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Initiativen-Engagement-Vereine Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer

Mitglied_81b4260
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Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.08.2015, 09:00:49
Ich hänge mich hier einmal dran. Diesen Thread habe ich erst jetzt gelesen.
Was ich denke, ist eher verworren.
Was wäre,wenn ich in Wien über den Namen meines Großvaters stolpern würde. Eher Schock und die Erinnerung,wie schäbig sich der Ersatz für das Haus in den 50 Jahren durch den neuen Besitzer,einem Rechtsanwalt, abgespielt hat.

Ein Stolpersteine für diesen Herrn, jedesmal wenn er aus dem Haus tritt...aber der lebt ja nicht mehr, seine Erben,andere Besitzer?
,oder da, wo sie zwangsübersiedelt gewohnt haben (NUR diese Adresse ist im Archiv)und von wo aus sie im langen Zug zum Aspernbahnhof auf ihre letzte Reise gingen und wo ihnen vorher der Hausmeister das Marmeladeglas abgenommen hat mit den Worten,sie würden es eh nicht mehr brauchen.
Vielleicht ist es leichter, wenn nicht mehr so viel Erinnerungen da sind,später,wenn nicht mehr direkter Betroffene leben...und die Nacht vor dem Abtransport als meine Mutter von der Gestapo verhört wurde...und zwei Kinder Zuhause warteten.
Andererseits sehe ich ein,dass hinter der Aktion ja viel guter Wille ist, der nicht zurückgewiesen werden sollte. ...über die Situation in München möchte ich mich lieber nicht äußern.

Am besten hat mir das Schulprojekt "a Letter to the Sky"gefallen", wo Schüler als Endergebnis ihre langen Projekts Luftballons mit den Namen aufsteigen ließen.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von JuergenS
mart, ich bin ja nur ein Mensch, den Stolpersteine wachgerüttelt haben, weil ich weder, soweit mir bekannt, negativ belastet durch meine Vorfahren scheine, keine jüdischen Vorfahren habe, aber nur die Zeit vergehen lassen wollte.
Deine Schilderungen sind für mich auch deshalb interessant, weil du ja direkt betroffen, deine persönlichen Gedanken schreibst.

Natürlich ist mir bekannt, dass es für viele Juden ein Horror ist, wenn sie STolpersteine antreffen, besonders wenn Fehler begangen wurden, wie:

*Ungefragte Verlegung

*merkwürdiger ZUsammenhang zwischen den Zielen von Demnig(europäisches Kunstwerk)

*Fehlerhafte Angaben oder "belastete Begriffe" von damals

*reale Schändungen

*Stolpersteine für "Unwürdige", z.B. "Täter"

Dennoch scheint aber eine große allgemeine Akzeptanz vorzuherrschen, München ausgenommen, denn viele Orte haben regelrechte Betreuungsgruppen oder Betreuungs-Personen, so ist die Summe aller Steine inzwischen an die 50 000.

Jetzt kommt das Entscheidende:

Der Verein Initiative für STolpersteine München will lediglich die Möglichkeit haben, zusätzlich zu anderen Gedenkformen, wie Stelen oder Wandtafeln, dass auf ausdrücklichen Wunsch von Nachfahren AUCH Stolpertsteine auf öffentlichem Grund in München verlegt werden können.
Dass nun gestritten wird, ist bedauerlich und ich kenne natürlich auch viele Hintergründe in München, die das Image der Stadt sehr belasten, weil München doch eine Ausnahme ist.
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 15.08.2015, 08:31:31
schön, dass Du etwas nachgedacht hast, heigl. Ich bekam ja leider wesentlich unfreundlichere Antworten als mart1 von Dir bisher. Ich bin mart1 sehr dankbar, das sie ebenfalls noch einmal bestätigt hat, warum Nachfahren das ganz einfach nicht WOLLEN! Und die Zahl derer in den betroffenen Gruppen ist sehr gross. Auch wenn Du hier immer wieder "im Namen aller Juden in München" schreibst! In meinem Namen und dem meiner jüdischen Fre3unde in München schreibst Du bitte sehr nicht.

Besonders übrigens unter den Sinti und Roma ist die Ablehnung der Steine gross, schon weil ihnen der Name ihrer Toten heilig ist und sie ihn selbst ausserhalb der Gräber niemals nieder schreiben würden. Bei vielen jüdischen Familien ist das nicht anders. Woher also nimmt dieser Steinmet und Bildhauer das Recht, die Namen zu verwenden? Wurde das jemals geklärt?

Wenn schon ein Kompromiss dann Stolpersteine ohne Namen, nur mit einem der schrecklichen Symbole der Kennzeichnung durch die Nazis vor den Häusern, aus denen man sie verschleppte. Mehr nicht.

