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Innenpolitik Alltag in einer deutschen Schule

olga64
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RE: Alltag in einer deutschen Schule
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 21.02.2019, 14:37:07

WAs erwarten Sie von CDU/FDP in NRW? Nach Jahrzehnten der recht sichtbaren Misswirtschaft der SPD mit wechselnden Koalitionspartnern soll nun Herr Laschet das Wunder vollbringen, dies in 1 1/2 Jahren vollständig zu reparieren?
Dazu kommt noch ,dass NRW der Schuldenkönig unter den deutschen Bundesländern ist und jede erfolgversprechende Neuerung, für die Bundesländer zuständig sind, nun mal Geld kosten. Olga

Mareike
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RE: Alltag in einer deutschen Schule
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 21.02.2019, 14:28:43
Es wäre überzeugender, wenn auch Sie allmählich kapieren würden ,dass Bildungspolitik in der BRD Ländersache ist. 
Dazu möchte ich anmerken, dass die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik vom Bund bestimmt wird.
Viele Schulprobleme sind auf  "Multikulti" zurückzuführen.
Hierfür wurden in NRW bislang keine überzeugende Konzepte entwickelt.
Ist das in Bayern besser gelöst?
 
Mareike
Mareike
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RE: Alltag in einer deutschen Schule
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 21.02.2019, 15:03:34
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/markus-soeder-und-multikulti-ein-echter-bayer-hat-migrationshintergrund-a-1206216.html

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olga64
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RE: Alltag in einer deutschen Schule
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 21.02.2019, 15:03:34

Auch das ist nicht richtig: die Verteilung der Flüchtlinge erfolgt nach einem bestimmten Schlüssel (der sich nach Einwohnerzahlen und finanzieller Ausgestaltung von den Ländern) an die Länder.
Dann bestimmen diese selbst wieder über ihre interne Bildungspolitik, also auch Schulen.
In Bayern ist vieles anders geregelt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass wir kein armes Bundesland sind.
Seit September letzten Jahres erhalten Eltern mit Kind, das 1 Jahr bis 3 Jahre alt ist, eine Sonderzahlung von monatlich 250.- Euro (zusätzlich zum Kindergeld und ohne Anrechnung auf Hartz IV). Es gibt auch ein zusätzliches Pflegegeld für ältere Menschen von jährlich 1.000.-- Euro.

Übrigens: sowohl NRW als auch Bayern haben jeweils eine Ausländerquote von ca 14% und dies nicht erst seit einigen Wochen, sondern schon über lange Zeit.
Darin enthalten sind natürlich auch EU-Bürger mit ihrer vollen Freizügigkeit - soviel auch zu Ihrer Behauptung, der Bund würde über die Einwanderungspolitik bestimmen (diese EU-Bürger sind davon nicht betroffen). Dazu zählen dann auch Bulgaren und Rumänen, die m.W. besonders häufig in NRW ihr Dasein fristen müssen. Olga

mane
mane
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RE: Alltag in einer deutschen Schule
geschrieben von mane
als Antwort auf Mareike vom 21.02.2019, 12:57:56
Sofern ich es bei den Enkeln verfolgen kann: Die "Stuttgarter" besuchen ein Gymnasium, dort den bilingualen Zweig. Das sind in der Regel Kinder die gerne und gut lernen. Da ist ein gewisses Niveau gewährleistet. Aber auch dort gibt es Klassen, wo es komplett anders aussieht. Das wird jedoch meist nicht in den Medien thematisiert.

Hier in NRW gibt es sehr starke Unterschiede, je nach Gegend, Wohnort , Stadtteil.
Eine Wahl ist nicht immer gegeben.
Beim Enkel, der die Brennpunkt-Realschule besucht, wage ich zu behaupten: Das, was er an Schulwissen vorweisen kann, wurde zu 90% zu Hause erarbeitet. Aus dem Grund kann er trotz Lücken in der Schullaufbahn gute Noten vorweisen.
Im Schulalltag lernt er fürs Leben: Er lernt den Umgang mit Menschen aus unterschiedlichsten Milieus. Er könnte zB ein guter Sozialarbeiter werden.

Was ist jedoch mit den Kindern, wo zu Hause nicht geholfen wird, werden kann?

