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Gruppenbeitraege Diskussion zum Artikel "aus dem Lesebuch meiner Mutter Liedtext von 1840 der freie deutsche Rhein"

luchs35
luchs35
Mitglied

Ein Stück Rheingeschichte
geschrieben von luchs35
Dieses Gedicht ist ein Ausdruck der sogenannten Rheinkrise, jenen Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich. Und der Dichter, heute längst vergessen wie seine Werke, bekam 1000 Taler dafür von Kaiser Friedrich Wilhelm IV. ausbezahlt.
Heinrich Heine verurteilte es als chauvenistisch, die französische Seite antwortet darauf in ihrem eigenen Stil.
In der Tat war es ein Ausdruck des volkstümlichen Nationalstolzes, der sich in jener in Deutschland ebenso wie in Frankreich Zeit vorsichtig erhob.
Für uns heute ist es nur noch eine Rückschau auf eine Zeit, die wir kaum mehr wirklich nachvollziehen können, aber das gehört auch zur Geschichte dieses Flusses, der einmal so umkämpft wurde.

Die Rheinkrise war die diplomatische Krise zwischen dem Königreich Frankreich und dem Deutschen Bund, die auf die Forderung Frankreichs nach dem Rhein als seiner Ostgrenze folgte, was etwa 32.000 km² deutsches, damals vor allem preußisches, Territorium unter französische Herrschaft gebracht hätte. Nach einer diplomatischen Niederlage Frankreichs in der Orientkrise 1839–1841 richtete sich das nationale Interesse Frankreichs auf den Rhein. Erste Forderungen Frankreichs auf Überlassung des gesamten westlichen Rheinufers (angeblich die "natürliche Grenze") wurden erhoben. Als Reaktion kam es in den deutschen Gebieten zu Ressentiments gegenüber den Franzosen. Es gab erste nationalistische Töne und Anzeichen für die Entstehung eines Nationalismus auf beiden Seiten. Auf beiden Seiten des Rheins entstanden in der Folgezeit nationalistische Gedichte und Lieder, von denen das heute bekannteste "Die Wacht am Rhein" ist. (Wikipedia)

In diesem Sinn und aus der Geschichte heraus muss man auch dieses Gedicht verstehen. Heute erhebt kein Land mehr Besitzrechte am Rhein. Er wird einfach nur noch von allen geliebt und besungen.

Luchs
Und wie gut das ist!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich lebe ja hier nur 25 km von der Grenze entfernt - und ich nutze die Gelegenheit immer wieder.
Da ist die französische Seite mit der Rheinebene und der wunderbaren elsässischen Weinstraße, die Vogesen mit den wunderschönen Burgen und Ruinen, Wanderwegen.
Straßburg, Colmar und all die vielen Orte, die anzusehen immer wieder Freude macht.
Der Einkauf macht Spaß. Natürlich gibt es auch die großen Discounter, aber eben auch noch die Boulangerie, Patisserie und und und.... nicht zuletzt die Märkte.
Und das kann jeder genießen, der genießen kann. Das ist aber eine Einstellung zum Leben, die man - vielleicht - nicht erarbeiten kann, sondern mit in die Wiege gelegt belkommt.
Es ist gut, sich all dieser schönen Möglichkeiten der Aussöhnung auf dieser Ebene immer wieder bewußt werden zu können.
Danke Isa!
Schönen Abend
Meli
luchs35
luchs35
Mitglied

Das glaube ich sofort
geschrieben von luchs35
Wenn man auch noch so mittendrin wohnt, kann man vermutlich überhaupt nicht mehr verstehen- und möchte es auch gar nicht - dass die Geschichte der beiden Länder einmal von so viel Hass und Misstrauen geleitet wurde.
Unsere Kinder wachsen ohne dieses "Gift im Denken" auf , und schon allein dafür sollten wir dankbar sein.

Grüssle
Luchs

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