Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...

Innenpolitik Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...

pschroed
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 30.10.2014, 18:25:05


Die AFD kotzt mich an.



In einer Demokratie darf diese Partei genau so Bestand haben wie die LINKE, beide tendieren zu den Extremen.
puckin
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Mitglied

Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von puckin
als Antwort auf Edita vom 31.10.2014, 07:56:17
Das ist nun mal so, daß nicht alle links (meiner anscheinend auch nicht) angeschaut oder gar gelesen werden.
Du mußt dich damit abfinden, daß themen immer wieder durch "den einschub" persönlicher frustausbrüche auf nebenkriegsschauplätze oder ganz weggelenkt werden.
Bei brisanten themen (das hier ist keins) scheint es manchmal sogar gewollt.
Edita
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von Edita
als Antwort auf puckin vom 31.10.2014, 09:34:37

Bei brisanten themen (das hier ist keins) scheint es manchmal sogar gewollt.


So-so-, es ist kein brisantes Thema, wie junge Leute denken, und auch wie sie dazu kommen so zu denken, die später mal für uns oder über uns, brisante Entscheidungen treffen sollen???

Edita

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olga64
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 31.10.2014, 11:19:54
Aber Edita: ein Jura-Student im 2. oder 3. Semester ist ca 19 Jahre alt und ob er jemals Jurist sein wird, entscheidet das Abschneiden und auch die Note der Staatsexamina, die zu diesem Zeitpunkt ja noch in weiter Ferne sind.
Es stimmt aber schon, dass so junge Burschn sicher noch sehr von ihrem Elternhaus geprägt sind und wenn dort der Vater oder die Mutter pro Todesstrafe waren, beeinflusste es auch diesen jungen Menschen.
Also wieder mal: Eltern sollen auf die Erziehung der ihnen anvertrauten Kinder achten. Olga
Edita
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 31.10.2014, 15:44:06
Aber Edita: ein Jura-Student im 2. oder 3. Semester ist ca 19 Jahre alt und ob er jemals Jurist sein wird, entscheidet das Abschneiden und auch die Note der Staatsexamina, die zu diesem Zeitpunkt ja noch in weiter Ferne sind.
Es stimmt aber schon, dass so junge Burschn sicher noch sehr von ihrem Elternhaus geprägt sind und wenn dort der Vater oder die Mutter pro Todesstrafe waren, beeinflusste es auch diesen jungen Menschen.
Also wieder mal: Eltern sollen auf die Erziehung der ihnen anvertrauten Kinder achten. Olga


Liebe Olga, Edita wohnt in Esslingen, und nicht in Dummsdorf !
Sie haben meinen Link auch nicht gelesen , denn, allein die Erziehung der Eltern ist auch nicht ausreichend! Zitat der Professoren, die diese Studie in Hannover angefertigt haben :

" Die bei vielen Studie-renden schon vor dem Beginn des Studiums vorhandenen Grundhaltungen verändern sich nicht allein durch den Hinweis auf die Rechtslage. Wenn die Haltung zur Todesstrafe nicht nur eine kognitive, sondern auch eine affektive Dimension hat, wenn sie in ein moralisches Wertesystem eingebunden ist, das vielleicht – die Befragungsergebnisse „beweisen“ es zwar nicht, aber sie legen es nahe – kulturell und/ oder religiös determiniert ist, dann erfordert das Bemühen, um Akzeptanz für die „idée européenne“ einesSanktionssystems ohne Todesstrafe zu werben, einen
deutlich höheren Aufwand.
Erforderlich ist es nicht nur, sich mit den Argumenten pro und contra auseinanderzusetzen, sondern erforderlich ist es auch – und vielleicht vor allem –, die
eigene Auseinandersetzung der Studierenden mit dem Problemfeld anzuregen und zu begleiten, die das für Studierende meist unpersönlich und abstrakt bleibende Institut der staatlichen Strafe auch und gerade mit dem hierdurch erzeugten Strafleid konkret erfahrbar macht.
Exkursionen in den Strafvollzug gehören hierzu ebenso wie das an manchen Fakultäten vorgehaltene Angebot, den Studierenden durch kriminologische „Haftgruppen“ oder die Ermögli-
chung der Rechtsberatung für Strafgefangene den Zugang zur Institution Strafvollzug zu eröffnen. Soweit es die Todesstrafe betrifft, kann der Hinweis auf das Engagement bei Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International hilfreich
sein, um Studierenden eigene Erfahrungenmit staatlicher Macht zu ermöglichen.

Ob und inwieweit mit derartigen Angeboten gerade die mit einer gewissen Sympathie für die Todesstrafe ausgestatteten Studierenden erreicht und in ihren „Gewissheiten“ zu einem Umdenken veranlasst werden können, ist zwar eine offene Frage.
Die Aussicht, dass sich der Anteil der Befürworter der Todesstrafe auf diesem Weg gerade unter den Jurastudierenden noch weiter senken lässt, ist den Versuch jedoch wert.


Tja - liebe Olga, sieht nicht so einfach aus, gell !

