Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern

Innenpolitik 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern

myrja
myrja
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Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von myrja
als Antwort auf loretta vom 10.08.2010, 18:40:42
Da habe ich mich vertan. Soweit ich dies hier feststellen kann, nimmt mir Heide das nicht weiter übel. Danke Heide.

Was Deine Aussage, Loretta, zum Thema betrifft, so ist sie einfach spize!

Myrja
heide †
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Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von heide †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.08.2010, 19:25:05
Die Hannoveranerin......

.....natürlich krempele ich die Ärmel hoch.
ummel
ummel
Mitglied

Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von ummel
als Antwort auf heide † vom 10.08.2010, 21:12:07
@Heide, ein paar Monate nach besagter „Maßnahme“ fand ich über den Computer im Arbeitsamt auch einen Job: Im hiesigen Krematorium. Dort war ein Mitarbeiter schon längere Zeit krank und die suchten händeringend – wie mir der Herr vom Arbeitsamt sagte - eine Aushilfe. Offensichtlich wollte niemand damit etwas zu tun haben.

Ich machte also mit dem dortigen Personalchef einen Termin aus, fuhr zu besagtem Friedhof, stellte mich vor, erzählte dem dortigen „ Meister“, dass ich eigentlich aus der Metallbranche komme und noch nie etwas mit diesem Metier am Hut hatte. Aber Interesse bestünde bei mir auf jeden Fall ... ( Und das war nicht mal gelogen ! )
Dieser zeigte mir das Krematorium just zu einem Zeitpunkt, an dem gerade die vorgeschriebene 2. Leichenschau durchgeführt wurde. Ein – ich sag's mal so – für jemanden, der noch kaum Leichen ( richtig ) gesehen hatte, durchaus befremdlicher Anblick. ( Auf detaillierte Schilderungen verzichte ich hier lieber … )

Ein paar Tage später bekam ich einen Anruf, dass ich am kommenden Montag anfangen könne. Und so tanzte ich also dort an. ( Es bedurfte nicht mal eines Bewerbungsschreibens oder Lebenslaufs, die zu beherrschen uns im Bewerbungstraining so sehr ans Herz gelegt worden war .. )

Zu diesem Zeitpunkt gehörte der Friedhof samt Krematorium noch zu 100% der Stadt. (Bielefeld) Allerdings war das damals ( 1992 ) schon recht veraltet und es gab aufgrund der Emissionswerte ständig Ärger mit der Umweltbehörde.
Da „nur“ zwei Öfen vorhanden waren, die Zahl der Einäscherungen aber ständig zunahm, machten wir stets 2 Schichten, was sich natürlich auch im Verdienst niederschlug. Zudem gab's von der Stadt auch jede Menge „ Zulagen „ für alles Mögliche. ( Die allerdings auch mehr als angebracht waren ! ) Kurz: Ich verdiente trotz Aushilfestatus relativ gut dort, auch wenn die „Arbeit“ – wie gesagt – nicht Jedermanns Sache ist. Vor allem im Sommer war es schlimm, da es lediglich eine Kühlzelle für max. 3 Särge gab und die Wartezeiten bis zur Einäscherung oft mehr als 14 Tage betrug.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich war dort insgesamt 9 Jahre als Aushilfe beschäftigt. Meine Verträge wurden von anfänglich 3 Monaten, später waren es 6 – immer wieder verlängert. Mit der Begründung, dass der ( erkrankte ) Mitarbeiter, für den ich Aushilfe machte, vehement und mit Unterstützung des Reichsbundes erfolgreich gegen seine Frühverrentung kämpfte und – da er krank geschrieben ist – nicht kündbar sei. Selbst der Betriebsrat und die ÖTV konnten ( oder wollten ) mir nicht weiterhelfen.

1999 wurde das alte Krematorium abgerissen und ein völlig neues, modernes gebaut. Jetzt mit 3 Öfen. Und das wurde mit der Fertigstellung privatisiert. 49% blieben städtisch, 51% gehören einer Handvoll Bestattern. Damit war's aus mit Schichtarbeit – und die Zulagen von der Stadt fielen auch alle weg. Ein spürbar finanzieller Verlust mit Lohnsteuerklasse Eins !

