Innenpolitik Antisemitismus

RE: Antisemitismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 14.12.2017, 23:19:25

Ich befürchte das wird ein frommer Wunsch bleiben, Monja. Und ich befürchte, dass sich der Flächenbrand ausweiten wird. Ich betrachte mit Angst und Bangen dass es leise zu brodeln beginnt im Libanon.
Bruny

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.12.2017, 23:39:24

Warum sollten Morgen nicht Israelische Truppen aus "Sicherheitsgründen" wieder mal eben den halben Libanon besetzen? Palästina hat der Zionisten-Staat ja auch schon seit Jahrzehnten widerrechtlich okkupiert. Die Vergewaltigung von ganzen Völkern scheint kein Problem zu sein, wenn man auf dem Budget der USA steht.

wandersmann
wandersmann
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RE: Antisemitismus
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 12.12.2017, 18:27:47
In Berlin tobt jetzt der arabische Aufstand mit wilden Sprüchen "gegen Juden". Es werden selbstgemachte israelische Flaggen verbrannt (wären es echte, wäre es ein Straftatbestand). Die Meute zieht zum US-Konsulat und die mittlerweilen vielen jüdischen Israelis, die in Berlin leben, haben Angst, dass wieder ein Mob ihnen nach dem Leben trachtet.
 

Es wäre an der Zeit, dass diesem arabischen Mob mal verdeutlicht würde, wohin solcher Judenhass führen kann. Heine ahnte damals, dass Diejenigen, die Bücher vebrennen, es dereinst auch mit Menschen tun werden. Die Fahnenverbrenner sollten hier aus der Geschichte die richtigen Lehren ziehen, auch wenn ihre krankhafte "Rassenideologie" dafür keinen Platz vorgesehen hat.

Ich würde diesen Eiferern einen Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz empfehlen, nur um mal eine Vorstellung davon zu bekommen, wohin der Hass auf Juden am Ende führen kann.
Vielleicht sollte solch ein Besuch für alle zugewanderten Flüchtlinge  islamischen Glaubens obligatorisch werden. Die Schuld der damals verantwortlichen Deutschen sollte diesen radikalen muslemischen Judenhassern von heute Mahnung sein.

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dutchweepee
dutchweepee
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RE: Antisemitismus
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf wandersmann vom 15.12.2017, 08:31:56

Das Problem ist, dass es keine "Rassenideologie" ist, die die arabischen Jugendlichen zum verbrennen von nachgemachten Israel-Fahnen treibt. Der Koran bezeichnet Juden und Christen als "ahl al-kitab", als Buchvölker. Weil sie auch an einen Gott glauben und ihre Lehren aus einem Buch ziehen, werden beide Religionen als schützenswert bezeichnet.

Diese Jugendlichen wissen von Israel und "den Juden" nur das, was ihnen ihre Eltern erzählt haben. Meist vertriebene Palästinenser, die aus jordanischen Flüchtlingslagern nach Deutschland kamen und die von den blutigen Angriffen und Kämpfen der letzten Jahre geprägt wurden. Da bleibt am Küchentisch kein gutes Haar am Staat Israel und "den Juden".

Aus der Schule nehmen sie kaum Informationen mit. Der Rest ihrer Unbildung kommt aus dem Netz, wo sie mit Propaganda-Videos befeuert werden. Intifada heißt "Aufstand" und wenn den Jugendlichen nur genügend 70/80er-Jahre Videos mit Bomben und blutenden Kindern gezeigt werden, so wird "Aufstand" für diese verblendeten Kids zur erstrebenswerten Pflicht. Du hast recht wandersmann, wenn Du sagst:

Ich würde diesen Eiferern einen Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz empfehlen, nur um mal eine Vorstellung davon zu bekommen, wohin der Hass auf Juden am Ende führen kann
Allerdings ist die Lebenserfahrung in Gaza und den Flüchtlingslagern in den Augen dieser Jugendlichen nicht weit entfernt von Theresienstadt und anderen Ghettos, die die Faschisten eingerichtet haben.
justus39
justus39
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.12.2017, 23:39:24
Ich befürchte das wird ein frommer Wunsch bleiben, Monja. Und ich befürchte, dass sich der Flächenbrand ausweiten wird. Ich betrachte mit Angst und Bangen dass es leise zu brodeln beginnt im Libanon.
Bruny

Das befürchte ich auch.
Inzwischen fühlen sich auch jüdische Gemeinden in Europa bedroht.

In der RP konnte ich lesen, dass sich in Wuppertal kaum noch jemand getraut, die Kippa in der Öffentlichkeit zu tragen, und das Chanukkafest auf dem Mülheimer Synagogenplatz wurde ebenfalls abgesagt. Die jüdische Gemeinde Duisburg, Mülheim, Oberhausen hatte die Stadtverwaltung letztlich um die Absage gebeten.

