Innenpolitik Aufschwung

Mitglied_bed8151
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Aufschwung - für wen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Berliner Zeitung, 19. Juli 2011
Lohnentwicklung: Gehälter sinken im Aufschwung
Von Eva Roth


Berlin - Die Löhne von Geringverdienern sind seit der Jahrtausendwende rapide gesunken. Beschäftigte in den unteren Einkommensgruppen hatten im vorigen Jahr 16 bis 22 Prozent weniger in der Tasche als im Jahr 2000. Auch Menschen mit mittlerem Gehalt mussten deutliche Einbußen hinnehmen.

Bei Besserverdienenden sind die realen Nettoeinkommen dagegen minimal gestiegen. Das zeigen bisher unveröffentlichte Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

[...]

manch einer mag das begrüßen und den boten, den überbringer der botschaft, als 'links' einsortieren. tatsache ist aber, das beweist die botschaft, dass ein flächendeckender und branchenübergreifender gesetzlicher mindestlohn her muss, soll dieser fatale trend zur armut gestoppt werden.
--
Wolfgang
Christine1951
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von Christine1951
Michael Sauga Wer arbeitet ist der Dumme
Die Ausbeutung der Mittelschicht
Piper 2007

..... das geht schon ganz lange so

LG
Mitglied_bed8151
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Christine1951 vom 19.07.2011, 10:00:42
danke für den hinweis, christine. ich ergänze den um einen linktipp.

--
Wolfgang

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olga64
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2011, 08:48:33


das beweist die botschaft, dass ein flächendeckender und branchenübergreifender gesetzlicher mindestlohn her muss, soll dieser fatale trend zur armut gestoppt werden.
--
Wolfgang
[/quote]

Und Sie sind sicher, dass dies ein Ausweg aus "der Armut" wäre? Angenommen der gesetzliche Mindestlohn würde 8.50 Euro pro Stunde betragen - dies entspräche einem Monatslohn von ca 1.360.-- Euro; davon würden Sozialkosten bezahlt werden (Rentenversicherung, Krankenkasse usw.) - Steuern je nach Familienstand werden nicht fällig. Mit dann ca 1.000.-- Euro netto muss jemand seine Lebenshaltungskosten bestreiten und den "Weg aus der Armut" gehen.
Wäre es nicht sinnvoller, allen Menschen zu empfehlen, mehr für ihre (Aus)-Bildung zu tun, damit es ihnen ermöglicht wird, sich auf dem strengen, globalen Arbeitsmarkt zu behaupten und wirklich Positionen und Gehälter zu erzielen, mit denen sich leben lässt? Das würde auch den deutschen Steuerzahler entlasten und unsere Sozialkassen auffüllen. Olga
Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 19.07.2011, 17:19:04
Im Prinzip ist das Ding mit der Ausbildung natürlich die erste Wahl.

Jedoch...
selbst bei bester Ausbildung und bei bestem Verdienst der Qualifizierten -so es denn den Verdienst noch gibt- wird es nicht reichen, die Karre noch jemals aus dem Dreck zu ziehen.
Und die sog Reichensteuer bringt gar nichts; denn Geld ist flüchtig.

Das ist wie mit dem Knackfrosch auf der Kirmes,
wenn der mal umschnappt, dann gehts auch nur mit einem Knack wieder rückwärts.

Habe ich da nicht vorige Tage gehört, wie einer von de SPD (der Dicke, Steinbrück?) gemurmelt hat, es bringe nur noch eine MWSt-Erhöhung eine gewisse Chance?

Wer hat denn nun den Aufschwung?
Vielleicht die Lads&Gents mit ihren 290 € mehr?
hugo
hugo
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 19.07.2011, 17:19:04
Wäre es nicht sinnvoller, allen Menschen zu empfehlen, mehr für ihre (Aus)-Bildung zu tun, damit es ihnen ermöglicht wird, sich auf dem strengen, globalen Arbeitsmarkt zu behaupten und wirklich Positionen und Gehälter zu erzielen, mit denen sich leben lässt? Das würde auch den deutschen Steuerzahler entlasten und unsere Sozialkassen auffüllen. Olga
geschrieben von olga


oh ja, ich denke das eine solche Empfehlung wöchentlich mit der Tagespost ins Haus flattern sollte oder mit jeder Mahnung oder Aufforderung den Ein-Euro-Job anzutreten oder immer dann wenn der Gerichtsvollzieher vorbeischaut oder der Sozialarbeiter usw,

ich denke das so ca 2 bis 3 tausend € monatlich für einen Hartz IV Bezieher eine günstige Sonderausgabe für Schulungen Qualifizierungen Aus-, und Weiterbildungslehrgänge z.B in München sind.

wie wärs denn mit ner INTENSIVEN WOCHENAUSBILDUNG: Spiritual Healing oder so ähnlich für 800 € ?

