Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen

Innenpolitik Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen

olga64
olga64
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 12.12.2017, 14:20:32

Meist sind es ja Frauen,die Flaschen sammeln usw. Meist konnten sie nicht kontinuierlich berufstätig sein, weil sie viele Kinder hatten, für die sie darauf verzichten mussten und das wirkt sich natürlich an der Rentenhöhe aus, auch wenn diese durch die Grundsicherung dann "vom Staat" ein wenig erhöht wird.
Oft wurden diese Frauen dann auch noch von den MÄnnern verlassen, es gab grosse SChulden oder man versuchte sich in selbstständigen Jobs, was ebenfalls oft schief ging.
Viele dieser Frauen machen diese Aufstockung aber auch deshalb, weil sie ihren Enkeln etwas schenken wollen; oft gibt es in solchen Familien ja auch die andere Seite der Grosseltern, die sich dies dann leisten kann und dann entsteht ein entsprechender Wettbewerb (ich erlebte dies auch als mein Neffe noch ein Kind).

Ich wundere mich dann oft, warum die Kinder, die ja heute erwachsen sein dürften und berufstätig, ihre Mütter nicht durch eine monatliche Zahlung so unterstützen, damit diese Frauen nicht in Abfalleimern wühlen müssen. Wo bleibt sie denn, die vielgepriesene Solidarität in der FAmilie? Es kann ja nicht sein ,dass diese Kinder alle H 4Empfänger sind; ich glaube eher, dass sie denken, "dafür ist der Staat" zuständig. Widerliches Verhalten, wie ich finde. Olga

youngster
youngster
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von youngster
als Antwort auf olga64 vom 12.12.2017, 16:13:25

Liebe Olga,

du hast mit deinen Einlassungen einerseits recht nur was ist mit den alten Leuten egal ob Mann oder Frau, die keine Kinder haben oder die zwar Kinder haben wo aber diese Kinder gar nicht wissen wie schlecht es finanziell den Eltern geht, die weder die Rentenhöhe noch die sonstigen Einkünfte der Eltern (Mutter oder Vater) kennen. Das soll es alles geben.

Die Menschen die durch Flaschensammeln ihre Rente aufbessern müssen, sind ja nicht gerade die, in deren Lebenslauf alles glatt lief, somdern eher die wo es Brüche im Lebenslauf gab sowohl private als auch oft berufliche oder leider oft in beiden Bereichen zusammen.

Deshalb wäre ich mit solchen Urteilen sehr vorsichtig. Mei Vater hatte da immer einen weisen Spruch parat der da hieß: "Man sieht nur dra na aber niemals dra nei" Unter anderem diesen habe ich mir zu eigen gemacht ehe ich irgend welche Meinungen mir bilde. 

Gruß youngster

olga64
olga64
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf youngster vom 12.12.2017, 16:34:01

Lieber Youngster, alles gibt es im Leben. Aber ich weiss aus eigener Erfahrung ,dass es manchmal hilft, jemanden zu fragen, wie er oder sie das Leben meistert und ob man auch helfen kann. Man sollte nicht abwarten, bis so eine Frau irgendwann in einen Pflegeheim muss und dann "der Staat" die Kinder auffordert, hier zu helfen (dann müssen die auch ihre Einkommensverhältnisse offenlegen, was auch völlig richtig so ist).
ABer es gibt sie halt, "die Kinder", die am liebsten verdrängen, nicht fragen, weil sie negative Antworten auch nicht hören wollen und sich gerne der Verantwortung entziehen. Und dann gibt es die Mütter, die lieber Flaschen sammeln als ihre Kinder "zu belästigen". Ich finde das unendlich traurig.
Jemand, der allein ohne Nachkommen lebt, hat es da fast einfacher. Zum einen bestand ja mehr Möglichkeit, berufstätig zu sein und sich eine Rente zu erwirtschaften; zum anderen kommt diese emotionale Vernachlässigkeits-Komponente nicht hinzu. Aber auch hier gilt, wenn jemand in ein Heim kommt und die Rente dafür nicht ausreicht, dass z.B. Geschwister herangezogen werden.
Das ist m.E. auch sehr richtig und betrifft die Solidarität in der Familie, die es doch eigentlich nicht nur als Weihnachtsrede geben sollte, oder?
Meinem Bruder und mir fiel es auch nicht immer leicht, für unsere Mutter fast 10 Jahre lang einen BAtzen Geld monatlich zu bezahlen, damit sie es gut hatte in ihrem Heim. Insbesondere bei mir kamen dann oft Zweifel. weil das Verhältnis lebenslang nicht so optimal war. Aber gerichtlich hätte ich mich sicher nie auffordern lassen, meiner Pflicht nachzukommen. Oft tröstete ich mich damit, dass ich erkannte, wie gut es mir geht, wenn ich so helfen und trotzdem anständig leben kann. Olga


Anzeige

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 12.12.2017, 14:25:18
@ dutch

