Innenpolitik Antisemitismus

Edita
Edita
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2017, 11:15:16
Richtig Mareike - HASS wird der treibende Faktor sein, warum dieser HASS besteht ist wahrscheinlich von keinem von uns zu ergründen.
Ich halte nichts davon die Anstifter als dumm oder ungebildet zu bezeichnen, wie es ja der Einfachheit halber oft getan wird. Sie sind meist überaus gebildete Menschen, siehe z.B. Osama bin Laden.
Die Mitläufer sind m.E. meist hörige, junge Menschen die für sich den vermeintlichen Weg des geringsten Widerstandes wählen. Ein anständiges brainwashing und sie werden alles für ihren Leader tun. Frauen sind meist dabei die geeignetsten Opfer.
Diese Leader hat es zu jeder Zeit gegeben und genauso einfältige Menschen die die Drecksarbeit leisten.
Bruny
Bruny - HASS - ist nur ein Faktor von vielen, denn die Radikalisierung beruht auf der KOMBINATION vieler Faktoren! Die Entwicklung zum Extremisten und Terroristen begreifen Forscher heute als interaktiven Prozess. Auch beziehen sie sehr viel stärker umweltbedingte Faktoren, wie etwa soziale und gesellschaftliche Aspekte, aber auch gruppendynamische Prozesse in die Forschung mit ein!
Ältere Theorien berücksichtigen fast ausschließlich psychopathologische Anomalien und / oder frühkindliche Sozialisationsschäden, heute aber stützt sich die Forschung zusätzlich auf karriere- und vor allem auch prozessorientierte Verläufe, die von einem Wechselspiel von Person und Umwelt ausgehen, eben weil mittlerweile die Erkenntnis gewonnen wurde, daß es viel mehr andere Menschen gibt, die in der gleichen Lage nicht die gleichen Konsequenzen ziehen wie Extremisten oder Terroristen!

Radikalisiert - was macht einen Menschen zum Extremisten

Edita
Karl
Karl
Administrator

RE: Antisemitismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 19.12.2017, 15:11:45

Auch ich sehe eine Seelenverwandtschaft zwischen den politischen und religiösen Attentätern. Letztlich spielt es keine Rolle ob eine diesseitige oder jenseitige Ideologie das Gehirn so vernebelt, dass die Täter zu jeder Mordtat bereit sind. Es sind fanatisierte Menschen mit Hass auf ihre Umwelt. 

Karl

 

justus39
justus39
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2017, 11:15:16
HASS wird der treibende Faktor sein, warum dieser HASS besteht ist wahrscheinlich von keinem von uns zu ergründen.

BrunyLiebe Bruny,
für mich ist es auch überhaupt nicht vorstellbar, dass der Hass auf Menschen, die ich nicht kenne und die mir auch nicht das Geringste angetan haben, so maßlos werden könnte, dass ich dabei mein eigenes Leben beende.
Aber die Tatsachen beweisen es leider.

justus

 
 

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RE: Antisemitismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 20.12.2017, 12:00:33

Ich gehe jetzt mal lange zurück und tauche ein in meine Erinnerungen. Mein Vater hatte einen Freund, er war Franzose und wurde, bevor sie sich begegneten, bei der Fremdenlegion „ausgebildet“. Wenn ich mir die Methoden bei der Fremdenlegion durchlese, so kann ich tatsächlich ein wenig Erkenntnis gewinnen, wie vorgegangen wird, wenn man den Charakter von Menschen brechen und sie „willenlos“ machen möchte. 

Auszug aus Zeit online: „ZEITmagazin: Wie lange dauerte die Grundausbildung?
Legionär: Vier Monate, davon einen Monat auf der »Farm«, das ist ein altes Gebäude, wo die Legionäre auf Kondition gebracht werden. Mit Unterernährung, wahnsinnig viel Stress und Schlafmangel wird versucht, den Menschen erst mal ihren Glauben zu nehmen, ihren Willen zu brechen. Man bricht sie, um sie dann wieder neu aufzubauen. Es klingt pervers, aber das ist die Methode, und sie funktioniert, das muss man leider sagen.
ZEITmagazin: Gab es noch Inseln, um bei sich zu sein?
Legionär: Nicht alles ist weg. Ich glaube, den Menschen im Innersten zu brechen und einen anderen Charakter aufzubauen ist sehr schwer. Das kriegt auch die Legion nur schwer hin. Die arbeiten hart daran, aber ich glaube, im Inneren bleibt man doch man selber. Man ändert bloß bestimmte Einstellungen zum Leben. Ich bin von meinen Eltern zu einem hilfsbereiten, höflichen und zuvorkommenden Menschen erzogen worden, und ich glaube, mir diese Eigenschaften zu nehmen, das hat die Legion nicht geschafft.“

Die Eigenschaften eines Menschen zu nehmen mag früher die Legion nicht geschafft haben, ich denke heute werden Drogen eingesetzt um ein bestmögliches Resultat zu erreichen.
Bruny
 

