Gruppenbeitraege "Bislich, das Dorf am Deich"

indeed
indeed
Mitglied

Ich freue mich über die vielen Kommentare hier.
geschrieben von indeed
Das motiviert ungemein. Am Montag war ich wieder kurz in Bislich und kann somit noch ein paar Fotos nachreichen. Der Storch war oben im Nest mit seinen geschlüpften Jungen. Leider ist mein Zoom nicht stark genug. Mehr konnte ich nicht heraus holen, aber vielleicht freut ihr euch doch ein bisschen:

Verschiedenes(indeed)


Verschiedenes(indeed)


Der Blick vom Bislicher Deich auf die Türme vom Xantener Dom. Xanten liegt Bislich auf der anderen Rheinseite direkt gegenüber.

Verschiedenes(indeed)


Blick vom Parkplatz am Deich in den Ort mit der kleinen ev. Kirche.

Danke für euer Interesse und seid herzlich gegrüßt von
indeed

anjeli
anjeli
Mitglied

Ich freue mich über deine Fotos
geschrieben von anjeli
über den Storch und die Kirchen.

Der Rhein auf dem Foto, der sieht aus wie ein kleiner schmaler Bach.
Nur eine optische Täuschung. Der Dom von Xanten ist auch zu erkennen.

Liebe Indeed, finde ich schön, dass du nochmal dort gewesen bist.

anjeli
Auch dieser Blog
geschrieben von ehemaliges Mitglied
zeigt wieder die wunderschöne Seite des Niederrheins. Mitunter habe ich wieder richtig Sehnsucht.
Sobald es mir möglich ist, fahre ich wieder zu meiner Freundin und melde mich dann bei Euch.

Liebe Grüße
Meli

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philemon
philemon
Mitglied

Es war einmal
geschrieben von philemon
Ich bin Bislicher - gewesen, immer noch...?´Wahrscheinlich schon. Jedenfalls bin ich hier aufgewachsen und habe die ersten zwanzig Jahre meines lebens dort verbracht. Ich bin Bislicher, doch wohl in ganz anderer Weise als vor allem die vielen begeisterten Touristinnen mein Dorf als heute eingemeindeten Stadtteil von Wesel erleben mögen. Irgendwie war es naturnäher und doch weniger idyllisch als hier geschildert. Die Straßen wurden erst nach 1945 asphaltiert, nachdem die Briten sie zu Lasten von Hecken und Gärten für ihren Nachschub verbreitert hatten. Es gab viel ärmlichere, inzwischen aufgehübschte Häuser und sehr viel weniger Neubauten. Zum Kriegsende lag nicht nur Wesel in Trümmern, sondern auch Bislich war Frontgebiet der aliierten Rheinüberquerung gewesen und entsprechend demoliert. Auch die katholische Kirche, mit ihrem hübschen Garten dahinter (teilweise auf der illegalen Mülldeponie) ist zerschossen gewesen. Es gab überhaupt noch keine "niederrheinische Seenplatte" wie heute. Dort wo jetzt die gefluteten Kiesgruben beginnen, eine ursprüngliche Teichlandschaft vorzutäuschen, bedeckte damals noch rheinschlammgedüngter, fruchtbarer Ackerboden das "weiße Gold", das die einheimischen Bauern dann später, auch wegen ihrer Nachwuchsprobleme, nach und nach versilberten.

Ich will euch die gute Laune nicht verderben, aber die Industrialisierung und Verstädterung ist natürlich auch an Bislich nicht vorüber gegangen. Doch bin ich froh, dass am Ende doch noch dieses schicke Dörfchen übrig geblieben ist, das besonders die Radfahrer/innen mit Recht zu schätzen wissen, obwohl es heute nicht einmal mehr ein vollwertiges Lebensmittelgeschäft vor Ort gibt.
Viel Spaß also noch in meiner alten Heimat! philemon
anjeli
anjeli
Mitglied

Danke Philemon für deinen Kommentare und dass du uns deine Sichtweise geschildert hast
geschrieben von anjeli
Wir, die Admins der Rheingruppe(Luchs35,meli,anjeli) freuen uns, dass du in Bislich geboren und aufgewachsen bist.

Ja, Wesel ist zu 98% zerstört worden und viele Menschen damals gingen aufs Land, auch um sich ein neues Leben aufzubauen.
Es ist schlimm, dass du diesen Krieg mit all seiner Grausamkeit erleben musstest.

