Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück

Innenpolitik Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück

Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
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Paukenschlag in Berlin:

Der langjährige Bürgermeister des Problembezirks Neukölln,
Heinz Buschkowsky, tritt ab.
Der streitbare Sozialdemokrat bat den Regierenden Bürgermeister Müller (SPD) um Versetzung in den Ruhestand.
focus, 27.01.2015, 15:48


Auszug:
Buschkowsky ist dienstältestes Bezirksamtsmitglied der Hauptstadt und seit 15 Jahren Bezirksbürgermeister.
Der Ur-Neuköllner lebt seit seiner Geburt in dem Berliner Problembezirk.
Seine Aussage „Multikulti ist gescheitert“ und seine Buchtitel „Neukölln ist überall“ sowie „Die andere Gesellschaft“ verhalfen ihm zu landesweiter Berühmtheit.
Dem Bericht zufolge soll Franziska Giffey die Nachfolge Buschkowskys antreten. Die 36 Jahre alte SPD-Politikerin und promovierte Politikwissenschaftlerin ist derzeit Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport in Neukölln.


Das rbb Fernsehen sendet um 20.15 Uhr ein rbb spezial zu Heinz Buschkowsky.
Leider bekomme ich rbb nicht, aber hoffe, Buschkowsky noch in vielen Diskussionsn im TV sehen zu dürfen.

m./.
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Balis
Balis
Mitglied

Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von Balis
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.01.2015, 19:06:10
Hallo margaret,
für dich die Sendung vom RBB

Bürgermeister tritt zurück
nerida
nerida
Mitglied

Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von nerida
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.01.2015, 19:06:10
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Leider bekomme ich rbb nicht, aber hoffe, Buschkowsky noch in vielen Diskussionsn im TV sehen zu dürfen.

m./.
.
geschrieben von margarit

und ich hoffe, seine Krankheit lässt ihm die Möglichkeit seinen Ruhestand noch lange zu geniessen und zu gestalten.

Er ist einer letzten, der sich noch die Wahrheit klar sagen wagte und der ein Menschenfreund für alle Nationen war.

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lupus
lupus
Mitglied

Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von lupus
als Antwort auf nerida vom 28.01.2015, 08:08:09
Zu vielen hier im ST geäußerten Beiträgen hatte er wohl eine recht abweichende Meinung.

lupus
Medea
Medea
Mitglied

Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von Medea
als Antwort auf lupus vom 28.01.2015, 08:21:02
Ja Lupus,
seine abweichende Meinung war, daß er die Lage nicht schönredete,
das Konstrukt Multikulti als gescheitert ansah, war er doch der
Mann nicht nur vor Ort, sondern mittendrin und sich, davon bin ich
überzeugt, aufrieb in diesem krankmachenden "Job".

Medea.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von Edita
als Antwort auf lupus vom 28.01.2015, 08:21:02
Zu vielen hier im ST geäußerten Beiträgen hatte er wohl eine recht abweichende Meinung.
lupus


Das ist wohl wahr Lupus, aber einhellig muß und kann man sagen, daß er kein Pegida-Anhänger oder gar Befürworter war!

Er sieht Multi-Kulti als gescheitert, aber verfällt deswegen nicht in eine " das bringt doch alles nichts Starre ", sondern er macht immer munter weiter, die Ausländerhasser haben null Chance, ihn für sich zu vereinnahmen! Zitat:

" der die Probleme seines Bezirkes einmal mit den Worten zusammenfasste: "Multikulti ist gescheitert" - sich hin und wieder als Rassist beschimpfen lassen muss: Sein Name ist besonders auch den türkischen und arabischen Kids geläufig, und dies nicht mal unbedingt als Unperson.

Dass er von denen über die Straße angerufen wird: "Bürgermeister, hast du Feinde? Sag uns Bescheid, wir kämpfen für dich", das hat er zwar in einem "Zeit"-Interview selbst behauptet, doch man nimmt es ihm ab. Und er hat tatsächlich Feinde. Von Einwanderern habe er sich nicht bedroht gefühlt, "noch nie. Von Linksradikalen öfter". Ein Selfie mit Buschkowsky steht bei Intensivtätern hoch im Kurs. Buschkowsky ist Kult. "

Vor Buschkowsky hatten selbst Türken-Gangs Respekt!

