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Haustiere Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?

Mitglied_b12f0f2
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Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 11.03.2013, 16:13:11
Erschrocken war ich auf über die Statistik, dass 65% aller Haustiere in 1 - 2 Personen-Haushalten leben und 35% bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind. Eine traurige Kompensation persönlicher Probleme - aber ob die armen Tiere dazu wirklich in der Lage sind? Olga

Diese Meinung ist meinem Empfinden nach völlig unsachlich!

Was hat Haustierhaltung mit Singl-Leben zu tun,oder etwa mit der "magischen" Jahl: 65 ??????

Leider werden Tiere öfter absolut nicht artgerecht gehalten-
ich habe ja selber seit dem 17.10.2012 so einen armen Kerl bei mir aufgenommen............
kann leider nich angeben:"65",
da 83
nach sehr hohen Behandlungs-und Op-Kosten sowie konsequenter Erziehung habe ich jetzt einen temperamentvollen 8-jährigen IrishSetter an meiner Seite,der endlich richtig Hund sein darf und nicht nur mit Artgenossen fröhlich umhertollt!

Er ist sehr lernwillig und es ist ein
Geschenk für mich,einen Hund meiner Lieblingsrasse nochmal an meiner Seite zu haben!

Es ist ein Vergnügen,zu sehen,wie dieser schöne Kerle fröhlich sein Dasein geniesst!

...und er kommt natürlich nicht ins Bett oder auf die Couch

Gudrun
olga64
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Mitglied

Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.03.2013, 19:15:01
Dazu hätte ich gerne folgende Fragen beantwortet:
Was hat die Problematik rund um Kriegsflüchtlinge mit Tierschutz zu tun?
Wo sind jugendliche Kriegsflüchtlinge in München 'in primitivsten Unterkünften zusammengepfercht'?
Was muss ich mir unter 'exorbitanten Zuschüssen' vorstellen?
Wieviel Geld investiert die Stadt München in den Tierschutz?
Welche Tierheime bezuschusst die Stadt München?
geschrieben von vega
[/quote]

Obwohl Ihnen ja anscheinend Worte wie "bitte" unbekannt sind, beantworte ich gerne einmalig Ihre Fragen - für zukünftigen Informationsbedarf Ihrerseits verweise ich auf die Printmedien oder das Internet:

1.) Bayerkaserne in München - unhaltbare Zustände insbesondere für jugendliche, traumatisierte Flüchtlinge aus Kriegsgebieten.
2.) In diesem Jahr erhält der Tierschutzverein einen Zuschuss von ca 800.000 Euro (früher waren es 500.000 Euro). Und dies, obwohl der Tierschutzverein nicht aufgefordert wird, seine eigenen Vermögensverhältnisse offenzulegen.
3.) Um welche Tierheime es sich handelt, die hier bezuschusst werden, ist für mich nicht relevant - sollten Sie es wissen wollen, verweise ich nochmals auf das Internet. Good Luck - Olga
Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 12.03.2013, 16:05:09
Zu 1.: Die Situation von (jugendlichen) Flüchtlingen ist naturgemäß schwierig. Sie würde m.E. aber auch nicht rosig, wenn die Stadt München anderen ihrer Verpflichtungen nicht nachkäme und sich so die Situation an anderer Stelle dramatisch verschlechterte.
Die angesprochene Bayernkaserne als Asylbewerberunterkunft war ursprünglich für eine Übergangszeit gedacht und stellt sich in Bezug auf junge Flüchtlinge so dar: Damit die Jugendlichen sicher vor Übergriffen anderer Asylbewerber sind, befinden sich ihre Zimmer in einem von den erwachsenen Asylbewerbern abgetrennten Teil der Bayernkaserne. Insgesamt stehen ihnen hier 33 Zimmer mit einer Wohnfläche von fast 600 Quadratmetern zur Verfügung. Mit Duschen, Küchen und Gemeinschaftsraum beträgt die Wohnfläche 1800 Quadratmeter. In den Zimmern, die an eine Jugendherberge oder ein Studentenwohnheim erinnern, befinden sich Stockbetten, meist auch ein Waschbecken. Zwei bis vier Jugendliche teilen sich ein Zimmer, in dem es auch für je zwei Flüchtlinge einen Kühlschrank gibt, in dem sie ihre Lebensmittel aufbewahren können. Mitarbeiter der Inneren Mission kümmern sich um die oft traumatisierten Jugendlichen. Ursprünglich war sie für 50 Jugendliche vorgesehen, nun leben über 100 dort. Nicht ideal, aber auch kein 'Zusammenpferchen in primitivsten Unterkünften'. So lagen auch die Gründe für den Hungerstreik einiger Jugendlicher oder die ungezügelte Gewalt anderer gegenüber dem Sicherheitspersonal ganz woanders.
Um den Jugendlichen in München die Integration zu erleichtern und ihnen Zukunftsperspektiven zu schaffen, sind auch z.B. folgende Einrichtungen aktiv:
Refugio München[/url] oder siehe
diesen Bericht.

