Innenpolitik Aluhüte für Kinder in Österreich

Es ist seit gestern ein alter Hut, das Deutschland die Bundesautobahnen und neuerdings auch das Bildungsmonopol verkauft. Grund ist verständlich: Kein Geld.

heise.de - Privatisierung von Autobahnen - Bundestag beschließt umstrittenes Gesetz
und
Hintergrund.de - Grundgesetzänderungen könnten Schulen systematisch für private Investoren öffnen

Nun haben sich die österreichischen Städte und Gemeinden eine neue und richtungsweisende Geldeinnahmequelle erschlossen: Sie verkaufen Aufkleber zum Schutz vor WLAN-Strahlen. Oder korrekt ausgedrückt: Sie verkaufen selbstklebende Alufolien gegen das Internet. Selbst Wissenschaftler haben sich schon mit diesem Phänomen beschäftigt und meinten jedoch, das der endgültige Beweis noch nicht gefunden wurde.
futurezone.at - Gerasdorf schützt Kinder mit Stickern vor Handystrahlen

Meine arme Halswirbelsäule.
(Vermehrte Abnutzung durch intensives Kopfschütteln.)

Das Verhalten des Vizebürgermeisters ist verantwortungslos. Es kostet die Gemeinde zwar nichts, und die verhetzten Eltern sind beruhigt, aber
- er macht die Gemeinde zum Werbeträger für einen Scharlatan, und
- festigt die Ängste der Eltern (Fachsprache: Vermeidungsverhalten), statt sie durch Aufklärung zu heilen.

Hm - bei dieser Meldung geht es nicht um Aluhüte, und um Kinder in Österreich nur insofern, als Gerasdorf tatsächlich in Österreich liegt...
Angenommen der Schuldirektor einer Gemeinde irgendwo im Allgäu käme auf die Idee, Schülern das Lesen anhand von Horrorgeschichten schmackhaft zu machen, und ich würde unter "Knoblauch und Silberkugeln für Kinder in Deutschland" schreiben

"Nun haben sich die deutschen Städte und Gemeinden eine neue und richtungsweisende Geldeinnahmequelle erschlossen: Sie verkaufen Gruselheftchen mit Werwölfen und Vampiren..." - wäre doch ungefähr gleich sachlich, oder?

() qilin