Edita

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Karl
Karl
Administrator

Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 28.01.2015, 08:21:02
Buschkowsky ist vor allem ein aufrechter Charakter, der immer er selbst war und der sich niemals von Rassisten hätte vereinnahmen lassen wollen. So steht er manchen Thesen Sarrazins sehr kritisch gegenüber und sieht diesen in der Nähe von Rassismus ( Quelle).

Sein ehrliches Interesse gilt nach eigener Aussage vor allem der Integration von Migranten und einem Abbau der Defizite in der Integrationspolitik ( Quelle).

Er engagierte sich vehement für die Chancengerechtigkeit auch gegenüber den Kindern der Einwanderer, denen er explizit die gleichen Bildungschancen eröffnen wollte wie allen anderen ( Quelle).

In Fernsehdiskussionen habe ich ihn als menschlichen Diskutanten erlebt, der sich über Fehlentwicklungen aufregte und diese offen aussprach, der sich aber um praktische Lösungen bemühte, die weit weg von der Parole "Ausländer raus" anzusiedeln waren, sondern Buschkowsky setzte konkret bei der Sozial- und Schulpolitik an, die er teilweise erfolgreich in seinem Stadtbezirk reformiert hat, Beispiel Rütli-Schule.

Buschkowsky setzt sich auch vehement gegen das Betreuungsgeld ein, das er als unsinnig und integrationsfeindlich ansieht. Es ist sehr verkürzend und auch irreführend, wenn man ihn auf die plakative Aussage "Multikulti ist gescheitert" reduziert. Um zu verstehen, was er damit meint, muss man wissen, wie dieser Begriff"Multikulti" bei ihm definiert wird. Ich empfehle z. B. das folgende Interview mit Buschkowsky mit dem SWR1, das auch mit dieser Aussage beginnt, das aber wesentlich differenziertere Aussagen enthält, weshalb ich empfehle das Interview bis zum Ende anzuhören.

Das SWR1-Interview mit Buschkowsky

Bitte nicht nur den Anfang hören!

Karl
Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke für die letzten beiden Beiträge.
Ich respektiere ihn auch. Denn im Unterschied zu denen, die noch nie für die Integration der Einwanderer, sondern immer nur für deren Ausgrenzung eingetreten sind, sieht er zwar sehr realistisch die Probleme, die mit den Migranten durchaus da sind, hat aber immer versucht zu helfen und offen zu sein für ihre Nöte. Er lässt sich wirklich nicht vereinnahmen für fremdenfeindliche und rassistische Parolen.
Hoffentlich wird seine Arbeit anständig weitergeführt. Ob eine junge Politikwissenschaftlerin dazu fähig ist - ich habe da meine Zweifel.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.01.2015, 10:59:43
Man darf ja nie vergessen, Berlin-Neukölln ist ein Stadtteil mit ca 350.000 Einwohnern - also eine Grossstadt in der Grossstadt.
Herrn Buschkowsky fand ich unterhaltsam - er war ja sehr oft in allen möglichen Talkshows. Irgendwann hatte er aber alles gesagt - viel Neues kam da ja nicht mehr und oft diente es auch einer "Bühne" für seine Bücher, die er sicher gut verkauft hat. Dies erleichtert ihm nun sicherlich - zusammen mit der Beamtenpension plus Buchtantiemen - ein nochmals anderes Leben zu führen.
Es waren ja oft die Leute im Hintergrund des Herrn B., die in Neukölln versuchten zu retten ,was möglich war. Viele engagierte LehrerInnen, Streetworker, Sozialarbeiter usw. - die aber nicht die Möglichkeit hatten, oft im TV für sich zu werben. Olga
Re: Berlin-Neukölln: Heinz Buschkowsky tritt zurück
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.01.2015, 17:34:37
Das ist schon ein wenig überheblich was du da schreibst Olga, er versuchte und zum Teil mit Erfolg etwas zum Guten zu verändern.
Jedenfalls hätte ich mir den Herrn Buschkowsky eher als regierenden Bürgermeister von Berlin vorstellen können als den lieben Klausi, einmal sagte Berlin ist arm aber sexy.

Nun der Herr Buschkowsky redete Tacheles und nannte Ross und Reiter, so jemand kommt in der heutigen Politlandschaft natürlich nicht weiter.

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