Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik AOK: Arztbewertung per Internet

Innenpolitik AOK: Arztbewertung per Internet

navallo
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Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von navallo
als Antwort auf Karl vom 13.06.2009, 21:42:12
Gegen die von Dir dargestellte Form der Bewertung Lehrender habe ich nichts einzuwenden. Krankenhäuser haben ähnliche direkte und anonyme Einschätzungsmöglichkeiten eigener Leistungen (Patientensprecher, Patientenbriefkasten, Fragebogen, Sozialarbeiter, Schlichtungsstellen ...). Das ist gut und fast immer hilfreich für alle Beteiligten. Diese Form der Evaluation hat arno unter der Überschrift „AOK: Arztbewertung per Internet“ vermutlich weniger gemeint.

Der Lehrende evaluiert schließlich seine Schüler fairer weise auch nicht aus der Anonymität im Internet – oder gar der Arzt seine Patienten.
Wehe ihm!
Und von Fragebögen, die ja zugegeben ganz nützlich sein können, sollte man nicht allzu abhängig werden:


--
navallo
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Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von navallo
als Antwort auf Karl vom 13.06.2009, 21:42:12
Gegen die von Dir dargestellte Form der Bewertung Lehrender habe ich nichts einzuwenden. Krankenhäuser haben ähnliche direkte und anonyme Einschätzungsmöglichkeiten eigener Leistungen (Patientensprecher, Patientenbriefkasten, Fragebogen, Sozialarbeiter, Schlichtungsstellen ...). Das ist gut und fast immer hilfreich für alle Beteiligten. Diese Form der Evaluation hat arno unter der Überschrift „AOK: Arztbewertung per Internet“ vermutlich weniger gemeint.

Der Lehrende evaluiert schließlich seine Schüler fairer weise auch nicht aus der Anonymität im Internet – oder gar der Arzt seine Patienten.
Wehe ihm!
Und von Fragebögen, die ja zugegeben ganz nützlich sein können, sollte man nicht allzu abhängig werden:


--
navallo
klaus46
klaus46
Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von klaus46
als Antwort auf arno vom 13.06.2009, 17:38:55
Hallo,

die AOK will ihre 25 Millionen Versicherten zur
öffentlichen Bewertung ihrer Ärzte im Internet
aufrufen.
Das Arzt-Bewertungsportal "AOK- Arzt-Navigator"
solle im Lauf des Jahres starten und ziele auf
Verbesserungen der Behandlungsqualität ab.

Was haltet Ihr von dieser Idee?

Viele Grüße
--
arno
geschrieben von arno



Ja , warum eigentlich nicht ?

Es ist doch heute in der Arbeitswelt üblich , das der Eine die Leistung bzw. die Fähigkeiten des Anderen bewertet.
Es ist mit Sicherheit möglich , das vernünftige Bewertungskriterien geschaffen werden.
Es ist auch technisch möglich,groben Unfug bei so einer Bewertung auszuschließen,
wie z.B. Mehfachbewertungen,nur negative o. nur positive Bewertungen u.s.w.
Am besten wäre es , wenn nicht nur die AOK , sondern alle Beteiligten ,wie Krankenkassen , Ärtzteverbände , Patientenvertretungen, Bundesgesundheitsministerium u.s.w. solch eine Bewertung aufbauen würden.
Auf der anderen Seite kann ich die Gründe verstehen,warum die Damen u. Herren Halbgötter in Weiß jetzt Zeter u. Mordio schreien.

Aber das sollte niemanden daran hindern,diese Idee in die Tat umzusetzen.
Viele von uns haben schon vor der Frage gestanden,z.B. zu welchem Facharzt sie jetzt gehen sollen o. welche Klinik für ihre Situation am besten geeignet ist.
Die Krankenkassen dürfen solche Auskünfte nicht erteilen u. die Ärtzeschaft will sie nicht erteilen,aus welchen Gründen,weiß ich nicht.

