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Gesundheit Zucker oder Fett: Was schadet mehr?

mane
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Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von mane
Einige Diäten verbannen Zucker aus dem Ernährungsplan, andere das Fett. Doch was ist schlimmer? Auf Arte lief gestern darüber eine interessante Dokumentation: Arte

Chris und Xand Van Tulleken sind eineiige Zwillinge in den Mittdreißigern, haben die gleichen Gene und einen ähnlichen Lebenswandel. Einen Monat lang testeten sie die Auswirkungen von Fett und Zucker auf den eigenen Körper. Der eine nahm eine stark zuckerreiche und fettarme Nahrung zu sich, der andere eine fettreiche Nahrung ohne Zucker. So konnten sie sicher sein, dass die Veränderungen in ihrem Körper ausschließlich auf die Ernährung zurückzuführen sind. Bei ihrem Experiment wurden sie von einem Ernährungsberater begleitet, ließen Gewichts- und Körpermasseschwankungen untersuchen, ihren Blutdruck, Cholesterin- und Blutzuckerspiegel messen und unterzogen sich physischen und kognitiven Leistungstests – mit teils überraschenden Ergebnissen.
geschrieben von Doppelter Selbstversuch
Locomotivedriver
Locomotivedriver
Mitglied

Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von Locomotivedriver
als Antwort auf mane vom 28.02.2015, 20:08:19
Für mich sind beide Stoffe schädlich bei übermässigem Genuss.
arno
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Mitglied

Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von arno
als Antwort auf mane vom 28.02.2015, 20:08:19
Moin, mane,

es gibt sehr viel verschiedene Zucker, synthetische Süßstoffe und
noch viel mehr Fette, gesättigt und ungesättigt, synthetische
usw..

Zucker und Fette sind keine Naturprodukte mehr, sondern Chemikalien, die in der Lebensmittelindustrie aus Lebewesen
und weniger aus dem Erdöl gewonnen werden !


Im Prinzip besitzen die isolierten Energieträger Zucker und Fette
in etwa gleichgroße Energiehalte, werden aber unterschiedlich verstoffwechselt.
Isolierte, raffinierte Zucker und Fette dienen nicht der Gesundheit!

Um z. B. 120 Gramm Zucker schadensfrei verstoffwechseln zu können,
müßte man eine 1 kg schwere Zuckerrübe mit ihren Ballaststoffen,
Vitaminen usw. essen.
Das macht aber niemand.
Der langzeitige Genuß von Zucker und Fetten führt über die Zeit
zu den ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten.

Gruß arno

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mane
mane
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Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von mane
als Antwort auf Locomotivedriver vom 28.02.2015, 20:28:29
Für mich sind beide Stoffe schädlich bei übermässigem Genuss.


Hallo Loco,

in der Dokumentation auf Arte wurden nach einem Monat einseitiger Kost die Gehirnleistungen, die sportlichen Leistungen, das Gewicht und die Blutwerte kontrolliert.
Dabei hatte eine kohlenhydratreiche Ernährung eine positive Auswirkung auf die Konzentration und die Merkfähigkeit.
Ebenfalls zeigte sich diese Kost bei der sportlichen Betätigung als besserer Energieversorger, gegenüber von fettreicher Nahrung.
Bei der Gewichtsabnahme kam es zu folgendem Bild: Die Zuckerkost schlug mit einem Kilo zu buche, davon jeweils zur Hälfte Muskel- und Fettabnahme. Bei der fettreichen Kost wurden 3,5 kg abgenommen. Doch war sie die ungesundere Variante, das es sich um 2 kg Muskelmasse und 1,5 kg Fett handelte.
Die Blutwerte waren, bis auf das Insulin, bei beiden Essvarianten kaum verändert. Was das Insulin betrifft, zeigte sich die fettreiche Kost unerwartet als die ungesündere.

Zucker oder Fett: Was schadet mehr?

Mane
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Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von mane
als Antwort auf arno vom 28.02.2015, 21:25:27
Moin, mane,

es gibt sehr viel verschiedene Zucker, synthetische Süßstoffe und
noch viel mehr Fette, gesättigt und ungesättigt, synthetische
usw..

