Gruppenbeitraege "Münster, Kirchen und Kapellen"

anjeli
anjeli
Mitglied

Kirche, nicht nur ein Gebäude
geschrieben von anjeli
Kirche bedeutet auch Leben.
Es wird getauft, geheiratet und auch gestorben und damit zieht sich die Kirche durchs ganze Leben eines Menschen.
Kirche ist für viele Menschen die Wurzel.
Viele Menschen können sich ein Dorf, eine Stadt ohne Kirche nicht vorstellen.
Kirche ist der Anker für viele, sie ist eine Oase der Stille, der Gedanken und nicht nur ein Ort zum Beten.

Die Kirche im Dorf lassen, ist ein geflügeltes Wort. Der Ausdruck bedeutet - nicht übertreiben, auf dem Boden der Tatsache bleiben.Dieser Ausspruch ist immer noch in unserem
Wortschatz zu finden.

Die Kirche nicht im Dorf gelassen haben die Bericher aus Hessen, sie haben sie buchstäblich mitgenommen, als sie
ihr Dorf räumen mußten.
Vor einhundert Jahren wurde die Edertalsperre gebaut und einige Dörfer wurden überflutet.
Die Bericher liebten ihre Kirchen, bauten sie ab. Fenster,
der Altar wurden numeriert, eingepackt und mit Leiterwagen
zum neuen Dorf (Neu-Berich) transportiert.

Neu-Berich und die ehemalige Klosterkirche

Die Liebe zur Kirche ist grenzenlos. Die Kirche ist für mich nicht unbedingt die Religionsgemeinschaft.
Sie ist ein besonderer Ort, für alle offen.

Sterben die Gläubigen, die sich mit ihrer Kirche identifizieren können aus?
Vielleicht mit unserer Generation?

anjeli

Liebe anjeli,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das, was die Kirche ist und sein sollte, hast Du sehr schön beschrieben.
Es ist nicht die Institution Kirche, um die es hier geht, sondern der Raum, den das Gebäude Kirche darstellt.

Ich habe Gottesdienste erlebt hier in Freiburg, da wurde nach dem Gottesdienst Kaffee und Tee, Saft für die Kinder ausgeschenkt und Kuchen verteilt, den die Frauen für diesen Zweck gebacken hatten und die Kirche verwandelte sich innerhalb von wenigen Minuten in eine Raum der Kommunikation für die Kirchengemeinde.
Auch ich als "Fremde" wurde sofort aufgenommen.
Es war ein sehr schönes Erlebnis.

Was Du ausgegraben hast über die Umsetzung der Kirche, ist großartig.
So ist die Kirche ein lebender Bestandteil der Gemeinde.
Denn wie Du beschreibst, ist sie bei diesen Gläubigen besonders festim Leben verankert gewesen.

Ich danke Dir für Deine Ausführungen, die nachdenklich machen.

Gute Nacht
Meli
Kaiserdom zu Speyer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nachdem ich nun Sélestat abgeschlossen habe, möchte ich einen kleinen Fotoclip - denn mehr kann es durch mich nicht sein - über den Dom zu Speyer zeigen.

Ich setze allerdings unten einen Link ein, der auf der sehr gut gegliederten Seite der Europäischen Stiftung Kaiserdom in Speyer ein.
Diese Seite ist wunderbar gegliedert, liest sich spannend und zeigt noch einmal sehr schöne (und sehr viel bessere) Fotos.

Allein von außen ist der Dom zu Speyer überwältigend. Ich bin einmal darum herumgelaufen und dann schnell in den Dom hineingegangen.
Die Höhe und Weite im Innern macht sprachlos.
Für den Dompark war das Wetter leider nicht entsprechend. Es war ein eisiger Nord-Ost-Wind und schneidend kalt.
Und wenn ich so etwas mache, soll es auch für mich ein Vergnügen sein im Betrachten.
Und jämmerlich frierend mit dicken Handschuhen stellt sich an so einem Park keine Freude ein.
Aber ich werde es sicherlich in diesem Jahr noch nachholen.

Und jetzt überlasse ich Euch dem Betrachten und Lesen und wünsche euch ein schönes Wochenende.

Meli

Fotoclip Meli

Europäische Stiftung Kaiserdom Speyer

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luchs35
luchs35
Mitglied

Noch ein kleiner Nachtrag
geschrieben von luchs35
Bevor wir Sélestat ganz verlassen, möchte ich noch mal an meine Großeltern erinnern, die in der Kirche St.Foy getraut wurden. Leider habe ich das Hochzeitsbild nicht gefunden , aber meinen Großvater, der in dieser Stadt 1889 geboren wurde und auch aufgewachsen ist. Beim Anblick des Bildes komme ich ins Kichern, denn er war für die damalige Zeit ein eleganter, charmanter und sehr freidenkender "Franzose" - wie er ein Leben lang genannt wurde. Als er im Krieg verletzt im Lazarett lag, lernte er meine typisch schwäbische, stockfromme Oma kennen, die Krankenschwester war. Sie setzten 6 Kinder in die Welt, lebten friedlich im badischen Pforzheim, wo beide im Krieg auch umkamen.