Aber  was mich immer wieder auf's neue erschüttert - wenn ich sehe, wenn ganz normal gekleidete ältere Menschen in Papierkörben oder Glascontainern nach Pfandflaschen suchen, um sich ihre Rente, die sie vermutlich gerade so am Leben lässt, aufzubessern. Denen gebe ich gerne mal ein paar Euro, aber immer so, dass sie es nicht bemerken, weil ich befürchte, dass sie es aus Scham nicht annehmen würden.
emoji_thumbsup emoji_thumbsup Phil.
Sie suchen nicht mehr nur nach Flaschen. Ich habe in der letzten Zeit oft beobachtet, das sie auch nach was Essbaren suchen. Vor meinen Augen wurde das gefundene gegessen. Wenn man das tun muß, dann sind diese Menschen in großer Not.
Tina
olga64
olga64
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 12.12.2017, 21:27:58

WEnn man sich mal die Mühe macht und mit unverblendetem Blick auf unser Land sieht, wird man erkennen, dass bei uns niemand verhungern muss. Jeder hat Anrecht auf Hartz IV (also ca 1.000.- Euro monatlich). Dies muss natürlich beantragt werden, was aber auch Wohnungslosen möglich gemacht wird, in dem sie als Adresse einen sozialen Träger benennen.
Wenn es Menschen gibt, die dieses grosszügige, staatliche Angebot nicht annehmen wollen, ist dies deren Entscheidung.
Ebenso grosszügig ist es, wenn jemand, der nicht lange oder nie in die Rentenversicherung einbezahlt hat, hierfür staatliche Hilfe erhält. Die soll aber nicht so aussehen, dass andere, die dieser solidarischen VErpflichtung lebenslang nachgekommen sind und - aus welchen Gründen auch immer niedrigere Löhne und daraus resultierend niedrige Rentenansprüche haben - eine gleich hohe/niedrige Renten erhalten wie die anderen. DAs hätte mit Gerechtigkeit nichts mehr zu tun und würde auch dem Leistungsprinzip unserer GEsellschaft nicht entsprechen.

Ich persönlich habe noch nie jemanden gesehen ,der z.B. einen angebissenen Hamburger aus der Tonne fischt und gleich isst. Umgekehrt gibt es aber immer mehr sehr sinnvolle Bewegungen, die z.B. originalerpackte Lebensmittel aus Containern fischen und dann verbrauchen oder in eigens aufgestellten Regalen auf der Strasse denen anbieten, die daran interessiert sind.
Diese Gegenbewegung soll ja auch den wichtigen Fakt darstellen ,dass in unserem Land jährlich viele, viele Tonnen Lebensmittel einfach weggeworfen werden und zwar sehr oft von denen, die arm sind. Die haben dann vermutlich zu viel von irgendwelchen Sonderangeboten gekauft und dann irgendwann keine Lust mehr, daraus was zu machen. Olga

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.12.2017, 17:54:33
Ich persönlich habe noch nie jemanden gesehen ,der z.B. einen angebissenen Hamburger aus der Tonne fischt und gleich isst. Umgekehrt gibt es aber immer mehr sehr sinnvolle Bewegungen, die z.B. originalerpackte Lebensmittel aus Containern fischen und dann verbrauchen oder in eigens aufgestellten Regalen auf der Strasse denen anbieten, die daran interessiert sind.
 
Das Problem ist wohl eher, das es solche Menschen in München wohl nicht gibt. Wo sollen die Obdachlosen auch in dieser reichen Stadt München wohnen und schlafen?

Von meinem Küchenfenster aus, kann ich fast täglich Menschen beobachten, welche die beiden Papierkörbe durchsuchen, die auf der gegenüberliegenden Strassenseite vor einer Parkanlage aufgestellt sind. Paar hundert Meter weiter befindet sich ein Tafelladen, vor dem ich die lange Schlange Menschen beobachten kann, die dort anstehen, weil sie Hunger haben. Warum sonst sollten sie dort stehen, können sie mir das sagen, verehrte Frau Olga? Etwa aus langer Weile und weil sie sonst gerade nichts anderes vor haben?

Wie naiv muss eine, nach eigenen Worten akademisch gebildete Seniorin sein, um etwas anderes zu denken? Was zum Teufel spielt sich ihrer bescheidenen Meinung dort ab http://www.singenertafel.de/ ?

In meiner Gegend ist das schon anders als in München. Da gibt es mehrere Hotels, Berufsschulen und Seniorenheime, bei denen schon mal was vom Buffet übrig bleibt und dem Verfallsdatum unterliegt. Klar landen in der Nähe der Berufsschulen auch mal die von Muttern belegte Brote im Abfalleimer am Straßenrand.