Zucker und Fette sind keine Naturprodukte mehr, sondern Chemikalien, die in der Lebensmittelindustrie aus Lebewesen
und weniger aus dem Erdöl gewonnen werden !


Im Prinzip besitzen die isolierten Energieträger Zucker und Fette
in etwa gleichgroße Energiehalte, werden aber unterschiedlich verstoffwechselt.
Isolierte, raffinierte Zucker und Fette dienen nicht der Gesundheit!

Um z. B. 120 Gramm Zucker schadensfrei verstoffwechseln zu können,
müßte man eine 1 kg schwere Zuckerrübe mit ihren Ballaststoffen,
Vitaminen usw. essen.
Das macht aber niemand.
Der langzeitige Genuß von Zucker und Fetten führt über die Zeit
zu den ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten.

Gruß arno
geschrieben von arno


Hallo Arno,

bei dem erwähnten Experiment durften die Probanten alles essen, worauf sie aus ihrer Nahrungsmittelgruppe Lust hatten. Soweit ich es erkennen konnte, waren dies bei der kohlenhydratreichen Kost: Brot, Pasta, Reis, Kartoffeln, Gemüse usw. Auch bei der fettreichen Variante war es die ganze Palette, also nicht überwiegend raffinierte Nahrungsmittel. Auch gab es keine Mengenbegrenzungen.

Da dieser Versuch nur zwei Leute umfasste, darf man ihn nicht überbewerten.
Im Anschluss daran kam noch eine Wissenschaftlerin zu Wort, die über 10 Jahre wissenschaftliche Studien über dieses Thema geführt hat. Sie meinte, dass die Abweichungen gering seien und allein in Bezug auf weniger Fett oder weniger Kohlenhydraten etwas zu ändern, würde nicht viel bringen.

Besonders begehrenswert seien Nahrungsmittel, die jeweils zur Hälfte aus Kohlenhydraten und Fett bestünden. Das Problem sei auch die hohe Energiedichte, was sehr verlockend sei und zur Gewichtszunahme führe, weil man schlecht mit dem Essen aufhören könne.

Es ist also weniger das Fett noch der Zucker, was schadet, sondern die süchtig machende Kombination aus beiden.

Gruß Mane
Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 28.02.2015, 20:08:19
Hallo mane,

ich habe die Sendung auch gesehen, und für mich war besonders interessant, dass eine fettreiche Ernährung mit völligem Verzicht auf Kohlenhydrate langfristig einen Typ II-Diabetes verursacht bei gleichzeitigem Verlust an Muskelmasse:
Da zur Energiegewinnung unbedingt Kohlenhydrate benötigt werden, würde das Eiweiß der Muskulatur zerlegt, um aus den Aminosäuren Zucker zu synthetisieren. Bei diesem Vorgang würde dann zunächst eine Insulinresistenz entstehen und als deren Folge dann ein Diabetes....

Ebenfalls interessant fand ich den Rattenversuch: Bei einer einseitigen Ernährung nur mit Kohlenhydraten bzw. nur mit Fetten, blieb das Gewicht der beiden Ratten konstant:Sie fraßen nur bis sie satt waren.
Wurde den Tieren aber ein Gemisch aus Kohlenhydraten und Fetten vorgesetzt, fraßen sie wesentlich mehr, als sie an Kalorien benötigten und wurden entsprechen dick: Erst die Kombination aus Fett und Zucker blockiert also das Sättigungs-Kontrollsystem und stimuliert das Belohnungssystem im Gehirn - mit der Folge, immer mehr haben zu wollen ... (gilt leider nicht nur für Ratten

Gruß, Ursula

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arno
arno
Mitglied

Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2015, 18:40:59
Hallo, ursula,

wenn man an die ausschließliche Fleisch-Ernährung der Eskimos denkt, scheint Deine Aussage, "dass eine fettreiche Ernährung mit völligem Verzicht auf Kohlenhydrate langfristig einen Typ II-Diabetes verursacht bei gleichzeitigem Verlust an Muskelmasse" sehr fragwürdig zu sein.
Ausführliche Versuche mit Ratten, bezüglich der Ernährung mit
Kohlenhydraten und Eiweißen wurden nach dem zweiten Weltkrieg
von dem Prof. Dr. Werner Kollath, dem Begründer der Vollwerternährung, durchgeführt. Die Ergebnisse der Versuche wurden in dem Fachbuch:

Zivilisationsbedingte Krankheiten und Todesursachen
- Ein medizinisches und politisches Problem -

im Haug Verlag Ulm/Donau
veröffentlicht.

