Gruppenbeitraege "Meine Heimat"

anjeli
anjeli
Mitglied

Hallo Trojaner
geschrieben von anjeli
Der Rhein hat schon viele Menschen in seinen Bann gezogen.
Auch Nichtrheinländer mögen ihn und fühlen sich mit ihm,
schon von Kindheit an, verbunden.

Das sagen wir doch mal ganz einfach - Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß wie ich leide.


Ich habe heute beim Treffen in Raesfeld/Münsterland einen
jungen Kellner(30 Jahre) gesprochen, der aus Köln weggezogen ist, um nach Raesfeld zu gehen. Ich fragte ihn,
ob er den Rhein der Liebe wegen verlassen hätte.
Er bejahte meine Frage und merkte an, dass die Liebe schon zu Ende wäre.

Und was sagt uns das - Sage niemals nie. (lach)

Ich wünsche Dir eine schöne Zeit mit und an deinem Rhein.




anjeli

luchs35
luchs35
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Recht hast du,Trojaner
geschrieben von luchs35
An den Rhein zieht es einen immer wieder zurück. Ich kenne leider nicht alle Regionen und Abschnitte, deshalb freue ich mich über jeden Beitrag, der mir wieder ein Stückchen unbekannten Rhein zeigt. Ich lebe etwa 250 m vom Rhein entfernt, und für mich ist es schon beruhigend, wenn ich an seinem Ufer antlang bummeln und seine Naturschönheiten entdecken kann. Bei uns zeigt er sich noch relativ schmal und ungestüm, bevor er sich in den Bodensee stürzt. In ihm spiegelt sich die Geschichte von 6 Ländern, jede für sich spannend und voller Überraschungen.

Luchs
Trojaner
Trojaner
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Der Rheingau
geschrieben von Trojaner
Ich möchte euch einmal den Rheingau vorstellen, in dem ich mein Zuhause habe. Grob gesagt erstreckt sich diese bezaubernde Kulturlandschaft von der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden bis über Rüdesheim a. Rh. hinaus. Sanfte, Wein bewachsene Hügel, Burgen, Schlösser und Klöster laden zum Verweilen ein. Die Menschen sind ruhig, gesellig und arbeitsam, sind einem guten Tröpfchen, den es hier nun einmal gibt, nicht abgeneigt. Der Tourismus blüht bei uns, hauptsächlich in der warmen Jahreszeit, in der des Menschen aus aller Welt - in der Mehrzahl Japaner und Amerikaner - in diese Gegend zieht.

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Trojaner

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Trojaner
Trojaner
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Schloss Volrads
geschrieben von Trojaner
Ganz in der Nähe von mir, gut zwanzig Minuten Fußmarsch , liegt Schloss Vollrads, umgeben von Wein und Wald eingebettet
am Hang des Rheingaugebirges, das ein Ausläufer des Taunus ist.
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Jörg
anjeli
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Trojaner, wie wäre es mal mit einem Fußmarsch
geschrieben von anjeli
bewaffnet mit der Digi und etwas Proviant im Rucksack?

Ein paar schöne Bilder wären ja nicht schlecht mit denen du dann deine Berichte untermauern kannst.

Ich freue mich auf Foto von dir. (lach)

anjeli
luchs35
luchs35
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Eine Reise wert: Kloster Eberbach im Rheingau
geschrieben von luchs35
Eines der eindrucksvollsten Denkmäler mittelalterlicher Klosterbaukunst in Europa ist zweifellos die ehemalige Zisterzienserabtei Kloster Eberbach, das Bernhard von Clairvaux 1136 gründete.



Die weitläufige Anlage mit ihren romanischen und frühgotischen Innenräumen wurde vor einigen Jahren einem weltweiten Publikum als Schauplatz der Verfilmung von Umberto Ecos "Der Name der Rose" bekannt. Des weiteren wurden im November 2008 wichtige Szenen für den Kinoifilm “VISION – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen” im Kloster Eberbach gedreht.
Wenn der Rheingau dem Traum eines Dichters entsprungen sein könnte, wie einst Heinrich von Kleist formulierte, dann gilt dies für sein wohl berühmtestes Wahrzeichen, das Kloster Eberbach, nur umso mehr.



Ausgehend von der europäischen Bedeutung als eine der wenigen fast vollständig erhaltenen Zisterzienserabteien hat vor allem die so erfolgreiche Verfilmung des Romans "Der Name der Rose" von Umberto Eco zum Weltruf von Kloster Eberbach wesentlich beigetragen. Kein Wunder also, dass Kloster Eberbach bis in die Gegenwart immer wieder kreative Köpfe, Kunstschaffende und Produzenten aus aller Welt anzieht.
Doch seine eigentliche Weltgeltung verdankt Eberbach den Mönchen, die den Weinbau über 700 Jahre kultivierten. Im Mittelalter betrieb Kloster Eberbach das florierendste Weinhandelsunternehmen der gesamten Welt.


Das Laienprefektorium mit den historischen Weinpressen


Bis heute zeugen die zwölf historischen Weinpressen im Laienrefektorium von den enormen Erträgen der klösterlichen Anbaugebiete. Das Abteimuseum informiert den Besucher ausführlich über die Geschichte der Abtei und den Zisterzienserorden.


