Innenpolitik Antisemitismus

Mitglied_81b4260
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RE: Antisemitismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 11.12.2017, 18:05:01

Ich stelle mir gerade vor, es gäbe einen Aufmarsch der Rechten/Rechtsradikalen, bei dem die gleichen Sprüche über das Verrecken der Juden gebrüllt würden.

Das ganze Land, die richtigen und die vorgeblichen Humanisten etc. würden Kopf stehen.

 Es geht politisch und vor allem gerechterweise nicht, nur die Rechte Ecke als antisemitisch zu bekämpfen.
Dann kommt der Kampf gegen die  "Biodeutschen", wie sie von einer Userin so gern genannt werden, denen ihr  Alltagsrassismus  von den Eltern und genetisch in die Wiege gelegt worden sei.

und dann kommt

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nichts, fast nichts, mit Verzögerung, mit korrigierten Polizeibericht

Und einige/viele Moslems leben ihren HASS auf den Straßen offen aus, und das ja nicht erst seit vorgestern.

Das geht nun gar nicht!

Man merkt aber, wie die Befürchtung als Antimuslemisch/Antiflüchtlingsagitator beschimpft zu werden, die Wahrnehmung vernebelt und den Mund verschließt.

Bei Interesse kann man sich den Antrag im Bundestag vom Juni dieses Jahres, unter 1812784.pdf. in der Googlesuche zu finden, durchstudieren.

adam
adam
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2017, 11:38:22

Danke mart.

Ich habe es aufgegeben, hier gegen Antisemitismus, Antiamerkanismus und Antideutschismus anzuschreiben.

Dabei hatte ich gedacht, daß wenigstens der antisemitische Beitrag von Mohnblume15 Grund sein könnte, zu protestieren. Aber es ist hier wichtiger zu erwähnen, daß Muslime nicht pauschal verurteilt werden dürfen (obwohl es wohl eher falsch wäre, sie pauschal nicht antisemitisch zu nennen), längst tote Humanisten und Luther zu bezichtigen und die Afd (Höcke scheint vergessen) zu beschützen als heutigen Antisemitismus anzuprangern.

--

adam

Edita
Edita
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RE: Antisemitismus
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2017, 11:38:22

nichts, fast nichts, mit Verzögerung, mit korrigierten Polizeibericht

Und einige/viele Moslems leben ihren HASS auf den Straßen offen aus, und das ja nicht erst seit vorgestern.

Das geht nun gar nicht!

Man merkt aber, wie die Befürchtung als Antimuslemisch/Antiflüchtlingsagitator beschimpft zu werden, die Wahrnehmung vernebelt und den Mund verschließt.

Bei Interesse kann man sich den Antrag im Bundestag vom Juni dieses Jahres, unter 1812784.pdf. in der Googlesuche zu finden, durchstudieren.
Wer ist wie, wo, wann vernebelt? Alles wird beim Namen genannt - und  nicht einfach platt verallgemeinert, sondern es werden Ursachen benannt, und wo sie noch nicht benannt werden können, werden sie wenigstens erkannt und gesucht, und das macht den Unterschied!
Zitat:

„Israel und Juden bieten wie in unterschiedlichen Teilen der Mehrheitsgesellschaft auch für viele Muslime eine Projektionsfläche“, erklärt Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt,

Religion werde nur als Vorwand genutzt

Antisemitismus liefere ihnen eine Weltanschauung. „Und diese Weltanschauung erklärt ihnen beispielsweise, warum sie als Minderheit in Deutschland Integrationsprobleme haben oder warum es arabischen Ländern in der aktuellen Krisenzeit schlecht geht“, so Mendel. Dies sei vergleichbar mit Verschwörungstheorien.

Nicht die amerikanische Politik sei schuld, sondern die Juden. „Die Religion wird nur als Vorwand benutzt und einzelne Passagen aus dem Koran antisemitisch ausgelegt“, sagt Mendel weiter. Viele Jugendliche läsen zudem ungefilterte arabische Nachrichten mit antisemitischen Vorurteilen. Zum Beispiel, dass hinter der US-Politik eine jüdische Verschwörung stecke.