Ich möchte noch auf 2 aktuelle Artikel hinweisen, die auf die
krankmachenden Emulgatoren in unseren fetthaltigen Lebensmitteln
hinweisen. (Emulgatoren sind chemische Stoffe, die Fette wasserlöslich machen und als Geschmacksverstärker benötigt werden)

1) Machen Emulgatoren im Essen krank und dick?

2) Colitis: Konservierungsmittel schädigen Schleimbarriere im Darm

Gruß arno
arno
arno
Mitglied

Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von arno
als Antwort auf mane vom 01.03.2015, 17:36:00


........

Es ist also weniger das Fett noch der Zucker, was schadet, sondern die süchtig machende Kombination aus beiden.

Gruß Mane
geschrieben von mane


Moin, mane,

das beste Beispiel für die süchtig machende Kombination
von Fett und Zucker ist Speise-Eis in allen Varianten!
Es schmeckt sehr gut.
Die meisten Genießer wissen aber nicht, dass im Eis mit Hilfe
von Emulgatoren sehr viel Fett unsichtbar versteckt wird.
Eine Kalorienbombe pur !

Gruß arno
mane
mane
Mitglied

Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2015, 18:40:59
Erst die Kombination aus Fett und Zucker blockiert also das Sättigungs-Kontrollsystem und stimuliert das Belohnungssystem im Gehirn - mit der Folge, immer mehr haben zu wollen ... (gilt leider nicht nur für Ratten
Gruß, Ursula


Mein Schwachpunkt ist die Schokolade, mit der ich mich gerne "belohne".

Ballaststoffreiche Kost erhöht wiederum das Sättigungsgefühl und wir essen weniger davon. Eine Scheibe Vollkornbrot mit Butter und Käse hat sowohl Kohlenhydrate als auch Fett und dagegen ist wohl wenig einzuwenden. Während diese Kombination mit Weißbrot dazu führen wird, mehr zu essen als der Hunger vorgibt.

das beste Beispiel für die süchtig machende Kombination
von Fett und Zucker ist Speise-Eis in allen Varianten!
Es schmeckt sehr gut.
Die meisten Genießer wissen aber nicht, dass im Eis mit Hilfe
von Emulgatoren sehr viel Fett unsichtbar versteckt wird.
Eine Kalorienbombe pur !
geschrieben von arno


Normalerweise signalisiert uns unser Gehirn, wann wir satt sind und wann es Zeit ist, zu essen. Unnatürliche kalorienreiche Nahrungsmittel können diese Signale aushebeln und uns zu einem krank machenden Essverhalten antreiben.
Speiseeis, Sahnetorten, Pizza und andere Fertigprodukte haben, wie Du schreibst, Ersatzstoffe, wie Emulgatoren (außerdem Verdickungsmittel, künstliche Aromen, chemische Farbstoffe, Geschmacksverstärker und mehr), die aus ehemals natürlichen Nahrungsmitteln, Kunstprodukte mit geringem Nährwert machen.

Gruß Mane
Re: Zucker oder Fett: Was schadet mehr?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 01.03.2015, 20:34:29
Hallo, ursula,

wenn man an die ausschließliche Fleisch-Ernährung der Eskimos denkt, scheint Deine Aussage, "dass eine fettreiche Ernährung mit völligem Verzicht auf Kohlenhydrate langfristig einen Typ II-Diabetes verursacht bei gleichzeitigem Verlust an Muskelmasse" sehr fragwürdig zu sein.

Gruß arno
geschrieben von arno


Hallo Arno, warum "fragwürdig"?

Bekommen Eskimos etwa keinen Diabetes und andere Zivilisationskrankheiten?
Und wie alt werden sie im Durchschnitt?

Meines Wissens liegt die Lebenserwartung der sich weitgehend traditionell ernährenden Eskimos heute bei etwa 50-60 Jahren. Das spricht nicht gerade für ihre Ernährung ...

Gruß, Ursula

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