Innenpolitik 1 .Mai- "Kampftag der Arbeiterklasse"
Ich erinnere ich mich gern an den 1 .Mai, den Feiertag der Arbeiterklasse zu DDR-Zeiten. Als kleines Kind bin ich an der Hand meines Vaters mit marschiert.
Später dann stolz als "Jungpionier"mit der Schulklasse, wir hielten eine selbstgebastelte Friedenstaube in der Hand. Als junge Frau marschierte ich dann mit der Firma, wo auch mein Sohn als kleines Kind mit dabei war. Der schönste Moment war wo man an der Ehrentribüne vorbei marschierte u. über Lautsprecher die Vorbeimarschierenden mit Beifall empfangen wurden u. oft mit Parolen über besondere Leistungen oder herausragende Ergebnisse, vorgestellt wurden. Wir winkten mit unseren kleinen Fahnen. Später marschierten dann meine Söhne mit der Schule oder mit dem Sportverein. Und wir mit unseren Kollegen u Kolleginnen.
Die Kundgebungen liefen an allen Orten prinzipiell gleich ab. Der Tag begann damit das Autos mit Lautsprechern durch die Straßen fuhren und die Leute mit Arbeiterliedern geweckt wurden u. man begrüßte sie zum 1. Mai.
In den Familien war ein hektisches Treiben, denn jeder wollte sich schick machen u. musste zu einem anderen Treffpunkt. Wir hatten alle eine rote Kunststoffnelke anstecken und trugen eine kleine DDR Papier- Fahne oder Plakate. Wenn man fertig war mit marschieren schauten wir dann der 1. Mai-Demonstration weiter zu u. hofften das man die anderen der Familie beim marschieren noch sehen kann. Nach der Demonstration ging es zu einer der vielen Veranstaltungen anlässlich des 1. Mai's, es wurde getanzt u gefeiert. Zu DDR-Zeiten war an diesem Feiertag die ganze Arbeiterklasse auf den Beinen. Das war die Zeit wo die meisten Menschen, auch wir, alle noch an den Sozialismus in der DDR geglaubt hatten u es auch zeigen wollten.
Man musste dann feststellen das der Optimismus an den Sozialismus so wie er praktiziert wurde später bei vielen Menschen verloren ging u. viele wollten deshalb nicht mehr mit marschieren.
Die Teilnahme an der Mai-Demonstration war dann nicht mehr nur freiwillig, sondern wurde zur „Pflichtveranstaltung“, bei der die Gemeinschaft „zelebriert“ wurde und bei der die Losungen auf den mitgeführten Transparenten vom Staat zentral vorgegeben waren. Wenn ich mich recht erinnere gab es dann auch einen Bonus von den Firmen wenn man mit marschierte. Die meisten Schüler wollten dann auch eher bei Sportvereinen mitlaufen, um nicht als Transparent- oder Fahnenträger eingeteilt zu werden.
Die letzten Jahre empfanden nur noch wenige den 1. Mai als wirklichen “Demonstrationstag”, weil die Politik nicht das umsetzte was sie Jahre versprochen hatte, sehr viele Menschen waren von den Politikern enttäuscht. Es ging in keinster Weise vorwärts für das Wohl des Volkes. Für die Mehrheit war es einfach nur noch ein freier Tag, an dem nach der Demo privat, ganz im Sinne einer "Nischengesellschaft“, gefeiert wurde. Viele gingen dann später überhaupt nicht mehr zu den Demonstrationen, sondern sie feierten den freien Tag mit der Familie u mit Freunden. Das sind meine Erinnerungen an den 1. Mai von Kind an u. so habe ich ihn in meiner Heimat erlebt. Es gibt bestimmt unterschiedliche Erinnerungen und das ist ganz legitim.
Der 1. Mai, als Kampftag der Arbeiterklasse/Werktätigen hat für mich immer noch einen wichtigen Stellenwert.
Tina
Der 1. Mai, als Kampftag der Arbeiterklasse/Werktätigen hat für mich immer noch einen wichtigen Stellenwert.Hallo Tina1,
ich bin im Westen in einem Dorf groß geworden. Auch bei uns wurde der 1. Mai als Tag der Arbeit mit Freizeit gefeiert. Auf dem Dorfplatz wurde z. B. immer der Maibaum aufgestellt und mit bunten Papierstreifen behängt. Erinnern tue ich mich aber vor allem sehr gerne an lange sonnige Wanderungen an diesem Tag.
