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Innenpolitik Atomkonzerne drohen der Regierung

clara
clara
Mitglied

Atomkonzerne drohen der Regierung
geschrieben von clara
So lautet heute die Schlagzeile meiner Tageszeitung. Die Konzerne wollen einige Kernkraftwerke abschalten, wenn die Regierung an der geplanten Brennelementesteuer festhält.
Man könnte dies als Erpressung auffassen!?
Die Atomkraftgegner zeigen sich erfreut!

http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/akw-betreiber-drohen-mit-abschalten/

Clara
arno
arno
Mitglied

Re: Atomkonzerne drohen der Regierung
geschrieben von arno
als Antwort auf clara vom 16.08.2010, 12:44:10
Hallo, clara,

die Atomlobby will die Regierung erpressen!

Sollen sie doch die Kernkraftwerke abschalten und Du wirst sehen, dass alles - wie gewohnt - weitergeht!

Viele Grüße
arno
Re: Atomkonzerne drohen der Regierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 16.08.2010, 13:20:25
"Sollen sie doch die Kernkraftwerke abschalten und Du wirst sehen, dass alles - wie gewohnt - weitergeht! "
geschrieben von arno


Na klar ! Es geht weiter, wie irgendwann mal gewohnt.
Dann schreiben wir uns wieder Briefe bei Kerzenlicht und müssen nicht mehr deine klugen Bemerkungen im st durchlesen.


Wir hätten bei sofortiger Abschaltung der Kernkraftwerke etwa 135 Milliarden kWh Strom weniger- das wären etwa 22% der Gesamtenergiemenge.
Dann läuft hier nichts mehr.
Es sei denn, wir kaufen den französischen Atomstrom.
Tolle Lösung des Problems.


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Re: Atomkonzerne drohen der Regierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 16.08.2010, 12:44:10
Komische Presse.

Wenn RWE sagt: .."Wir verhandeln, wir drohen nicht"...

wird daraus eine Drohung?

Ich denke auch, daß die Sachlage ohne polemisches Wunschdenken richtig beurteilt werden sollte.

Im gewissen Sinne handeln die Konzerne auch in meinem Sinne, wenn sie gegen die Brennelemente-Steuer protestieren. Die müsste nämlich jeder von uns bezahlen - letzten Ende wie den Energie-Pfenning.

Gegen die Begehrlichkeit unserer Regierung sollte mal ein deutliches Wort gesagt werden; und das scheint mir eines zu sein.
Notfalls auch mit einer deutlichen 'Drohung'.

Denn es kann mit versteckten Steuer-/ Abgabenerhöhungen (wie Zb Maut, Soli, ...) nicht einfach endlos weitergehen.

Dann kommt es eines Tages wirklich so weit,
dass jeder sein Einkommen angibt - und dann vom Finanzamt 365 Essenmarken kriegt.
Die dann im Laufe der Jahre auch gekürzt werden.
Ein Beitrag zum Schlankwerden; amtlich verordnet.
Karl
Karl
Administrator

Re: Atomkonzerne drohen der Regierung
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.08.2010, 14:07:09
Im gewissen Sinne handeln die Konzerne auch in meinem Sinne, wenn sie gegen die Brennelemente-Steuer protestieren. Die müsste nämlich jeder von uns bezahlen - letzten Ende wie den Energie-Pfenning.
Ganz so einfach ist es m. E. nicht. Die Kernkraftwerke sind bereits abgeschrieben und die Verlängerung des Betriebs wäre für die Konzerne ein Riesengeschäft, sie würden mehrere Milliarden zusätzlich verdienen. Der Staat (und das sind auch wir!) hat mit dem Atomstrom aber riesige Kosten, er muss z. B. die Sicherheit bei Castortransporten und der Zwischen- wie Endlagerung etc. bezahlen. Der Staat, also wir, und eben nicht nur die Aktionäre sollten deshalb, falls eine Verlängerung der Laufzeiten beschlossen wird, was ich nicht wünsche (!), an den Einnahmen beteiligt werden. Es kann nicht sein, dass der Staat, also die Bürger, immer nur die Kosten zu tragen haben, aber die Gewinne in nur wenige private Hände fließen.

Karl
Re: Atomkonzerne drohen der Regierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 16.08.2010, 14:33:04
Alles richtig, Karl :)

Dann wäre es auch logisch richtig, sämtliche AKWs von staatswegen zu übernehmen und dann die Preise niedriger zu halten.
Solche Preissenkungen? Bei dem Hunger, den der Staat (zZt) hat?
Eine Utopie, die bei Flick schon nicht funktionierte.

Auch glaube ich nicht, daß die Brennelemente-Abgabe jemals von den Einnahmen/Gewinnen der Konzerne bezahlt wird.
Die wird mit Sicherheit auf die jetzt bestehenden Preise aufgeschlagen.

Eine Beteiligung an den evtl Gewinnen der Konzerne ist illusorisch. So etwas ist noch nie passiert.
Und wie angesagt wird der Strom dann eben aus Frankreich, Tschechien, Russland? ... bezogen.
Oder wir sitzen im Kalten und Dunklen.