Ein sonniges und unbeschwertes Wochenende wünscht,

Edita
olga64
olga64
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 31.10.2014, 16:31:31
Edita - ich bewegte mich schon zu Studentenzeiten vor mehr als 40 Jahren gerne in den Juristen-Kreisen, weil da einfach mehr los war und diese Typen auch sehr eloquent und witzig. Schon damals sympathisierten einige mit der Todesstrafe - so wie sehr viele es immer taten und immer noch tun in unserer Gesellschaft - übrigens auch in Professoren-Kreisen.
ABer auch nach so langer Zeit gibt es keine Todesstrafe in Deutschland und auch nicht in Europa. Ist ja auch ein wichtiges Kriterium, um in die EU aufgenommen zu werden, oder?
Ebenso schlimm wie ein Ruf nach der Todesstrafe, herausposaunt von Jüngelchen im 2. oder 3. Semester fände ich es allerdings, wenn eine Demokratie die freie Meinungsäusserung und Denkfreiheit unterbinden würde. Das ginge auch gar nicht - dann sagen die Leute einfach nur noch ihre Meinung im stillen KÄmmerlein und keiner kann sich damit auseinandersetzen.
Aber als Aufreger-Thema eignet sich es schon - aber was soll damit eigentlich erreicht werden? Olga

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Edita
Edita
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 31.10.2014, 17:05:54
- aber was soll damit eigentlich erreicht werden? Olga


Steht als letzter Satz in obigem Zitat des verfassenden Professors :

" Die Aussicht, dass sich der Anteil der Befürworter der Todesstrafe auf diesem Weg gerade unter den Jurastudierenden noch weiter senken lässt, ist den Versuch jedoch wert. "

Außerdem gehe ich davon aus, daß die moralische Befürwortung der Todesstrafe auch noch andere " politische Ideen " impliziert, weswegen sich die Professoren so stark machen, für " unterstützende Maßnahmen " während des Jurastudiums, und dann auch noch der Meinung sind, " ein Versuch ist es wert "!

Edita, hatte damals " gemischten Umgang " um sich!
olga64
olga64
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 31.10.2014, 17:19:19
Ich habe mich mit meinem Freund - dem Juristen,den ich aus der damaligen Zeit ja noch kenne - unterhalten. Er grinste und sagte, die Aussagen der heutigen Professoren könnten 1: 1 auf gestern umgelegt werden. SEhe das alles nicht so dramatisch -. Have a nice weekend, liebe Edita. Olga
mane
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 31.10.2014, 07:56:17
Leider, leider vermittelt mir hier niemand den Eindruck, daß er den höchst interessanten Link der Uni Hannover, den ich eingestellt habe, auch gelesen hat, dabei ist er richtig spannend und überhaupt nicht schwer zu lesen, wenn man sich für Menschen, überhaupt für junge, warum sie - wie denken und handeln, was alles damit zusammenhängt, wie sich junge Menschen ihr " Weltbild " zimmern!
Edita


Liebe Edita,
Deine im Eingangsthresad eingestellten Links hatte ich komplett gelesen. Dort war vermerkt, dass es sich bei den getesteten Jurastudenten um Erst- und Zweitsemester handelte´und nicht, wie häufig hier gelesen, um Zweit- und Drittsemester. Diese hatten meist gerade ihr Abitur hinter sich und ich denke, dass man davon ausgehen kann, dass sie ihre Meinung im Laufe des Studiums noch ändern könnten. Interessant wäre für mich, diese Studie mit Studierenden des letzten Semesters zu machen.

Deinen Link zur "Hannover Längsschnittstudie, 2008/2009" habe ich nur oberflachlich gelesen, werde sie jedoch noch genauer studieren.

Meine am Anfang des Threads geäußerte Vermutung hat sich in dem Link bestätigt: Das Ergebnis der Jurastudenten entspricht in etwa den Einstellungen der Gesamtbevölkerung:

Lässt man die Unterschei
dung zwischen Männern und Frauen außer
Betracht, erweist sich etwa ein Sechstel
der in Hannover befragten Jurastudieren-
den als Befürworter der Todesstrafe (
16,3 %; demgegenüber bei Allensbach ein
Jahr später [August 2009] 15 %), zwei Drittel sind Gegner (66,3 % gegenüber
66 %) und wiederum etwa ein Sechstel ist unentschieden („weiß nicht“; 17,3 %
gegenüber 19 %). Die Strafeinstellungen der Jurastudierenden entsprechen mithin
im Großen und Ganzen den Einstellungen in der Gesamtbevölkerung; die jungen
Juristen sind in ihren Einstellungen augenscheinlich weder härter noch milder als
der Querschnitt der Bevölkerung.
geschrieben von aus: Hannover Längsschnittstudie


LG Mane
olga64
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Re: Besorgniserregend ? Die zukünftigen Verteidiger unseres Rechts - eine Generation von...
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 31.10.2014, 18:22:33
Interessant wäre für mich, diese Studie mit Studierenden des letzten Semesters zu machen.

LG Mane
geschrieben von mane
[/quote]

Im Zweifelsfalle haben sie dann gelernt, konstruktiv zu lügen, bzw. ihre persönliche Meinung für sich zu behalten. Sofern sie dann ihre Referendarzeit hinter sich haben, in jedem Fall. Olga

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