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Haustiere Kastrationsalter für Hunde

Kastrationsalter für Hunde
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Ihr Tierspezialisten,

ich habe eine Frage, die mir sicher eine oder einer von Euch beantworten kann. Mein Zwergrauhaardackel soll (meine Frau möchte das so) kastriert werden und das so bald wie möglich. Er ist jetzt 9 Monate alt und ich finde, dass das noch zu früh ist. Ich bitte um Antwort.
Herzlichen Dank
Gruß aras
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Kastrationsalter für Hunde
geschrieben von bongoline
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.04.2010, 14:40:34
Ich habe einen Labrador-Rüden und mir vorgenommen, diesen im Herbst, wenn er 18 Monate alt ist, kastrieren zu lassen. Bei meinem letzten Rüden Bongo wurde die Kastration mit 2 1/2 Jahren durchgeführt, nachdem er hechelnd 3 Tage vor der Haustüre zu einer läufigen Hündin gelegen hat, es hat ihn weder Futter noch sonst was von seinem Liebesleid ablenken können . Die zwei Belgier wurden auch so mit 1 1/2 bis 2 Jahren kastriert.
Meinen ersten Hund, einen Langhaardackelrüden habe ich überhaupt nicht kastrieren lassen, erstens mal wurden damals die Hundeweibchen von den Züchtern nicht als Dauerwurfmaschinen benutzt, daher konnte man sich auf die Läufigkeitszeiten einrichten und entsprechend reagieren.

In der Hundeschule, die ich derzeit besuche, ist der Hundeführer ein absoluter Gegner der Kastration mit dem Argument, das Wesen des Hundes würde sich verändern.
Ich habe also bei meinen bisherigen 3 Rüden überhaupt keine Wesensveränderung feststellen können, einzig habe ich über die Anfangszeit sehr darauf geachtet, dass die Hunde nicht mehr fressen als vor dem Eingriff und ich habe sie auch wirklich gut in der Figur halten können. Bei meinem Labrador jetzt hoffe ich, dass er etwas ruhiger wird, aber ich glaube, daß es bei seinem Temperament wohl nur bei der Hoffnung bleiben wird

bongoline
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Kastrationsalter für Hunde
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.04.2010, 14:40:34
Es sollte nur kastriert werden, wenn es aus medizinischen Gründen notwendig ist. Die Folgen einer Kastration können für einen Rüden ein lebenslanges Marthyrium sein, weil er von anderen Hunden nicht mehr eingeschätzt werden kann. Sie wissen nicht, ist er Männlein oder ist er Weiblein. Im Zweifelsfall wird er als weiblich eingestuft und ständig von unkastrierten Rüden bestiegen.

Überlegt Euch sehr gut, ob es wirklich notwendig ist, den Hund kastrieren zu lassen. Wenn Ihr das unbedingt wollt, dann wartet noch. 9 Monate ist entschieden zu früh. Lasst ihn erst erwachsen werden. Also frühestens mit 18 Monaten, besser erst mit 2 Jahren kastrieren lassen. Dann ist sein Wesen gefestigt. Wer zu früh kastrieren lässt, hat einen ewigen Welpen im Haus. In den USA hat man viele Jahre lang die Hunde zu früh kastriert. Inzwischen ist man auch dort schlauer geworden und wartet, bis sie ausgewachsen sind.

Am besten wäre aber gar nicht kastrieren. Ein unkastrierter Rüde muss nicht zwangsläufig liebestoll werden wenn die Hündinnen läufig sind. Wartet erst einmal ab, wie Euer Hund sich gibt wenn es soweit ist und dann erst entscheidet.

Liebe Grüße,
woelfin

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Re: Kastrationsalter für Hunde
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo liebe Wölfin,liebe Bongoline,

mit Eueren Beiträgen habt Ihr mir sehr geholfen - ich danke Euch sehr herzlich dafür.
Ich hoffe, dass ich meine Frau nun davon überzeugen kann, mit der Kastration entweder noch länger zu warten, wie vorgeschlagen,oder unserem Brösel (so sein Name) die Männlichkeit zu erhalten.
Sie denkt immer noch zurück an einen ihrer Dackelrüden, der tagelang wie ein Wolf heulte, wenn auch nur ein einziges Weibchen in der Nähe wohnte. Unserem letzten Dackel, der vor 2 Jahren starb, wollten wir eigentlich die Kastration ersparen, aber leider war er, obwohl er noch nie ein weibliches Wesen gesehen hatte, sexuell derart extrem veranlagt,dass er sich fortwährend selbst befriedigte. Das wurde so schlimm, dass er permanent an Gewicht verlor und wir keinen Besuch mehr empfangen konnten, denn kaum kam jemand zur Tür herein, war er schon heftig bei der Arbeit und wir hatten große Mühe, von ihm abzulenken. Nach der Kastration, die nun nicht mehr zu verhindern war, wurde es leichter, aber bis ins hohe Alter war er trotz der fehlenden Hoden ab und zu noch so aktiv, als wäre nichts geschehen. Kein Tierarzt konnte mir erklären, wie so etwas möglich ist.
Nun hat unser Brösel gottlob noch keinerlei Gelüste und wir hoffen, dass er wenigstens "normal" bleibt.
Nochmals herzlichen Dank
aras[size=8][/size]
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Kastrationsalter für Hunde
geschrieben von bongoline
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.04.2010, 13:15:29
aras,

es gibt natürlich noch die Möglichkeit, falls Euer Hund extrem sexuelle Triebe zeigt oder wenn er bei läufigen Weibchen absolut nicht zu halten ist, ihm vom Tierarzt einen Hormonchip einsetzen zu lassen, der nach etwa 10 Tagen ab Setzen seine Wirkung zeigt und für ca. ein halbes Jahr anhält. Dieser Chip bewirkt beim Rüden für dieses halbe Jahr ähnliches, wie eine Kastration. Ist allerdings natürlich auch eine Kostenfrage. Ich habe meinem Rüden so einen Chip als Übergangslösung setzen lassen, darf sagen, dass ihn zur Zeit läufige Weibchen nicht im geringsten reizen, denn wenn er mit seinen jetzt 35 Kilos losstarten würde, ich wäre nicht fähig, ihn zu halten Für diesen Chip habe ich beim Tierarzt € 60,-- bezahlt.

bongoline
Re: Kastrationsalter für Hunde
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Liebe Bongoline,

herzlichen Dank für Deinen Beitrag, den ich heute erst lesen konnte.
Der Tipp mit dem Chip ist wirklich gut. Gestern war allerdings eine Tier-Homöopathin bei uns, die uns glaubhaft versicherte, unser "Bröselchen" entsprechend behandeln zu können, falls er liebestoll werden sollte.
Probieren kann man es ja und meine Frau hat sich (zumindest vorerst mal) davon überzeugen lassen, dass eine Kastration nicht unbedingt sinnvoll sein muss.
Nochmals danke, liebe Grüße und einen schönen Tag
aras
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kastrationsalter für Hunde
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.04.2010, 14:21:18
Da ja in diesen Tagen wieder ein Hund (der ja nur spielen wollte) einen Säugling totgebissen hat, wäre zu überlegen, ob man Hunden die scharfen Zähne entnimmt, um sich und andere nicht diesen lebensgefährlichen Attacken auszusetzen. Olga

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