Innenpolitik bad kleinen revisited

sittingbull
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bad kleinen revisited
geschrieben von sittingbull
heute vor 20 jahren am 27.06.1993 wurde der RAF - genosse wolfgang grams auf dem bahnhof
von bad kleinen in meckpom , von einem GSG9 mann per gezieltem kopfschuss hingerichtet .

da es so etwas in unserem "rechtsstaat qua definition nicht geben kann , schreibt "die welt"
den skandal heute folgerichtig zu einem "missverständnis aus mangelnder kommunikation ...
sprich einem "medienskandal" herunter .

tatsache ist , dass ermittlungen verschleppt wurden , obduktionen nicht stattfanden oder
deren ergebnisse nicht zugänglich gemacht wurden und augenzeugen ihre aussagen "unter druck"
zurückzogen .

tatsache ist auch , dass der damalige innenminster rudolf seiters als "bauernopfer" seinen hut nehmen musste .

"weinlese" in deutschland ... im beschaulichen bad kleinen .

tödlicher zugriff

sitting bull
circe
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Re: bad kleinen revisited
geschrieben von circe
als Antwort auf sittingbull vom 27.06.2013, 11:10:41
ich möchte mal was zu den Bahnhof "Bad Kleinen", welcher nach dieser Schießerei in die Schlagzeilen kam schreiben! Ich kenne diesen Bahnhof seit 1965, da bin ich das erste Mal dort umgestiegen. Es war ein sehr ordentlicher Bahnhof mit einer guten Bahnhofsgaststätte, roten Kreuz und netten Mitarbeitern, welche Auskunft geben konnten. Seit dem Vorfall "Grams" ist dieser Bahnhof sowas von verrottet, das man sich grault dort überhaupt abzufahren! Verdreckt, versifft und ohne Personal stehst du und kein Zug fährt so wie angegeben! Als ob der Bahnhof vergessen werden soll, wie manch anderes!
dutchweepee
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[off topic]
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf circe vom 27.06.2013, 17:37:26
@circe Sag mir einen ostdeutschen Bahnhof einer Stadt/Gemeinde unter 12.000 Einwohner, dem es nicht so ging?

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olga64
olga64
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Re: bad kleinen revisited
geschrieben von olga64
als Antwort auf circe vom 27.06.2013, 17:37:26
Solche Bahnhöfe gibt es auch im Westen zur Genüge. Man sollte sich nicht von den schönen Bahnhöfen in Dresden, Berlin usw.verleiten lassen. Wenn nur wenig Kundenaufkommen vorhanden ist und auch keine ICE-Haltestelle vorhanden ist, verlottern diese Bahnhöfe, auch wenn kein solches Ereignis jemals stattgefunden hatte.
Ganz in meiner Nähe gibt es einen Bahnhof, von dem Züge aus München kommen und weiter ins Allgäu und nach Lindau fahren. Es gab dort mal eine Toilette, die von den Benützern so zerstört wurde, dass sie nach zweimaligem Wiederaufbau endgültig geschlossen wurde.Es ist nicht immer nur die Schuld der Bahn, wenn Bahnhöfe verrotten. Der Vandalismus kommt oft von den Leuten, die sich auf Bahnhöfen aufhalten und dort z.B.saufen und rumpöbeln.
Auch wenn dort keine Menschen mehr arbeiten, habe ich Verständnis. Es gibt Automaten, wo man die Tickets ziehen kann - oder sie sich vorher im Internet besorgt. Die Schranken schliessen meist völlig automatisch und öffnen auch wieder so (ist auch ungefährlicher als von Menschenhand). Wenn wir uns immer beschweren, dass die Bahn zu teuer ist, muss sie irgendwo sparen. Olga
circe
circe
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Re: [off topic]
geschrieben von circe
als Antwort auf dutchweepee vom 27.06.2013, 17:39:50
hast Recht, aber Bad Kleinen ist immer noch ein Umsteiger! Und Schwerin, unsere Hauptstadt, hat vier Bahnsteige! Da muss ich immer lachen!
adam
adam
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Re: [off topic]
geschrieben von adam
als Antwort auf circe vom 27.06.2013, 17:46:07
Als Schüler bin ich per Monatskarte nicht Bahn gefahren, sondern mit dem Zug. Alle paar Kilometer gab es einen Bahnhof. Im Bahnhofsgebäude befanden sich im Untergeschoss die Diensträume, die Schalterhalle und der Wartesaal mit Holzbänken, einem großen Tisch und einem riesigen Kanonenofen. Ich glaube, ich war 12, da haben wir, kurz nach Silvester, fünf große Kanonenschläge zusammengebunden und in den Ofen geworfen. Die Folgen waren für den Ofen und uns äußerst unangenehm.

Im ersten Stock des Gebäudes war die Dienstwohnung des Bahnhofvorstehers, der dort mit Frau und einem sehr hübschen Töchterchen (seufz!) wohnte. Im und am Bahnhof gab es einen Schalterbeamten, einen Mann bei der Paketabfertigung, der auch Koffer aufnahm und zwei Rangierarbeiter, die für Weichen etc zuständig waren. Der Bahnhof und daneben das Bänkchen (seufz!) unter der großen Kastanie war ein Treffpunkt der Dorfjugend und überhaupt war da jede Menge los.

