Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr

Innenpolitik 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr

eko
eko
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von eko
als Antwort auf clara vom 02.01.2011, 15:05:23
Zitat clara:

Auch meine ich, dass Polizisten nicht mit Soldaten zu vergleichen sind. Erstere werden nicht primär zum Töten ausgebildet, Soldaten schon. Auch Verteidigung schließt dieses Ziel ein.

@ clara:
Tut mir schrecklich leid, aber schon wieder habe ich Dich bei einer typisch weiblichen Unlogik erwischt.

Hast Du mitgekriegt, was sich kürzlich hier in Karlsruhe ereignete?

Ein Bankräuberpärchen (Mann und Ehefrau) überfiel eine Filiale der Volksbank und wollte zu Fuß flüchten. Dummerweise hatten sie sich eine Bank in unmittelbarer Nachbarschaft zum gut bewachten Bundesgerichtshof ausgesucht. Auf den "stillen Alarm" der Bankangestellten war auch sofort eine Polizeistreife zur Stelle und stellte die Räuber wenige Schritte außerhalb der Bank auf einer belebten Kreuzung mit Straßenbahnverkehr.
Der Mann schoss sofort wie wild um sich und versetzte der weiblichen Polizistin einen Streifschuss am Arm.
Ihr Kollege erschoss daraufhin den Räuber, seine Komplizin beging Selbstmord durch einen Schuss in den Mund.

Was, bitteschön, hättest Du von der Polizistin (sie ist übrigens schon wieder aus dem Krkhs entlassen) in dieser Situation erwartet? Hätte sie sich totschießen lassen sollen, weil sie eine Frau ist ? oder hätte sie diesen Beruf vielleicht schon gar nicht ergreifen dürfen?

Wo siehst Du einen Unterschied zwischen einer Soldatin, die mit der Waffe ihr Leben verteidigt und der Polizistin, die möglicherweise in Notwehr den Bankräuber erschießen hätte müssen ?

Ich seh da keinen Unterschied.


e k o
clara
clara
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von clara
als Antwort auf hafel vom 02.01.2011, 15:34:38


Und warum meinst Du, müssen Polizisten regelmäßig an Schiessübungen teilnehmen? Das ist ebenso ein Dienst an der Waffe, ob es Dir nun gefällt oder nicht.

Hafel

Ja, es ist schwierig, Hafel. Polizisten müssen sich eventuell in Notwehr der Waffe bedienen oder um Verbrecher zu überwältigen. Das ist ein ziviler und notwendiger Beruf innerhalb des eigenen Staates und zum Zweck der Aufrechterhaltung der Ordnung.
Soldaten müssen im Krieg Menschen töten, weil sie den Befehl erhalten, zu töten. Es geht mir im Moment nicht darum, ob sie dies berufsmäßig tun.

Töten gefällt mir überhaupt nicht, ob es nun Polizisten oder Soldaten sind, die dies tun (müssen).
Die Frage, ob das Töten manchmal notwendig ist, möchte ich hier nicht diskutieren. Es geht mir wirklich nur um Frauen als Soldaten. Aber schön, dass das Thema Männer anspricht!

Clara
clara
clara
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von clara
als Antwort auf eko vom 02.01.2011, 15:37:41



Bei allem Respekt vor Euch Frauen , aber manchmal seid Ihr doch ziemlich unlogisch

Ihr erwartet von der Gesellschaft Verhaltensweisen, die sich nur schwer unter einen Hut bringen lassen.

Dann erwartet Ihr - und das ist jetzt aber ernst gemeint! - dass Ihr gleichberechtigt seid dem männlichen Geschlecht gegenüber, gleicher Lohn, gleiche Aufstiegschancen und und.

Das ist vollkommen OK und wird von mir auch völlig anerkannt.

Wenn es dann aber um solche Dinge wie den Dienst an der Waffe geht, da wollt Ihr Euch dann vornehm und ganz weiblich auf Eure "Biologie des Gebärens" reduzieren!!!

Na, da kann ich dann nur noch ziemlich amüsiert sagen: "Typisch Frau" ! Wenns brenzlig wird, schnell aussteigen!

