Innenpolitik Auschwitz mit Playmobil-Figuren erklärt
Darf Kunst das?
Haben Playmobilfiguren, die in der Wahrnehmung der Kinder durchweg positiv gesehen werden, ihre "Unschuld" verloren, wenn sie das Grauen von Auschwitz nachstellen?
Also was Kunst ist, darüber kann und darf man ja bekannter Weise streiten.
Aber die Darstellung hat aus meiner Sicht mit Kunst in keinsterweise was zutun,
ich empfinde es als eine ungeheuerliche Darstellung des Grauens, auf die man verzichten kann.
a-k-J
Hinweis: das Video konnte ich mir nicht in voller Länge ansehen.
Darf Kunst das?Da hast du meine ungeteilte Zustimmung! Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten!
Haben Playmobilfiguren, die in der Wahrnehmung der Kinder durchweg positiv gesehen werden, ihre "Unschuld" verloren, wenn sie das Grauen von Auschwitz nachstellen?geschrieben von wandersmann_1
Was in anderen Ländern damit gemacht wird, entzieht sich weitgehend unserem Einfluss ... aber wenn hier tatsächlich diese Playmobilfiguren, in Deutschland, verkauft werden können ... ich kann mir einfach nicht vorstellen das wir in den kommenden Tagen nicht von einem gewaltigen Veto lesen!
Ganz davon abgesehen würde ich den verantwortlich Marketing Menschen bei Playmobil fristlos entlassen!
MarkusXP
das ganze ist ein Kunstprojekt, ein Versuch, was geschehen ist sichtbar zu machen und nicht zum Verkauf oder zum Spielen bestimmt
es soll junge Menschen ansprechen, sensibilisieren für das Thema, anknüpfend an ihre Lebenswelt - soweit ich es verstanden habe
es wird also abzuwarten sein, wie die jüngeren und jungen Menschen darauf reagiern, ich wage das nicht zu beurteilen
das es polarisiert ist vorprogrammiert und vermutlich auch gewollt
selbst mit den Plastikfiguren packt mich das blanke Grauen beim Ansehen
WurzelFluegel
Was hier gekonnt wurde, kann nicht viel mit Können zu tun haben. Den Machern fehlte wohl die Kunst nachzudenken. Ich fürchte, viele jüngere Menschen, die sich mit Gewaltvideos und -spielen die Zeit vertreiben, finden das cool. Ist doch mal was anderes.
Simiya
International bekannt geworden ist er durch die Kontroverse um den Lego-Bausatz „Konzentrationslager“, den er 1996 gestaltet hat. Die Firma LEGO übergab Libera die Steine ohne eine genaue Vorstellung seines Projektes und ohne das Wissen, dass er sie in diesem Zusammenhang nutzte. LEGO distanzierte sich von seinem Werk nachdem bekannt wurde, dass Libera den Vermerk "sponsored by LEGO Systems" auf die Verpackung brachte. Das jüdische Museum in NY City nutzte diese Sets im Jahr 2002 als Teil der Ausstellung Spiegel des Bösen (Mirroring Evil: Nazi Imagery/Recent Art). Kritik bestand darin, dass Libera den Holocaust verharmlose. Im Jahr 2012 kaufte das Warschauer Museum für moderne Kunst das Lego-Konzentrationslager."
Diese Eintragung habe ich gefunden bei wiki, nachdem ich das Ganze zunächst für ein fake gehalten habe. Lego assoziiert Spiel, jedes Kind dürfte es kennen oder besitzen, nun ein solches Thema "spielerisch" mit den allseits beliebten Playmobil-Figuren nachzustellen, da setzt bei mir das Verstehen aus.
Und nun schuf der Amsterdamer Künstler Ben Mechanicus (4. Mai 1963) ein zeitgenössisches "Kunstwerk". Indem er Spielzeugfiguren von Playmobil in einem Animationsvideo verwendet, möchte er jüngeren Generationen zeigen, was dort während des Krieges geschah, ohne die Bilder zu grausam zu gestalten.
Mit dieser Animation wollte ich etwas Visuelles und Beeindruckendes für alle Altersgruppen schaffen”, sagt Ben Mechanicus. „Ich zeige den gesamten mechanischen Prozess der Ausrottung einer Rasse, so wie er war. So etwas gibt es für junge Menschen noch nicht.” Der kurze Animationsfilm schildert in aller Stille die unsägliche Geschichte der Opfer, die von den Nazis systematisch ermordet wurden. Von der Anreise mit dem Zug, über das Abstellen des Gepäcks bis hin zum Haareschneiden und Entkleiden. Dann das Einsperren in die Gaskammer, die Vergasung, die Beseitigung und Verbrennung der Leichen und sogar das Ziehen der Goldzähne. Trotz der Spielzeugfiguren wirken die Gewalt, die Hinrichtungen durch Erschießungskommando und Galgen immer noch erschreckend.
Kommentar siehe oben.
Hier ist das Kunstprojekt auf dem Presseportal beschrieben. Man muss also nicht zu einem abstrusen rechten Youtubekanal verlinken:
History Art: Playmobil-Kunstwerk zeigt der jungen Generation die Schrecken von Auschwitz
Auf dieser Seite ist der Link zur Künstlerseite, von der das Video kostenlos auf den Rechner geladen werden kann. Ich persönlich finde es furchtbar und habe es nicht zu Ende anschauen können.
Karl
wenn dieses Projekt dazu führt, dass Kinder und Jugendliche es sich anschauen und sich so für diesen furchtbarsten Teil der Deutschen Geschichte wirklich interessieren, dann hat es doch seine Legitimität.
Es gab bereits 2015 einen 16jährien britischen Schüler aus Liverpool ,der für sein Holocaust Project aus LEGO ausgezeichnet wurde.
„Ich habe mich für Lego entschieden, weil ich darin gut bin“, sagt John Denno über sein Projekt. „Ich kann nicht gut zeichnen, also dachte ich, das wäre eine interessante Möglichkeit, das Projekt zu präsentieren.“
Dennos Projekt ist eine Reihe von Dioramen (3D-Modelle), die Schlüsselereignisse im Dritten Reich zwischen 1933 und 1945 darstellen. Wenn junge Leute sich so intensiv mit dem Thema beschäftigen, kann man das nur sehr schätzen und auch dieses neue Projekt sollte man nicht als geschmacklos usw abtun.
Hier sind Bilder von dem Projekt aus 2015 -
Ich stelle mir gerade die Wannsee-Konferenz "spielerisch" mit Figuren von Playmobil vor ... nein, danke.
Ich hab’s mir nicht angesehen, finde das hier mal eingestellte und gelöschte Bild schrecklich genug, um mir das zu ersparen. aber ob ich das verurteilen oder gut finden soll, darüber kann ich mir natürlich so keine Meinung bilden, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es schon Comics über den Holocaust gibt, um Kindern die Aufklärung nahezubringen. Ein sehr berühmter Comic ist z. B. Maus von Art Spiegelman, der selber Sohn von Auschwitz-Überlebenden ist.
Dann gibt es noch einen anderen, französischen Comiczeichner: Pascal Croci, auch hier ein Artikel: „Hier wird nur getötet, nur gefoltert“
All das sind andere Versuche der Aufklärung, und es ist sicher Geschmackssache, ob man das seinen Kindern zeigen will oder sie auf eine andere Art aufklären will. Aber vielleicht besser so als gar nicht, das Thema wird ja zu Hause von den wenigsten Familien thematisiert. Und ob das in der Schule genug passiert, das weiß ich nicht, das wird wohl überall anders sein. Für mich wär das jedenfalls nichts.