Forum Tierschutz etc. Haustiere Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund

Haustiere Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund

navallo
navallo
Mitglied

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von navallo
als Antwort auf Klara39 vom 11.12.2012, 18:19:21
Du hast absdolut nichts falsch gemacht, Klara!
Auch Dein Tipp bzgl. Hundeschule an die Hundehalterin war angebracht. Die Reaktion von ihr halte ich für dämlich-hilflose Ausreden, weil sie ihren Hund nicht im Griff hat.
Wenn Du Dich von einem größeren Hund bedroht fühlst, hilft oft, ihn mit einem lauten "Platz" (bei Jagdhunden "Down")zum Ablegen zu bringen. Diese Kommandos sind Basis fast jeder Hundeerziehung und sollten bewirken, daß der Hund eine zeitlang liegen bleibt und du dich verdrücken kannst. Bei Prüfungen wird z. B. erwartet, daß der liegende Hund wenigstens eine Viertelstunde auf diesem Fleck ausharrt.
Eine für Dich hoffentlich nur theoretische aber auf Hundesportplätzen erlebte Möglichkeit: Kommst du wirklich mal in eine Situation, wo du von einem Hund massiv angegriffen, nicht nur angebellt, wirst, hast du fast nur eine Chance im Gegenangriff. Der erfordert blitzschnelle Reaktion, weil Hunde eigentlich schneller als Menschen sind. Eine unter mehreren Möglichkeiten: den Hund rechts und links an der Halshaut zu fassen, ihn ohne Loslassen zur Seite zu werfen und (mit dem Knie) am Boden zu fixieren. Mit Ausnahme mancher Kampfhunde werden fast alle Hunde danach aufgeben.
nasti
nasti
Mitglied

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von nasti
als Antwort auf navallo vom 11.12.2012, 19:17:21
Ein fremden Hund hat mich vor paar Jahren auf der Volksfest angegriffen, mein Hand durchgebissen und sofort sich versteckt.
Ich blutete sehr stark, die Menschen packten mein Hand in etwas und riefen die Polizei. Die Polizei kam mit riesige Lasso ähnliche Geräte aus Stahl und fingen an das Jagd auf Hund. Und das taten Sie ganz brutal, die Schausteller Besitzer schrien aus dem Wohnwagen entsetzlich das es unmöglich, der Hund hat noch nie einem angegriffen.....Aber für die Polizei war das Wurst, Sie sahen meine Hand, inzwischen kam auch das Sanitärwagen für mich wo ich sofort nach Krankenhaus gebracht war.
"Ein fremden Hund ?" ..fragte der Chirurg welcher nähte mein Hand zusammen "Ja ", sagte ich, ich sollte mich vielleicht für der Hund vorstellen, aber hat mir der Schäferhund keine Zeit dazu gelassen....."

NASTI
Klara39
Klara39
Mitglied

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von Klara39
als Antwort auf navallo vom 11.12.2012, 19:17:21
Danke navallo! Aber wenn ich lese, dass ich dem angreifenden Hund an den Hals fassen soll und ihn herumschleudern... dann kann ich nur beten, dass es kein 80kg schwerer Schäferhund ist. Na gut, es stimmt schon, jeder Fall ist anders. Und wenn man uneinsichtige Hundehalter trifft, die einen noch anmotzen (bongoline, nix für ungut, aber die gibt es wirklich auch), ist es nicht mehr so lustig. Ich lief alleine im Wald und um die Ecke kommt ein großer Bullterrier, weit und breit kein Herrchen. Da fiel mir auch das Herz in die Hose. Er beschnupperte mich und dann kam Herrchen. Ich sagte höflich, dass er eigentlich seinen Hund im Wald schon des Wildes wegen anleinen sollte. Da guckt er mich an und fragt schnippisch: "Sind Sie der Förster?". Da fällt einem dann nichts mehr ein, aber bis jetzt ist ja alles gut gegangen und ich hab immer friedliche Hunde getroffen.
Lieben Dank für die vielen Ratschläge und einen schönen Abend!
Klara

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bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von bongoline
als Antwort auf Klara39 vom 11.12.2012, 20:35:12
Gerade heimgekommen von einem netten Abend mit meinen Freunden aus Regensburg, die jetzt noch bis Sonntag wie jedes Jahr Adventurlaub machen, möchte ich Dir, Klara doch gleich antworten:

Du schreibst: nix für ungut, bongoline und ich frage Dich, warum sollte ich Dir "ungut" sein, wo ich mich doch voll in Deine Situation hineindenken kann und Klara, ich möchte Dich jetzt bitten, ein klitzekleines bißchen aus meiner Sicht zu versuchen, Dich in den Hundebesitzer hineinzuversetzen.

Es hat Dich unangenehm berührt, dass der Hund im Wald frei läuft und hast Du das dem Hundebesitzer auch zu verstehen geben. In dem Fall kamst Du halt jetzt grad mit diesem Hundebesitzer zusammen

aber......

bedenke mal, mit wievielen Leuten der Hundebesitzer zusammenkommt, denen sein freilaufender Hund nicht passt und wie oft der Hundebesitzer bei seinem Spaziergang wegen seines Hundes angemacht wird. Du hast also jetzt als Einezlperson Deine Meinung ihm gesagt, er bekommt aber sicher x mal am Tag so eine Meinung zu hören.

