Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge

Innenpolitik Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge

Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Sueddeutsche berichtet schon im zweiten Artikel über eine Studie der Universität Leipzig zur Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in Deutschland. Danach nimmt Bayern bei Ausländerfeindlichkeit den zweiten Platz hinter Sachsen-Anhalt ein, bei Antisemitismus sogar die führende Position. Wie oft wurde schon das Lied von der bajuwarischen mediterranen Lebenseinstellung angestimmt, nur hat es nicht viel mit der Realität gemein. Ich finde die Artikel der Sueddeutschen lesenswert. Sie zeigen auf, wie leicht es ist, durch Wiederholung immer der gleichen Behauptung sich selbst hereinzulegen.

6. April 2015 - "Mitte"-Studie Ausländerfeindliche Einstellungen in Bayern weit verbreitet

7. April 2015 - Studie zu Fremdenfeindlichkeit Bayerische Lebenslüge

det
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2015, 15:44:14
Ja, der ARtikel in der Südd. Zeitung ist interessant und schockiert viele hier in Bayern. ABer by the way - nie haben wir Bayern behauptet, mediteran zu sein - dafür fehlt uns einfach das Meer. Und vom Bodensee gehört uns ja nur ein kleines Stück.
Auch klassisch mediterane Länder sind ja nicht unbedingt als ausländerfreundlich einzustufen - das Argument ist nicht gut, wie ich finde.
Die Aufstellung in der Südd. Zeitung zeigt aber auch sehr deutlich,dass im Osten dieser Republik fast alle Länder nach wie vor ausländerfeindlich eingestellt sind und dies obwohl sie total nur insgesamt 20% der deutschen Bevölkerung stellen.
Gerade der aktuelle Fall in Sachsen-Anhalt erschüttert mich sehr - es ändert sich nichts in dieser Region. Daran dürfte auch die Pegida mit ihren Hetzkampagnen grossen Anteil haben. Olga
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2015, 16:39:29
Die Aufstellung der Sueddeustchen zeigt vor allem, wie oben bereits angeführt, daß Bayern in Sachen Antisemitismus führend ist. Das genau ist das Thema, nicht der Osten und nicht Pegida. Da kann man noch so versuchen davon abzulenken.

det

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2015, 16:48:17
Ich wüsste nicht, weshalb ich wovon ablenken sollte - das entspräche ja nicht meinem Stil. Umgekehrt ergänze ich z.B. solche Threads aber, wenn ich es für richtig erachte - so auch in diesem Fall.
Bayern hat übrigens ca 13 Mio Einwohner und davon sind ca 11% Ausländer;
Sachsen Anhalt hat ca 2 Mio Einwohner - davon ca 2% Ausländer.
Das muss in diese Betrachtung mit einfliessen, wie ich finde. Olga
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2015, 17:03:23
auch die bayern sind ausländer für 'uns niedersachsen',
um es mal mit ihrem 'wir bayern' zu kontern.

langsam wirds oede mit ihrer rechthaberei.
außer von WIKI abzuschreiben haben sie wohl nichts zu tun, oder?
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2015, 18:46:52
Vergiß es, Karin. Es ist schon ausreichend off topic, wenn eine das Thema "ergänzen" möchte. Bleiben wir bei der Situation in Bayern, die finde ich dramatisch genug.

det

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nerida
nerida
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von nerida
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2015, 21:14:34
Vergiß es, Karin. Es ist schon ausreichend off topic, wenn eine das Thema "ergänzen" möchte. Bleiben wir bei der Situation in Bayern, die finde ich dramatisch genug.

det
geschrieben von det

aber Du gestattest aber schon, dass sich User, die in Bayern leben auch dazu äußern?

Ich frage mich hier, was genau hier als dramtisch erkannt wird?
Wenn es tatsächlich um Ausländerpolitik geht - oder um "Zugroiste" (Zugezogene) dann hat Bayern hier ihre Türen schon sehr weit aufgemacht.
Ich denke allein an die Flüchtlinge nach dem Krieg, an den Zuzug aus anderen Bundesländern insbesondere aus Berlin. Nach dem Mauerfall wurde Bayern nochmals von Zuzügler überschwemmt.
Die bayrischen Industriegebiete bzw. Städte haben einen sehr hohen Anteil von Migranten insbesondere der Türkei.

