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Innenpolitik Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen

Mitglied_5ccaf87
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Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Nur das Jobcenter des AA sieht das anders: Wer Bettelt hat ein Einkommen, das auf Hartz4 angerechnet werden muss: ruhrnachrichten.de - Dortmunder Bettler wurde Hartz IV gekürzt Damit wird der Bettler gezwungen nicht nur gelegentlich, sondern hauptberuflich sich in den Bahnhofstunnel zu setzen und die Hand aufzuhalten. Damit steht er noch weiter unten als die Menschen, die regelmäßig in der Tafel essen und im Tafelladen kaufen müssen.

Nadja
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von Nadja

Mülltonnen durchsuchen auch, aber wahrscheinlich so eklig,
dass der Anrechnungsstift abk.....'
Betteln stelle ich mir schrecklich und gräßlich vor......hier gibt
es kein Würde mehr, für Vater Staat auch nicht, der noch
mitkassiert, aber so ist das im kapitalistischen System......
alles schauen hin und keiner sieht es !

JuergenS
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Nadja vom 19.11.2017, 13:10:40

stimmt genau, nur die Kaprizierung auf den Kapittalismus zweifle ich an.
Armut hat nur verschiedene Formen, bei rein kapitalistichen Systemen nimmt man Armut anders wahr als bei nicht kapitalistischen, dort ist Armut verbreiteter, aber selbstverständlicher, salopp ausgedrückt.


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Mitglied_5ccaf87
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 19.11.2017, 14:26:22

Wenn man so etwas in die Welt setzt, sollte man es aber auch belegen können. Ich gebe wenigstens immer einen Link dazu, wo man meine "Behauptungen" nachlesen kann und sich selbst ein Urteil bilden.

dutchweepee
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf JuergenS vom 19.11.2017, 14:26:22

Den ersten Bettler in meinem Leben sah ich 1989 in einer Fußgängerzone und Einkaufsmeile in Nürnberg. Ich war erstaunt das zwischen all den offensichtlich wohlhabenden und mit Geld um sich werfenden  Bürgern ein Mensch saß, der ein wenig Hartgeld zu erbetteln hoffte und unterwürfig um Gnade bat.

Schlagartig wurde mir damals die Tragweite des Gesehenen klar, denn ich war zwar als Kunde in dieser Einkaufsstraße, hatte mir aber zuvor auch als Bettler das Extra-Begrüßungsgeld des Freistaats abgeholt, ohne dies verdient zu haben. Ich habe mich damals sehr geschämt und mir danach jeden DM- oder Euroschein selbst verdient - bis Heute.

JuergenS
JuergenS
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf dutchweepee vom 20.11.2017, 03:55:12

Natürlich ist das zum Schämen, dass es bei uns sichtbare Armut gibt, Leute, immer mehr, betteln müssen und Tafeln nötig sind, Schande unserer Gesellschaft.
Daneben gibt es unsichtbare Armut, wenn sie massenhaft existiert, dennoch direkt unsichtbar ist, erscheint sie in einem anderen Licht resp. in keinem.
Viele Arme klagen nicht, betteln nicht, meiden Tafeln.
Mehr wollte ich nicht sagen, ich beteilige mich nicht am Bashing der ehemaligen DDR.


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olga64
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nadja vom 19.11.2017, 13:10:40

Na klar, das böse, böse kapitalistische System.
Dazu gehören aber auch die vielen deutschen Menschen, die tonnenweise Lebensmittel wegwerfen, weil sie mal wieder zu viel einkauften (oder sich von den kapitalistischen WErbeversprechen verführen liessen), Lebensmittel nicht mehr mögen, weil sie eine kleine Delle aufweisen usw.
Umgekehrt wird dann das System "die Tafel" heuchlerisch beweint oder Bettler in unseren Innenstädten. Auch hier wird nicht bedacht, dass sich hinter diesen meist Organisationen verbergen, deren Chefs das ganz grosse Geld damit machen. Die Bettler-Kolonnen werden meist abends abgeholt, das Geld müssen sie abgeben und am nächsten Tag geht es weiter.
Aber auch hier ändert sich langsam was: kürzlich sah ich am Münchner Viktualienmarkt einen Bettler mit seinem Becher vor sich. Der sah nicht auf von seinem Smartphone, während seine Gönner überlegten, um sie diesem beschäftigten Mann einige Münzen in den Becher werfen sollen. Ich habe es nicht getan... Olga

