Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege "Buchbesprechung: Honeckers kleine Straßenbahnführerin v. Gertraud Gross"

Gruppenbeitraege "Buchbesprechung: Honeckers kleine Straßenbahnführerin v. Gertraud Gross"

Traute
Traute
Mitglied

An Karl,
geschrieben von Traute
danke, für Deine Sicht.
Ja so war es und so habe ich gelebt und so hat mich das Geschehen beeinflusst und werden lassen.Der Krieg hat ja nicht nur zerschossene Körper zurück gelassen.
Das man uns manipulierte, wurde erst später klar.
Als der Unmut in der Bevölkerung wuchs,und die Bevormundung
ein unerträgliches Maß erreichte, schloss sich die "breite Masse," der Bewegung an und konnte die Wende bewirken.
Vorher die Bürgerrechtsbewegung und die Künstler, die einzeln auftraten, machten die Organe nur noch wachsamer und verstärkten die Überwachung, von mal zu mal. Erst als all die Menschen, wie auch ich, sagten nun ist es genug, nun ist das Maß voll, und wir uns den Montagsdemonstrationen anschlossen, da war es Schluss mit Einsperren und an den Westen verkaufen, der Kritiker, soviel Gefängnisse hatte man nicht.
Mein Buch zeigt aber auch, wie lange die Geduld bei den Menschen strapaziert werden kann, an meinem Beispiel.
Es ist nicht voraussehbar, wann der Funke überspringt, der von der Bürgerrechtsbewegung ausgelöst wurde, aber wenn es so weit ist, dann helfen all die Wächter der Obrigkeit nicht mehr, dann gibt es kein halten.
Ich habe mitten in den großen Umwälzungen der jungen Geschichte mein Leben gelebt, es war zum Weinen und zum Lachen, zum Kämpfen und nicht Aufgeben. Es war ein Leben und ich habe mich durchgekämpft, vom 7 jährigen Kind, bis zur 70 jährigen Frau.
Traute
Marija
Marija
Mitglied

Neue ISBN 978-3-8442-1914-2 bitte beachten
geschrieben von Marija
Hallo Karl und liebe STler,



Die Neuauflage
ist unterwegs. Bücher können vorbestellt werden bei epubli www.epubli.de - oder amazon - oder direkt und ohne Porto in der Buchhandlung.

jetzt mit neuer ISBN

ISBN 978-3-8442-1914-2

Gertraud Gross
Honeckers kleine Straßenbahnführerin: Ein Frauenleben in der DDR.
dodo wartmann Hrsg
Gam Y


Herzlichen Gruß
Marija
Marija
Marija
Mitglied

viel gelernt
geschrieben von Marija
Liebe Traute,

du hast mir durch deine beiden Bücher sehr viel Einblick in "deine Welt" gegeben aber auch in die damalige Zeit und deren Umstände.
So konnte ich mir ein eigenes Bild machen. Und dieses Bild liegt nun in weiten Teilen jenseits des üblichen Geschichtswissen, welches ich mir als Nachkriegs-Westlerin aus Büchern und Fernsehberichten erwerben durfte.

Großartig und bewundernswert ist dein Einfühlungsvermögen in Menschen und Situationen. Was mich aber während der Arbeit mit deinen beiden Büchern immer wieder fasziniert hat, das sind dein Optimismus, deine Tatkraft und dein nie endender Humor.

Es war eine Freude für mich, dich über deine beiden Schriften kennen lernen zu dürfen. Und sicherlich wird es bald eine persönliche Begegnung geben !

Sei herzlich gegrüßt
deine
Marija
Traute
Traute
Mitglied

An Marija,
geschrieben von Traute
ach, so bin ich ganz einfach geworden, es ist ganz einfach so zu sein, schwer wäre es für mich, wenn ich mich zieren und stelzen müsste.
Es kann ja niemandem als Manko angerechnet werden, wenn er nicht weiß wie es dort(bei uns) war, wo eben abgeschottet und hinter hohen Mauern, auf ganz andere Art und Weise gelebt und regiert wurde.
Aber in bestimmten Bereichen waren wir um so mehr umeinander bemüht.
Natürlich wirkt das was über eine Generation Tagesordnung war, in uns weiter. So muss ich, und das mache ich gerne, mehr Takt aufbringen im Umgang mit all denen, die eine andere Erziehung erhalten haben.
Ganz verleugnen kann man 50 Jahre Leben aber nicht. So sollten wir einander ein bisschen mit Verständnis begegnen.
Es fremdelt noch hin und wieder, auf beiden Seiten, aber das gibt sich noch und gleicht sich an.
Um eines bitte ich immer wieder, man sollte den Bürgern die Regierung nicht vorwerfen oder gar vergelten wollen.Es ist schon in der Demokratie, von Wahl zu Wahl eine schwere Entscheidung. Wie aber sollten wir unseren Unmut äußern?
Das sah doch jeder, wie es denen ging die einen Namen hatten und protestierten. Die Maßnahmen wurden härter und schärfer, für alle. Es musste erst so weit kommen, (auch das die Russen Glasnost und Perestroika machten) das der Punkt erreicht war, dass solche Massen zusammen kamen und das selbe wollten, das es nicht mehr möglich war die alle ein zu sperren und zu internieren.
Dann war es gelungen und erfolgreich. In der Zwischenzeit haben wir so gelebt wie wir konnten. Das Recht denke ich muss man jedem Bürger lassen.
Aber ich bin auch gerne bereit alle Fragen zu beantworten, wenn ich die Antwort weiß.
Wie wäre es euch ergangen wenn ihr unsere Regierung und die Russen bekommen hättet?Man kann das ja mal in Gedanken durchspielen. Und wie wären wir geworden wenn wir von den drei West-Alliierten besetzt gewesen wären. Ich denke für mich, jeder hätte sich so verhalten wie der andere es getan hat?Das mal als Frage?
Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank für Deine Hilfe, liebe Marija und ganz besonders, dass Du es aushältst meinen Dialekt am Telefon ins Hochdeutsch um zu denken)
Traute
Traute
Mitglied

Honeckers kleine Straßenbahnführerin mit neuer ISBN
geschrieben von Traute
Wer bestellen will beim Verlag Epubli, oder Amazon vom PC aus:
Neue ISBN:
978-3-8442-1914-2

Das Buch ist nun ,wie das Wolfskind Traute ,in der dritten Auflage erschienen.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute

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