Ein staatlicher Eingriff in das marktwirtschaftliche Auftreten der Konzerne ist jedenfalls undenkbar und auch nicht durchzuführen.
Auflagen, 'Abschöpfungen'...
diese Zeche bezahlt immer der Endverbraucher.

Es sei denn, der Staat selber wäre so ein Konzern,
anstelle Lizenzen zu vergeben.
Wie eben auch beim Straßenbau, DB u.ä. ...

Ob das dann auch wirklich preiswerter käme?
Und ob der Regierungsapparat dann jemals auch zufrieden wäre?

Kurzversion:
Das Thema könnte noch weiterführen zu Sozialhilfe-Empfängern, die ihre Heiz-Strom-Kosten nicht mehr bezahlen können; diese jedoch vom 'Staat' bezahlt erhalten (ja, auch in Form von Wohngeld).
Tür und Tor offen für Preise jeglicher Coleur bei den (örtlichen) Versorgungsunternehmen. Sicherste Einnahme-Quelle: 'Emil Breitfuß' kann nicht mehr zahlen - egal - zahlt das Landratsamt.

Nur mal so gesagt.
Und nun spielt es keine Rolle, ob ich für oder gegen AKW bin :)

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Cathalina
Cathalina
Mitglied

Re: Atomkonzerne drohen der Regierung
geschrieben von Cathalina
als Antwort auf Karl vom 16.08.2010, 14:33:04
Ganz so einfach ist es m. E. nicht. Die Kernkraftwerke sind bereits abgeschrieben und die Verlängerung des Betriebs wäre für die Konzerne ein Riesengeschäft, sie würden mehrere Milliarden zusätzlich verdienen. Der Staat (und das sind auch wir!) hat mit dem Atomstrom aber riesige Kosten, er muss z. B. die Sicherheit bei Castortransporten und der Zwischen- wie Endlagerung etc. bezahlen. Der Staat, also wir, und eben nicht nur die Aktionäre sollten deshalb, falls eine Verlängerung der Laufzeiten beschlossen wird, was ich nicht wünsche (!), an den Einnahmen beteiligt werden. Es kann nicht sein, dass der Staat, also die Bürger, immer nur die Kosten zu tragen haben, aber die Gewinne in nur wenige private Hände fließen.
geschrieben von karl


Was passiert eigentlich mit der Stromsteuer die vom Staat kassiert wird, also von allen Bewohnern in Deutschland die elektrische Energie verbrauchen? Immerhin sind das rd. 39% jeder Stromrechnung die da abgeführt werden. An jeder Preiserhögung der Stromkonzerne, wächst auch die Steuerschuld proportional mit. Vater Staat verdient also kräftig.

In der Presse bekommt der geneigte Leser nur die Kosten zu lesen, aber relativ selten die Abgaben. Wo bleiben die, wie werden die verwendet? Gehen die Stromsteuern für das "Erneuerbare-Energien-Gesetz" drauf? Immerhin zahlt Deutschland jedem Privathaushalt, der Strom ins Netz einspeist ca.0,42€ pro Kwh. Die erzeugen also Strom für ca.0,42€ und Kaufen sich den benötigten Strom für ihren Haushalt für ca. 0,24€ vom Anbieter zurück! Das ist doch der helle Wahnsinn.

Wer nur Strom für den Eigenverbrauch erzeugt, es also nicht in irgendwelche Netze leitet, muss auch Stromsteuern bezahlen! Es wird also fleißig kassiert und dann so getan als wenn die Allgemeinheit auf den Kosten sitzen bleibt.

Das sind Milliarden an Einnahmen, die in irgendwelche Quellen versickern, oder wie? Wir zahlen hier umgerechnet 0,045€ pro Kwh an Strom, darin enthalten ist die IVA (MwSt) von 10% und alle anderen Abgaben. Trotz des geringen Strompreises, werden Millionen Gewinne damit erziehlt. Da der Stromkonzern hier dem Staat gehört und nicht privatisiert ist, fließen die Gewinne in Sozialprojekte und der eine oder andere Politker bedient sich auch noch daran.

Wo also bleibt die Kohle in Deutschland!

Cath
Karl
Karl
Administrator

Wo bleiben die Milliarden?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Cathalina vom 16.08.2010, 15:28:19
eliza50
eliza50
Mitglied

Re: Wo bleiben die Milliarden?
geschrieben von eliza50
als Antwort auf Karl vom 16.08.2010, 16:59:30
Quid haec docet fabula?

Soll sich unser Land militärisch entblössen oder zum bewährten "Vorderlader" zurückkehren?

Dein Pazifismus nimmt seltsame Formen an, Rüstung reduzieren um Strompreise zu subventionieren?

Dann können wir uns ja mit Elektroschockern gegen die islamistische Invasion verteidigen.
arno
arno
Mitglied

Re: Wo bleiben die Milliarden?
geschrieben von arno
als Antwort auf eliza50 vom 16.08.2010, 17:25:24
Hallo, eliza50,

noch einmal für Dich: Der Strompreis war zu jeder Zeit ein politisch gemachter Preis!

Dann können wir uns ja mit Elektroschockern gegen die islamistische Invasion verteidigen.


Von welchen Land sprichst Du eigentlich???????????

Viele Grüße
arno

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