Aber ich mag Euch trotzdem, ehrlich !


e k o
geschrieben von eko


Eko, Du bist ja ein ganz Lieber , aber bleibe bitte sachlich! Das Thema heißt nicht Emanzipation. Wo liest Du in meinem Eröffnungsbeitrag, dass ich mich auf weibliche Biologie berufe?
Bisher wurde meine Frage nach dem Grund der Änderung des GG-Artikels noch nicht beantwortet.

Ich bin aber natürlich erfreut darüber, dass Du - wie ich Deinem Beitrag entnehme - pro Emanzipation bist. Was ja gerade in unserer Generation noch keine Selbstverständlichkeit ist!

Clara

Anzeige

eko
eko
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von eko
Ich versteh das nicht!:

Wenn von Soldaten die Rede ist, wird immer von einem "Angriff" gesprochen. Glaubt denn jemand ernstlich, dass unsere "Jungs" in Afghanistan wirklich die afghanische Bevölkerung grundlos und nur aus Jux und Dollerei angreifen und dabei mehr oder weniger wahllos Menschen töten?

Oder ist es nicht vielmehr so, dass sie nur ihr eigenes und das Leben der Kameraden schützen und deshalb zur Waffe greifen?

Und worin besteht ein Unterschied, ob in einem Panzer sich männliche oder weibliche Finger um den Abzugshebel krümmen?

Frauen da raushalten zu wollen, ist meiner Meinung nach schlicht und ergreifend unlogisch. Wenn schon, denn schon.... Aber nicht aus falsch verstandener Ritterlichkeit heraus Frauen da raushalten wollen.


e k o
eko
eko
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von eko
als Antwort auf clara vom 02.01.2011, 16:08:49
Zitat clara:

Eko, Du bist ja ein ganz Lieber , aber bleibe bitte sachlich! Das Thema heißt nicht Emanzipation. Wo liest Du in meinem Eröffnungsbeitrag, dass ich mich auf weibliche Biologie berufe?
Bisher wurde meine Frage nach dem Grund der Änderung des GG-Artikels noch nicht beantwortet.

Ich bin aber natürlich erfreut darüber, dass Du - wie ich Deinem Beitrag entnehme - pro Emanzipation bist. Was ja gerade in unserer Generation noch keine Selbstverständlichkeit ist!

Clara



Oh clara,

danke für Dein Kompliment! (Das läuft runter wie Öl, lache!)

Aber nun kann ich Dir das Kompliment machen, dass Du ebenfalls die Klippe raffiniert umgangen hast!


Ich finde sehr wohl, dass das Thema schon auch etwas mit der Emanzipation der Frau zu tun hat.
Wenn man will, dass Frauen den Männern gleichgestellt sind, dann muss man konsequent sein. Das schließt dann eben auch den Dienst an der Waffe mit ein und auch beim "nur" Verteidigen kann es sein, dass man auf Menschen schießen muss. Denn auch dort, wo man nicht selbst angreift, sondern nur verteidigen muss, kann es sein, dass es nötig wird, den Angreifer zu töten, will man nicht selbst getötet werden.

Ich bin zwar nicht umfassend über die GG-Änderung informiert, aber es ist ja nicht schwer, den Sinn zu erfassen.

Wenn man schon will, dass Frauen gleichgestellt sind (und viele Frauen wollen das ja auch!), dann muss man konsequent sein. Dann muss das auf allen Gebieten sein, in diesem Fall eben auch für den Dienst in der Bundeswehr und dann bin ich dafür: "Wenn schon, denn schon....." und da gilt dann eben auch der dumme Spruch des "nur ein bisschen schwanger", das geht ja auch nicht.

