Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "aus dem Lesebuch meiner Mutter: die Wacht am Rhein"

Gruppenbeitraege "aus dem Lesebuch meiner Mutter: die Wacht am Rhein"

Guten Morgen Isabelle,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Du hast recht, dieses Lied ist aus unseren geschichtlichen Erinnerungen bzw. Lehrstunden nicht wegzudenken.

Wie gut ist es, dass diese Zeit hinter uns liegt.
Frankreich, gegen das sich dieses Lied ja in erster Linie richtete, ist ein so wundervolles Land und wann immer ich ins Elsass komme, werde ich freundlich empfangen.
Ich denke auch Du, in Grenznähe lebend, hast solche Erfahrungen gemacht. Höre ich doch immer wieder, dass Du oft über die Grenze fährst. Das tut man nur wirklich dann, wenn man sich wohl fühlt.

Wie oft erlebe ich die Höflichkeit und Freundlichkeit der Elsässer, mit mir Deutsch zu sprechen und es ist auch gut, dass der Elsässische Dialekt wieder gesprochen wird.
Auch das war viele Jahre anders.
Es ist wichtig weiter daran zu arbeiten, dass sich das politische und menschliche Klima nie wieder in der besungenen Richtung ändert.

Ich setze mal noch einen Link zu dem Lied ein, den ich sehr interessant finde und der zu den geschichtlichen Hintergründen Auskunft gibt.

Liebe Grüße

Meli
isabelle
isabelle
Mitglied

Genau so ist es
geschrieben von isabelle
liebe Meli.
Ich fahre sehr gerne "rüber" und die Lothringer kommen auch zu uns zum Einkaufen.
Manchmal wird in einigen Kaufhäusern mehr französisch als deutsch gesprochen.
Das Elsaß finde ich besonders schön, und ich verstehe auch den Dialekt. Bei uns wird ja der Dialekt hoch gehalten. Die Cousine meiner Mutter war Heimatdichterin und hat Bücher im Dialekt geschrieben.
Als ich noch an der Luxemburger Grenze lebte, bin ich auch dort zum Einkaufen gefahren. Letzteburger Dialekt ist für mich leicht verständlich.

Ein Glück, dass die Grenzen offen sind und wir hüben wie drüben uns besuchen können und auch Freundschaften pflegen dürfen.

Alles Liebe
Isa
cecile
cecile
Mitglied

Tempi passati
geschrieben von cecile
Mich beschleicht immer ein ziemlich mulmiges Gefühl, wenn ich solch patriotische Texte lese!
Doch zum Glück sind ja wenigstens am Rhein jetzt friedliche Zeiten angebrochen.

Ich habe mir mal die französischen Antworten zu der Wacht am Rhein und besonders zu dem in einem andern Blog ebenfalls veröffentlichten Becker-Lied angesehen:
Wow!!

Alfred de Musset hat mindestens ebenso scharf "zurückgeschossen".
Das hätte ich dem alten Romantiker niemals zugetraut !
Ich verzichte liebend gern darauf, sein Gedicht Nous l'avons eu, votre Rhin allemand hier einzusetzen.
Wer will, kann danach googeln - aber ich glaube, es lohnt sich nicht.

Lohnender wäre da schon die versöhnliche Marseillaise de la Paix (Friedensmarseillaise), 1841 von Lamartine geschrieben.

Aber wie gesagt, tempi passati!

Zum Schluß noch eine Szene aus "Casablanca" - erinnert ihr euch?

Wacht am Rhein contra Marseillaise

Beim Anblick dieser Szene wird einem bewußt, wie glücklich wir uns schätzen können, grenzüberschreitend friedlich und harmonisch miteinander leben zu können ... und wie selbstverständlich es uns eigentlich schon scheint!

In diesem Sinne:

Gruß! Salut!

und speziell für Isabelle:
Moien aus Lëtzebuerg


Cécile

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miriam
miriam
Mitglied

Die Antworten auf soche Texte...
geschrieben von miriam
...sind eigentlich der interessanteste Teil.

So lese ich bei Kurt Tucholsky (diesmal mit Kaspar Hauser unterschrieben) in der letzten Strophe seines Revolutions-Rückblick:

Kommt diesem Lande niemals denn ein Retter?
Die graue Regenluft weht naß und fahl.
Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter:
Fahr wohl, fahr wohl, November-Ideal!
Denn erstens kostest du zu hohe Spesen,
und zweitens singt ihr noch die Wacht am Rhein –
Tatü-tata – es wär zu schön gewesen,
behüt dich Gott, es hat nicht sollen sein!


Kaspar Hauser
Die Weltbühne, 06.11.1919, Nr. 46, S. 576.

Gruß von Miriam

Für das ganze Gedicht, siehe Link:




luchs35
luchs35
Mitglied

Nichts geschenkt
geschrieben von luchs35
Die beiden sich damals recht feindselig gegenüberstehender Länder und ihre Dichter haben sich nichts geschenkt. Es war die Zeit des in leise aufkommenden Nationalismus hüben wie drüben. Ich bin überzeugt, diese Zeit ist völlig überwunden, so friedlich wie heute ging es zwischen beiden Ländern noch nie zu.

Luchs
isabelle
isabelle
Mitglied

Und das ist auch gut so
geschrieben von isabelle
ich war an Ostern in Sarralbe da war mein Vater in Gefangenschaft...

Wem sollte ich böse sein? Es war Krieg und Franzosen waren auch in Gefangenschaft. Ich hege keinen Groll. Ich mag die Franzosen, ihren Lebenstil, ihr Essen und vor allem ihre wunderbare Sprache, und fahre immer wieder gerne hin.

Das Saarland war ja lange Frankreich angegliedert. Damals mussten wir, wenn wir in die Bundesrepublick (ins Reich? wollten über die Grenze. Wie schön ist es, dass wir heute mal schnell rüber können oder auch nach Luxenburg.

IsabelleNancy 18.04.2010(isabelle)


Dabo/Elsaß(isabelle)


Hab mal zwei Bilder reingesetzt von uns aus ne gute Stunde zu fahren.

Isabelle
Liebe Isa,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
da hast Du Dir eine schöne Gegend ausgesucht.
Ich war oft in der Gegend von Fraize, auch in Nancy oder Epinal - also über den Col de Bonhomme von mir aus - und mochte das sehr. Aber auch die südlichen Ausläufer sind mir gut bekannt, aber das ist schon die Franche Comté, die auch ganz wundervoll und wasserreich ist.
Wir haben Glück, dass wir in unserer Zeit leben dürfen.
Liebe Grüße
Meli

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