Mich ärgert besonders, dass populistische Artikel, wie die in der Süddeutschen hergenommen werden, um überkommenen Vorteile gegen Bayern los zu werden.
Wenn hier (zu meinem allergrößten Leidwesen) eine Userin immer wieder provokant ein Bild von Bayern beschreibt, so müssten die Intelligenten unter den hier anwesenden Usern sich fragen, warum jemand so etwas nötig hat.
Ich habs bis jetzt noch nicht begriffen - aber auch nicht diese kindischen Gegenreaktionen
Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 08.04.2015, 10:24:43
Weißt du, nerida, ich finde eine Reaktion darauf, daß besagte Userin regelmäßig versucht Themen zu manipulieren, nicht abwegig. Oder findest du es normal, daß auf einen Artikel über die Farbe von Kometen die Antwort kommt, daß besagte Person den Tatort interessanter fand? Für mich ist das Kaffeeklatschniveau.

Warum ich die Aussagen der Leipziger Studie dramatisch finde, läßt sich am besten mit einem Zitat aus der Suddeutschen erklären: "Für Bayern sind die Ergebnisse besorgniserregend: Jeder Dritte (33,1 Prozent) hier teilt ausländerfeindliche Einstellungen, jeder Achte (12,6 Prozent) stimmt antisemitischen Aussagen zu. Damit sind ausländerfeindliche und antisemitische Einstellungen in Bayern so weit verbreitet wie in fast keinem anderen Bundesland."

Vielleicht findest du die Bezeichnung "dramatisch" angesichts solcher Ergebnisse vorurteilsbehaftet und populistisch. Ich finde sie dramatisch.

det
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von JuergenS
Ich gehe jetzt in Sack und Asche.

Nachvollziehbar finde ich die Statistik, im Vergleich zu Thüringen, wo es ja eine große Ausländerfeindlichkeit gibt bei fast fehlender Ausländerquote.

Eine Feindlichkeit gegenüber anderen hat es sicher immer gegeben, auch nach dem Krieg schimpfte mein Vater auf Flüchtlinge, die von unseren paar Nudscherln Lastenausgleich bezahlt bekamen.

Das Bild der Anderen prägen ja immer ein paar wenige, die auffallen, durch Kriminalität oder ähnliches.

Das wird bei anderen immer höher gewichtet als die unauffälligen Anderen(z.B. "Gastarbeiter".

Ich vermute, dass es für die Landbevölkerung immer schwieriger ist, Andere zu akzeptieren, weil sie oft in Jahrhunderte Alten Besitz-Strukturen und Gewohnheiten leben, eine Art Tradition, die man nicht aufgeweicht haben will.

Wir hier in München kommen mit "Ausländern" gut klar, wenn man mit der U-Bahn fährt, hat man oft den Eindruck, zu einer Minderheit zu gehören, man lebt damit.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bayern denkt liberal - zwei Artikel über eine Lebenslüge
geschrieben von olga64
als Antwort auf JuergenS vom 08.04.2015, 10:56:44
Fast bekomme ich ja den miesen Eindruck, dass der Thread-Geber nicht unbedingt dieses ernste Thema diskutieren möchte, sondern mir als bekennender Bayerin hier "was einschenken" möchte, bzw. wieder mal versucht, mich zum Stillschweigen aufzufordern.
Schade, dass Leute so etwas für ihre Zwecke missbrauchen!
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Aber zurück zum Thema: Heigl wir müssen nicht so weit zurückgehen - auch in der neueren Zeit wird von der Staatspartei CSU oft vorgegeben, wie die Stimmung bei uns ist: z.B., mit wer betrügt, der fliegt (war nicht auf die inländische Bevölkerung ausgelegt); Söder mit seinem Griechenland-Bashing bis hin zu so Geschmacklosigkeiten, wie sich Bergsteiger verhalten, wenn der Strick dünn wird. Und da gäbe es viele Beispiele.
Da ich mich seit fast zwei Jahren in einem Asylbewerberheim engagiere zusammen mit Freunden, erleben wir aber umgekehrt die sehr grosse Hilfsbereitschaft der bayerischen Bevölkerung - oft erst nach "gutem Zureden" von uns - aber es klappt, wenn man den Leuten ihre diffusen Ängste und Vorurteile zerstreut.
Ich will hier nichts schön reden - aber ein Bundesland mit 13 Mio Einwohnern und einer Ausländerquote von fast 11% hat vielleicht auch grössere Probleme als die Miniländer in Ostdeutschländer mit fast nicht messbaren Ausländerquoten - und doch sind letztere überprotional in fast jeder Statistik der Ausländerfeindlichkeit vertreten. Olga

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