Die Säulenhalle, einst Schlafraum der Mönche


Die Zisterzienser sind im Jahr 1098 als Reformbewegung aus den Benediktinern hervorgegangen. Antrieb war die Absicht, die Regel des für das abendländische Mönchtum prägenden Hl. Benedikt in ihrer ursprünglichen Strenge zu erneuern. Dies war der Grundgedanke der Klostergründung von Robert de Molesme 1098 im burgundischen Citeaux, dem Ort, der für den neuen Orden namensgebend wurde.

Am 18. September 1803 wurde die Abtei Kloster Eberbach durch einen Erlass des neuen Landesherrn Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen aufgehoben. Seit dieser Zeit leben keine Mönche mehr in Eberbach.

In den Gebäuden befand sich bis 1912 ein Gefängnis. Aufgrund eines Ediktes des Herzogtums Nassau ging am 16. August 1815 aus einzelnen Teilen des Klosters das „Irrenhaus Eberbach“, die spätere Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Eichberg hervor. Die Psychiatrische Klinik war bis 1973 (Vorläufer von Vitos Rheingau) eingerichtet.

1998 erfolgte die Überführung der Liegenschaft in das Eigentum der gemeinnützigen Stiftung öffentlichen Rechts Stiftung Kloster Eberbach. Der Weinbau wird durch die Hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach weitergeführt.

Das Klostergelände gehörte bis 1998 dem Land Hessen. Mit der Gründung der Stiftung Kloster Eberbach ist das Kloster 1998 in eine unabhängige Rechtsform übergegangen. Auftrag dieser Stiftung ist die Öffnung der Klosteranlage für Jedermann und Erhalt der Anlage durch maßvolle Nutzung und nachhaltige Bewirtschaftung. Sie macht außerdem zusammen mit dem Weingut und der Gastronomie über ihr eigenes Veranstaltungsmanagement eine Vielzahl von Veranstaltungen möglich. (Fotos + Quelle: Kloster Eberbach + Wikipedia)

Luchs

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anjeli
anjeli
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Kloster Eberbach, eine eindrucksvolle Anlage
geschrieben von anjeli
Die Mönche stellten nicht nur Wein her, sondern waren auch in der Herstellung von Parfum, Kräuterarzneien gut.

Wie kamen denn die Mönche eigentlich zu ihrem Bier?
Karl der Große wurde 800 deutscher Kaiser und schon lange davor (150 Jahre) brauten die Mönche Bier.

Die Mönsche beherrschten das Bierbrauen perfekt, waren sie doch selbst ihre besten Abnehmer. Mitunter tranken sie täglich 5 Liter Bier.



Schuld an dem hohen Bierkonsum war die Fastenregel - Flüssiges bricht das Fasten nicht.
Auch mußte während der Fastenzeit ein Getränk her, welches nahrhaft war und satt machte.
Nicht nur in der Fastenzeit tranken die Mönche Bier, denn sie mußten schwer arbeiten. Die Devise war - Arbeiten und Beten.
Schlau waren die Mönche schon immer. Sie brauten nicht nur für den eigenen Bedarf. Ein florierender Gewerbezweig entstand und in den Klosterschänken wurde Bier ausgeschenkt.

In den Klostergärten wurden Kräuter gepflanzt, ein Obstgarten wurde angelegt.

Wie kamen die Mönche des Rheingaus zu der Weinherstellung, waren sie auch ihre besten Konsumenten?

anjeli
luchs35
luchs35
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Das ist eine lange Geschichte
geschrieben von luchs35
Wer das Bier tatsächlich erfunden hat, liegt im Dunklen. Überliefert ist aber, dass die Sumerer in Mesopotamien so etwas wie Bier gebraut haben, scheint durch aufgefundene kleine Täfelchen (ca. 4000 v.Chr.), die im Louvre zu besichtigen sind, belegt zu sein. Ist also eine uralte Geschichte, die irgendwann auch bei uns gelandet ist und hauptsächlich von den Mönchen als Ersatz zur Fastenspeise genutzt wurde, bevor sie dem allgemeinen Volk zugänglich wurde.

Dort allerdings, wo sich die Spuren der Römer befinden und deshalb eher Weingebiet war, setzte sich das Bier erst später als in andern Regionen durch.

Das nur als ergänzende Zwischenbemerkung, da wir ja nicht das Bier ,sondern die Schönheit des Rheingaus und seiner
Schätze im Auge haben.

Luchs




Trojaner
Trojaner
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Klosterkultur
geschrieben von Trojaner
Die hohen Verdienste der Rheingauer Klöster, nicht nur für die Region, sondern für ganz Deutschland ist unbestritten seit Jahrhunderten ein Tatbestand für Freunde der Muse und des Weins. Beides wird bei uns gepflegt. In den Klöstern, allen voran Kloster Eberbach - zwei Orte weiter rheinaufwärts von meiner Wohnstätte, gibt es über das ganze Jahr verteilt unzählige Events, wie Ostereierausstellung, Rheingauer Musikfestival und vieles mehr. Kloster Eberbach hatte Vor jahren Ein Filmteam zu GAst, das einige Szenen für den Film Der Name der Rose dort drehte. Selbstverständlich kann man es besichtigen, auch mit kundiger Führung, die beinahe eine Stunde ausfüllt. Schaut es euch doch einfach mal an.

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