Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Angst vor Globalisierung macht Rechtspopulisten stark

Innenpolitik Angst vor Globalisierung macht Rechtspopulisten stark

Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Angst vor Globalisierung macht Rechtspopulisten stark
geschrieben von Tina48
als Antwort auf freddy-2015 vom 23.12.2016, 11:10:14
[quote=Tina48]Mit dem Islam kam dann ein politisch-gesellschaftlicher Rechtsruck. DAS würde passen . Und : das stimmt sogar .


Zitat/Freddy :
Ich bin da anderer Meinung, wie ich es beschrieben habe, Rechts gab es schon immer in Deutschland.

Klar, es gab schon immer Rechts in Deutschland . Auch vor S-i-lvester .
Trotzdem empfinde ich es intensiver als je zuvor, dass "rechts sein" in ist .
Ich z. B. kann mich an Zeiten erinnern , zu denen "links sein" geradezu ein gesellschaftliches Diktat war und nichts mit "normal links sein" zu tun hatte .
Siehe "die 69er" , RAF ........
Damals ging man auf die Straße um den "Muff unter den Talaren" zu beseitigen , heute gehen Menschen auf die Straßen, um den Muff unter den Burkas zu vertreiben .
Dass die selbst dabei manchmal stinken ,scheint denen gar nicht aufzufallen .
Ich denke, man muss Auswüchse schon sehr genau im Auge behalten .
"Wehret den Anfängen" .

Gruß
olga64
olga64
Mitglied

Re: Angst vor Globalisierung macht Rechtspopulisten stark
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina48 vom 23.12.2016, 17:08:02
xxx Damals ging man auf die Straße um den "Muff unter den Talaren" zu beseitigen


Anscheinend waren Sie selbst nicht anwesend, als dieser Kampf geführt wurde. Er wurde nicht auf den Strassen, sondern in den Universitäten geführt - das werden Ihnen all die berichten können, die Universitäten besucht haben. Die anderen Unbeteiligten plappern darüber, bevorzug "nach", wie über so vieles andere, was aber nicht unbedingt relevant ist. Olga
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Angst vor Globalisierung macht Rechtspopulisten stark
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 27.12.2016, 16:41:53
Studenten alleine hätten diese Masse an Demonstranten nicht alleine
aus ihren Reihen aufstellen können, aber sie waren die Anführer und am meisten beteiligt.

Proteste

Schon seit Anfang der 60er Jahre war eine kritische Haltung in der deutschen Öffentlichkeit entstanden. Infolgedessen hatte man endlich begonnen, die Naziverbrecher, soweit man sie verhaften konnte, gerecht zu bestrafen.

Auch die von der Regierung geplanten Notstandsgesetze wurden in der Öffentlichkeit heftig bekämpft. Man meinte, damit würde der Staat zuviel Macht bekommen. Die Gesetze wurden dann trotzdem 1968 von der Großen Koalition beschlossen. Denn sie waren keine Gefahr für die Freiheit des einzelnen. Dafür hatte die SPD gesorgt. Und der Staat braucht für den Fall eines Bürgerkriegs oder Kriegs diese Gesetze.

Auch gegen den Vietnamkrieg der Amerikaner wurden in der Öffentlichkeit von der Jugend große Demonstrationen durchgeführt.
Die außerparlamentarische Opposition

Ihren Höhepunkt erreichte die Protestbewegung der Jugend in den Jahren 1968/69. Es bildete sich die sogenannte „Außerparlamentarische Opposition“, die APO; außerparlamentarisch deshalb, weil auf der Straße, außerhalb des Parlaments, des Bundestags.

Die Anführer der Protestbewegung waren die Studenten. Sie forderten mehr Mitbestimmung an den Universitäten. Sie zwangen die Professoren in den Vorlesungen, über ihre Forderungen zu diskutieren. Sie störten oder verhinderten Vorlesungen durch die Besetzung von Räumen. Manchmal zerstörten sie auch Büroräume an Universitäten oder in Redaktionen von konservativen Zeitungen.

Durch das alles wollten sie ihren Protest gegen die Reichen und Besitzenden, gegen das „Establishment“, zum Ausdruck bringen. Häufig vertraten sie auch marxistische Ansichten. Sie forderten Enteignung der Reichen und Mächtigen. Allen Menschen sollte es gutgehen.

