Forum Kommentare zu den Artikeln der Blogger Gruppenbeitraege Erzähl Deine Geschichte- Lebensverläufe in der DDR und danach

Gruppenbeitraege Erzähl Deine Geschichte- Lebensverläufe in der DDR und danach

Harald68
Harald68
Mitglied

Heimat
geschrieben von Harald68
Hallo Rotkehlchen
danke für Deinen Beitrag. Woran erinnerst Du dich denn , wenn du an die Lausitz denkst. Wo schlägt da dein Herz?
Mein Herz schlägt in der Uckermark. Das Rauschen der Bäume und den Duft nach reifen Obst werde ich nicht los. Es ist mehr ein Gefühl.
LG
Harald
Harald68
Harald68
Mitglied

Danke
geschrieben von Harald68
Danke für Dein herzliches Willkommen
Harald
Harald68
Harald68
Mitglied

Familie
geschrieben von Harald68
Ist heute etwas anders als früher? Wie siehst Du das nach 25 jahren?
Ich habe nur eine Ost- Perspektive. Meine Westverwandschaft hat immer gute Sachen mitgebracht, die rochen auch ganz anders. Wir haben uns auch immer gut verstanden, gerade wir Kinder. Das war eben Familie.
LG Harald

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Christine5
Christine5
Mitglied

6 - 9, 14 - 17
geschrieben von Christine5
Danke für die Nachricht. Beide Altersangaben ließen sich in kaum 10 min Gespräch zusammenfassen. 6 - 9: Der Alltag war geprägt vom jeweils kilometerlangen Weg zur Schule, dann dem noch längeren Weg zum Hort, um 16 Uhr der noch längere Weg nach Hause. Höhepunkt der Woche war der Sonntagsspaziergang, zu dem sich alle Familienmitglieder bei der Oma einfanden. Natürlich im Sonntagskleid, welches auch nur zu diesem Anlass getragen werden durfte. Seltener und einziger Luxus in dieser Zeit war die gelegentliche Einkehr in einen Gasthof, wo wir Kinder eine Limonade bekamen oder Oma für jeden einen Bonbon in der Tasche hatte. Ansonsten auf der ganzen Lebenslinie bitterste Armut trotzdem beide Eltern arbeiteten.
14 - 17: Schulbesuch, den ich nur engagierten Lehrern zu verdanken hatte, die endlos meine Eltern diesbezüglich aufsuchten sowie einer geringen staatlichen Geldzuwendung für Lernmaterial. Die Freizeit verbrachte ich in und mit dem Schalmeienzug. Ich war ein begeisterter Leser und die kostenlose Bibliothek der Stadt mein Revier. Örtliche Veränderungen gab es etwa alle zwei Jahre für jeweils etwa drei Wochen durch vom Schularzt verordnete Erholungskuren.
Gillian
Gillian
Mitglied

Hallo Harald
geschrieben von Gillian
Ich weiß nicht so recht, was Du hier erwartest.
Bis jetzt meldeten sich nur "Abgehauene" und solche, die sich nur an einen tristen Alltag erinnern und nie eine Reise machten, nicht mal in ein Kinderferienlager .
Sollte es jemand "zu etwas gebracht" haben, nämlich durch *systematische Frauenförderung einschließlich gut organisierter Kinderbetreuung*, würde er wahrscheinlich als "regimetreu" und "systemnah" eingeschätzt .

*diese Tatsache wird sogar von äußerst DDR-kritischen Foristen wie Olga anerkannt .

Das, was mir nicht gefiel, habe ich in dieser Gruppe schon genannt, du brauchst es nur nachzulesen.
Mit freundlichen Grüßen,
Gi.
Harald68
Harald68
Mitglied

Was ich erwarte
geschrieben von Harald68
Hallo Gi
Mich interessiert wirklich das Leben und wie die Menschen und was sie erlebt haben. Zwei Systeme,die sehr unterschiedlich sind, das ist sehr spannend.
Es gab nicht wenige,die das DDR System grundsätzlich gut fanden. Das will ich auch nicht werten. Meine Forschung bezieht sich auf die Anpassung an neue Umwelten und deren Folgen. Wie schaffen das die Menschen und wie interpretieren sie in ihrer Erzählung diese Leistung ?
Im Sinne der aktuellen Asylpolitik auch sehr spannend. Es gibt da Paralellen zwischen dem Systemwechsel in Ostdeutschland und einem Systemwechsel durch Migration . Auch diese Menschen werden aus einem gewohnten Gesellschaftssystem mit einem völlig fremden konfrontiert. Und das bedeutet für Sie Strategien zur Anpassung an diese neue Umwelt zu entwickeln und in ihre Erzählung einzubetten
Lg Harald

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Christine5
Christine5
Mitglied

Familie
geschrieben von Christine5
Familie endete zeitgleich mit dem Mauerfall "Jetzt könnt Ihr Euch ja alles selbst kaufen". Keine Familie - nur Geld war von Interesse - Schlussfolgerung. Zuwendungen konnten nun nicht mehr abgesetzt werden. Dieses Wissen erlangten wir erst Jahre später. Bis dahin Zeitpunkt waren wir blauäugig und überzeugt vom Interesse an Familie.