Es ist traurig, dass wir zwar für die ermordeten Juden ein Denkmal bauen aber für die Sicherheit der Lebenden nicht mehr garantieren können
justus
 
wandersmann
wandersmann
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RE: Antisemitismus
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf justus39 vom 15.12.2017, 10:28:14


Es ist traurig, dass wir zwar für die ermordeten Juden ein Denkmal bauen aber für die Sicherheit der Lebenden nicht mehr garantieren können
justus
 
Dass wir neuerdings wieder für die Sicherheit  von jüdischen Mitbürgern sorgen müssen, das ist wahrlich schwer erträglich.
Aber offensichtlich sind wir, getragen vom Hass unserer Neuzugänge, mal wieder soweit. Sollen denn jüdische Feste künftig in einer Weise gesichert werden, wie Fußballspiele oder Weihnachtsmärkte?


@ dutch

Aus diesem Blickwinkel gesehen kann ich Deinem letzten Beitrag nur zustimmen.

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Karl
Karl
Administrator

RE: Antisemitismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 15.12.2017, 10:43:19

Nur angehängt.

Die Sicherheit der jüdischen Mitbürger muss gewährleistet werden. Beim Minderheitenschutz zeigt sich die Qualität eines Rechtsstaates.

Wir müssen uns vor Pauschalbeschuldigungen jeglicher Art hüten. Ich höre auch falsche Töne in der notwendigen öffentlichen Diskussion. Mancherorts ist ein Frohlocken zu verspüren, nun einen Anlass zu haben, sich als nicht antisemitisch darstellen zu können, indem man pauschal auf Muslime einschlägt und diese generell des Antisemitismus beschuldigt. Das geht nicht und ist die andere Seite der Medaille. Menschnrechte und Menschenwürde sind unteilbar und wir sollten uns davor hüten, ganze Gruppen aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Religion zu verteufeln. Bei uns im Rechtsstaat gibt es keine Sippenhaft mehr, das erhebt unser System über solche der Vergangenheit. Dem sollten wir selber Rechnung tragen und die Fähigkeit zu differenzieren nicht verlieren.

Karl

pippa
pippa
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von pippa
als Antwort auf dutchweepee vom 15.12.2017, 09:05:27

Dutch, du hast völlig recht.

Der Hass der arabischen Jugend richtet sich nicht gegen die „Juden“, sondern gegen den israelischen Staat.

Aus ihrer Sicht hat die Politik Israels ihnen die Lebensgrundlage entzogen, indem sie es möglich machte, dass immer mehr jahrhundertealter Besitz (Wein- und Olivengärten) enteignet wurde.

Ich weiß dies durch unzählige kontrovers geführte Gesprächen mit Palästinensern mit israelischem Pass. 

Mir wurde immer wieder erzählt, wie die uralten Olivenbäume und Weinstöcke einfach gerodet und die Lebensgrundlage der Bauern zerstört wurde und das mit Einverständnis der israelischen Politik, also völlig legal.

Dass diese Ungerechtigkeit Hass erzeugt, kann sogar ich verstehen, obwohl ich dies bei den Diskussionen nie zugegeben habe.
Pippa

 
 

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf pippa vom 15.12.2017, 11:32:57
Dutch, du hast völlig recht.

Der Hass der arabischen Jugend richtet sich nicht gegen die „Juden“, sondern gegen den israelischen Staat.


 


@ pippa

Bist Du Dir wirklichsicher, dass diese Differenzierung im Denken dieser Jugendlichen stattfindet?
Dass also unterschieden wird zwischen den Repressalien des Staates Israel einerseits und der Praktizierung des jüdischen Glaubens andererseits? Ich hab' da so meine Zweifel.
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Mareike

Threadtitel ist Antisemitismus und dadurch ist definiert, warauf der Fokus nun gerichtet ist.

Dennoch müssen wir dahin kommen, das der Fokus darauf gerichtet werden muss, dass alle Menschen in unserem Land, egal welcher Herkunft, egal ob arm oder reich, gläubig oder ungläubig, jung oder alt,
darauf vertrauen können, dass sie in Sicherheit leben können.
Wir waren schon mal auf einem besseren Weg dahin, zumindest empfinde ich es so seit einigen Jahren.
Da ich momentan mehr mit mit dem Thema Bildungspolitik befasst bin, komme ich nicht umhin festzustellen, dass vieles im Argen liegt, wenn es um gleiche Rechte geht.
Ganz obenan steht das Menschenrecht - das Recht auf Würde
Wie ist das zu verwirklichen?


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