärzte kann man geteilter Auffassung sein und ich möchte nicht dazugehören, unwissend nachzuahmen, was viele für falsch oder richtig halten.
Ich kann es nicht beurteilen.

Frage:
Hast du schon einmal einen Arzt jammern hören, wenn er „genötigt“ ist, dir IGEL Leistungen anzubieten?

Ich nicht, dem Arzt fielen nur die Kinnladen herunter, wenn du die Leistung nicht genommen hast.

Wenn es darum geht zusätzliche Einnahmen zu erzielen, dann hat der Arzt Zeit, um dir alles ausgiebig und nochmals ausgiebig zu erklären, er bekommt es ja gut bezahlt.

Kein Arzt fragt dich, ob du es dir nicht leisten kannst, im Gegenteil, dir wird ein schlechtes Gewissen suggeriert.

Frag mal, wie viele Ärzte nur von Privatpatienten leben können?

Ich habe es getan.

Im Übrigen halte ich nichts von den spektakulären Fällen, das kommt leider immer wieder vor und hat sehr viele verschiedene Ursachen.

Die Zeiten, wo der Patient hilflos und unmündig dem Arzt gegenübersteht, sind zum Glück vorbei.

Fast alles kann man heute im Internet nachlesen, vorausgesetzt, man sucht und liest die richtigen Seiten.

Ex Gesundheitsministerin Schmidt und ihre Nachfolger haben eine Reform verabschiedet, die keine ist. Hier ging es einzig um allein um Prestigefragen, es ging um Macht.

Ich weiß ja nicht, wo bei dir die Kriminalität anfängt; bei mir überall dort, wo bewusste Vorteilsnahme auf Kosten anderer erzielt werden.

Sicher, der Arzt sagt ja erst einmal nichts Falsches, wenn er nicht die ganze Wahrheit sagt, sondern nur bestimmte Aspekte.

Zum Schluss hat es eh der Laie falsch verstanden.

Sei es wie es sei, es wird immer Menschen geben, die Meine Auffassung nicht teilen.

…ein..

olga64
olga64
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 02.09.2012, 14:03:48
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass Ärzte immer geldgieriger werden. Wo liegt die Berechtigung bei einer BEvölkerungsgruppe, die durchschnittlich über ein Jahreseinkommen von 170.000.-- Euro verfügt? Jeden sog. Banker würde man verbal zerfleischen, wenn dieser diese enormen weiteren Forderungen stellen würde, wie es die Ärzte immer wieder machen.
Und dann diese Drohungen - nur zu Lasten der wirklich Kranken und vor allem gesetzlich Versicherten. In unserer exponierten Lage erklären sie offen, dass sie bei Streik natürlich alle Privatpatienten weiter behandeln würden. Viele Praxen haben bereits umgestellt und behandeln nur noch Privatpatienten. Dies sind dann die Fachärzte, wo GKV-Versicherte keinen Arzt mehr in ihrer Umgebung finden.
Die Damen und Herren Ärzte sieht man dann in ihrer Freizeit, wie sie im Porsche oder SUV-Fahrzeug auf die teuren Golfplätze fahren oder in unseren guten und teuren Restaurants speisen. Bei Vier-Augen-Gesprächen mit solchen Ärzten geben diese es auch grinsend zu.
Ich habe dafür kein VErständnis mehr (obwohl es mich nicht betrifft). Es steht so abseits von früherer ärztlicher Ethik und auch deren Eid, den sie ja mal alle geleistet haben. Und die Betroffenen (Patienten) scheinen auch noch Verständnis für diese Gruppe aufzubringen? Olga