Bislich wurde wie so viele Dörfer 1975 eingemeidet.Das Dorf Bislich ist ein kleines schmuckes Dorf. Es hat schon mehrfach beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden"
Preise gewonnen. U.a. 1987 und 1994 Gold auf Kreisebene. 1987 war es Silber auf Landesebene und 1995 nochmal Bronze.

Das ein Dorf sich verändert und sich den vorgegebenen Strukturen anpassen sollte/muss, das ist unvermeidlich.
Auch ist die Industriealisierung manchmal Segen, aber manchmal auch Fluch gewesen.
Es kommt immer auf die Betrachtungsweise an.

Meine Freundin und ihr Mann wohnen in meiner Stadt seit vielen Jahren. Auch wir waren mal ein verschlafenes Heidedorf bis die Industrie kam. Sie schaffte viele Arbeitsplätze und die Stadtkasse war prall gefüllt.
Meine Freundin wohnt in einer Eigentumswohnung im 7. Stockwerk. Wenn meine Freundin aus dem Fenster blickt, dann sie den Wald, die vielen Bäume und die sanften Erhebungen der Haard (Waldgebiet). Schaut aber ihr Mann aus dem Fenster, dann sieht er nur die Türme, die Schlote, die rauchenden Schornsteine des Kraftwerks und ist verärgert über den Anblick, meine Freundin aber freut sich über das viele Grün.

Indeed, die Verfasserin des Blog hat Bislich besucht und die vielen Fotos gemacht. Sie hat diese Wahrnehmung von Bislich so wie sie es geschrieben hat.
Auch die Einwohner von Bislich lieben ihr Dorf, da wird immer noch Gemeinschaft groß geschrieben.

Auch die vielen Touristen lieben diese Landschaft und es ist auch gut so.

Dörfer, Städte und Landschaften verändern sich und die Menschen auch.
Das ist Leben, immer Bewegung und kein Stillstand und das ist gut so.

anjeli
Das ist ein sehr interessanter Beitrag,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
der die Veränderungen in den dörflichen Strukturen durch eine für uns überschaubare Zeit aufzeigt.
Ich freue mich immer über solche authentischen Berichte der User, die beschriebene Dörfer, Gemeinden oder Städte während des eigenen Lebensweges kennenlernen konnten.

Herzlichen Dank und
lieben Gruß

Meli

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anjeli
anjeli
Mitglied

Ein Museum mit lebendiger Geschichte - das ist auch Bislich
geschrieben von anjeli
Da ist erstmal das Heimatmuseum Bislich, dann das Rhein-Deich-Museum und das Ziegelmuseum.

Für mich sind auch die Heimatmuseen einer Stadt und eines Dorfes Anlaufstellen, um etwas über das Leben, die Kultur
und den Wandel in der jeweiligen Region zu erfahren.

Heimatmuseum Bislich

Für mich ist es immer schön zu beobachten, dass Menschen sich ehrenamtlich einsetzen, um Zeitgeschichte darzustellen.

Auch ist es besonders wertvoll, dass der WDR sich auch solcher Themen widmet.
Wer sehr aufmerksam einige Sendungen des WDR verfolgt, der kann viele Kenntisse für sich entnehmen.
Ich bin erstmal auf das Dorf Bislich aufmerksam geworden durch die Sendung "Land und Lecker".

Dort hatte Thea Clostermann vom Biohof Clostermann ein Menü
gekocht und ihren Hof vorgestellt.

Biohof Clostermann

Wenn wir den Biohof Clostermann besuchen und das Dorf am Deich, dann werden wir Zeitzeugen befragen und vielleicht
auch einen Clip drehen.
Ich freue mich schon darauf.

Die Bislicher Insel, das Naturschutzgebiet ist schon 1784 entstanden. In diesem Jahr war eine schwere Hochwasserkatastrophe und der Rhein wurde im Anschluss künstlich verlegt. Ergebnis ist die Bislicher Insel, die auch über die Grenzen der Region bekannt ist.

anjeli
luchs35
luchs35
Mitglied

Nostalgie pur
geschrieben von luchs35
Dörfer wie Bislich erwecken die Sehnsucht nach Orten, die ein intensives Gefühl des Zuhauseseins übermitteln. Sicher wird auch hier der sogenannte Fortschritt seine Wunden geschlagen haben - ich kenne Bislich nur von den Beschreibungen hier - aber die Bilder zeigen stille Winkel, an denen die Seele auftanken kann. Da bleibt nur noch die Hoffnung, dass vieles erhalten bleibt, wobei auch auch an andere, noch relativ unberührte Orte denke, von denen es trotz allem noch viele in Deutschland gibt.

Luchs

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