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Gute Nachrichten Pilotprojekt Bedingungsloses Grundeinkommen 2020

RE: Pilotprojekt Bedigungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von WurzelFluegel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2020, 08:46:24
Herr Precht ist bekannt für gewagte Thesen. Ich mag ihn, empfinde jedoch so manches aus seiner Feder als 'experimentelle Philosophie'.

Achim
 
MMn. brauchen wir gewagte Thesen.
Was sich seit der Industrialisierung herausgebildet hat und mehr oder weniger brauchbar war, wird es in Zukunft nicht sein. Die Gesellschaft und die Erwerbstätigkeit haben sich schon immer verändert und die Digitalisierung wirkt wie ein Turbo.
Vielleicht wird es uns schwer fallen, dem allen zu folgen, aber unsere Kinder und Enkel sind mitten drin. MMn. ist es enorm wichtig, den Versuch aufzugeben, das die jungen Menschen so weiter machen sollen, wie wir.
Wie sagte Einstein schon:
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.

WurzelFluegel
RE: Pilotprojekt Bedigungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf WurzelFluegel vom 22.08.2020, 18:38:58

Es gibt da noch ein geflügeltes Wort des Prof. Einstein (R.I.P):

"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

https://gutezitate.com/zitat/110632

Was die Digitalisierung betrifft, so habe ich sie von Beginn an miterlebt. Wie oft habe ich die IT in unserer Firma modernisieren lassen, Computer und Software gekauft? Keine Ahnung, aber nicht ganz selten.

Um die jungen Leute mache ich mir die geringsten Sorgen. Die Leistungsträger von morgen haben mit 6 das erste Smartphone und im Prolongationszyklus der Flatrates folgt ein neues. Ich war mit 6 stolz auf mein kleines Taschenradio.

Auch wir Älteren sollten den Finger am Puls der Zeit behalten. So wie ich diese Plattform (seit einigen Tagen) erlebe, scheint mir das kein unüberwindliches Hindernis.

Nun mag ich mich nicht nich weiter vom Kernthema des Threads (BGE) entfernen. Herr Precht hat da eine Meinung, ich habe eine und der Rest sicher auch.

Achim

 

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Pilotprojekt Bedigungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2020, 20:08:11

Um die jungen Leute mache ich mir die geringsten Sorgen. Die Leistungsträger von morgen haben mit 6 das erste Smartphone und im Prolongationszyklus der Flatrates folgt ein neues. Ich war mit 6 stolz auf mein kleines Taschenradio.
Geschrieben von Achim.

Ob wir uns Sorgen machen oder nicht Achim, ist total egal denn die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten wird die jetzt jungen Menschen bügeln.
Der Übergang wir sehr schwer, keine Arbeit nur einige wenige da kommt Frust auf.
Das Grundeinkommen wird in Zukunft ganz anders ausfallen wie wir es uns jetzt ausmalen oder erträumen können, oder...........


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RE: Pilotprojekt Bedigungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 22.08.2020, 20:48:13

OK Freddy, ich nehme das mal als Denkanstoß mit in den späteren Abend. 22:00 ist durch und nun darf ich mir ein Weinchen gönnen 😃

Schönen Abend noch

Achim

gitti66
gitti66
Mitglied

RE: Pilotprojekt Bedigungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von gitti66
als Antwort auf Karl vom 21.08.2020, 22:49:55

Eigentlich klar, wenn die Maschinen die Menschen ersetzen und die Produktion herstellen, braucht es
(laienhaft von mir ausgedrückt) das Grundeinkommen um dann die Waren auch unter die Leute zu bringen. Ohne Umsatz arbeiten auch die Maschinen für die Katz.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Pilotprojekt Bedingungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von olga64
als Antwort auf gitti66 vom 16.09.2020, 11:21:02

Tja, dann stellt sich nur noch die Frage, wer das alles bezahlen soll.
Eine Idee ist ja, dann sämtliche heute bekannte Sozialleistungen (von Kindergeld bis zu Hartz IV bis hin zu Wohngeld usw.) einzustampfen; den Leuten ca 1.000. Euro monatlich zu geben und die zahlen dann alles selbst schön brav davon. Bzw. wenn sie bald bemerken werden ,dass das nicht reicht, müssen sie eben einen Job suchen. Dann dürfte das Problem bei Gehaltsverhandlungen auftauchen, dass ARbeitgeber von vornherein diese Summe mit einrechnen und entsprechend niedrigere Angebote machen.
Wenn ich auf mein eigenes Leben zurückblicke, war es schon immer sehr gut, sich durch eigene Aktivität und Arbeit nach oben zu bringen und immer bewusst zu sein, dass persönlche Leistung machbar und steigerbar ist und sich letztendlich auch auszahlt. Bin froh, dass ich nicht in einer Zeit aktiv war, wo sich die Frage nach einem Grundeinkommen stellte. Sollte dieses aber noch zu meinen Lebzeiten kommen, muss ich natürlich durch meine Steuerzahlungen mit dafür aufkommen - ob ich will oder nicht.
Ganz realistisch gesehen sind bisher alle weltweiten Versuche damit entweder vorzeitig abgebrochen worden, bzw. klappten nicht. Da muss sicher nachgebessert werden, um es zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Olga


