Innenpolitik Antisemitismus

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 15.12.2017, 17:11:28
Zitat von Tina:
Das passiert, wenn ein Jude 10 Stunden durch Paris läuft

Liebe Tina,

dein Link führt nicht zu dem angekündigten Video. Ich stelle einen anderen ein:
Angst und Antisemitismus

Gruß Mane
geschrieben von mane
Vielen Dank.
Tina
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von pschroed

Die LINKE und Israel.  2011
Phil.

Blindwütiger Israel Hass   ZITAT FOCUS

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat Teilen der Linkspartei Antisemitismus und „blindwütigen Israel-Hass“ vorgeworfen. „Der alte anti-zionistische Geist der DDR spukt noch in der Partei“, schrieb Zentralratspräsident Dieter Graumann in der „Süddeutschen Zeitung“. „Paradoxerweise sind es heute vor allem Vertreter aus dem Westen, die ihren geradezu pathologischen, blindwütigen Israel-Hass ausleben.“ Leider würden genau „diese Betonköpfe“ die Zuständigkeit für die Israel-Politik in der Linkenbeanspruchen.

Parteichefin Gesine Lötzsch wies die Kritik zurück: „Es gibt in der Partei Die Linke keinen blindwütigen Israel-Hass“, sagte sie in Berlin. Sie verwies auf einen Beschluss, in dem sich der Parteivorstand klar von antisemitischen Tendenzen distanziert habe. Zudem bekenne sich die Partei zum Existenzrechts Israels. Sie räumte zugleich ein, dass manche Aktivitäten innerhalb der Partei „Anlass zu Kritik geben“. Sie habe mit Graumann bereits über die Haltung ihrer Partei zu Israel gesprochen und wolle weiter das Gespräch suchen.

„Mehr als nur ein wenig antisemitische Züge“
Der Zeitungsartikel Graumanns geht in eine ähnliche Richtung. Es gebe eine Reihe von Äußerungen und Taten, die „mehr als nur ein wenig antisemitische Züge aufweisen“, schreibt er. Zwar gebe es einige Spitzenpolitiker wie Fraktionschef Gregor Gysi, die stellvertretende Parteivorsitzende Katja Kipping und die Vizepräsidentin des Bundestags, Petra Pau, die die Partei „aus dem Kerker des Israel- Hasses“ befreien wollten. „Aber der große Befreiungsschlag ist einstweilen spektakulär missglückt.“

Hintergrund der Debatte sind mehrere Vorfälle in den vergangenen eineinhalb Jahren. Im Januar 2010 waren drei Parlamentarier am Holocaust-Gedenktag bei der Begrüßung des israelischen Präsidenten Schimon Peres im Bundestag demonstrativ sitzengeblieben. Eine Bundestagsabgeordnete war öffentlich mit einem Schal aufgetreten, der die Nahost-Region ohne den Staat Israel zeigt. Und Duisburger Linke hatten im Internet zum Boykott von Waren aus Israelaufgerufen.

justus39
justus39
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RE: Antisemitismus
geschrieben von justus39
als Antwort auf pschroed vom 16.12.2017, 09:00:13

Gregor Gysi hat ja selbst jüdische Vorfahren, und auf seinem Facebookprofil, hat er am 9. November zum Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen.
Seit dem bekommt auch er selbst viele antisemitische E-Mails.

Ich fürchte fast, dass jetzt der Antisemitismus auch zur Diffamierung von ubequemen Parteien herhalten muss.
justus

 

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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von pschroed
als Antwort auf justus39 vom 16.12.2017, 10:56:18

Gregor Gysi hat ja selbst jüdische Vorfahren, und auf seinem Facebookprofil, hat er am 9. November zum Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen.
Seit dem bekommt auch er selbst viele antisemitische E-Mails.

Ich fürchte fast, dass jetzt der Antisemitismus auch zur Diffamierung von ubequemen Parteien herhalten muss.
justus

 
Ja das muß die Linke schon aushalten, noch lieber die altmodische, zerstrittene Linke als die Nazi Afd.
Phil.
adam
adam
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 14.12.2017, 15:31:02
Wer wirklich an einem Frieden im Nahen Osten interessiert ist, der muss als Lehre aus den Schrecknissen des 3. Reiches den Schluss ziehen, dass eine Lösung nur möglich sein kann auf der Basis der Gleichberechtigung der Völker und der rechtlichen Gleichwertigkeit aller Menschen. Dieses Bekenntnis zur rechtlichen Gleichheit aller Menschen  - zu der ich mich persönlich bekenne - schließt aus, dass ich mich bedingungslos auf eine politische Seite schlage, ohne zu prüfen, ob sie auch für diese Werte steht.