Wie ich schon geschrieben hatte - ich gehe einen Weg, auf dem es keine Leinenpflicht gibt, wo auch kein Wild ist abgesehen im Sommer die Wildenten, aber die interessieren meinen Hund ja nicht, allerdings in der Saison hat man den Eindruck, eine Völkerwanderung findet statt. So und wenn ich jetzt mal z.B. von täglich nur 100 Begegnungen an 20 % der Leute vorbei muss, die mein Hund (und sehr oft auch Kinder) stört, weil sie meinen,dass mit der Hotelbuchung auch der Weg ihnen alleine ungestört zur Verfügung zu stehen hat, die seltenst höflich aber meistens beflegelnd nach ihrer Vorstellung Zucht und Ordnung einfordern, kannst Du Dir vorstellen, dass die Gelassenheit eines Hundesbesitzers auch seine Grenzen hat. Irgendwann Klara ist man als Hundebesitzer sooooooo zermürbt von diesen Angriffen, dass man Höflichkeit Höflichkeit sein läßt und es so zurückschallen läßt, wie in den Wald gerufen wurde.

Wenn ich mit meinem Hund ins Ausland fahre, dann werde ich mich an die Gegebenheiten halten und auch meinen Hund an die Leine nehmen, wenn es Vorschrift ist und genau das erwarte ich mir von den Gästen auch, dass sie unsere Gegebenheiten respektieren und sie sind irrig, wenn sie meinen, über unseren Gesetzgebern zu stehen. Es gibt sehr oft Situationen, wo ich meinen Hund aus Rücksicht an die Leine nehme, aber von griesgrämig Verbiesterten und wegen was immer Frustrierten lasse ich weder mir noch meinem Hund die Freiheit beschneiden.

Diebisch gefreut habe ich mich, als ich mit drei Polizisten genau an diesem Weg ein Ratscherl gemacht habe und eine Frau in kreischender Weise meinte: endlich haben sie eine gestellt, immer diese freilaufenden Hunde, die gehört betraft, die gehört schwer bestraft. Am liebsten hätte ich der Frau ein Loch geschaufelt, in das sie hätte vor Scham versinken können als einer der Polizisten sie beruhigt und meinte: Gnädige Frau, erstens haben wir keine Leinenpflicht und zweitens - ja sehen sie denn nicht, dass es sich bei dem Hund um einen verdeckten Ermittler handelt Dabei hat mein Hund "nur" die Kennzeichnung "ÖRD" auf seinem Geschirr. Wer wissen will, was das bedeutet, kann ja googeln

Klara nicht der Einzelne bringt das Faß zum Überlaufen, sondern die Masse. Aber Gott sei Dank gibt es auch sehr sehr viele Nette, denen ich begegne, die entschädigen dann für all die unliebsamen Zeitgenossen, denen ich auch schon mal antwortet: wenn mein Hund so agressiv wäre wie sie ginge er nicht nur an der Leine, dann hätte er auch einen Maulkorb

bongoline
nerida
nerida
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Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von nerida
ich würde jedenfalls stehenbleiben und mich ruhig verhalten. Den Hund nicht mit den Augen fixieren und mit ruhiger stimme auf ihn einreden.
Ich weiss nicht, ob ich die Nerven hätte hier Kommandos zu geben, obwohl mir das als vernünftig einleuchtet.
Wenn ich eine Tasche o.ä. dabei hätte, dann würde ich die vor meinen Körper halten und ihm die gegebenfalls als "Opfergabe" zuwerfen - das aber wirklich nur wenns nicht mehr anders ginge. Ich bin keine Heldin.

Ich hatte mit meinem Boxer einmal eine absolut unangenehme Begegnung mit einem Jogger.
Ich wohnte auf dem Land und fuhr aber trotzdem oft mit ihm in eine Gegend wo sich nur Fuchs und Hase gut Nacht sagen. Wochentags ist in dieser Gegend kein Mensch unterwegs. Da lies sich ihn dann immer von der Leine damit er sich so richtig auspowern konnte. Das braucht so ein Kraftpaket einfach und gewildert hat er nicht.

Warum ausgerechnet da einer joggen ging, war einfach Pech.
Ich machte die autotür auf und mein Hund war auch schon verschwunden. Der hatte sein Objekt schon erspäht und flitze begeistert los. Der Jogger war ziemlich weit weg und hörte mich nicht und sah auch nicht was auf ihn hinterrücks zukam.
Mein Hund biss ja nicht oder sprang sein Objekt an, er biss einfach in den Schuh.
Hier sah ich nur noch von weitem, dass der Jogger einen klassischen Sturzbomber hinlegte und dann mit ausgebreiteten Armen und Beinen im Dreck lag. Daneben sass dann friedlich hechelnd mein Hund und hatte das erreicht was er wollte. Dieser Mensch läuft nicht wieder weg und bleibt bei der Herde...basta!