Als ich das Gelände das letzte Mal sah, hatte ich auch jeden Grund zum Seufzen. Es hielt kaum noch ein Zug und dort arbeitete niemand mehr. Das Bahnhofsgebäude war völlig runtergekommen, der Wartesaal war verwüstet, die Fenster zerbrochen und ich meinte dem alten Ofen anzusehen, daß er sich über jeden Kanonenschlag gefreut hätte. Auf den Nebengleisen wucherte kniehoch das Unkraut und es fehlten nur noch die Gestrüppkugeln, die vom Wind vorbei geweht werden. Ein trauriger Anblick.

--

adam

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Gambler
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Re: bad kleinen revisited
geschrieben von Gambler
als Antwort auf sittingbull vom 27.06.2013, 11:10:41
Das hätten Sie sicher nicht gedacht, einen Beitrag mit politischen Hintergrund einbringen und und damit eine Reihe von Beiträgen über die Finanzlage der D.B. und über den Zustand von Bahnhöfen zu provozieren.
Kein Wort über die Affinität Bad Kleinen | NSU . Die ist sogar Cicero aufgefallen, Cicero die Zeitschrift für die Wartezimmer in den Privatpraxen.
Was unterscheidet NSU von Bad Kleinen ¿ Im Prinzip gar nichts. Die Spitzel haben andere Namen aber die sind ja immer falsch. Aber die Motivation ist die selbe. Money.
Und die Schlapphüte spielen immer das gleiche Spiel. Einmal wird gesäubert und einmal wird geschreddert.
Der Minister beim Fall Kleinen hatte noch Charakter, der weiche Fall sei ihm gegönnt.Was auch noch mal
geklärt werden müsste bei diesem Vergleich . Bei den RAF Morden, z. Beispiel an Schleyer, wurde nicht auf die Vergangenheit des Ermordeten zurück gegriffen, bei den Morden an den Ausländern wurde grundlos auf eine
Vergangenheit hingewiesen. Aber es gelingt mir gerade noch meinen Zynismus zu unterdrücken um einen Verweis
des Webmasters zu entgehen.
adam
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Re: bad kleinen revisited
geschrieben von adam
als Antwort auf Gambler vom 27.06.2013, 22:55:32
Man könnte auch ein Wort über die Affinität zwischen Schlapphüten und Sympathiesanten anbringen, wobei wohl nie ganz klar werden wird, ob es eine Verwandtschaft der puren Dummheit, angesichts dutzender Morde der zynischen Menschenverachtung, faschistoider Gesellschaftsvergewaltigung oder eine Mischung aus allem war und ist.

Stattdessen bleibe ich lieber bei den Bahnhöfen, die in den 1960ern eine Jugend sahen, die die erste gewaltlose Revolution auf deutschem Boden zustande bekam, die nicht nur den alten Mief von großkotzigem Bürgertum vertrieb, sondern durch ihre Offenheit auch Demokratie, Farbe und Vielfalt in die Gesellschaft brachte, die eine Vergangenheitsbewältigung in den Köpfen erst möglich machte.

Deshalb zeige ich sowohl den Schlapphüten als auch den fäusteballenden Sympathiesanten den gestreckten Mittelfinger mit offener Freude: "Das Leben geht weiter!"

--

adam
sittingbull
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Re: bad kleinen revisited
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf adam vom 28.06.2013, 09:30:23
Deshalb zeige ich sowohl den Schlapphüten als auch den fäusteballenden Sympathiesanten den gestreckten Mittelfinger mit offener Freude: "Das Leben geht weiter!"
geschrieben von adam


das nenn ich mal heldenhaften opportunismus .

sitting bull
adam
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Re: bad kleinen revisited
geschrieben von adam
als Antwort auf sittingbull vom 28.06.2013, 10:13:04
Ach was!!! Üblicher Einzeilenschnickschnack aus Mangel an Argumenten.

Wer hatte mehr Selbstbewußtsein? Der 16jährige Schüler, der bei der NPD-Versammlung in der Turnhalle gegen wieder aufkeimenden Nationalismus argumentiert hat oder ein den Jahren nach Erwachsener, der sich selber "Häuptling" tituliert?

Wer hatte mehr Mut? Der 15jährige Schüler, der seinem Fußballtrainer sagte, daß dessen SS-Uniformen, die er zu Hause im Schrank hat, ihn noch lange nicht dazu berechtigen, daß er die gesamte Jugendmannschaft über Rechtsaußen spielen lassen kann oder heutzutage ein anonymer Schreiber im Internet, der längst widerlegte Parolen anbringen will, die nicht von ihm sind?

Wer hat mehr Rückgrad? Der halbwüchsige Schüler, der seinem Lehrer sagt, daß er Lehrer mit zwei "ee" schreibt, seit er bei ihm Unterricht hat und er sich gefälligst jemand anderen zum Nachsitzen suchen soll, der ihm den Garten umgräbt oder ein Schreiber im Internet, der nur mit Einzeilern antworten kann, wenn er mit mit einem Beitrag mal wieder auf dem Rücken gelandet ist und alle Viere von sich streckt?

Wer hat mehr für die Zukunft der Gesellschaft geleistet? Der Schüler, der gewaltlos einen Wandel der Gesellschaft zu mehr Offenheit, kultureller und politischer Vielfalt mit herbei geführt hat oder heute der anonyme Schreiber im Internet, der seine Sympathie für Mörder kundtut, die vor 40 Jahren mit Waffen wieder viel von dem kaputt gemacht haben, was die Schüler erreicht hatten?

Das ist nur eine kleine Auswahl an Vergleichen.

Weißt Du was Sitting Bull? Der gestreckte Zeigefinger, den ich erwähnte, ist spitz und er hat schon so manchen Fäusteballer die Augen erschrocken aufreißen lassen.

--

adam

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