Es gibt ja auch schon einiges in dieser Richtung auf dem Markt.
Ich habe z.B. zu Hause die Fernsehzeitschrift Auf einen Blick.
Dort läuft seit 2008 eine Serie,die nennt sich TOP-Ärtzte Deutschland.
In jeder Wochenausgabe werden dort zu einer ganz bestimmten Krankheit Namen der besten Ärzte , der besten Kliniken usw. für die Behandlung durch Spezialisten für diese Krankheit in Deutschland gegeben.
Bisher gibt es 36 Ausgaben,d.h. , zu 36 verschiedenen Krankheiten gibt es jeweils diese Tips.
Ich habe mir alle 36 Beiträge dieser Serie ausgeschnitten u. in einem Ordner mit Inhaltsverzeichniss abgeheftet.
Gegen Bezahlung kann man diese Beiträge auch noch beim Verlag kaufen.

Gruß klaus46

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claudi
claudi
Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von claudi
als Antwort auf klaus46 vom 15.06.2009, 09:50:45
aber weder das Angebot der AOK, noch Tipps zu Krankheiten sind doch neu...

diese arzt- bewertungen gibt es doch schon seit jahren im internet. es wird nur nicht genutzt. nur sehr wenige haben bisher ihre ärzte bewertet.
die aok bietet nun ledigliche eine "seriöse" plattform.
das ist doch eine tolle idee! jeder mensch, der in eine neue stadt zieht, sucht vergeblich nach guten ärzten aber sucht sich letztendlich jm auf gut glück.
--
claudi
Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf klaus46 vom 15.06.2009, 09:50:45


Es gibt ja auch schon einiges in dieser Richtung auf dem Markt.
Ich habe z.B. zu Hause die Fernsehzeitschrift Auf einen Blick.
Dort läuft seit 2008 eine Serie,die nennt sich TOP-Ärtzte Deutschland.
In jeder Wochenausgabe werden dort zu einer ganz bestimmten Krankheit Namen der besten Ärzte , der besten Kliniken usw. für die Behandlung durch Spezialisten für diese Krankheit in Deutschland gegeben.
Bisher gibt es 36 Ausgaben,d.h. , zu 36 verschiedenen Krankheiten gibt es jeweils diese Tips.
Ich habe mir alle 36 Beiträge dieser Serie ausgeschnitten u. in einem Ordner mit Inhaltsverzeichniss abgeheftet.
Gegen Bezahlung kann man diese Beiträge auch noch beim Verlag kaufen.

Gruß klaus46



Hallo Klaus,

mich interessiert, wer in Deiner TV-Zeitung die Ärzte und Kliniken bewertet und nach welchen Kriterien es geschieht?

Könntest Du bitte mal ein oder mehrere Beispiele herausgreifen?

Ich finde, dass gegen Arzt-Bewertungen grundsätzlich nichts einzuwenden ist, wenn es sinnvoll geschieht und Manipulationen ausgeschlossen sind.

Was das Vorhaben der AOK betrifft, habe ich im Augenblick noch keine definitive Meinung.
Erst einmal möchte ich die Bewertungskriterien sehen, die die AOK zusammen mit (Medizin?-) Wissenschaftlern ausarbeiten will ...

Gruß, Ursula
olga64
olga64
Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.06.2009, 15:21:57
Wie soll das denn klappen, dass nicht manipuliert wird im anonymen Netz? Bewertungskriterien dürften bei Ärzten besonders schwierig sein,da jeder Patient seinen Arzt sehr individuell beurteilt.
Der eine möchte emotionale Zuwendung, der andere Patient eine rein sachliche Ebene (um nur ein kleines Beispiel zu nennen).
Ich würde mich sicher nicht von einer negativen Bewertung "meiner Ärztin" abschrecken lassen, wenn ich bessere Erfahrungen machten.
Ärzte sind keine Hotelzimmer oder Fluglinien, oder?
Und im Endeffekt - was nützt es einem Kassenpatienten, wenn er einen Arzt mit optimaler Bewertung gefunden hat und dieser nur Privatpatienten behandelt? Kommt ja immer öfter vor....
--
olga64