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RE: Pilotprojekt Bedingungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 16.09.2020, 19:19:24
Tja, dann stellt sich nur noch die Frage, wer das alles bezahlen soll.
geschrieben von olga64
Das ginge ganz einfach zu lösen:
Jeder führt sein Enkommen kommentarlos ab,
und dafür erhält er 365 Essensmarken.
Das Dilemma ist dabei allerdings -
wer kann so viel essen.
Bzw 'schucken'.
Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Pilotprojekt Bedingungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.08.2020, 22:07:57
Genau das brauchen wir am dringensten. Ich nehme mal an, die Meisten hier haben in Jahrzehnten ihren Wohlstand aufgebaut, wissen sehr gut was Arbeit ist, einerlei auf welcher Ebene.

Zeit Online schrieb heute (Auszug):

"Eines muss klar sein: Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine begriffliche und tatsächliche Unmöglichkeit. Bedingung für jedes Grundeinkommen ist nämlich, dass irgendjemand das Geld erwirtschaftet, das der Staat an alle verteilt... "

Artikel von Alan Posener auf ZON

Nichts dagegen, den Schwachen zu helfen. Jedoch existiert eben dafür längst ein umfängliches Instrumentarium. Ergänzen könnte man meines Erachtens die teils doch kärglichen Altersruhegelder. Das trifft die Menschen, die es verdient haben, ein wenig weiter in die Mitte genommen zu werden.

Ich selbst war nie auf irgendwelche Zuwendungen angewiesen und so bleibt es auch. Ich will nicht überheblich daherkommen und ungewollt Mißverständnisse auslösen. Um nun auch keinem falschen Verdacht anheimzufallen betone ich, politisch Mitte-Rechts angesiedelt zu sein. Ich hänge keinerlei Extremen an!

Hallo,

Schau Dir bitte mal den Bezug im Link an.
Dann kann man erkennen, dass der Schreiber das BGE nicht verstanden hat.
Und zudem auch den Geldkreislauf in einer funktionierenden Gesellschaft nicht versteht.
Mehr noch!
Ein Modell nennt, welches ich auch ablehne und für undurchführbar halte.

Richtig muss es heißen:
Bedingungsloses Grundeinkommen für jeden - vom Baby bis zum Greis!
Also auch für die, die in Lohn und Einkommen sind.

2. großer Denkfehler in seiner Einleitung ist, dass das Geld in einer Einbahnstraße versickern würde, weil bei ihm es in der Darstellung mysteriös verschwindet.
Menschen zahlen aber alle Steuern und müssen sich kleiden, Essen kaufen und wollen Teilhabe am Leben der Gesellschaft haben.

Ich arbeite schon lange an diesem Modell und war anfangs sehr skeptisch.
Wir müssen die Menschen befreien, in die Lage versetzen, ihre Kreativität zu fördern.
Was nutzt uns eine gute Verfassung, wenn wir den Sinn nicht verstehen oder gar umsetzen.

Wir werden in naher Zukunft (auch heute schon) nicht mehr Arbeit für alle haben.
Daher verdienen einige gut andere ungerecht schlecht.
Es muss aber Arbeit erlaubt werden, die sich nicht auf dem Markt nach Profit verkaufen lässt.
In Kunst, Kreation, Erfindungsgeist und Geistiger Leistung.

Viele Menschen machen sich Sorgen um unsere Umwelt verkennen jedoch, dass nur die soziale Gerechtigkeit ein Garant dafür sein kann.
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Pilotprojekt Bedingungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von olga64
als Antwort auf Alkmar vom 18.04.2022, 00:41:32
 


Ich arbeite schon lange an diesem Modell und war anfangs sehr skeptisch.
Wir müssen die Menschen befreien, in die Lage versetzen, ihre Kreativität zu fördern.
Was nutzt uns eine gute Verfassung, wenn wir den Sinn nicht verstehen oder gar umsetzen.

Wir werden in naher Zukunft (auch heute schon) nicht mehr Arbeit für alle haben.
Daher verdienen einige gut andere ungerecht schlecht.
Es muss aber Arbeit erlaubt werden, die sich nicht auf dem Markt nach Profit verkaufen lässt.
In Kunst, Kreation, Erfindungsgeist und Geistiger Leistung.

Viele Menschen machen sich Sorgen um unsere Umwelt verkennen jedoch, dass nur die soziale Gerechtigkeit ein Garant dafür sein kann.
 
Ich erkläre mir das so, dass Sie auf Beiträge antworten, die schon einige Jahre alt sind und Sie deshalb dringend auf Argumente angewiesen sind, auch wenn sie noch so unrealistisch sind.

