Initiativen-Engagement-Vereine 'Ehrenamt'

circe
circe
Mitglied

" Ehrenamt"
geschrieben von circe
seit diesem Frühjahr gehe ich wöchentlich einmal als "grüne Dame" ehrenamtlich für ein paar Stunden in eines unserer Pflegeheime! Ich beschäftige mich dort mit alten, pflegebedürftigen Menschen, welche fast keinen Besuch mehr bekommen.Viele meiner Bekannten verstehen mich nicht.Ich gehe gern hin und finde 3 Stunden pro Woche nicht viel.Obwohl es nicht einfach ist,es ist ein wenig auch wie die Zukunft. Und rosig ist sie meist nicht. Wie haltet ihr es mit einem Ehrenamt?
Urego
Urego
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von Urego
als Antwort auf circe vom 20.12.2010, 19:43:33


@ circe

Folge weiter Deinem Herzen! Eine solche Aufgabe zu übernehmen, erfordert Mut, Durchhaltevermögen und auch Selbstbewußtsein.
Den Mut benötigst Du für die Bewältigung von unerwarteten Situationen, das Durchhaltevermögen erklärt sich von selbst und das Selbstbewußtsein läßt Dich die Unkenrufe Deiner Bekannten vergessen.
Das Gefühl, uneigennützig etwas für andere Menschen zu tun, ist sehr beglückend.

Urego
Re: " Ehrenamt"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf circe vom 20.12.2010, 19:43:33
Obwohl es nicht einfach ist,es ist ein wenig auch wie die Zukunft.


Stimmt, das könnte die Zukunft sein, was nicht leicht auszuhalten ist.
Aber letztlich weißt Du es nicht.

Deshalb hab ein gutes Gefühl auch für Dich, was wirklich machbar ist - und schaffe Dir ein entsprechendes Gegengewicht.

Meli

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Praline1
Praline1
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von Praline1
als Antwort auf circe vom 20.12.2010, 19:43:33
Hallo circe,

dass Du Dich ehrenamtlich als "grüne Dame" betätigst,
finde ich richtig gut. Da ich sowohl meine Mutter
als auch meine Schwiegermutter jahrelang in einem
Seniorenheim besucht habe, weiß ich, welches "Klima"
dort herrscht. Mich haben die Besuche dort immer
sehr deprimiert. Nach dem Tod der Mütter würde ich
es nicht verkraften, alte Menschen zu besuchen. Deshalb
ist es gut, wenn es Frauen wie Dich gibt! Wahrscheinlich
verstehen Deine Bekannten Dich deshalb nicht, weil
sie eben auch nicht in der Lage wären, sich in dieser
Form ehrenamtlich zu betätigen.

Da es mir nicht liegt, mich mit älteren Menschen zu
beschäftigen, habe ich in mehreren Kindergärten angefragt,
ob man mich als Vorleserin für die Kinder "gebrauchen"
könnte. In dem einen Kindergarten hat man mich völlig
erstaunt angesehen und gemeint, dafür seien doch die
Erzieherinnen zuständig. Im anderen Kindergarten gab
es schon eine Vorleserin. Daraufhin habe ich resigniert. Schade - es hätte mir Spaß gemacht.

Dir wünsche ich viel Freude an Deinem Ehrenamt.

Praline1
Allegra
Allegra
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von Allegra
als Antwort auf Praline1 vom 20.12.2010, 22:19:19
In den hiesigen Grundschulen gibr es die Möglichkeit sich als Lesehelfer zu engagieren.
circe
circe
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von circe

du hast recht,es hat eine Weile gedauert bis ich mich entschieden habe.Und es ist nicht so,das man in den Rathäusern darauf unbedingt vorbereitet ist,wenn man nach einem Ehrenamt fragt!Da wird auch viel herumgeeiert und es kommt nichts dabei heraus.Ich finde es schade das man keine Vorschläge bekommt.Und dann muß man wirklich selbstbewußt sein!Es gibt nichts Gutes,außer man Tut es- oder so ähnlich!Aber man lernt auch so einiges für die Zukunft! Gerade wenn man ohne jedes Vorwissen so etwas macht. Hut ab vor guten Altenpflegern!

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clara
clara
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von clara
als Antwort auf circe vom 20.12.2010, 22:34:42
Circe, ein Ehepaar in meiner Verwandtschaft hat sich auch für diese Aufgabe, die Du tust, entschieden. Es ist eine wichtige Aufgabe, weil die ausgebildeten Pflegekräfte bedauerlicher Weise oft nicht die Zeit für ein etwas längeres Gespräch haben oder um mit dem alten Menschen mal spazieren zu fahren oder nur zuzuhören.