Das Bestattungsgewerbe, Heide, ist ein knallharter Markt geworden. Seitdem „unser„ Krematorium fertig gestellt war, bauten sich weitere Städte ( Hamm, Hameln u.s.w. ) selbst eins. Was zur Folge hatte, dass aus diesen Regionen, die früher alle in Bielefeld einäschern ließen, keine Särge mehr kamen. Der Trend, dort einäschern zu lassen, wo es „ billig „ ist, treibt sogar dahingehend Blüten, dass sich ein regelrechter „ Leichentourismus „ etabliert hat: Es werden – besonders in den Neuen Bundesländern – Sammeltransporte von Verstorbenen zusammen gestellt, die dann in Polen oder Tschechien eingeäschert und die Urnen wieder nach hier verbracht werden. Geiz ist also nicht nur bei diversen Discountern „geil“.

Ich verfolge das Geschehen in der Bestattungsbranche nach wie vor mit Interesse. Stelle aber fest, dass es meist alteingesessene Bestattungsunternehmen sind, die sich „halten“ konnten und/oder ihren Betrieb schon weiter vererbt haben. Ich kenne ja alle in und um Bielefeld und habe zu einigen in meiner Nähe auch noch Kontakt. Und so manche Tischlerei, die früher „nebenher“ Bestattungen arrangiert hat, lässt heute die Finger davon.

Als „Neuer“ in dieser Branche Fuß zu fassen dürfte ziemlich schwierig sein, Heide. Es gibt einfach zu viele ...

Naja, ich hab' meine Nische anderswo gefunden und werde den Teufel tun, mich noch an der Jagd nach irgend einem unterbezahlten Job zu beteiligen.

Peter

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olga64
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Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von olga64
als Antwort auf myrja vom 10.08.2010, 17:49:39
[/indent]Und Frau Olga,

ob die Maßnahmen von Steurgeldern oder vom Arbeitslosenbeitrag bezahlt werden, ist gehupft wie gesprungen. Die arbeitende Bevölkerung zahlt.[indent]


Myrja[/quote]

Tja, Frau Myrja - ich denke, etwas mehr Genauigkeit macht Berichte auch seriöser und geschilderte Erlebnisse glaubwürdiger. Auch wenn Sie etwas "als gehupft wie gesprungen ansehen" - ich muss es Ihnen doch nicht nachmachen, oder? Olga
Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 03.08.2010, 09:48:25
toll medea...
freut mich zu lesen .
hugo
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Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.08.2010, 11:11:57
Ich lese gerade in der LR, was der Linkenabgeordnete Klaus Ernst( das ist der Porschefahrer, der auf Kosten der Steuerzahler so fröhlich durch die Republik fliegt, falsch abrechnet,bei dem die Staatsanwaltschaft ermittelt,,,,(klaus am 03.08.2010 )

hugo schrieb damals: da sind wir auf einer Wellenlänge
aber das eine ist eine juristische Angelegenheit das andere eine moralische,,naja mal sehen wie das ausgeht.

und heute die vorläufige Antwort: Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen den Vorsitzenden der Linkspartei, Klaus Ernst, eingestellt. Ihm war vorgehalten worden, zu Unrecht Flugreisekosten über die Bundestagsverwaltung abgerechnet zu haben. Die Überprüfung habe ergeben, das dies nicht stimmt. (welt online)

fragt sich nur wer hatte damals diese Anschuldigungen in die Medien gebracht,,wars nur eine Sommerlochidee oder mehr ??

hugo

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olga64
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Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 27.10.2010, 16:57:12
Hugo - Sie haben einen wichtigen Punkt vergessen: Herr Ernst verfügt auch über eine Hütte in den Bergen. Auch wenn diese ohne Wasser- und Stromanschluss ist - es wird ihm geneidet! Immerhin denkt das Volk ja, ein "Linker" hat mit Beitritt zu dieser Partei ein Armuts- und Keuschheitsgelübde abgelegt und bricht dieses dann, wenn er sich so benimmt.
Dabei propagiert die Linke doch unermüdlich: Reichtum für alle. Welche Missverständnisse sich doch hier auftun. Olga
hugo
hugo
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Re: 400 Euro - Ja oder Nein - bei Hartz-4-Empfängern
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 27.10.2010, 17:00:43
ja dazu hatte mal lupus die treffliche Frage gestellt: "willst du etwa von Armhäuslern regiert werden?" und auch gleichzeitig selber beantwortet: " Ich will das nicht."

recht hat er,,wer selber nicht schwimmen kann, sollte sich nicht als mein Rettungsschwimmer bewerben, aber um sich tüchtig mit in die Riemen zu legen, ok dazu würd ich ihn gerne nehmen. Am Steuer drängeln sich eh viel zu viele unnütze Freiwillige *g*

hugo


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