Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?

Innenpolitik Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?

eko
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von eko
als Antwort auf silhouette vom 13.01.2010, 22:35:26
@ silhouette und mart:


Wenn ich Eure Attacke gegen die Männer lese, kann ich mich eines nachsichtigen Lächelns nicht erwehren!

Immer, wenn Ihr Frauen nicht mehr weiterwisst, kommt Ihr uns mit der "sexistischen" Keule und fühlt Euch als arme bedauernswerte Öpferchen.

Das kann ich nun wirklich nicht ernst nehmen, ich denke, da schießt Ihr ein bisschen übers Ziel hinaus und bedient alte, liebgewordene Klischees. Nun lasst Euch doch nicht von ein paar wildgewordenen Machos kirre machen, ich bin sicher, die meisten Männer denken so wie ich.

Herzlichen Gruß vom e k o.
Mitglied_81b4260
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 14.01.2010, 01:58:56
Ich nehme dich beim Wort und stelle fest, dass du meinst, die Erklärung für Kaessmanns Worte als Ausdruck weiblicher Naivität und Emontionalität würde so von niemand ernst genommen.

Warum kritisierst du dann den Hinweis, dass aus diese Geschlechtszuschreibung tief verwurzelter Sexismus spricht und dass daraus natürlich ein Rückschluß auf den, der diese Worte sagt, naheliegt:

Diese Charakterisierung zeigt einfach männliche Arroganz und Überheblichkeit.

Wenn in den Zuschreibungen der Eigenschaften eines Menschen, dessen Äußerungen als nicht akzeptabel angesehen werden, die Worte "männlich und "weiblich" weggelassen werden, ist es immer noch eine ziemliche arme Diskussionskultur, da echte Pro- bzw. Contraargumente ausgetauscht werden sollten, aber immer noch besser als "Naivität und Emotionalität" als typische Eigenschaften der Frauen und "Arroganz und Überheblichkeit" als typische Eigenschaften der Männer hinzustellen.


PS:
Es geht nicht darum, dass ich Emotionalität als unbedingt schlechte Eigenschaften ansehen würde; ich würde meinen, etwas mehr Emotionalität und Empathie im Umgang mit Menschen ist durchaus notwendig.
Naivität im üblichen Sinn (siehe Def. lt. Wikipedia) ist allerding eine Beleidigung.

Dieser Herr hat daher mit der Charakterisierung "weibliche Naivität" einen Großteil der Frauen abgewertet und Männern den Blankoscheck gegeben, auf dem steht, nicht naiv zu sein; und das heißt wiederum sie seien nicht leichtgläubig und würden nicht wie Frauen über einen begrenzten geistigen Horizont verfügen.


Und daraus folgt schlichtweg die Tatsache, dass Frauen mindestens doppelt so gut sein müssen, um dasselbe zu erreichen wie Männer.....wenn sie es denn erreichen.

silhouette
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf eko vom 14.01.2010, 01:58:56
Ooch eko,

auf irgendein männliches Ego, das sich bemüßigt fühlt, seine Keule zu schwingen, habe ich schon gewartet. Und dass Mann auf ein paar allgemeine, augenzwinkernde Anmerkungen zur patriarchalischen Gesellschaft eine Userin persönlich angreift, siehste, das ist genau der Grund, weshalb ich jetzt gleich wieder verschwinde und schon öfter verschwunden bin.

Von Öpferchengefühlen habe ich nichts geschrieben, wohl aber vom gestörten Verhältnis dieser Gesellschaft zur christlichen Friedensbotschaft und zur Gleichheit der Geschlechter.

Reaktionen wie deine zeugen halt wieder mal vom schwierigen Verhältnis der deutschen Männer (große Ausnahme: die Ost-Männer ab einem gewissen Bildungsstand) zu intelligenten und starken Frauen.

Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde Frau Käßmann ähnlich chauvinistisch angegriffen, mit einem ähnlichen Echo hier in diesem Forum. Auch damals habe ich mich gegen solche Betrachtungsweisen verwahrt. Und ich habe auch noch nicht die Zeiten vergessen, als der Hauptdiskussionspunkt über Frau Merkel nicht ihre politischen Aussagen waren, sondern ihre Frisur - auch wenn sie noch so grauslich war, Fischers Fettlebigkeit ist auch keine Zierde.

Dreh einfach die Tatsachen nicht so vereinfachend um, und gut is!

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adam
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von adam
als Antwort auf eko vom 14.01.2010, 01:58:56
Das kann ich nun wirklich nicht ernst nehmen, ich denke, da schießt Ihr ein bisschen übers Ziel hinaus und bedient alte, liebgewordene Klischees. Nun lasst Euch doch nicht von ein paar wildgewordenen Machos kirre machen, ich bin sicher, die meisten Männer denken so wie ich.

Herzlichen Gruß vom e k o.
geschrieben von eko


Tut mir leid eko,

aber so denke ich nicht.

Das erste, was mir bei diesem Thema unangenehm aufgestoßen ist, war die Äußerung "weibliche Naivität" und praktisch gleichauf die Aufforderung an Frau Kässmann, als Bischöfin zum Thema Afghanistan nicht Stellung zu nehmen.