Hallo Mareike,

meiner Meinung nach, ist die Integrierte Gesamtschule eine fast ideale Schulform. Ich erinnere mich dass du darüber berichtet hast, dass einer deiner Enkel, zeitweise eine Gesamtschule besuchte und hauptsächlich wegen Lehrerdifferrenzen wechselte.

Das Konzept der Gesamtschule führt auch Kinder aus bildungsfernen Schichten einer höheren Schulbildung zu. Somit trägt es dazu bei, dass dort Bildung weniger stark von der sozialen Herkunft abhängt.

Meine Kinder machten dort ihr Abitur und waren in dieser Schule gut aufgehoben und haben beide ihr anschließendes Studium (d.h. mein Sohn machte erst seinen Zivildienst) sehr gut führen und abschließen können. Beim Aufnahmeverfahren, welches du ansprichst,  wird darauf geachtet, dass die Zusammensetzung der Schüler etwa dem Durchschnitt im Landkreis entspricht. Als meine Kinder dort eingeschult wurden, waren dies etwa jeweils ein Drittel mit Empfehlungen für Hauptschulen, Realschulen  und Gymnasien. Sie machten dort ihre „Hausaufgaben“, lernten sich den Stoff, den sie im Unterricht nicht verstanden hatten oder der aufgrund von Lärm/Störungen nicht vollständig vermittelt werden konnte, selbstständig zu erarbeiten. Hilfe erfuhren sie, wenn notwendig, bei dem Lehrer, der die Schüler bei den Hausaufgaben beaufsichtigte oder durch andere Schüler und gaben bei Bedarf auch ihr Wissen weiter. Wir als Eltern wurden für diesen Dienst kaum gefordert, was ich auch richtig finde, denn wir als Eltern sind, meiner Meinung nach, nicht die geeignetsten Nachhilfelehrer für unsere Kinder.

Aber, du hast Recht - eine Wahl der Schule ist nicht immer gegeben. Ich las heute einen Artikel in unserer Tageszeitung, dass seit Jahren schon und trotz Gründung zweier neuer Gesamtschulen in Köln, die Nachfrage größer sei, als das Angebot. Bei Hauptschule, Realschule und Gymnasium konnte die Stadt bisher jeden Schulwunsch erfüllen.
Gruß Mane
 
 
Mareike
Mareike
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RE: Alltag in einer deutschen Schule
geschrieben von Mareike
als Antwort auf mane vom 23.02.2019, 12:22:36

Liebe Mane

Die 16 jährige Schwester von besagtem Enkel besucht weiterhin  besagte Gesamtschule und zwar nun den Gymnasialzweig. 
Bezirksmäßig dürfte sie diese Schule eigentlich nicht besuchen, da es Absprachen der Gemeinden gibt.

Bei dem damaligen sehr schwerwiegenden Zwischenfall mit dem überforderten(?) Klassenlehrer, wurde ein Eltern-Lehrer-Gespräch vom Schulleiter verweigert mit dem Hinweis: "Der Schüler gehört nicht in unserem Bezirk." Es bringt nicht viel dies weiter auszuführen. Vielleicht nur kurz den Hinweis, dass hier in der Gegend ein widerliches Gerangel der Schulen unter und gegeneinander zu verzeichnen ist.
Der beratende Schulrat hatte gegenüber der besagte Gesamtschule keine Weisungskompetenz.

Ja,  die Integrierte Gesamtschule ist ein guter Ansatz, wenn die Lehrerschaft von dem Modell überzeugt ist UND entsprechend sowohl mit dem nötigem Personal wie mit notwendigem Lehr- und Lernmaterial ausgestattet ist.
Der damaligen Schulleiter wollte ein Gymnasium, bekam jedoch eine Gesamtschule ...




 




 


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lupus
lupus
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RE: Alltag in einer deutschen Schule
geschrieben von lupus
als Antwort auf mane vom 23.02.2019, 12:22:36

Da kann man sich über eine solche Entwicklung nur freuen und froh sein dass es so gekommen ist.

Der Spiegelartikel schildert aber Verhältnisse einer Schule von jetzt. Und da gibt es eben zu Verhältnissen von vor 25 Jahren Unterschiede von Welten.
Mich erschüttert diese Schilderung der Zustände schon .
lupus


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