Karl
Gerade wollte ich auf den "Kampftag" der Arbeiter hinweisen,
da sehe ich, daß Tina es bereit tat. Wer kennt wohl noch die
alten Lieder, an die ich erinnern möchte.
Wann wir schreiten Seit' an Seit'
und die alten Lieder singen.
Und die Wälder widerklingen,
fühlen wir es muß gelingen.
Mit uns zieht die neue Zeit -
mit uns zieht die neue Zeit.
Diese "neue Zeit" ging ganz schön in die Hose,
die Arbeiterklasse ist mit der Lupe zu suchen,
sie ist nur noch eine Illusion, ohne Macht und Kraft.
Zudem möchten die Leute gar keine "Arbeiter" mehr sein,
lieber etwas "Besseres". Hartz-IV Empfänger ;-( ?
Wo sehe ich noch jemandem im Blaumann?
Medea.
da sehe ich, daß Tina es bereit tat. Wer kennt wohl noch die
alten Lieder, an die ich erinnern möchte.
Wann wir schreiten Seit' an Seit'
und die alten Lieder singen.
Und die Wälder widerklingen,
fühlen wir es muß gelingen.
Mit uns zieht die neue Zeit -
mit uns zieht die neue Zeit.
Diese "neue Zeit" ging ganz schön in die Hose,
die Arbeiterklasse ist mit der Lupe zu suchen,
sie ist nur noch eine Illusion, ohne Macht und Kraft.
Zudem möchten die Leute gar keine "Arbeiter" mehr sein,
lieber etwas "Besseres". Hartz-IV Empfänger ;-( ?
Wo sehe ich noch jemandem im Blaumann?
Medea.
Re: 1 .Mai- "Kampftag der Arbeiterklasse"
Tina, ich bin auch mitmarschiert -
allerdings auf der anderen Seite ...
Nach den großen - gg -Reden trafen wir uns
im Zelt der DKP, die hatten die besseren Frikadellen.
Medea.
allerdings auf der anderen Seite ...
Nach den großen - gg -Reden trafen wir uns
im Zelt der DKP, die hatten die besseren Frikadellen.
Medea.
Am "Kampftag" war es nichts mit Wandern, schon garnicht in die "weite Welt". Marschiert wurde, schlimmer noch, es wurde "vorbeimaschiert".
Re: 1 .Mai- "Kampftag der Arbeiterklasse"
Ja Tina, mit diesem einstigen Kampf- und Feiertag der Werktätigen geht es mir wie mit meiner Schulzeit, ich denke sehr gern an sie zurück, aber ich möchte mein KLassenzimmer nicht noch einmal jeden Tag besuchen und Hausaufgaben machen müssen.
In meiner Kindheit war der 1. Mai ein fröhlicher Frühlingstag. Die Betriebe schmückten ihre Eingänge mit frischem Birkengrün, die Belegschaft versammelte sich und feierte mit dem wenigen was sie hatten.
Später lief dieser Tag disziplinierter und organisierter ab.
Da wurde an vorgeschrieben Treffpunkten angetreten.
Betriebe und Schulen demonstrierten auf Transparenten ihre Lernerfolge und die Planerfüllungen. Aus Lautsprechern wurden alle begrüßt wenn sie an der Ehrentribüne vorbei schritten. Auf dem Marktplatz, der damals in Platz der Jugend umgetauft wurde, empfing uns Marschmusik an die sich eine für mich endlos lange Rede über unsere Erfolge in unserer stolzen Republik anschloss.
Bei der Auflösung dieser Veranstaltung versuchte jeder so schnell wie möglich einen Platz in der vereinbarten Kneipe zu ergattern.
Später wurden schon Abgesandte beauftragt, die sich früher vom Markt entfernten, bevor die Lokale hoffnungslos überfüllt waren.
Belohnt wurden wir manchmal sogar durch Budweiser Bier aus dem Fass. Auch am Vortag konnte man in den Geschäften zuweilen die ansonst seltenen Lebensmittel erwerben.