Anzeige

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf olga64 vom 07.09.2012, 17:30:30
Na Olga, da haste Dir wieder den frustneid auf leute, die mehr verdienen, als Dir es gelang, vom halse geschrieben.
Ich kenne in meiner gegend keinen mediziner, der solche summen verdient.
Die "Einnahmen" an honorar von GKV und PK dürften hier bei 100.000 bis 160.000 Euro liegen.
Das sind allerdings die einnahmen vor kosten und vor steuern.
Unsere sensationspresse macht einfach mal wieder aus den einnahmen den gewinn und vergißt, daß eine arztpraxis abhängig von größe,lage, ausstattung und personal eine menge ständig steigender kosten zu erwirtschaften hat und vom übrigen noch ordentlich steuern zahlen muß.
Ich hab jahrelang und aushilfsweise jetzt noch buchhaltung und steuer für meinen sportkumpel, einen hausarzt der alten, leider aussterbenden sorte der landärzte gefertigt und weiß wovon ich rede.
Die einnahmen durch PKV, kannste hier im Osten auf dem land als trinkgeld betrachten, das reicht nicht mal fürs benzin für die hausbesuche.
Übrigens, die ersten wessis, die hier auftauchten, alle Privatversichert, hatten sich als kleine nebeneinnahme ein ärztehopping ausgedacht.
Bei krankheit zum arzt, die rechnung nicht bezahlt, beim nächsten wehwehchen den nächsten arzt aufgesuch und so weiter.
Nun hat der kleine ostarzt wegen summen von 50 bis 100 DM nicht gleich ein aufwendiges gerichtsverfahren eingeleitet und so meistens auf sein geld verzichtet.
Die rechnung haben die betrüger dann sicher noch lächelnd
bei ihrer kasse eingereicht und kassiert.
Das hat sich inzwischen gegeben, denn die hier geblieben sind, haben sich " integriert" und die betrüger sitzen inzwischen oder sind grußlos untergetaucht.
Im übrigen hat sich hier auf dem land vor jahren noch kein mediziner mit IGEL beschäftigt.
Das begann nachdem die krankenkassen immer mehr leistungen aus der GKV eliminierten und zu privatleistungen machten.
Da tauchten plötzlich "berater" und gerätevertreter auf um den ärzten solche leistungen aufzuschwatzen.
Leider hat sich das bei der "neuen ärztegeneration" (da geb ich SB recht) so eingespielt, den patienten allerlei "mist"
aufzudrängen.
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf olga64 vom 07.09.2012, 17:30:30
Man muss nicht unbedingt das Licht des anderen ausblasen, um das eigene Licht leuchten zu lassen.

Phil Bosmans


Frau Olga, Sie schreiben, wie Sie es gerade brauchen.
Mal verteidigen Sie die oberen Schichten, mal kritisieren Sie diese.
Ich erkenne keine Gradlinigkeit bei Ihnen, aber das geht mich eigentlich nichts an.
Was wer mit seinem Geld macht, welches Auto er fährt und wo er speist, das ist doch hier nicht das Hauptproblem.
Sie sind sehr, sehr schnell mit Ihren Schuldzuweisungen.
Ich habe nur versucht klarzustellen, dass nicht nur die Krankenkassen, nicht nur die Mediziner und nicht nur die Patienten daran schuld sind.
Schuld sind die Politiker, die eine einseitige Gesundheitspolitik mit dem Namen „Gesundheitsreform“ forcieren.
Und nun könnte man sehr, sehr viele negative Beispiele aufführen, wo letztendlich die Politik der „Steigbügelhalter“ für die unersättliche Mehrung des Kapitals ist.
Natürlich ist es ein ganz menschliches Bedürfnis auch davon zu profitieren, doch sollte man nie vergessen, zu welchen Lasten es geht.
Und bei mir hört bei Ungleichheit und Ungerechtigkeit das Verständnis auf.
Und dann spielt es keine Rolle, ob ich davon betroffen bin oder nicht, wie Sie mit Nachdruck unterstreichen.
…ein..
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von sonja47
als Antwort auf Edita vom 01.09.2012, 18:09:11
@Edita

Mündigen Patienten kann sowas nicht passieren, wer sogenannt
Arzt gläubig bleibt, der ist sehr schnell mit Allem einverstanden!

Bin Schweizerin, kritisch stehe ich einem neuen Arzt gegenüber,
höre und fühle erst mal wie er/sie auf mich wirken, befehlen für
X was lasse ich nicht zu!
Ich höre nur auf, Frau S. man könnte dies oder das, so oder so
angehen, doch nur wenn sie einverstanden sind!

Auch in der Schweiz haben wir noch viel zu viel Arztgläubige,
der "Gott in weiss" wird schon das Richtige tun, wer so denkt
legt sein Leben total in die Hand des Arztes!

Arzt und Patient sollen gleichwertige Partner sein, steht wirklich was Notfallmässiges vor, sachlich und medizienisch/chirurgisch, soll der Patient so schnell wie möglich
in einem Gespräch unter vier Augen informiert werden, wobei der Patient seine Fragen anbringen darf und soll!