Das bedeutet auch, dass ich fordere, dass es zu unterbinden ist, wenn Menschen Parolen skandieren, die andere pauschal abwerten. Es bedeutet konkret aber auch, dass in Palästina weder die israelischen Interessen, noch die palästinensichen Interessen a priori als höherrangig anzusehen sind. Den Siedlungsbau im Westjordanland kann man nicht gutheißen, wenn man für Gerechtigkeit und für die Menschenrechte für alle ist.

Karl
geschrieben von karl
Als erstes Interesse muß das Existenzrecht Israels angesehen werden und in Deutschland muß sich jeder danach richten, daß dies, aus geschichtlichen Gründen, deutsche Staatsraison ist. Punkt!

Den Siedlungsbau Israels habe ich nicht gut geheißen, sondern ihn als Interesse Israels und als letztendlich friedens- und existenzerhaltend erklärt. Ich heiße weder auf israelischer noch auf palästinensischer Seite etwas als "gut", was den Konflikt betrifft.

Antizionismus ist nach moderner Definition gleichzusetzen mit Antisemitismus, weil der Antizionismus von Antisemiten besetzt ist und dies deshalb, besonders in Deutschland, bei jeder Argumentation gegen Israel sorgfältig bedacht werden muß. Unter diesem Aspekt solltest du dir diesen Thread nochmal durchlesen, dann kannst du antisemitische Texte und ihre immer gleichen Urheber sofort erkennen.

Je nachdem, wo und wie ein Muslim erzogen wurde, kann man durchaus pauschal davon ausgehen, ob er antisemitisch eingestellt ist oder nicht. Das hat mit dem Rechtsstaat zuerst einmal nichts zu tun, sondern ganz einfach nur mit dem Beginn einer persönlichen, privaten Einschätzung. Alle, die jubelnd dabei stehen, wenn einer von ihnen eine israelische Flagge verbrennt, sind für mich erst einmal Antisemiten. Was sonst? Strafrechtlich, rechtsstaatlich gesehen, kann selbstverständlich nur nach der Schuld jedes Einzelnen geurteilt werden. Die Warnung, nichts pauschal zu betrachten ist ein Totschlaginstrument und seinerseits eine pauschale Verurteilung, verstößt also gegen die eigene Forderung.

--

adam








 
sammy
sammy
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von sammy
als Antwort auf adam vom 16.12.2017, 11:43:40
 Die Warnung, nichts pauschal zu betrachten ist ein Totschlaginstrument und seinerseits eine pauschale Verurteilung, verstößt also gegen die eigene Forderung.
               geschrieben von adam
.....wie kann der Hinweis "nichts pauschal zu betrachten"  ein "Totschlaginstrument und
eine "pauschale Verurteilung" sein.
Erst in einer "differenzierten Betrachtung bzw. Beurteilung" kommt man doch der
Gegebenheit bzw. Erkenntnis/Wahrheit näher.

sammy

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schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 16.12.2017, 11:43:40
....................
Den Siedlungsbau Israels habe ich nicht gut geheißen, sondern ihn als Interesse Israels und als letztendlich friedens- und existenzerhaltend erklärt. Ich heiße weder auf israelischer noch auf palästinensischer Seite etwas als "gut", was den Konflikt betrifft.

...............
--

adam

geschrieben von adam
Grübel: Wenn ich also nun sämtliche "Feinde" totschlage, ist das auch "friedenserhaltend". Denn wenn mal alle meine Feinde tot sind, habe ich den Frieden! 
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Mareike
als Antwort auf sammy vom 16.12.2017, 12:14:32

Solange man aus einer politischen Sichtweise argumentiert, bleibt man im Widerspruch verfangen, denn der politische Prozess wird bestimmt von Aktion und Reaktion.

 

adam
adam
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von adam
als Antwort auf sammy vom 16.12.2017, 12:14:32

Richtig sammy, aber eine derartige Betrachtung beginnt in der Regel pauschal. Auch eine Rose ist zuerst mal eine Pflanze.

Klaro Schorsch, aber weder Israel, noch der adam schlagen sofort alles tot.

--

adam

sammy
sammy
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RE: Antisemitismus
geschrieben von sammy
als Antwort auf Mareike vom 16.12.2017, 12:26:17
Solange man aus einer politischen Sichtweise argumentiert, bleibt man im Widerspruch verfangen, denn der politische Prozess wird bestimmt von Aktion und Reaktion.
 
.....Mareike, zuerst geht es mal um die "nicht pauschale Sichtweise", danach erfolgen doch "Aktion und Reaktion" .
Je differenzierter meine "Sichtweise/Erkenntnisgewinn" ist, desto zielgerichteter kann die "Aktion/Reaktion" sein.
Im politischen Bereich entfernen die beiden Begriffe sich oftmals zu sehr.

sammy

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