Bei Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizei kamen damals in Deutschland mehrere Menschen ums Leben, viele wurden verletzt.

Schon 1969 löste sich die APO wieder auf. Sie konnte keine Revolution in Deutschland entfesseln. Aber sie hat das Denken vieler jüngerer Menschen damals geprägt. Diese haben später in ihren Berufen ihre Ansichten verbreitet und im Rahmen ihrer Möglichkeiten in die Tat umgesetzt und so ein neues Denken in Deutschland hervorgerufen. Das hat bis heute zu vielen Reformen geführt. Wir nennen solch eine Veränderung des Denken und Lebens eine „Kulturrevolution“.

Zwar kann man verstehen, daß die Jugend in den 60er Jahren mehr Möglichkeiten zum Mitarbeiten und Mitbestimmen haben wollte. Manches ist durch ihren Protest im öffentlichen Leben lebendiger, ehrlicher, besser geworden. Aber die Kulturrevolution der 60er Jahre hat den Charakter der Deutschen, aufs ganze gesehen, zum Schlechteren hin verändert.

Schuld an dem Aufstand der Jugend hatte auch die ältere Generation. Sie wollte ihre Macht nicht aus der Hand geben (Adenauer war bei seinem Rücktritt 1963 bereits 87 Jahre alt!). Sie lehnte Reformen ab.
geschrieben von https://www.derweg.org/deutschland/geschichte/deutschland1960-1970/

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Angst vor Globalisierung macht Rechtspopulisten stark
geschrieben von Elmos
Hallo,

ich glaube, es muss nicht die Angst vor Globalisierung sein. Es müssen auch nicht die Rechtspopulisten sein, die erstarken.
Es muss nur Angst "wovor-auch-immer" sein, das wird dann die Menschen dahin bringen sich "wem-auch-immer" der sie vermeintlich schützt zuzuwenden. Derzeit ist das vordringlich unser Geheimdienst (?) oder wer auch immer noch mehr und noch intensivere Überwachung von und Kontrolle über uns gerne hätte.
Mir fallen zunehmend heiss diskutierte "Kleinigkeiten" (bitte denkt nicht, dass ich diese Ereignisse gut finde) auf; eine von der Treppe geschubste Frau, ein angezündeter Obdachloser - die glücklicherweise und Gottseidank durch die doch schon vorhandenen Zugriffe von installierten Beobachtungsgeräten dann aufgeklärt werden können. So soll in meinen Augen ein wenig Angst geschürt werden die man aber dann wieder "beschwichtigen" kann durch die Installation von immer mehr Überwachungs-Hardware, und durch die Erlaubnis immer tiefer in die Privatsphäre von jedem einzelnen Bürger einzudringen.

Hier wird relativ einfach und gut erklärt wie diese Mechanismen funktionieren:


Lasst euch nicht ängstigen (einwickeln)!

Liebe Grüße
Andrea
olga64
olga64
Mitglied

Re: Angst vor Globalisierung macht Rechtspopulisten stark
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elmos vom 27.12.2016, 19:40:49
DA ist viel Wahres dran an dem, was Sie hier ausführen.
Gerade in Zeiten, die uns so sehr verunsichern und unsere alte Sicherheit auf den PRüfstand stellen, verlangen viele Menschen nach klaren, meist schlichten Botschaften. Das nehmen einschlägige, politische Parteien und deren Protagonisten (AFD, CSU) umgehend zum Anlass, um z.B. für eine Aufweichung des Datenschutzes, Herabsetzung des Strafrechtes z.B. für Kinder, präventive Möglichkeiten für Haft u.v.m. zu fordern.
DAnn gibt es auch die Politiker, die erklären, nur damit wäre eine Sicherheit möglich, obwohl genau diese Politiker wissen ,dass keiner in der Lage ist, uns diese zu garantieren, weil die Gegenseite (z.B. die Terroristen in gleichem Umfange aufrüstet, wie wir uns sukzessive von unserer Freiheit verabschieden).
Ein kluger Politiker würde uns erklären, wir sollten keine Angst vor unserer Angst haben - aber da ich dies noch von keinem hörte, sollten wir es selbst zu uns sagen und den sinnvollen, lebensrettenden Mechanismus Angst dort einsetzen, wo er uns sinnvoll erscheint. Olga

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