Atemlos und mit Seitenstechen kam ich angekeucht und ich dachte erst der Typ wäre ohnmächtig.
War er nicht ...meiner Seel....als ich meinen Hund am Kravattl hatte und die ersten Entschuldigungen stammelte, erlebte ich ein Donnerwetter vom allerfeinsten.
Der Ärmste hatte ja Recht - und er konnte auch nicht reagieren und stehenbleiben, er sah ja das Unheil nicht auf ihn zukommen.

Ich wollte ihm meine Adresse geben , falls er irgend einen Schaden davon getragen hätte - er sah schon etwas zerfleddert aus - aber das wollte er dann doch nicht.
Am Schluss trennten wir uns und er streichelte sogar noch meinen Hund.

Hier hatte man noch Glück im Unglück aber nicht immer geht es so gut aus.
Die 'Verantwortung haben die Hundehalter und nicht wir haben uns an die Hunde anzupassen, sondern Rücksicht müssen die Hundehalter nehmen.
Klara39
Klara39
Mitglied

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von Klara39
als Antwort auf nerida vom 12.12.2012, 00:24:48
Freue mich über die beiden Beiträge, denen ich nur zustimmen kann. Es kommt eben immer auf beide Seiten an, die Hundehalter und die hundlosen Wanderer. Für beide gibt es ja Regeln. Der 1.§ der StVo gilt vielleicht auch da: "Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme..." Man kann ja friedlich miteinander reden. Bei uns gibt es für den Wald die eindeutige Vorschrift, den Hund in unübersichtlichem Gelände anzuleinen. Sicher weiß man, dass der Hund keine Rehe reißt, aber er beunruhigt sie. Na gut, ich bin nicht der Förster. Genau so wenig kann ich ausstehen, wenn Unvernünftige mit Crossmotorrädern durch den Wald rasen (was auch verboten ist). Jeder denkt eben meist nur an sich, schade!
In unserem Dorf hat der Bürgermeister "Hundetoiletten" aufgestellt (bzw. gesponsert), da kann man ein Tütchen ziehen, den Kot aufnehmen und in den Behälter darunter werfen. Nein, man wird beschimpft, wenn man darauf hinweist, wenn man grad Augenzeuge ist, wie der Hund sich löst und Herrchen tatenlos weitergeht. Ich bleib da ganz ruhig, denn wer schreit ist im Unrecht, aber bisschen ärgern tu ich mich doch über so wenig Einsicht.
Bongoline, das mit dem "verdeckten Ermittler" war Spitze, ich muss jetzt noch lachen. Die Frau mischt sich nie wieder ungefragt ein.
Nerida, das mit dem Jogger war natürlich Pech auf allen Seiten. Nur gut, dass er nicht in die Wade, sondern nur in den Schuh gebissen wurde. Aber es gibt ja eine Hundeversicherung.
Einen schönen Tag wünscht allen
Klara

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lupus
lupus
Mitglied

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von lupus
als Antwort auf nerida vom 12.12.2012, 00:24:48
Hallo nerida
deine Schilderung des Vorgangs widerspiegelt recht gut die Denkweise der Hundeliebhaber.Nur kommen viele Hundehalter nicht zu deiner Schlußfolgerung.
Das sollte man aber durch Restriktionen und deren Durchsetzung mit empfindlichen Bußen fördern.

lupus

Zu beißen und Versicherung
Der Hundebiss sollte juristisch wie eine Körperverletzung durch den Halter betrachtet und als solche geandet werden. Man kann doch wohl keinem Mensch ein Auge blau schlagen und gegen die Folgen versichert sein.
Übrigens , wenn ich einen Hund schlage (oder beiße ) werd ich dann verurteilt oder ist das ein Versicherungsfall?
Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 12.12.2012, 13:24:16

Übrigens , wenn ich einen Hund schlage (oder beiße ) werd ich dann verurteilt oder ist das ein Versicherungsfall?
Besser nicht Beissen, Lupus,
denn dann kämst Du in die Psychiatrie,

Margarit
ingo
ingo
Mitglied

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von ingo
als Antwort auf Klara39 vom 11.12.2012, 16:40:17
Abgesehen davon, daß ich vor einem heranlaufenden Border-Collie keine Angst hätte, hast Du Dich richtig verhalten; und die Frau hat überhaupt keine Ahnung von Hundeerziehung. Das ist heutzutage ein echtes Problem. Deshalb bin ich auch für einen "Hundführerschein". Der dürfte sogar kostenlos sein. Die Kosten dafür könnten gut und gerene über die saumäßig hohe Hundesteuer finanziert werden.
In Hannover dürfte die Frau übrigens nur mit Genehmigung ohne Leine durch die Gegend laufen.
Karl
Karl
Administrator

Re: Wie verhalte ich mich gegenüber einem fremden Hund
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 12.12.2012, 14:44:14
In Hannover dürfte die Frau übrigens nur mit Genehmigung ohne Leine durch die Gegend laufen.
geschrieben von ingo

@ ingo,

beim Lesen des Satzes musste ich schmunzeln.

Karl

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