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von JuergenS
" "im Namen aller Juden in München"

das kann ich mir nicht vorstellen, dass ich das so schrieb, so gemeint habe.
Ich passe meine Freundlichkeit auch nicht individuell an Personen an, zumindest ist das nicht meine Absicht.
Deine Fragen, ws, kann ich auch nicht beantworten, mir scheint nur, dass München keine Ausnahme machen sollte, Stolpersteine für die zuzulassen, die sie wollen.
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 15.08.2015, 09:40:14
doch, doch - Du hast



Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von heigl am 31.07.2015 09:22

Ich danke euch im Namen aller Juden, die auch in München trotz aller Kritikhinweise sehr gerne an Verwandte, die Opfer von Deutschen im 3. Reich waren, mit Stolpersteinen erinnern möchten, was der Münchner Stadtrat abgelehnt hat.

Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2015, 09:19:52
Auch wenn Du hier immer wieder "im Namen aller Juden in München" schreibst! In meinem Namen und dem meiner jüdischen Fre3unde in München schreibst Du bitte sehr nicht. .


Ich denke Du kannst genau so wenig im Namen aller Münchner Juden sprechen, oder ?
Warum überlässt man es nicht einfach den Angehörigen, zu entscheiden , ob ein Stolperstein verlegt wird.
So wie es jetzt ist, verbietet man es den Familien , die es wollen.



Woher also nimmt dieser Steinmet und Bildhauer das Recht, die Namen zu verwenden? Wurde das jemals geklärt?

.


In meinem Stadtteil in Hamburg wurden 853 Stolpersteine verlegt. Davon wurde die Verlegung von 602 Steinen von Angehörigen erbeten.

Übrigens 168 davon von Sinti und Roma, da es ein Quartier hier gab.

357 Menschen waren Euthanasie- Opfer, denn es gab ein Krankenhaus für geistig Behinderte im Stadtteil.

Bei den Recherchen vor der Verlegung wird seit 2000 immer versucht Angehörige ausfindig zu machen und sie um Erlaubnis zu bitten.
Allerdings war das vor der Zeit nicht so, aber ich habe noch nie davon gehört, dass ein Stein verlegt wurde, wenn Angehörige es ausdrücklich nicht wollten.

Hannes

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Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2015, 10:41:47
Auch wenn Du hier immer wieder "im Namen aller Juden in München" schreibst! In meinem Namen und dem meiner jüdischen Freunde in München schreibst Du bitte sehr nicht. .


Ich denke Du kannst genau so wenig im Namen aller Münchner Juden sprechen, oder ?
Warum überlässt man es nicht einfach den Angehörigen, zu entscheiden , ob ein Stolperstein verlegt wird.
So wie es jetzt ist, verbietet man es den Familien , die es wollen.

Hannes


Habe ich auch nicht. Sondern nur von meinen jüdischen Freunden und Verwandten in Bayern und in München, die ich seit Jahrzehnten bzw seit Generationen habe. Das habe ich wie Du mich ja auch richtig zitierst, sehr explizide zum Ausdruck gebracht.

Bitte lies doch meine Einwände richtig, ich habe nirgendwo geschrieben, dass mit Erlaubnis der Angehörigen KEINE Steine verlegt werden sollen.
Deinen von mir rot markierten Satz verstehe ich nicht.
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2015, 11:27:08
Ich habe mit meinem Satz nicht Dich persönlich gemeint.

Ich gehe nicht davon aus, dass du das Recht hast in der Sache zu bestimmen.
Mit " man " meinte ich die Stadtvertreter in München.

hannes
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2015, 11:45:53
Aber natürlich hast Du - Du hast mich doch persönlich angesprochen??

Was soll diese Wortverdreherei?

Ich denke Du kannst genau so wenig im Namen aller Münchner Juden sprechen, oder ?


Noch einmal: Ich habe hier meine Meinung zu den Steinen geäussert und Kritik an der unsensiblen Vorgehensweise des Initiators geäussert. Dafür habe ich Beispiele genannt. Glaube mir, ich kenne die das ganze Theater um diese Steine mehr als mir lieb ist.
Re: Stolpersteine, verlegt für Holocaust-Opfer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2015, 11:59:33
Nein. Ich habe " man " geschrieben.
Nicht " du "
Und ich habe es auf das Thema bezogen , dass die Stadt München das Verlegen von Stolpersteinen verbietet

Genauso wie Heigl nicht im Namen aller Juden geschrieben hatte. Sondern im Namen aller Juden, die den Stolperstein für Angehörige verlegen wollen

Du solltest genauer lesen und nicht immer alles auf dich persönlich beziehen.

Man darf eine andere Meinung als deine haben und argumentieren, ohne von dir ständig das Wort umgedreht zu bekommen.

Wenn ich dich persönlich ansprechen möchte, schreibe ich nicht " man "

Ich möchte einfach nur, das jeder Angehörige das Recht hat einen Stolperstein verlegen zu lassen, so wie es in ganz Europa der Fall ist, außer in München.
Hannes

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