Sind sie wirklich so oder wollen sie uns nur aufmischen? Wenn ja, dann wäre das der denkbar ungünstigste Platz, denn er ist eine Beleidigung aller der Menschen, die auf die Hilfe und die Brosamen der Anderen angewiesen sind.
Wenn sie aber tatsächlich so sind, dann haben sie ein erhebliches Manko an Information und das sollten sie auf schnellsten Weg beseitigen.

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von olga64

In Bayern gibt es eine Organisation, die Klamotten usw. einsammelt und dann an Bedürftige verteilt. DAs alles wäre gut und wichtig, wenn nicht schon sehr bald die Motivation dieser Sammler erkennbar wäre: in Anlehnung an die "Deutsche Winterhilfe für unsere Volksangehörigen" erklären die Organisatoren, dass die antideutsche Politik mit ihren gekauften Parteibonzen Schuld an der Armut der Volksdeutschen hätte, weil sich karitative Organisationen nur für Projekte für Asylanten engagieren.
Der sog. III. Weg der Nazi-Partei macht es da anders: Flüchtlinge sind von den Spenden ausgenommen. Nur unverschuldet in Not geratene teutsche Menschen werden berücksichtigt, d.h., Alkoholiker, Drogenabhängige und Menschen, die nicht arbeiten wollen, erhalten auch nichts.

Vor drei Wochen wurde zum bundesweiten Auftakt dieser Aktion in Chemnitz aus einer Feldküche Suppe ausgeteilt (für den o.g. Kreis der Begünstigten). Unter dem Deckmantel karitativer Aktionen versuchen solche Gruppierungen, Unterstützer zu gewinnen und ihr Ansehen zu verbessern. Man kennt dies ja auch aus dem Kreise islamistischer Gruppierungen, wie z.B. den Salafisten.
Der III. Weg erklärt, dass man durch diese Aktionen bei Tafeln, Obdachlosen-Treffs und Wärmestuben oft offen empfangen wird.
Der Spruch "tue Gutes und sprich möglichst laut darüber" kann eine Variation erfahren: "tue Gutes, aber wähle vorher gezielt aus, für wen und was es Dir selbst am meisten nützt". Olga

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ein ähnliches Bild sehe ich fast täglich vor meinem Haus. Ich fotografiere diese Menschen nicht und veröffentliche ihre Porträts auch nicht im Internet. Das ist aus meiner Sicht würdelos und Menschenverachtend. Nur irgendwie muss es den blinden Wohlhabenden unter uns mal gezeigt werden.

Wenn in dieser ZDF-Dokumentation berichtet wird, das die neue Regierung (noch haben wie sie nicht) Steuermittel zur Stützung der Rente benutzen will, dann müssen wir uns fragen, wem wir das zu verdanken hat und wer im Jahr 2001 mitten in der Konjunktur und ohne Not die Rentenkassen geblündert hat? Die Sozialdkraten unter Führung ihres damaligen Parteiführers und Kanzlers, dem heutigen Gaszählerableser von Rosnewts Gnaden, euer Genosse Gerhard Schröder.

Nun will die CDU alles besser machen. Sie hätte es schon 12 Jahre machen können. Sie hat es nicht getan. Weshalb sollen wir darauf hoffen, das sie es in den nächsten 4 Jahren tun wird?

Übrigens haben die Bundestagsabgeordneten kürzlich den mehrheitlichen Beschluß gefasst (Linke und AfD haben dagegen gestimmt), das ihre monatlichen Diäten jährlich automatisch um den Betrag angehoben wird, den viele Rentner unter uns als monatliche Rente erhalten.

Wie sagte doch die allerliebste Kanzlerin der Deutschen  “Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben” und vor wenigen Tagen der Engel Gabriel der SPD im Talk bei Illner: „Was sind wir für ein glückliches Land“ ?
Karl
Karl
Administrator

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.12.2017, 09:53:48
hinterwaeldler
das ihre monatlichen Diäten jährlich automatisch um den Betrag angehoben wird, den viele Rentner unter uns als monatliche Rente erhalten.
Beschlossen wurde, die Diäten prozentual an die Lohnentwicklung zu koppeln. Ich sehe darin nicht Schlimmes, sondern eine sinnvolle Regelung. Es muss attraktiv bleiben, sich politisch zu engagieren und Menschen aus allen Berufen  dürfen nicht davon abgeschreckt werden, sich politisch einzubringen.

Karl

P.S.: Das Wissen in der Minderheit zu sein und sein Einkommen auch durch populistisches Abstimmungsverhalten nicht zu gefährden, ist sicherlich schon wieder etwas, was die Linke und die AfD neben der Establishment-Schelte vereint.

 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Betteln ist die unwürdigste Tätigkeit für einen Menschen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.12.2017, 09:53:48

............, wem wir das zu verdanken hat und wer im Jahr 2001 mitten in der Konjunktur und ohne Not die Rentenkassen geblündert hat? Die Sozialdkraten ..................
"Die Sozialdemokraten" ist keine Person, die man greifen und haftbar kann. Könntest du die Person/nen bitte beim Namen nennen?

Anzeige