Man müsse die Diskriminierung anerkennen

Doch es verbirgt sich noch mehr dahinter: „Wenn sie gemeinsam auf die Straße gehen, ist das für Muslime aus unterschiedlichen Ländern identifikationsstiftend. Das gemeinsame Ressentiment eint sie. Da spielt auch die eigene Diskriminierung, Ausgrenzung, fehlende Integration und Frust eine große Rolle, vor allem bei Jugendlichen“, erklärt Mendel.

Hier setze auch die Bildungsarbeit an: Man müsse die Diskriminierung anerkennen, aber dürfe sie nicht als Legitimierung für Antisemitismus sehen, betont der Leiter der Bildungsstätte.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch vor rund einem halben Jahr der unabhängige Expertenkreis Antisemitismus des Bundestags.
Darin heißt es, dass Jugendliche auf eine „imaginierte muslimische oder ethnische Kollektividentität“ zurückgriffen, um sich „selbst zu versichern, dass es eine von allen Muslimen geteilte Ablehnung von Juden gebe und dass dies demnach eine ‚normale Haltung‘ sei. „Je stärker sich die Jugendlichen im Nahostkonflikt mit den Palästinensern identifizieren, desto deutlicher fällt auch die Ablehnung von Juden aus“, schreiben die Autoren in dem 300-seitigen Bericht.

Die aktuellen Proteste erinnern an das Jahr 2014.

Sieben Wochen lang lieferten sich damals Israelis und Palästinenser einen blutigen Krieg. Zu dieser Zeit keimte auch in Deutschland ein neuer offener Antisemitismus auf – es gab Demonstrationen mit judenfeindlichen Parolen, eine Synagoge in Wuppertal wurde in Brand gesteckt. Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung kam 2014 zu dem Schluss, dass zwischen Früh- und Spätsommer 2014 der klassische Antisemitismus signifikant zunahm.
Die Gegenstimmen müssen laut werden
„Wir erleben jetzt ein Déjà-vu. Juden erleben in bestimmten Stadtteilen aufgrund der Ereignisse der letzten Tage eine Art Pogromstimmung“, betonte Mendel, „verbrannte Flaggen mit Davidsternen, das hat für Juden eine hohe Symbolkraft“. Ich wünsche mir, dass da jetzt Gegenstimmen laut werden. Und zwar nicht nur vom Zentralrat der Juden, sondern aus der Mehrheitsgesellschaft.“
– Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/29277240 ©2017

Quelle

Edita

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Karl
Karl
Administrator

RE: Antisemitismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 13.12.2017, 13:07:19

@adam,


im Konfliktfall haben die großen Vereinfacher es immer leicht. Es gibt für sie nur weiß und schwarz und nichts dazwischen.

Man sollte dabei mehrere Dinge gleichzeitig tun:

1. Gewalt verurteilen
2. Kritik an Politik und antisemitische/rassistische Hetze auseinanderhalten

Man darf die Politik Israels und auch Trumps kritisieren, ohne als Antisemit oder Antiamerikaner beschimpft zu werden.

Man muss klar Stellung beziehen gegen antisemitische Hetze in muslimischen Kreisen ohne gleichzeitig in eine Hetze gegen Muslime zu verfallen.

Aber zugegeben, das alles ist schwer, wenn die großen Vereinfacher mit großkörnigen Brillen alles gleichsetzen.


Karl
 

Karl
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RE: Antisemitismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2017, 11:38:22

@mart1,

ich habe nach Deiner Bundestagsdrucksache bei Google gesucht und möchte sie hier direkt verlinken:

Antrag der GRÜNEN: Antisemitismus entschlossen bekämpfen

Ich finde den Antrag der GRÜNEN  gut und richtig.

Dieser Antrag war die Reaktion auf die Drucksache 18/11970 auf


Unterrichtung durch die Bundesregierung

den ich hier auch zur Information verlinke (dieser Bericht hat über 300 Seiten, bisher habe ich nur das Inhaltsverzeichnis überflogen).