Fast alles wurde anders. Es war kein Krieg der Gewehre, Panzer und Bomben. Es war ein unsichtbarer Krieg auf die Seelen. So würde ich es zum jetzigen Zeitpunkt beschreiben.

In den letzten Jahren kam mir Mitteldeutschland wie ein riesiges Experimentierfeld vor: Wie weit kann man gehen, bis den Menschen der Kragen platzt?
another
another
Mitglied

... und suche dazu passende Gesprächspartner
geschrieben von another
Hallo Harald,
ich hab deinen Beitrag aufmerksam gelesen. Wir können - falls du Interesse hast gern mal miteinander reden. Da sich große Teile des Lebens um doch sehr interne Dinge ranken, wäre eine Unterhaltung in dieser Form nicht mein Interesse. Das Gespräch wäre also schon die geeignete Weise. Ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die sich so arg gequält fühlen, sondern hab mein Leben sehr bewußt geführt. Wobei ich mit "bewußt" nicht den politischen Inhalt des Wortes meine. Ich beteilige mich nur relativ wenig an den Diskussionen hier in der und in ähnlichen Gruppen. Das ist dem Verhalten Einzelner geschuldet, die, wie schon auch ein Kommentar schilderte, objektive Meinungen als systemverbunden abkanzeln. Ich mag auch nicht die Pauschalierungen mancher Darstellungen. Es ist (war) schlimm, was einigen Menschen in der DDR passierte. Aber es passierte eben nicht allen. Und gleiche Vorkommnisse erfolgten in verschiedenen Regionen völlig unterschiedlich. Eines wird in den Berichten nämlich meistens vergessen. Es ist nicht der Staat, das Land, das System in dem etwas geschieht, sondern es sind einzelne Menschen, die Unrecht tun.Wer das erkannt hat konnte ganz gut mit den Bedingungen umgehen und die Eigenarten derjenigen vielleicht sogar noch nutzen. Wenn ich die hier stehenden Kommentare lese, fällt mir sofort wieder eines auf: der Unterschied in den Regionen. Stadt und Land waren völlig verschieden. Dann gab es den Unterschied zwischen (Ost-)Berlin und der Provinz, zu der ich auch Dresden und Leipzig zähle, weil Berlin auch denen gegenüber priviligiert war. Bei dem einen Beitrag mit "dem Weg über die grüne Grenze" ergab sich für mich ein dickes Fragezeichen. Ich wuchs in Berlin auf und konnte bis zum 13. August den Weg auf die andere Seite nutzen. Ich hab in Berlin sowieso, dann aber auch in Sachsen und Mecklenburg gelebt und gearbeitet und habe jeweils völlig unterschiedliche Bedingungen kennengelernt. In Sachsen, wo sich die Menschen viel intensiver für ihre Rechte gegen die Parteifunktionäre einsetzten und diese mitunter auch ausnutzten, in Mecklenburg, in denen die Menschen sich doch sehr duckten und Funktionäre verhältnismäßig leichtes Spiel hatten, naja und die "gro0e Berliner Klappe", mit der war es auch nicht so weit her. Da haben sich einige sehr viel gefallen lassen. Wie gesagt, das was Einzelnen passierte waren mitunter grausame Dinge, aber nie Allgemeinerscheinung. Und - als Letztes noch - ich konnte zwischen dem System der DDR im Umgang mit dem Alltag außer dem umgedrehten Vorzeichen und dem Rassismus nicht viel Unterschiedliches entdecken und stelle nach nunmehr 25 Jahren "Westerfahrung" immer mehr Gleichheiten DDR - BRD fest. Auch mit verschiedenen Vorzeichen: jetzt $ und €, damals Politik. Was in allen drei Systemen immer zu kurz kommt ist der Mensch.
Wenn du also Interesse hast, gib mir mal ein Zeichen. Meine Adresse ist erge(at)eclipso.ch.
Ich wünsche ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.

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