Du hast Recht, gerade bei der ehrenamtlichen Tätigkeit im Seniorenheim bekommt man realistische Einblicke, die auch das eigene Leben irgend wann betreffen können. Nicht Alle wollen und können sich dieser Realität stellen, deshalb könen auch nicht Alle gerade in diesem Bereich ehrenamtlich tätig sein.

Aber es gibt ja so viele andere Bereiche, z. B. freiwillige Kinderbetreuung oder Tätigkeiten bei Organistationen wie dem Roten Kreuz, auch kirchliche Ehrenämter.
Ein Freund war lange Betreuer (hieß früher Vormund) eines als unmündig erklärten Mannes. Zu diesem Ehrenamt wird man allerdings bestimmt und kann es nur aus triftigen Gründen ablehnen, genau so wie bei einer Berufung zum Schöffen. Aber man bekommt eine finanzielle Vergütung.

Ohne Ehrenämter wäre im karitativen Bereich Vieles gar nicht möglich.

Clara
tranquilla
tranquilla
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von tranquilla
gut finde ich, was du tust, circe. es gibt viele menschen, die einen ansprechartner benötigen oder mal jemand, der ihnen zuhört oder einfach nur da.

tue es einfach - mußt ja nicht groß drüber reden - habe gemerkt, dass das menschen nicht so gut vertragen - schlägt wohl an ihr gewissen oder - was ich noch als viel schlimmer empfinde, sie meinen der, der davon erzählt, gibt damit nur an um sich als gutmensch zu outen.

wenn du noch jemand weißt, der sich engagieren möchte im internet unter

www.ehrenamt-sh.de

oder

Das nettekieler Ehrenamtsbüro

gibt es für deine region informationsmöglichkeiten.

viel erfolg weiterhin und eine gute weihnachtszeit

tranquilla
Sonny
Sonny
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von Sonny
Wie haltet ihr es mit einem Ehrenamt?



Hallo circe,

ich glaube daß dir durch das ehrenamtliche Engagement sehr viel Dankbarkeit von den oft vereinsamten Heimbewohnern entgegengebracht wird.Daß du in diesen Stunden ein wenig Sonnenschein und Abwechslung schenken kannst ist sicher für dich wichtiger als das Unverständniss der Bekannten.

Ein afrikanisches Sprichwort sagt:
Der Mensch ist die beste Hilfe des Menschen


Vor 7 Jahren gründete ich ehrenamtlich eine Selbtshilfe für die Krankheit Borreliose.
Über viele jahrzehnte mußte ich durch eine Hölle von fürchterlichen Nervenschmerzen gehen,da die Krankheitsursache nicht diagnostiziert werden konnte.

Da die Krankheit über die Jahre das gesamte Spektrum also das gesamte Orchester der Sympthome gespielt hatte bin ich zur Spezialistin der Krankheit geworden.
Darum gründete ich nach ca. dreijähriger Therapie eine eigene Selbsthilfe.
Inzwischen kann ich durch die ehrenamtliche Tätigkeit über Tel., Mail., persönliche Gespräche, Fortbildung,oft auch Seelentrösterin verzweifelten Betroffenen eine Hilfe sein.

Leider muß ich immer wieder pausieren, denn jeder neue Schub läßt mich erkennen, daß ich nie mehr geheilt werden kann.
Nach hochdosierter Therapie kann ich meistens wieder meine Aufklärungsarbeit fortführen.

Mein Wunsch, niemals mehr sollte die Infektion über so viele Jahre ohne adäquate Behandlung bleiben.

viele Grüße
Sonny
jette
jette
Mitglied

Re: " Ehrenamt"
geschrieben von jette
als Antwort auf Sonny vom 21.12.2010, 00:20:04
Das hast du gut gemacht Circe. Etwas für andere zutun ist wunderschön. Es ist nicht schwer ein Lächeln und persönliche Zeit für andere zu opfern.

Du fragst, wie haltet ihr es mit dem Ehrenamt? Ich bemühe mich Gutes zutun solang ich gesund bleibe und wenn ich Freude bei meinem Gegenüber in den Augen sehe, weiß ich das ich das Richtige tue.

Ich wünsche dir Kraft. Du hast dir kein einfaches Amt ausgesucht.




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