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klaus46
klaus46
Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von klaus46
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.06.2009, 15:21:57


Es gibt ja auch schon einiges in dieser Richtung auf dem Markt.
Ich habe z.B. zu Hause die Fernsehzeitschrift Auf einen Blick.
Dort läuft seit 2008 eine Serie,die nennt sich TOP-Ärtzte Deutschland.
In jeder Wochenausgabe werden dort zu einer ganz bestimmten Krankheit Namen der besten Ärzte , der besten Kliniken usw. für die Behandlung durch Spezialisten für diese Krankheit in Deutschland gegeben.
Bisher gibt es 36 Ausgaben,d.h. , zu 36 verschiedenen Krankheiten gibt es jeweils diese Tips.
Ich habe mir alle 36 Beiträge dieser Serie ausgeschnitten u. in einem Ordner mit Inhaltsverzeichniss abgeheftet.
Gegen Bezahlung kann man diese Beiträge auch noch beim Verlag kaufen.

Gruß klaus46



Hallo Klaus,

mich interessiert, wer in Deiner TV-Zeitung die Ärzte und Kliniken bewertet und nach welchen Kriterien es geschieht?

Könntest Du bitte mal ein oder mehrere Beispiele herausgreifen?

Ich finde, dass gegen Arzt-Bewertungen grundsätzlich nichts einzuwenden ist, wenn es sinnvoll geschieht und Manipulationen ausgeschlossen sind.

Was das Vorhaben der AOK betrifft, habe ich im Augenblick noch keine definitive Meinung.
Erst einmal möchte ich die Bewertungskriterien sehen, die die AOK zusammen mit (Medizin?-) Wissenschaftlern ausarbeiten will ...

Gruß, Ursula



Hallo Ursula.

Ich habe eine bessere Idee.

Investiere einen Euro u. kaufe dir für nächste Woche diese Fernsehzeitung.

Dort kannst du es besser im Detaill lesen , als ich es hier beschreiben kann.

Und ich muß dann hier keine Reklame für diese Zeitschrift machen.
--
klaus46
suzanne
suzanne
Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von suzanne
als Antwort auf klaus46 vom 15.06.2009, 23:42:47
Es gibt schon länger eine Ärzte-Bewertung Seite.
www.sanego.de
Dort gibt es die Möglichkeit, neben einem Text,
die Ärzte in verschiedenen Kategorien zu bewerten.

Behandlungserfolg
War die Behandlung erfolgreich?
Kompetenz des Arztes
Wie beurteilen Sie die Kompetenz der Arztes?
Beratung durch den Arzt
Wie beurteilen Sie die Beratung durch den Arzt?
Wie lange mussten Sie auf einen Termin warten?
Wie war die Freundlichkeit der Praxisteams?
Wie ist die Praxis ausgestattet?

Zunächst hatte ich Zweifel was die Fairness der Bewertungen angeht. Inzwischen stehe ich voll
hinter diesem System. Es gibt immer und überall und besonders in Foren Eierköpfe die Unsinn schreiben, die gehören schon fast dazu. Es sollte in den Bemühungen des Seitenbetreibers liegen, Beleidigungen und unsachliche Beschuldigungen rauszulöschen.

Ich glaube man kann durch diese Bewertungen eine ganze Menge bewegen. Ärzte oder Lehrer oder gar Beamte(?) sollten bewertet werden. Ich bin mir sicher, dass man dadurch die Leistungen oder Freundlichkeit der Dienstleister enorm steigern kann.