(Jeder ist ein Heiler und spirituell veranlagt -steht da im Kleingedruckten- Entdecken Sie Ihre Spiritualität und den Heiler in sich! Verbinden Sie Urlaub und Erholung mit dieser ausgefallenen und einzigartigen Ausbildung in der Schweiz!)

es gibt noch tausend ähnliche Angebote,,,man muss sich nur bücken,,*g*

hugo

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olga64
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.07.2011, 17:36:31
Mir nicht wohlgesonnene Mitdiskutanten werden mir jetzt sofort wieder "Abschweifen vom Thema" vorwerfen - aber das nehme ich in Kauf. Wenn ich die Dürrekatastrophe in Afrika sehe, an der Europa viel Mitschuld hat, danke ich meinem Schöpfer (oder wem auch immer), dass ich durch ein gütiges Schicksal in Deutschland geboren wurde, hier aufwuchs und lebe mit maximaler sozialer Absicherung auch "in Dürrezeiten". In unserem Land wird nach wie vor viel und gerne auf höchstem Niveau geklagt und gejammert. Ausserhalb der (guten) Bezahlung für meine Arbeit war es mir mindestens genau so wichtig, dass diese interessant ist, mich ausfüllt und mir Entfaltungs-Spielraum gibt - da wurde dann nicht mehr jeder Euro dagegen aufgerechnet - irgendwann war dies nicht mehr relevant. Im Gegenzug zahle ich auch stets ohne Murren ein Mehr an Steuern und Sozialabgaben, weil ich immer wusste und weiss, dies ist einfach nur fair, wenn "frau" durch bessere Chancen mehr Einnahmen hat. Olga
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 19.07.2011, 17:19:04
mehr als 10 euro pro stunde müssten es schon sein, soll armut bei vollzeit arbeitenden verhindert werden. jetzt werden löhne von u.u. weniger als 4 euro pro stunde gezahlt. die macht der unternehmer am arbeitsmarkt macht es möglich. die agenturen für arbeit helfen beim lohndumping. ein flächendeckender und branchenübergreifender gesetzlicher mindestlohn würde vor extremer ausbeutung schützen.

--
Wolfgang
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

SPON
21.07.2011
Trotz Wirtschaftsaufschwung: Immer mehr Menschen arbeiten in Mini-Jobs
Die deutsche Wirtschaft boomt - und trotzdem sind immer mehr Menschen auf einen Mini-Job angewiesen. Nach neuesten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit waren es Ende 2010 fast 7,4 Millionen. Die Gewerkschaften sind darüber gar nicht erfreut.


Berlin - Mitten im Wirtschaftsaufschwung gibt es in Deutschland mehr Mini-Jobber als je zuvor. Zum Jahresende 2010 verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) fast 7,4 Millionen Menschen mit einem Mini-Job bis 400 Euro. Dies waren rund 650.000 mehr als fünf Jahre zuvor.

Immer mehr regulär Beschäftigte verdienen sich ein Zubrot zu ihrem normalen Gehalt: Die Zahl derer, die den Mini-Job als Nebenbeschäftigung ausübten, stieg innerhalb von fünf Jahren um rund 600.000 auf 2,45 Millionen. Für weitere 4,9 Millionen Menschen war der Mini-Job dagegen die einzige Beschäftigung. In dieser Gruppe war der Anstieg deutlich weniger stark.

[...]

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Wolfgang
schorsch
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Re: Aufschwung - für wen?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2011, 09:20:05
Eines der besten Argumente der Arbeitgeber und Spekulanten ist das Schüren der Angst!

Je "ungebildeter" das Volk ist, desto stärker kann es mit Angstmacherei manipuliert werden.

Das Gegenstück dazu: Gut ausgebildeten und raffinierten Menschen fällt es leichter, Arbeitgebern die eigene Unentbehrlichkeit zu suggerieren. Das führt dann zu den Auswüchsen bei Boni & Co.

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