[u]Zu 2.:
Der TSV München bekommt von der Stadt München momentan jährlich 455.000 € netto, zukünftig werden es 694.000 € netto sein.
Das ist aber kein Geschenk der Stadt an den TSV, sondern der TSV (wie die meisten anderen Tierschutzvereine, die Tierheime unterhalten, weltweit auch) übernimmt seit jeher nicht nur Aufgaben, die die Stadt zu leisten verpflichtet ist (z.B. Aufnahme und Versorgung von Fund- und Verwahrtieren. Jährlich betreut das Tierheim etwa 4000 Fundtiere), sondern nimmt der Stadt München auch andere wichtige Aufgaben ab (Aufnahme und Versorgung von verletzten Wildtieren, Versorgung und Kastration von Straßenkatzen, Lösung des Problems der Stadttauben …). Außerdem gewährt das Tierheim München fast allen Tieren Asyl, die aus illegalen Tiertransporten und aus ungenehmigten Tierversuchslaboren stammen. Nicht zuletzt springt der TSV mit Futterspenden und Übernahme von Tierarztkosten ein, wenn es sich jemand aus nichtverschuldeten Gründen nicht mehr leisten kann, sein Haustier zu versorgen. Tierschützer besuchen mit geeigneten Tieren aus dem Tierheim regelmäßig Seniorenheime. Der TSV betreut eine eigene Jugendgruppe und er leistet viel Aufklärungs- und Informationsarbeit. ...
Wenn die Stadt München allein das, wozu sie als Kommune verpflichtet ist, selbst leisten müsste, käme es sie teurer! Sicher ist es viel Geld, was der Stadt die Arbeit des Tierschutzvereins München jedes Jahr wert ist, aber 'exorbitant'?
Im Jahr 2011 wurde das Münchner Stadtmuseum mit 13.400.000 €, die Oympiapark München GmbH mit 15.900.000 €, die Münchner Philharmoniker mit 19.800.000 € und die Kammerspiele mit 31.500.000 € bezuschusst, um nur einige Beispiele zu nennen.
Und für Olympische Winterspiele 2018 war die Stadt zu einer Neuveschuldung von 200.000.000 € bereit (weitere 250 Mio € wollte sie sich über Steuer- und Abgabenerhöhungen von den münchner Bürgern holen).

Zu 3.: Die Stadt München gibt nur dem Tierschutzverein Geld, der kommunale hoheitliche Aufgaben für die Stadt München übernimmt (siehe oben), also nicht Tierheimen, sondern lediglich dem Ignaz-Perner-Tierheim in München Riem, dessen Träger der TSV München ist, dem einzigen Tierheim in München. Insofern ist der Punkt m.E. durchaus relevant, da die Ausgaben der Stadt für Tierschutzarbeit nicht höher sind, als oben angegeben. Da muss also niemand Angst haben, dass einem ein Tier im Tierheim München die Wurst vom Brot frisst.

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Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2013, 22:18:30
.
Vega, für Deinen sehr informativen Beitrag bedanke ich mich.
Hoffentlich liest auch Olga ihn ... ?

LG MargArit
Doro79
Doro79
Mitglied

Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von Doro79
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2013, 22:18:30
Vielen Dank für die finanzielle Aufklärung! Für eine so große und reiche Stadt wie München sind doch die Beträge für den Tierschutz, die Frau Olga ins Spiel bringt, sogenannte Peanuts! Leider halten sich alle Städte/Kommunen in Sachen Tierschutz/Tierheime sehr zurück, ich erlebe das auch hier in ländlichen Regionen in NRW. Großstädte wie Köln, Düsseldorf oder Bonn machen da keine Ausnahme. Doro
Doro79
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Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von Doro79
als Antwort auf majana vom 11.03.2013, 20:17:12
Viel schlimmer sind Krähen, Elstern und Co. Sie dezimieren die Singvogelpopulation viel stärker als Katzen, da sie die Gelege ausräumen und auch die geschlüpften Jungtiere fressen. Auch meine Freigängerkatze kommt höchst selten mit einem Vogel an, aber Mäuse stehen ganz oben auf ihrer Liste! Doro

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olga64
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Mitglied

Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.03.2013, 23:00:10
Ich las den ausführlichen BEricht - allerdings waren mir die meisten Details bekannt ,da ich diese Themen über die Südd. Zeitung kontinuierlich verfolge. In meiner "Erklärung" wollte ich mich auf das Wesentliche beschränke, da ich weiss, dass so lange Elaborate meist nicht gelesen werden.
Und ich bleibe dabei: bei so exorbitanten BEträgen an Tierschutzvereine plädiere ich nach wie vor, diese Gelder sinnvoller zu verteilen und zwar an jugendliche traumatisierte Flüchtlinge, an Kinder in Not usw.
Wenn die Tierheime aus den Nähten platzen, hängt dies auch mit vermeintlichen Tierfreunden zusammen, die ihre tierischen Freunde dort abliefern, wenn sie nicht mehr ins Lebenskonzept passen - dafür sollen die bezahlen, genau so wie uneinsichtige Hundebesitzer, die ohne Tüte mit dem Tier GAssi gehen u.v.m. Olga
Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2013, 16:34:54
.
Hallo Olga, zum (immer noch nicht aufgearbeiteten ) Kotproblem:
Obwohl aus Verantworungsgefühl "hundelos", trage ich aus Gewohnheit in meiner Handtasche folgendes mit mir 'rum: ein paar dünne Plastiktüten, ein paar Lagen Klopapier und Wegwerf-Handschuhe:
hiermit konnte ich übrigens schon Menschen in menschlichen Notlagen helfen.

Typen, die Tiere aussetzen, können, wie Dir bekannt ist, kaum ausfindig gemacht werden.
Leute, die ihre Tiere in Tierheimen abgeben, sind oft tierlieb, aber finanziell klamm.
Zu spät (oder nie) wird nachgedacht, dass die Tiere Geld und Zeit kosten und als Spielzeug für Kinder total ungeeignet sind und schnell uninteressant werden.

Auch Krankheit, berufliche Veränderung usw. sind Gründe, ein Tier abgeben zu müssen.

Es gibt Leute, die bereit sind, für ihr abgegebenes Tier zu zahlen.
Öfter gibt es welche, die zahlen könnten, aber nicht wollen.
Kein Tierheim bekommt von der Stadt oder Gemeinde Prozesskostenhilfe,
um in solchen Fällen, Geld auf dem Rechtswege einzufordern.
Fraglich ist, ob unser überlastetes Rechtswesen sich um solche "Bagatellfälle" überhaupt kümmern würde,
denn ein Tier gilt in Deutschland, wie Dir bekannt, rechtlich immer noch als "Sache".

Jede Stadt und Gemeinde spart, wenn diese die städtische oder gemeindliche Verantwortungspflicht für herrenlose Tiere auf örtliche Tierschutzer abladen kann.
Die gezahlten Gelder sind nur Zuschüsse zu den dort tatsächlich entstehenden Kosten. Schätzungsweise ist das auch im schönen Bayern und München so.

Zum Zweitproblem: Vielleicht könntest Du Deinen Einfluss einsetzen,
dass für die Jugendlichen, von denen Du hier sprichst, ein Förderverein gegründet wird, um missliche Zustände zu verbessern?

Sie könnten auch für ehrenamtliche Tätigkeit in Tierheimen motiviert werden.
Tiere bewirken bei traumatischen Erlebnissen und Erkrankungen Wunder.

MargArit
majana
majana
Mitglied

Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von majana
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2013, 19:16:55
Hallo Margarit,

habe Deine Zeilen mit Interesse gelesen und kann Dir eigentlich in allem nur zustimmen. Es ist traurig aber wahr, viele Menschen machen sich vor der Anschaffung eines Tieres überhaupt keine Gedanken darüber, welche Verantwortung ein Tier bedeutet. Ebenso ist es mit dem Hundekot, über den ich mich auch oft genug ärgere.

Folgenden Behälter für Plastiktüten habe ich auf Gran Canaria gesehen, leider war er leer, wie auch bei uns so oft Behälter dieser Art.



Ich bin der Meinung, es ist nicht zuviel verlangt, wenn Hundebesitzer eine Plastiktüte mit sich führen, wie Du es tust, um eventuelle Hinterlassenschaften beseitigen zu können.
Mitglied_b12f0f2
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Re: Ist das wirklich die vielgepriesene Tierliebe?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf majana vom 15.03.2013, 00:35:57
Das Hundekotproblem wäre so einfach zu lösen und müsste gar nicht immer wieder erwähnt werden,

wenn:

jeder Hundehalter ein kleines Täschchen an der Leine befestigt,in dem kleine Plastiktüten sind.
Man braucht gar kein Geld dafür auszugeben,wenn man die kleinen Tüten nimmt,in denen wir Obst und Gemüse einkaufen.

Gudrun

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