Da das GG aber bislang den Dienst an der Waffe für Frauen ausschloss, scheint das nun geändert zu sein.......und das sehe ich als Normalität an, über die man eigentlich nicht zu diskutieren braucht.


e k o


Ach so, ja, die "weibliche Biologie", das hat Lilith ins Spiel gebracht.
clara
clara
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von clara
als Antwort auf eko vom 02.01.2011, 16:35:29

...
Da das GG aber bislang den Dienst an der Waffe für Frauen ausschloss, scheint das nun geändert zu sein.......und das sehe ich als Normalität an, über die man eigentlich nicht zu diskutieren braucht.

e k o

geschrieben von eko


Für die Lesefaulen picke ich mal eine Begründung aus dem Link heraus:

Durchgesetzt hat diese Möglichkeit zum Waffendienst die Elektronikerin Tanja Kreil. „Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann will ich das auch erreichen“, sagte sie zu ihrem dreijährigen Kampf, der die damals 22-Jährige bis zum Europäischen Gerichtshofes (EuGH) führte. Am 11. Januar 2000 urteilte das Gericht, auch Deutschland müsse bei seinen Streitkräften den Dienst an der Waffe für Frauen öffnen. Ein Wendepunkt in der Geschichte der Bundeswehr.

Ob die "Normalität" ohne diesen "Kampf" der jungen Frau und ohne das Urteil des EuGH auch zu diesem Ergebnis geführt hätte? Müßige Frage im Nachhinein, oder?

Clara

Anzeige

eko
eko
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von eko
als Antwort auf clara vom 02.01.2011, 16:53:05

Müßige Frage im Nachhinein, oder?




Ja !


e k o
clara
clara
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von clara
als Antwort auf Urego vom 02.01.2011, 15:37:49


Ich kann mich nicht mit der Tatsache anfreunden, daß Frauen bei der Bundeswehr an der Waffe ausgebildet werden. Für mich gibt es nur eine Ausnahme und die ist Israel. Hier ist es überlebensnotwendig aufgrund der geringen Bevölkerungszahl und der konkreten Bedrohung.

Urego

Urego, könntest Du Dich in vergleichbarer Situation wie sie in Israel besteht, hier in der BRD mit Soldatinnen anfreunden? Oder sind es noch andere Gründe, warum Dir der Gedanke widerstrebt? Frauen werden ja nicht nur bei der Panzertruppe ausgebildet, sondern in allen Waffengattungen, bei der Marine und mindestens zwei Pilotinnen gibt es schon.

Vor der GG-Änderung spielte wahrscheinlich das jahrhunderte lang traditionelle Frauenbild von der Frau als Hüterin von Haus, Herd und Familie eine Rolle, was gegen die Soldatin sprach. So wie das Bild vom Arzt (Mann), der heilt und der Krankenschwester (Frau), die pflegt, die Rollen bestätigte.

Was aber noch mit keinem Wort hier erwähnt wurde: Hier sieht man einmal die Gefahren einer radikalen und totalen Emanzipation der Frau. Und da fällt mir wieder ein Sprichwort ein: "Wer a sagt, muß auch b sagen!"

So in etwa lautete auch der Spruch des Europäischen Gerichtshofes. Ich meine, bei uns wird die Emanzipation überwiegend vernünftig gesehen und ohne dumme Gleichmacherei. Rein körperlich gesehen ist ja der Soldatenberuf, so wie er heute ausgeübt wird, von Frauen zu bewältigen.

Gruß, Clara
clara
clara
Mitglied

Re: 10 Jahre Frauen in der Bundeswehr
geschrieben von clara
als Antwort auf Medea vom 02.01.2011, 15:49:40

Frauen an die Gewehre, Kindersoldaten in afrikanischen Staaten, Kindersklavenarbeit im Orient, Asien und anderswo,
....
Frauen an die Waffen/Gewehre?
Nein und dreimal nein!


Medea, Deinen gerechten Zorn teile ich.
Aber wenn man die Geschichte durchgeht, gab es ja schon immer Mord und Totschlag und Ungerechtigkeiten aller Art! Heute bekommt man durch die Medien nur alles blitzschnell mit, selbst was in den letzten Winkeln passiert und bis in die letzten Winkel hinein geliefert. Ich finde dies manchmal auch beängstigend.
Die Forderung der Utopisten „Schwerter zu Pflugscharen“ wird wohl nie verwirklicht werden, es sei denn, das Friedensgen wird „uns“ eingepflanzt!

Übrigens ist heute ein historischer Tag für die Bundeswehr: Zum letzten Mal werden Wehrpflichtige eingezogen.

Ende der Wehrpflicht

Gruß, Clara

Anzeige