Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Atomkraft: Schluss jetzt!

Innenpolitik Atomkraft: Schluss jetzt!

Re: Atomkraft: Schluss jetzt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2010, 15:13:47
"Einer der ersten Jubler zu diesem Kompromiss war Herr Röttgen; kurze Zeit darauf hat er anscheinend juristische Bedenken gegen diese Vereinbarung angemeldet..."


Was Röttgen "anscheinend" gesagt haben könnte, will ich nicht beurteilen.

Ich schrieb ja schon, dass die Beurteilung der komplizierten Energieprobleme durch die Massen stark medienabhängig ist.

Warum eigentlich sollen die Mitglieder einer Regierung, die dazu noch aus 3 Parteien besteht, zu unterschiedlichen Fragen nicht unterschiedlicher Meinung sein und im Endeffekt dann einer Mehrheitsmeinung zustimmen?
Wie soll denn eine Regierung funktionieren, wenn bei jeder Meinungsverschiedenheit alle, die anderer Meinung sind, zurücktreten.
Das hatten wir zwar schon -ich meine das mit der einheitlichen Meinung- war aber nicht "zukunftsfähig".

Es ist doch schön, dass wir hier zu den unterschiedlichsten Ministern so unterschiedliche Einschätzungen haben und das auch hier darstellen können.
Das macht ein Forum erst richtig interessant.



olga64
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Mitglied

Re: Atomkraft: Schluss jetzt!
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2010, 16:06:16
Sie haben sehr recht - ein Konsens auf der politischen Ebene muss und soll gefunden werden. Es bürgert sich aber immer mehr ein, dass nach Abschluss (wir hatten einen solchen ja schon mal in einer anderen Koalition, der nun widerrufen wurde) das Volk aufsteht und mittels Demonstrationen usw. eine Änderung herbeizwingen wird. Im Gegensatz zu Stuttgart 21 geschieht dies hier aber zeitnaher; die neuen Verträge scheinen auch schwierigere Ausstiegsklauseln für eine neue Koalition zu beinhalten.
Wichtig finde ich aber - um dem Sinne des Volkes besser zu entsprechen - dass dieser Komplex im Bundesrat verhandelt wird und davor möchte sich ja die bestehende Koalition "drücken"? Dann wird sicher wieder Karlsruhe entscheiden, wo ja sowieso die meisten Gesetze entschieden werden. Olga
Re: Atomkraft: Schluss jetzt!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2010, 16:13:02
"Wichtig finde ich aber - um dem Sinne des Volkes besser zu entsprechen - dass dieser Komplex im Bundesrat verhandelt wird und davor möchte sich ja die bestehende Koalition "drücken"? Dann wird sicher wieder Karlsruhe entscheiden, wo ja sowieso die meisten Gesetze entschieden werden."


Nun wird sich "Karlsruhe" schwertun, im Fall der Verlängerung der Laufzeiten zu fordern, dass die Entscheidung dem Bundesrat vorbehalten wird und für den Atomkompromiss der Rot-Grün-Koalition, der auch nicht über den Bundesrat ging( das wird hier oft vergessen), dies nicht zu fordern.
Vielleicht haben wir ja anschließend beide Gesetze nicht mehr.

Ich fände es nicht mal so schlimm, da die Entscheidung von Rot-Grün 2000/2001 zusammengezimmert wurde, ohne die weitere Entwicklung alternativer Energieformen damals richtig einschätzen zu können.
Heute wäre die weitere Entwicklung besser kalkulierbar.

Vielleicht sollte man noch einmal über die weitere Entwicklung der Kernenergie in Deutschland als Brückentechnologie diskutieren und dabei auch mindestens die europäischen Meinungen einbeziehen.
Ob das allerdings geht, ohne parteipolitische "Lieblingsthemen" zu sehr in den Vordergrund zu stellen, wage ich zu bezweifeln.

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olga64
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Mitglied

Re: Atomkraft: Schluss jetzt!
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.09.2010, 16:40:34
Stimmt - vor allem wenn die starke Industrie in diesem SEgment zu ihrer bewährten Keule der Arbeitsplatzvernichtung und überproportional steigenden Stromkosten ausholen wird, bzw. der Abschaltung der Werke aufgrund eigener Entscheidung. In der Südd. Zeitung war ein Artikel über ein Dorf im Harz, welches ausschliesslich Strom aus Windrädern bezieht und diesen zwischenzeitlich auch zwischenlagert. Dieses Dorf ist autark und mittlerweile reich geworden und vor allem attraktiv z.B. für Japaner, die diese Technologie kennenlernen wollen. Ich bin sicher, dass sich hier in den nächsten Jahren bundesweit viel tun wird. Olga
clara
clara
Mitglied

Re: Atomkraft: Schluss jetzt!
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2010, 16:53:20
Die Meinungen, wie lange die Uranvorräte noch reichen, gehen stark auseinander, von ca. 40 Jahren bis 1000 Jahre! Fest steht, dass die Bodenvorräte an Uran knapp werden und sich deshalb die Preise noch erhöhen werden. Zwischen 2000 und 2007 hat sich der Preis schon verzehnfacht!

In meiner Umgebung in Schleswig-Holstein gibt es schon sehr viele Photovoltaik-Anlagen und Windkraftanlagen. Offshore-Windkraft befürworte ich, weil kaum etwas dagegen spricht.

Clara

pippa
pippa
Mitglied

Re: Atomkraft: Schluss jetzt!
geschrieben von pippa
als Antwort auf clara vom 15.09.2010, 18:34:46
Ich fände es nicht mal so schlimm, da die Entscheidung von Rot-Grün 2000/2001 zusammengezimmert wurde, ohne die weitere Entwicklung alternativer Energieformen damals richtig einschätzen zu können.


Woher weißt du das, warst du dabei?

Ich finde es verantwortungslos, immer mehr atomverseuchten Müll zu produzieren, obwohl man noch immer nicht weiß, wohin damit.

Die Einbettung in Salz war von Anfang an umstritten, und wie Recht die Gegner hatten, sieht man an der Asse.

Wenn all die Befürworter dieser Technologie Probebohrungen vor ihrer eigenen Haustür erlauben würden, wären sie für mich wenigstens ein wenig glaubwürdiger.

Pippa

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olga64
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Re: Atomkraft: Schluss jetzt!
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 15.09.2010, 18:34:46
Dank der Konjunkturprogramme haben wir in 2010 rege Bautätigkeit an unseren bayerischen Seen. Es gibt praktisch kein Haus mehr ohne Photovoltaik-Anlagen. Anscheinend ist die jüngere Generation der Hausbesitzer und auch Bauunternehmen mittlerweile umwelttechnisch sehr vernünftig und innovativ. Ich begrüsse dies sehr und freue mich über eine Energiekosteneinsparung von ca 30% für unser Wohnhaus, in dem zur Miete wohne dank der Wärmedämmung, neuem Dach, neuer Fenster usw.
Diese Konjunkturprogramme ermöglichen diese Vorteile und gaben ausserdem noch vielen Menschen Arbeit und Beschäftigung. Es wird ja weiter gebaut und renoviert werden.
Dies hat unsere Politik sehr gut gemacht - nicht umsonst sind wir Deutsche wirtschaftlich so erfolgreich wie lange nicht mehr. Olga

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