Anschließend trafen auch wir uns bei einem Freund im Garten.
Damit schließt sich meine Vergangenheit beinahe nahtlos an Brunos Gegenwart an.
justus
In meiner Kindheit war der 1. Mai ein fröhlicher Frühlingstag. Die Betriebe schmückten ihre Eingänge mit frischem Birkengrün, die Belegschaft versammelte sich und feierte mit dem wenigen was sie hatten.
Später lief dieser Tag disziplinierter und organisierter ab.
Da wurde an vorgeschrieben Treffpunkten angetreten.
Betriebe und Schulen demonstrierten auf Transparenten ihre Lernerfolge und die Planerfüllungen. Aus Lautsprechern wurden alle begrüßt wenn sie an der Ehrentribüne vorbei schritten. Auf dem Marktplatz, der damals in Platz der Jugend umgetauft wurde, empfing uns Marschmusik an die sich eine für mich endlos lange Rede über unsere Erfolge in unserer stolzen Republik anschloss.
Bei der Auflösung dieser Veranstaltung versuchte jeder so schnell wie möglich einen Platz in der vereinbarten Kneipe zu ergattern.
Später wurden schon Abgesandte beauftragt, die sich früher vom Markt entfernten, bevor die Lokale hoffnungslos überfüllt waren.
Belohnt wurden wir manchmal sogar durch Budweiser Bier aus dem Fass. Auch am Vortag konnte man in den Geschäften zuweilen die ansonst seltenen Lebensmittel erwerben.
Anschließend trafen auch wir uns bei einem Freund im Garten.
Damit schließt sich meine Vergangenheit beinahe nahtlos an Brunos Gegenwart an.
justus
Tina,natürlich erinnere ich mich auch an diese Großveranstaltung in
der ehemaligen DDR.
Wir mussten vom Betrieb daran teilnehmen und in voller "Kluft!"
Das medizinische Personal in weißen Kitteln und Fähnchen.
An der Ehrentribüne stramm-jubelnd vorbei,naja war nicht mein
Geschmäckle gewesen.
Zum Tanz in den Mai,war mir wesentlich lieber,leider ohne "West-
schlager!"
Wir haben zum 1.Mai als Jugendliche Fahrradtouren unternommen und
sind dann von Tanzlokal zu Tanzlokal gefahren,det war klasse!
Daran erinnere ich mich sehr gern!
der ehemaligen DDR.
Wir mussten vom Betrieb daran teilnehmen und in voller "Kluft!"
Das medizinische Personal in weißen Kitteln und Fähnchen.
An der Ehrentribüne stramm-jubelnd vorbei,naja war nicht mein
Geschmäckle gewesen.
Zum Tanz in den Mai,war mir wesentlich lieber,leider ohne "West-
schlager!"
Wir haben zum 1.Mai als Jugendliche Fahrradtouren unternommen und
sind dann von Tanzlokal zu Tanzlokal gefahren,det war klasse!
Daran erinnere ich mich sehr gern!
Re: 1 .Mai- "Kampftag der Arbeiterklasse"
Schade Ana, daß wir uns nie
in persona begegnet sind.
Da haben wir gewiß etwas versäumt.
M.
in persona begegnet sind.
Da haben wir gewiß etwas versäumt.
M.
Re: 1.Mai- "Kampftag der Arbeiterklasse"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gleich im Vorraus: Ich bin nicht beleidigt, weil ein zweiter Thread eröffnet wurde. Die Anliegen und die Thematik unterscheiden sich merklich.
Hier sind die ersten Bilder von der heutigen Mai-Demo in Weimar. Das hätte wohl an einem solchen Tag keiner erwartet:
Vermutlich sind die Bilder aus der gleichen Quelle, aber von unterschiedlichen Personen kommentiert.
Hier sind die ersten Bilder von der heutigen Mai-Demo in Weimar. Das hätte wohl an einem solchen Tag keiner erwartet:
Vermutlich sind die Bilder aus der gleichen Quelle, aber von unterschiedlichen Personen kommentiert.
Re: 1.Mai- "Kampftag der Arbeiterklasse"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Maidemo in Berlin-Kreuzberg live. Beginn 18:00h. Hoffen wir auf einen friedlichen Verlauf.