Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Am Sonntag ist der Equal Pay Day...

Innenpolitik Am Sonntag ist der Equal Pay Day...

Elmos
Elmos
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Am Sonntag ist der Equal Pay Day...
geschrieben von Elmos

...das ist der Tag, an dem normale Arbeitnehmerinnen im letzten Jahr so viel Geld verdient haben wie ihre männlichen Kollegen.
Denn nach wie vor gilt bei Männern und Frauen keinesfalls: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, dabei kann ich mich daran erinnern, dass schon mein Vater (der Gewerkschaftler war) dafür gekämpft hat.

Was auch interessant ist, dauernd liest man, dass das ja alles überschätzt sei, dass das daran läge, dass die Frauen keine Karrieren machen (weil sie Kinder bekommen) in Teilzeit arbeiten oder was auch immer. ..
Bereinigter Gender Pay Gap

Was mich dabei total verwundert. Wie ist es dann möglich, also wenn diese niedrigeren Gehälter von Frauen daran liegen dass sie zu wenig arbeiten... wie ist es dann möglich, dass es auch Gegenden in Deutschland gibt in denen Frauen mehr verdienen als ihre männlichen Kollegen, zum Beispiel in Cottbus, dort verdienen die Frauen im Durchschnitt 17% mehr Geld als die Männer?

reiche Frauen in Cottbus

Liebe Grüße
Andrea

Mitglied_dc2d221
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RE: Am Sonntag ist der Equal Pay Day...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 16.03.2018, 16:11:24

Im Osten allgemein ist der Unterschied des Einkommens zwischen Männern und Frauen nicht so gravierend wie z.B. im Süden. Das hängt damit zusammen, daß es hier zeimlich flächendeckend Kitaplätze gibt und Frauen auch die Elternzeit nicht so lang ausdehnen wie im Süden oder Westen.Dadurch ist der finanzielle Knick in ihrer Biografie nicht so gross..sie finden leichter Anschluss im Beruf.

Edita
Edita
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RE: Am Sonntag ist der Equal Pay Day...
geschrieben von Edita
als Antwort auf Elmos vom 16.03.2018, 16:11:24

Was mich dabei total verwundert. Wie ist es dann möglich, also wenn diese niedrigeren Gehälter von Frauen daran liegen dass sie zu wenig arbeiten... wie ist es dann möglich, dass es auch Gegenden in Deutschland gibt in denen Frauen mehr verdienen als ihre männlichen Kollegen, zum Beispiel in Cottbus, dort verdienen die Frauen im Durchschnitt 17% mehr Geld als die Männer?

reiche Frauen in Cottbus

Liebe Grüße
Andrea
Das hat halt mit der Gegend und den diversen Gegebenheiten an sich zu tun, und nicht weil die Welt dort gerechter ist, oder die Frauen klüger, fleißiger oder fordernder wärten, entscheidend wird dort sein, daß bestimmte Jobs für Männer weniger oder einfach gar nicht vorhanden sind, und das beeinflußt dann natürlich auch den Gender Pay Gap!

Terre des femmes hat dazu ein aufschlußreiches Experiment gemacht, sie haben für ein und die gleiche Person, einmal als Mann und einmal als Frau, einen Job gesucht, aber seht selbst .......
 


Edita


 

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urmelviech
urmelviech
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RE: Am Sonntag ist der Equal Pay Day...
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.03.2018, 18:11:19

Ja , ja die Statistik.
Im Durchschnitt ist der Dorfteich ein Meter tief, und trotzdem ist die Kuh ersoffen.
In Spanien sind Zitrusfrüchte stark vertreten, Radischen sind Mangelware.

Ich hasse solche statisischen Vergleiche ohne genauen Bezug. 
Ich erinnere an die Diskussion um Armut und Bedürftigkeit.

Auch höre ich das die Frauen im Osten im Durchnitt höhere Renten haben.
Dabei wird vergessen das auch Frauen im Westen es weniger notwendig hatten. Die Ehemänner verdienten soviel, daß sie locker eine Famile ernährten. Sie waren "Hausfrauen" damit waren auch wenig oder kaum Kindergartenplätze notwendig. Erst als die Kinder aus dem Haus waren konnten , wenn sie wollten einer Beschäftfigung nach gehen. Im Osten waren die Löhne immer so niederig, das war staatlich gewollt, da war es immer notwendig das Frauen mitarbeiten um sich einen minimalen besseren Lebenstandard für die Familie zu erreichen. Trotzdem gab es auch Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau.
Selbst bei den Tarifen wurden Unterschiede gemacht, Die Staatlich festgelegt wurden. Schwermaschinenbau, Chemie, Leichtindustrie.
Ich selbst war eigentlich als Anlagen und Apparatebauer Konstrukteur und wurde nicht nach Schwermaschinenbau sondern nach Chemietarif bezahlt.