Er war Goldschmidt wie sein Vater , der in Schlettstadt ein Juweliergeschäft hatte. Wäre wirklich mal an der Zeit, auf den Spuren meines Opas zu wandeln. Wer weiß, was da noch zutage gefördert würde. Also Meli, vor mir bist du nie sicher....

Luchs
anjeli
anjeli
Mitglied

So stelle ich mir einen typischen Franzosen vor
geschrieben von anjeli
mit Charme und der Ausstrahlung eines Genießers.
Opa lebte bestimmt wie der Herrgott in Frankreich, kann ich mir vorstellen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Oma, fromm und bestimmt erzkonserativ, seinem Charme verfallen ist.

Das sie ein schönes Leben, trotz der Gegensätze geführt haben.

Mein Opa war so ein ähnlicher Typ, der auch zu leben wußte.
Luchsi, wenn du auf den Spuren deiner Ahnen wandelst, dann
komme ich mit. (virtuell und geistig)

anjeli

Also jetzt weiß ich auch,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
von wem Du Dein Lächeln hast....., sicher nicht von der Großmutter!
Ich hoffe, dass ich vor Dir nicht sicher bin und warte erfreut auf deinen nächsten Urlaub hier im Ländle.
Mich erstaunt auch nichts mehr, was die Familien angeht und wo sie angesiedelt waren.
Fand ich doch meine angeheiratetes Cousinchen hier im Chat!

Meli

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Ich finde es sehr schön,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
wenn die Großväter bekannt sind.
Mir blieb nur eine Großmutter - die Großväter sind einmal an den Folgen des 1. Weltkrieges und der andere ebenfalls frühzeitig durch Krankheit verstorben.
Ich habe nur von einem Großvater 2 Bilder aus diesem ersten Weltkrieg.
Da musste ich nicht überlegen, wer von den Männern in Uniform das sein könnte. Die Familienähnlichkeit ist so gravierend, dass es keinerlei Zweifel mehr gibt.
Auch ein Enkel sieht ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich.

Die Großmutter väterlicherseits, die mit 5 Kindern zurückblieb und diese allein groß gezogen hat, war sehr gläubig.
Die Religion war ihr Anker, durch den sie dieses harte Leben in einem kleinen Winzerdorf bestehen konnte. Fränen flossen in der Kirche und der Urlaub war ihr großer Gemüsegarten.

Ich kenne sie verhutzelt und immer schwarz gekleidet, einen kleinen Knoten im Nacken.
Es wurde vor jeder Mahlzeit gebetet, bei Gewitter lag sie im Herrgottswinkel auf den Knien.
Sie hat es geschafft noch in Ehezeiten gekaufte Haus, welches natürlich noch belastet war, zu halten. So hatten wir alle immer einen Platz für die Ferien bei der Oma.

Und wenn gefeiert wurde, kamen alle Kinder mit ihren Familien angereist - und es wurde gelacht, gesungen und es war allen eine große Freude.

Ich denke, wenn ich das nächste Mal dort sein werde, gehe ich noch einmal in diese Kirche und berichte darüber.

Meli
anjeli
anjeli
Mitglied

Meli, jetzt schwelgen wir ja in Erinnerungen
geschrieben von anjeli
was Kirchen so alles auslösen können.

Meine Oma war auch gläubig, sie hat auch den Rosenkranz gebetet. Ich erinnere mich noch an die dunkelbraunen Perlen
und dass, der Rosenkranz auch geflickt war ein einer Stelle.

Der Dom von Speyer erinnert mich ein kleines bisschen an die Spanische Treppe wegen der beiden Türme.
Ich weiß, es ist kein Vergleich, aber für mich ist es so beim ersten Hinsehen.

Der Dom ist die größte romanische Kirche der Welt. Von Kaisern für Kaiser und Könige gemacht. Imposant und exorbitant.
Viele Legenden ranken sich um ihn und er hat eine bewegende Geschichte hinter sich.

anjeli

Eine bewegende Geschichte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
hat dieser Dom wirklich, deshalb habe ich auch diesen Link eingesetzt.
Er ist wirklich sehr informativ,auch zu den Biographien.

Und das andere - anjeli, das sind wirklich Erinnerungen aus einer lang vergangenen Zeit. Aber schön ist es doch, sie wiederzufinden.

Gute Nacht

Meli
Liebe Chris,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke für den Hinweis, dass der Kaiserdom natürlich oben in den Blog gehört.
Ich habe, wie man sehen kann, jetzt nach oben umgesetzt.

Schönen Sonntag allen Lesern!

Meli

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