Und auf der anderen Seite...
Eine megaAngst-ZahnarztPhobie habende Schnullerbacke sucht über solche Portale einen Zahnarzt, der ihr mit fröhlichem Frohsinn die Angst nimmt.
Mit Zitat antworten
--
suzanne
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf arno vom 13.06.2009, 17:38:55
Ich glaube kaum, daß dabei was positives rauskommen kann.
Welcher patient kann mit absoluter sicherheit sagen, daß der heilungserfolg seiner krankheit nun unbedingt diesem oder jenem arzt, dieser oder jener medizin oder nicht doch umweltveränderungen, veränderung der lebensgewohnheit oder einfach einer besonderen konstitution zu verdanken ist.
Mit der Medizin ist es doch wie mit dem handel.
Jeder war schon mal beim arzt und jeder war schon mal einkaufen, also bildet sich jeder ein von beiden zweigen was zu verstehen.
Im übrigen, wäre ich auf das ergebnis gespannt.
Hier im Osten herrscht bereits ein dramatischer ärztemangel, die meisten fachärzte vergeben termine für qoartal oder halbjahr.
Wenn jetzt noch ein paar virtuell niedergemacht werden, wird sich diese situation noch verschlimmern.
Der gesamte medizinbetrieb spielt sich regional ab.
Dort funktioniert schon die mund zu mund propaganda und wie navallo schrieb, die kompetente überweisung zu kompetenten kollegen.
Wie sollen ältere, gering betuchte, behinderte oder leute ohne KFZ denn den weiten weg zu einem wunderdoktor bewältigen, der im internet hochgelobt 100derte km weit entfernt praktiziert.
Und wie sollen die bewertungen von besonderen individualisten, die den Dr. wechseln, wenn sie nicht bei jedem quersitzenden wind krankgeschrieben werden, austherapierten, denen nichts fehlt und die trotzdem "todkrank" jeden tag ihren arzt zur verzweiflung bringen, übergewichtigen, denen ein aufrichtiger med-mann sagt , daß ihre freßlust die ursache allen übels ist und die alle darob wütende kommentare über die unfähigkeit ihres jeweiligen wechselnden behandlers abgeben?
Ich denke mal, da kann viel unfug passieren und man sollte das lieber lassen.
--
gram
urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: AOK: Arztbewertung per Internet
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf suzanne vom 25.06.2009, 15:44:47
Ich verstehe den Sinn einer Bewertung der Ärzte im Internet nicht.
Genauso wenig das eine Kasse zur Bewertung der Ärzte aufruft.
Das ganze Gesundheitssystem sollte bewertet werden.

An jeden Patienten geht jede Entscheidung vorbei. Einzig die Arztwahl ist frei,nur aus Abrechnungsgründen quartalsweise möglich. So er überhaupt die Auswahl hat und nicht nur einen Arzt in der Nähe hat.
Er hat kaum Einfluss auf die Auswahl der Medikamente, das macht die Kasse. Die den Ärzten und Patienten vorschreibt was gut und billig ist. Es sei den er zahlt es selbst. Ja und Beschwerden bei wem ? Der Kasse Fehlanzeige , bei der KVS die eine Verwaltung der Ärtzeschaft für Verteilung von Finanzen ist.

Was sollte das Ergebnis bewirken, nichts. Da funktioniert die Mundpropaganda der Patienten besser. Vorteil sie sind aus dem Umfeld und Wohngebiet des Patienten und damit weit besser und zielgerichteter.
Andere Daten schieben sich doch Ärtze und Kassen eh hin und her.

Bei den Kassen werden Leistungen einfach aus dem Katalog entfernt ohne Mitsprache der Patienten. Indirekt über die Kosten wird dem Arzt vorgeschrieben wie man behandelt wird (Kostenpauschale für die Behandlung). Alles undurchsichtig gemacht. Von Sesselfurzern die weit von der Realität sind.

Der Patient bleibt zahlend, mit der Bewertung der Arzte erwartet man eine Aufwertung des Gesundheitssystems.

Wie bei der Bundestagswahl ihr könnt wählen wen ihr wollt regiert werdet ihr doch.
Ihr könnt bewerten wie und wen ihr wollt, von der Ärzteschaft bezahlen müsst ihr so oder so.
--
urmelviech

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