Karl
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RE: Antisemitismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied

"...Man darf die Politik Israels und auch Trumps kritisieren, ohne als Antisemit oder Antiamerikaner beschimpft zu werden.Man darf die Politik Israels und auch Trumps kritisieren, ohne als Antisemit oder Antiamerikaner beschimpft zu werden..." (Karl).

Man darf aber,  wenn man eine politische Entscheidung Trumpsauch heftigst kritisiert, nicht judenfeindliche Suren brüllen oder den Juden den Tod wünschen.


PS: Eine persönliche Bemerkung:
Ich habe lange nachgedacht, warum es mir so gegen den Strich geht, persönliches von mir irgendwo und auch hier preiszugeben.
Das Ergebnis meines Nachgrübelns:
Die Erzählungen meiner Mutter, als sie meinen Großvater in Wien zum Aspernbahnhof begleiten wollte und in der Nacht davor von der Gestapo aus dem Hotelzimmer abgeholt wurde, um Auskunft zu geben. Es ging gut aus, aber wir wurden als Kind vor jeder Menschenansammlung und vor einer Menge Leute gewarnt: Es könnte ja sein, dass........
 

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olga64
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Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2017, 11:38:22
Ich stelle mir gerade vor, es gäbe einen Aufmarsch der Rechten/Rechtsradikalen, bei dem die gleichen Sprüche über das Verrecken der Juden gebrüllt würden.

Das ganze Land, die richtigen und die vorgeblichen Humanisten etc. würden Kopf stehen.
 
Wer gibt Ihnen denn die Sicherheit, nicht annehmen zu wollen, dass die braune Bewegung in unserem Land involviert ist in die antisemitische Stimmung, die derzeit mal wieder öffentlich wird (im Inneren ist sie ja bei vielen Deutschen und Österreichern nie ganz verschwunden trotz der grauenhaften, gemeinsamen Geschichte unserer Völker).
Die jungen Muslimen, die heute solche Sprüche klopfen, haben den Antisemitismus in ihren Familien schon als kleine Kinder erhalten; er gehört ja leider zur Kultur der arabischen Völker, auch wenn sie Jahrzehnte in unserem Land leben.
VErmutlich hängt es auch damit zusammen,dass wir "Biodeutsche" uns nie um die Belange dieser Menschen kümmerten und sie in ihren Ghettos liessen, ohne dass wir interessiert gewesen wären, was da eigentlich so geschieht.
Erst seitdem wir selbst Angst bekommen, dass einige von diesen Menschen nach unserem teutschen Leben trachten, mischen wir uns ein ein, wie üblich in hektischem Aktionismus und nicht realisierbaren Forderungen.
Es dürfte wohl zu spät sein, auch wenn jetzt wieder die Rufe nachGesetzesverschärfungen laut werden (also auch nachgemachte Flaggen dürfen nicht angezündet werden und manche andere, herausragende Forderungen). Ich finde es schlimm ,dass im 21. Jahrhundert bei uns lebende Juden ihren Glauben wieder versteckt leben und Angst haben müssen. Der Anfang wurde ja schon vor langem mit Kleinigkeiten gemacht, wenn z.B. in Berlin junge Juden, die dort geboren wurden und dort aufgewachsen sind, gefragt werden, was sie zu den "Vorkommissen" in ihrer Heimat sagen, womit man dann Israel meinte. Olga
Karl
Karl
Administrator

RE: Antisemitismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.12.2017, 15:44:30

mart1
Man darf aber,  wenn man eine politische Entscheidung Trumpsauch heftigst kritisiert, nicht judenfeindliche Suren brüllen oder den Juden den Tod wünschen.

So ist es. Karl
adam
adam
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 13.12.2017, 14:32:42
@adam,


im Konfliktfall haben die großen Vereinfacher es immer leicht. Es gibt für sie nur weiß und schwarz und nichts dazwischen.

Man sollte dabei mehrere Dinge gleichzeitig tun:

1. Gewalt verurteilen
2. Kritik an Politik und antisemitische/rassistische Hetze auseinanderhalten

Man darf die Politik Israels und auch Trumps kritisieren, ohne als Antisemit oder Antiamerikaner beschimpft zu werden.