Edita
Edita
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2017, 15:53:53

Bruny - ich kannte zwei ehemalige Fremdenlegionäre, sie erzählten mir, daß sie in jungen Jahren nur aufsässig, für alles zu faul und einfach Nullbock auf alles hatten, den Ausdruck gab es damals aber noch nicht, und Nullbock-Typen waren Ende der 50ger Anfang der 60ger Jahre familiär und gesellschaftsmäßig noch ziemlich verpönt und verachtet!
also - um dem ganzen Stress zu entfliehen und auch nicht den eigenen Denkapparat anschmeißen zu müssen, ließen sie sich von der Fremdenlegion anwerben, gutes Geld, Kost und Logis wurde ihnen versprochen, sie resultierten daraus, daß sie nach etlichen Jahren als stolze Millionäre wieder in ihren Heimatdörfern aufkreuzen würden!
Nichts war - beide waren 20 Jahre dabei, psychisch kaputt, physisch kaputt, Säufer und nicht berechenbare Stressmacher, als ich sie kennenlernte, war ich gerade mit meinem Sohn schwanger, beide wollten bei mir als Bodyguard anheuern, kostenlos natürlich, sie liebten mich, mein Mann hatte große Mühe sie mir vom Hals zu halten, sie waren so beleidigt, daß sie ihm fortan gsd. "die Freundschaft" versagten!

Edita

RE: Antisemitismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 20.12.2017, 16:28:31

Tja Edita, ich gehe nicht davon aus, dass die Mitläufer der Terrorgruppen zu den well liked Typen unserer Gesellschaft gehören. Es muss ja einen Grund geben, warum sich manche anwerben lassen, die Mehrheit jedoch GsD nicht. Unstrittig ist jedoch, dass sie erst einmal in ein Camp gebracht werden und dort wird dann mit der Gehirnwäsche begonnen. Ich glaube nicht, dass ein Mensch diesen Psychoterror heil überstehen kann. Ich betrachte alle Rückkehrer als potentielle Gefährder, es sei denn sie begeben sich in jahrelange freiwillige Therapie.
Bruny


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Edita
Edita
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2017, 16:38:20
Tja Edita, ich gehe nicht davon aus, dass die Mitläufer der Terrorgruppen zu den well liked Typen unserer Gesellschaft gehören. Es muss ja einen Grund geben, warum sich manche anwerben lassen, die Mehrheit jedoch GsD nicht. Unstrittig ist jedoch, dass sie erst einmal in ein Camp gebracht werden und dort wird dann mit der Gehirnwäsche begonnen. Ich glaube nicht, dass ein Mensch diesen Psychoterror heil überstehen kann. Ich betrachte alle Rückkehrer als potentielle Gefährder, es sei denn sie begeben sich in jahrelange freiwillige Therapie.
Bruny
Bruny - wenn es Dich wirklich interessiert, ich lese seit ein paar Tagen eine Studie, die vom BKA veröffentlicht wurde,für mich ist es spannend wie ein Krimi, aber ohne Mord! Darin sind auch 39 Interviews mit
" Betroffenen ", die Gründe warum und wieso lassen auf den ersten Blick eindeutige Schlüsse ziehen, aber nur auf den ersten Blick .....

Die Sicht der Anderen - Eine qualitative Studie zu Biographien von Extremisten und Terroristen

Edita
RE: Antisemitismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 20.12.2017, 16:49:12

Da habe ich ja ausreichend Lesestoff für meine vielen schlaflosen Nächte. Natürlich interessiert mich das Thema. Vielleicht werden auch manche meiner „heimlichen“ Thesen angeführt und angesprochen.
Danke Daumen hoch.
Bruny

olga64
olga64
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 20.12.2017, 16:28:31

Denken wir doch an die RAF-Leute der ersten Generation. Die gingen in Palästinenser-Ausbildungsläger, um das Morden zu erlernen (und wurden doch von diesen Typen meist nur ausgelacht ,weil es sich um wahre WeicheierInnen gehandelt haben muss). Die manchen Kreise oft heute noch bewundernd besungene Ulrike Meinhof nahm sogar ihre kleinen Kinder mit (die dann Stefan Aust von diesem Wahnsinn rettete und zu ihrem Vater zurückbrachte).
Auch die sind heute in ihrem fortgeschrittenen Alter nach langem Knast und völlig versautem Leben sicher in einer auswegslosen Situation. Sie sprechen ja nicht darüber, weil die Omerta noch immer gilt. Da dürften dann auch psychologische Therapien nichts helfen, weil die ebenfalls auf Gesprächen aufgebaut sind.
Der Hass in bestimmten Menschengruppen ist sicher für uns sog. Normalos nicht nachvollziehbar und auch die Tatsache, dass sich damit Menschen oft schon in sehr jungen Jahren ihr gesamtes Leben kaputtmachen. Olga


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