olga64
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von olga64

Wenn jemand staatliche Transferleistungen bezieht (wie H 4) und im Nebenberuf bettelt, kann dies schlimme Konsequenzen für ihn oder sie haben.
In Dortmund wurde ein Bettler von einem Mitarbeiter des Job-Centers erkannt und nun aufgefordert, eine Aufstellung über seine Einnahmen aus der Bettelei dort abzugeben. Da er dies nicht machte, wurde geschätzt und man kam auf mindestens 10 Euro pro Tag (= ca 300.-- Euro monatlich). Jetzt wird H 4 gekürzt, so lange bis der Job-Center-Kunde für Klarheit sorgt.
Da mag jetzt wieder ein Aufstöhnen wegen der Ungerechtigkeit des Staates aufkommen, aber letztendlich hat es m.E. schon auch seine Berechtigung.
E's ist nur zu befürchten,dass die nächsten die 'Pfandflaschensammler sein werden. Hier in Bayern gibt es gut organisierte SAmmler mit festen Gebieten (die von dort auch neuhinzugekommene vertreiben). Da können Einnahmen von 20.- Euro pro Tag erzielt werden, wenn es jemand geschickt macht und auch vor Veranstaltungs-Lokalitäten auftaucht usw. Olga

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 21.11.2017, 18:21:58
Es ist einfach widerlich! Milliarden werden von Großunternehmen der Steuer legal und illegal entzogen, aber nach der handvoll erbettelter Kröten und den paar Cent Flaschenpfand streckt der Staat seine Griffel aus. Und der Büttel vom Arbeitsamt denunziert auch noch den armen Kerl - wie erbärmlich!

Was für ein Mensch muss man sein, wenn man dafür Verständnis hat und das für berechtigt hält?
Tina1
Tina1
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RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von Tina1
als Antwort auf dutchweepee vom 21.11.2017, 18:36:44
Es ist einfach widerlich! Milliarden werden von Großunternehmen der Steuer legal und illegal entzogen, aber nach der handvoll erbettelter Kröten und den paar Cent Flaschenpfand streckt der Staat seine Griffel aus. Und der Büttel vom Arbeitsamt denunziert auch noch den armen Kerl - wie erbärmlich!

Was für ein Mensch muss man sein, wenn man dafür Verständnis hat und das für berechtigt hält?
dutch du hast recht. Das sind dann die Menschen, die dann bei anderen Themen plötzlich mit Mitgefühl brüsten. Aber in Wirklichkeit kennen sie kein Mitgefühl, weder mit einem Obdachlosen, noch mit einem Harz4 Empfänger oder generell mit armen Menschen, Kinder, Rentner  in der Gesellschaft.  Es kommen immer wieder die Sprüche, die sind doch selbst dran schuld.  Wie ekelhaft, genau das zeigt ihre Kälte. All diese Menschen existieren für sie nicht.Solchen Menschen würde ich mal gönnen, ohne Wohnung oder mit 350 Euro, in einer runtergekommenen Wohnung( denn sie müssen sehr billig sein, laut Arbeitsamt) leben zu müssen. Sie würden keinen einzigen Tag überleben. Man sollte nie über Menschen urteilen,  deren Weg man nicht gegangen ist.  Ich kann solche arroganten Kommentare nicht mehr ertragen,
Wie kalt u herzlos sind manche Menschen. Unerträglich für mich. Inzwischen habe ich erlebt, dass alte Menschen, die kaum laufen können, ohne Zähne, nicht nur nach Flaschen suchen, sondern auch nach Nahrung u. sie dass was sie finden dann sofort essen. Das habe ich mit meinen eigenen Augen gesehen.
Tina

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