Man muss klar Stellung beziehen gegen antisemitische Hetze in muslimischen Kreisen ohne gleichzeitig in eine Hetze gegen Muslime zu verfallen.

Aber zugegeben, das alles ist schwer, wenn die großen Vereinfacher mit großkörnigen Brillen alles gleichsetzen.


Karl
 
geschrieben von karl
Karl,

es ist ja schön, daß du das einsiehst ;-), nur sollten 1. u. 2. auch ohne Druck hier realisiert werden.

Bleibt zu klären, was sich Israel diesmal hat zuschulden kommen lassen, daß es die wütenden Proteste von Palästinensern in Palästina und Arabern in Deutschland rechtfertigt und was so Schlimmes an Trumps Entscheidung ist, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen und die Stadt als Hauptstadt Israels anzuerkennen? Meiner Ansicht nach hat jemand angefangen zu brüllen und viele machen es nach, ohne nachzudenken. Was soll denn das mit der "Lunte am Pulverfass"? Nahost ist doch längst explodiert! Geht`s noch schlimmer? Und Netanjahu wird sich die längste Zeit gefreut haben, denn wie man inzwischen gemerkt haben sollte, wird sich Trump die Beschützerrolle teuer bezahlen lassen.

Wer glaubt denn an Frieden in diesem Teil von Nahost, der erreicht werden könnte, wenn zwischen Palästinensern und Israel vermittelt wird oder durch eine Zweistaatenlösung, die es nur der Hamas ermöglichen würde, unter den Schutz des Völkerrechts zu schlüpfen und mit einem palästinensischen Staat Krieg gegen Israel zu führen, das dann ohne Siedlungsgebiete keine Pufferzonen mehr gegen Angriffe hätte und sich deshalb schneller als heute zu einer finalen Lösung gezwungen sähe?

Meiner Ansicht nach wird zwischen Krieg und Frieden in Palästina/Israel entschieden, wie es zwischen Saudi Arabien und Iran weiter geht. Saudi Arabiens neuer Thronfolger scheint am Konflikt zwischen Palästinensern und Israel nicht mehr sehr interessiert. Er will Saudi Arabien auf die Zeit nacxh dem Öl vorbereiten und sucht deshalb als erstes eine Entscheidung im Konflikt mit dem Iran. Darauf scheint sich auch die Trump-Administration zu konzentrieren, weil sie sich gegen den Iran gewandt hat. Ohne Grund geschah das nicht. Auch, daß Putin sich aus Syrien zurück zieht, deutet darauf, daß er Russlands Kräfte auf einen anderen Konflikt konzentrieren will. Was könnte das anderes sein als ein möglicher zwischen den USA und Iran oder auch zwischen Israel+Saudi Arabien gegen den Iran, da sich die USA vor einem Konflikt mit Russland scheuen dürften.

--

adam

 
olga64
olga64
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RE: Antisemitismus
geschrieben von olga64
als Antwort auf arno vom 11.12.2017, 20:52:00


die Bundesregierung wird wohl demnächst einen neuen Flüchtlingsstrom aus dem Nahen Osten
erwarten und alimentieren,  wenn noch mehr Palästinenser der mörderischen Unterdrückung durch israelische Polizei und Soldaten entfliehen.
 

Gruß arno
geschrieben von arno
Na klar, wenn einem kein gutes Argument mehr einfällt, versucht man es mit der Angstmache für die SChlichten, oder?
Wo ist Deutschlands direkte oder gar Aussengrenze zu Israel? Sollten Menschen von dort fliehen, würden sie immer zuerst in anderen EU-Staaten andocken, wenn sie überhaupt so weit kommen. Und diese sind dann verpflichtet, sie zu registrieren und aufzunehme. Auch die frühere Gangart z.B. der Österreicher würde nicht mehr klappen, wenn diese Busladungen von Flüchtlingen über die bayerische Grenze schicken und auch Wegbeschreibungen anbringen, damit die Fussgänger ebenfalls den Weg finden.
Olga

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