Wir haben heute schon mehr Arbeit zu vergeben als es potentielle Arbeitnehmer gibt; das wird unsere ökonomischen Bedingungen noch auf eine harte Probe stellen - jährlich fehlen ca 400.000 Arbeitnehmer und wir können diese Lücke nur schliessen, wenn wir mehr Zuwanderung auch aus sog. Drittländern akzeptieren. Machen wir dies nicht, werden wir das bald an den geringeren -Einzahlungen in Steuer- und Sozialkassen merken, womit sich dann vermutlich diverse soziale Projekte von allein erledigen. So auch ein bedingungsloses Grundeinkommen - wer soll das bezahlen?
Wir sind mittlerweile wieder ein hochverschuldetes Land, das mehr Augenmerk darauf richten sollte, unserer Nachkommen nicht noch mehr Schuldenlast aufzubürden.
Auch wenn dafür z.B. Hartz IV gestrichen würde - glauben Sie wirklich, die Leute wären zufrieden, wenn sie dann weniger bekämen durch das Grundeinkommen?
Für mein Leben habe ich immer in erster Linie dafür gesorgt, nie abhängig von Dritten oder gar dem Staat zu sein - denn jeder, der zahlt, möchte sich auch in die Leben anderer einmischen und das hätte mir nie gefallen. Olga
aixois
aixois
Mitglied

RE: Pilotprojekt Bedingungsloses Grundeinkommen 2020
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 18.04.2022, 17:01:14
ein bedingungsloses Grundeinkommen - wer soll das bezahlen
ich habe - wie mir scheint, auch Alkmar - den Eindruck, dass das 'bedingungs'lose Grundeinkommen daran leidet, dass es in seinem Grundgedanken nicht verstanden wird, sondern auf darauf verkürzt wird, dass es da die hart Arbeitenden auf der einen Seite gibt und auf der anderen, die Faulen, die sich einen schönen Lenz machen, den ganzen Tag in der Sonne liegen und dabei auf Kosten anderer gut leben, ihnen die gebratenen Hähnchen sozusagen in den Mund fliegen, sofern sie es überhaupt schaffen, ihn aufzumachen.

Eine Diskussion darüber, was die Aufgabe eines Sozialstaates (der ja niemanden verhungern und dahinsiechen lassen darf) ist, wieviel des gemeinsam erwirtschafteten Wirtschaftskuchens wem zustehen sollte, sich darüber einig zu werden, was Menschenwürde ist unbd ob sie ausschließich durch entlohnte Arbeit definiert, findet meistens nicht statt oder nur sehr oberflächlich.
  • Dass auch Nichtabeitende zum Sozialprodukt beitragen (auch sie zahlen Steuern und Gebühren, sichern durch ihre Nachfrage Arbeitsplätze) ) und damit auch zu den Infrastrukturen beitragen , die von allen genutzt werden,
  • dass die Verwaltungskosten einen sehr hohen Anteil an den 'Sozialhilfe'kosten ausmachen (die den 'Faulen' gar nicht erst zufließen ) ,
  • dass 'sabbatical' Auszeiten oft auch regenerativen, schöpferischen  Charakter  haben, der später sich durch zusätzliche  Wirtschaftsleistung, weniger Belastungen des Gesundheitswesens usw.  positiv niederschlägt,
  • dass die Attraktivität ehrenamtlicher Arbeit auf staatliche Leistungen entlastend wirken kann,
  • dass Menschen (meist Frauen), die oft jahrzehntelang die staatlichen Kassen entlastet haben, indem  sie unentgeltlich Familienarbeit ' geleistet haben (wieviel kostet z.B. ein Heimpflegeplatz im Monat und wieviel bei häuslicher Pflege ?) später wegen zu geringer Rente an der Armutsgrenze herumkrebsen  müssen ,
  • dass der 'Wohlstand' der Arbeitenden nicht möglich wäre ohne die prekär Beschäftigten,
  • dass ... dass... usw.
solche Überlegungen , die bei einem BGE eine Rolle spielen dürften, kommen nicht zur Sprache, werden nicht akzeptiert, wollen meist gar nicht gesehen werden.

Es gibt viele Berechnungen über Kosten und Nutzen von verschiedenen BGE Modellen, die - soweit ich das mitbekommen habe- alle finanzierbar sind. Die grundsätzliche Frage aber bleibt, wie 'gerecht' soll der Wirtschaftskuchen verteilt werden und was ist eigentlich gerecht, was ist uns wichtig.

Und wenn ich da lese, dass im Coronakrisenjahr 2021 (wo der Staat sich verschulden musste, um der in Not geratenen Wirtschaft unter die Arme zu greifen)   die Dividenden gleichzeitig sprudelten wie selten zuvor, dann stellt man sich doch berechtigterweise die Frage, ob das alles wirklich so gerecht zu geht.

Ich bin davon überzeugt, dass wir zu neuen Arbeitsmodellen besonders im kommunalen Bereich , nah dran an den Menschen, gerade im Hinblick auf die demographische Entwicklung,  kommen werden, die ohne eine Art BGE , ohne Mischformen von Beschäftigung und (ehrenamtlicher) Gesellschaftsarbeit, nicht funktionieren werden.

Dafür braucht es aber ein wenig mehr Nachdenken, ein Schuß mehr Verständnis für soziale Gerechtigkeit und Inklusion, weniger Denken in Kategorien wie " hier die Fleissigen - dort die Faulen".

aixois
 

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