Übrigen heute werden in Osten Fachkräfte gesucht in Handwerk und Industrie gesucht.
Neben den Osttarif ( niederiger ) , wirkt hier die Marktwirschaft aber kaum. Ob sie wollen oder nicht
Es wird lieber gleich westwärts gegangen als Fachkraft ( z.B. Lehrer im osten kaum verbeamtetet).

Also lasst die Kirche im Dorf.

Blöd ein Kita Problem gab es früher zu Osten kaum, den gibt es erst nach seit den letzten 20 Jahren.
An sonsten würden sich nicht über 450 Eltern nach 4 Plätzen in Leipzig anstellen.





 

Mitglied_dc2d221
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RE: Am Sonntag ist der Equal Pay Day...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf urmelviech vom 17.03.2018, 08:27:38

Prinzipiell gebe ich dir recht. Was ich gebracht habe, war ein Beitrag im Radio. Und es sollte nur eine Erklärung sein,dafür das die Diskrepanz der Löhne hier nicht so gross ist wie anderswo.

Was du über die Renten von Frauen schreibst stimmt. Ich hatte schon mal solch eine Diskussion, wo sich eine Frau aus den alten Bundesländern darüber aufregte, das Frauen da weniger Rente bekommen. Ich hab es ihr genau so erklärt wie du. Dazu kommt noch, daß Frauen praktisch immer gearbeitet haben im Osten, kaum Teilzeit.

Frauen bekamen auch in der DDR geringere Löhne. Aber nicht wenn sie arbeiten machten die vergleichbar waren. Also eine Frau als Elektromonteur oder Dreher bekam den gleichen Lohn wie ein Mann. Aber Frauen in Webereien oder Spinnereien hatten weniger Lohn als Männer im Maschinenbau. So gab es bei den Durchschnittslöhnen Unterschiede. Aber gleicher Lohn für gleiche Arbeit war schon gegeben.

Was Kitas betrifft in Leipzig, so ist das ein Ballungszentrum. Da ist auch Wohnraum knapp. Aber prinzipiell hat man zum Glück nicht alle Kitas geschlossen .

olga64
olga64
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RE: Am Sonntag ist der Equal Pay Day...
geschrieben von olga64

Je nach Couleur des verbreitenden Mediums wird die Diskrepanz der Fraueneinkommen bis zu 25% beziffert, was aber unseriös ist. Frauen arbeiten meist in Branchen, in denen generell schlechter bezahlt wird, sie arbeiten in Teilzeit und lassen sich in Minijobs parken. Sie streben keine Führungspositionen an, weil sie sich "selbst entfalten wollen" und ihnen die Atmosphäre "da oben" nicht erstrebenswert erscheint (obwohl sie sie gar nicht beurteilen können).
Die realistische Diskrepanz beträgt ca 6%. Ich habe mich schon immer darüber gewundert, warum es Frauen nicht schaffen, selbst diese Unterschiede zu beseitigen. Anfangen sollten sie mal in ihrem privaten Umfeld und ihre Partner, bzw. Väter ihrer Kinder, dazu massiv auffordern, soviel zur FAmiilienarbeit beizutragen, wie es noch die Frauen tun, damit auch SIE gemäss ihrer Ausbildung einen gutbezahlten Job nachgehen kann. Sollte sie für einige Zeit mit ihrem Einverstädnis pausieren, muss aus dem Famiilieneinkommen für SIE ein VErsorgungsprogramm aufgebaut werden, damit sie später nicht in die Altersarmut abrutscht, insbesondere dann, wenn die BEziehung auseinandergeht.
Worauf warten diese Frauen eigentlich? Dass irgendein Mann dies für sie erledigt?
Oder Männer-dominierte GEwerkschaften, in denen sie keine Mitglieder sind?
DAs gleiche Gezeter wird in Kürze wieder losgehen, wenn die sog. Grundrechte in Kraft tritt. Hier bekommen Frauen nach 35 Jahren Einzahlung in die Rentenkassen (wofür auch Kindererziehung und Pflege der Angehörigen herangezogen werden) dann eine um 10% erhöhte Rente über Mindestsatz.
Wenn eine Frau dann mit 67 Jahren rentenberechtigt ist, müsste sie doch diese Zeiten nachweisen und erfüllt haben, es sei denn, sie hat sich bereits in jungen Jahren bis zum Alter jeglicher solidarischer Pflicht entzogen und Kindererziehung als eine Tätigkeit angesehen, die viele Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Olga


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