Mir ist sehr wohl klar dass ich niemals mit Deutschen Angelegenheiten, Gesetzen und neuen Beschlüssen, von der Schweiz aus agieren darf!
Doch es ist mein Intresse wie und was im Nachbarland wieder verändert wird!

Sonja

Anzeige

sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von sonja47
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 07.09.2012, 19:44:21
ein_lächeln

Da schreibst du auch für die Schweiz, genau so ist es auch bei uns! Vom Bundesrat aus wurde beschlossen was ein Krankenhaus, ein
Alterspflegeheim pro Jahr an Finanzen einzubringen hat!

Es werden für die Leitung der Krankenhäuser und Pflegeheime seit
längerer Zeit Finanzmanager eingestellt, erreicht einer zu wenig
Rendite, so wird er sehr schnell durch einen noch harter
durchgreifenden Finanzm. ersetzt!

Die Krankenhaus Tage nach einer Operation wurden drastisch gekürzt, kürzlich schrieb der Tages - Anzeiger ironisch,
bis jetzt wurde noch kein Operierter blutend nach Hause geschickt!

Kühle Welt dort wo nur noch das Geld regiert!

Schaut gut auf Eure Gesundheit, bleibt oder werdet gesund, leider
ist dies bei vielen Menschen nicht mehr möglich, ich weiss!

Alles Gute für Euch Alle im ST!

Sonja
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von olga64
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 07.09.2012, 18:44:12
I
ich kenne in meiner gegend keinen mediziner, der solche summen verdient.
Die "Einnahmen" an honorar von GKV und PK dürften hier bei 100.000 bis 160.000 Euro liegen.
Das sind allerdings die einnahmen vor kosten und vor steuern.
geschrieben von gram


Gram, auch wenn Sie es nie glauben werden - es gibt ausser Ostdeutschland noch andere Bereiche in Deutschland, die prosperierend und auch reich sind - und proportional hierzu verdienen die dort niedergelassenen Ärzte sehr, sehr viel Geld und wollen immer mehr.
Und by the way: ein Jahresgehalt von 160.000.-- ist so schlecht ja auch nicht. Mit einem guten Steuerberater kann man hiervon ganz schön was netto übrigbehalten. Verglichen mit dem "normalen Arbeitnehmer", der froh ist, ca 3% mehr Gehalt zu bekommen (vor Steuern) - ist es eine Unverschämtheit, wenn die Götter in weiss denken, sie könnten einfach mal so wieder 11% mehr verlangen.
Wie schon gesagt - mich betrifft es nicht; auch nicht die Streiks der Ärzte, die ja auf dem Rücken der gesetzlich Versicherten ausgetragen werden. Olga
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf olga64 vom 10.09.2012, 15:46:08
Liebe Olga, die von mir genannten summen sind EINNNAHMEN.
Da gibts dann allerdings noch die positionen kosten und steuern, dann erst kommt daraus ein jahresgehalt.
Ich dachte Du kannst das aus meiner schilderung entnehmen.
War eigentlich, wie man so schön sagt, idiotensicher.
Übrigens bei den praxen, die ich kenne, liegen die kosten so zwischen 50% bis 60% der EINNAHMEN.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wirtschaftsministerium fördert Ärzte-Verkaufstraining
geschrieben von olga64
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 10.09.2012, 16:19:11
Sie bringen hier wieder mal vieles durcheinander - gerne helfe ich Ihnen. Sie meinen sicher Brutto-Einnahmen und Nettoeinnahmen. Letztere sind jene, wenn alle Abzüge geleistet wurden (was ja bei normalen Gehaltsempfängern auch so ist). Nur haben Ärzte, die als Selbstständige agieren, viele Vorteile: sie sind günstiger versichert, können ihre Kredite z.B. für die Praxen besser absetzen. Meist haben sie eine Ehefrau, die proforma in der Praxis mitarbeitet - die dann (auf dem Papier) ein gutes Bruttogehalt erhält, welches ebenfalls steuerlich berücksichtigt wird. Dazu kommen mindestens zwei Dienstfahrzeuge und vieles, vieles mehr.
Wie gesagt - meine Erfahrungen resultieren aus unserer wohlhabenden oberbayerischen Gegend mit vielen Privatversicherten. Wie dies im Osten unserer Republik ist, weiss ich natürlich nicht; ich weiss allerdings, dass dort Ärztemangel herrscht, was ja auch seine (finanziellen) Gründe haben wird. Olga

Anzeige