Allerdings würde ich diese Kritik nicht sexistisch nennen, da sie keine private Stellungnahme war, sondern aus der politischen Ecke kommt. Deshalb ist sie schlimmer, nämlich undemokratisch und derjenige, der so argumentiuert, sollte sich dringend mit der Gesetzgebung der Bundesrepublik beschäftigen, denn es scheint, daß er noch nicht mitbekommen hat, daß Frauen gleichberechtigt sind.

Des weiteren sind Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts grundrechtsberechtigt, das heißt, sie stehen unter dem Schutz des Grundgesetzes und sie sind als juristische Personen, mit allen Rechten und Pflichten, an der Meinungsbildung beteiligt. In der Stellungnahme von Frau Kässmann sehe ich keinen Verstoß gegen die Rechtstreue, die Bischöfin hat also das Recht auf ihrer Seite und diejenigen, die mit weiblicher Naivität argumentieren und ihr den Mund verbieten wollen, stehen verfassungsrechtlich im Abseits.

--

adam

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Mitglied_bed8151
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 12.01.2010, 14:51:48
Ich erinnere daran, dass Kriegsgegnern generell Naivität und Emotionalität unterstellt wird. Das geschieht geschlechterneutral. In den ST-Foren gibt es dafür Beispiele.

Im Falle Käßmann wird solch agitatorisches Vorgehen besonders absurd, weil die Unterstellung auch noch garniert wird mt der sexistischen, also rassistischen Phrase von der "weiblichen Naivität und Emotionalität".

Ein Angriffskrieg - um einen solchen handelt es sich im Falle Afghanistan - ist ein strafbewehrtes Verbrechen. Die evangelische wie die katholische Kirche haben lange gebraucht, sich vom Afghanistan-Krieg zu distanzieren. Ich verweise auf die Gemeinsame Erklärung des ev. und des kath. Militärbischofs zum Einsatz deutscher Soldaten in der Terrorismusbekämpfung vom 16. November 2001. Damals war man durchaus für den amerikanischen Feldzug mit deutscher Beteiligung. Das war genauso hier in den ST-Foren, als 2001 ff. dieser Krieg recht gut ankam und erst später, als der Krieg nicht so gut lief für die westlichen Imperialen, sich der ein und der andere Kriegsbefürworter zum Kriegsgegner mauserte.

Es gebe keinen gerechten Krieg, sagt Frau Käßmann. Und sie sagt, man müsse raus aus Afghanistan. Sie hat recht.

--
Wolfgang
Mitglied_5ccaf87
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.01.2010, 12:37:00
Im Falle Käßmann wird solch agitatorisches Vorgehen besonders absurd, weil die Unterstellung auch noch garniert wird mt der sexistischen, also rassistischen Phrase von der "weiblichen Naivität und Emotionalität".

Und was noch schlimmer ist: Sie ist geschieden. Undenkbar für einen wahren Katholiken.

Jeder Kriegsbefürworter, egal ob weiblich oder männlich, sollte nur einen Tag ins Kriegsgebiet und erleben wenn rings um sie herum Bomben explodieren und (schnell und langsam) gestorben wird. Er würde augenblicklich anders reden.

Es ist nicht wirklich entscheidend ob man ein Pazifist ist, man wird es als denkender Mensch automatisch. Dazu muss man weder Christ noch Jude, Moslem oder Buddhist sein.

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adam
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.01.2010, 12:37:00
Ich erinnere daran, dass Kriegsgegnern generell Naivität und Emotionalität unterstellt wird. Das geschieht geschlechterneutral. In den ST-Foren gibt es dafür Beispiele.

Im Falle Käßmann wird solch agitatorisches Vorgehen besonders absurd, weil die Unterstellung auch noch garniert wird mt der sexistischen, also rassistischen Phrase von der "weiblichen Naivität und Emotionalität".


Fett unterlegt von mir.

In den ST-Foren gibt es aber auch dafür Beispiele, bei denen alles getan wird, um den demokratischen Rechtsstaat in den Schmutz zu drücken und alles, was zu dessen Verteidigung gesagt wird , zuerst einmal als rassistisch zu verunglimpfen. Darunter mindestens ein Beispiel, das sich selber als rassistisch geoutet hat. Diese Beispiele, die wohl eher Anarcholikes streuen sollen, werden als pazifistisch deklariert, um von jedem Zweifel erhaben zu sein und von ihrer Destruktivität ablenken zu können.

Jeder Leser mit realistischen Ansichten muß dessen schon lange überdrüssig sein.

--

adam

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hafel
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 14.01.2010, 18:14:03
@ adam: "Jeder Leser mit realistischen Ansichten muß dessen schon lange überdrüssig sein. "

Du sagst es adam; ..so ist es.

Hafel
eko
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von eko
als Antwort auf silhouette vom 14.01.2010, 11:03:56
Hallo mart und Silhouette:

Bitte, nun kommt doch erst mal wieder von Euren Pappelbäumen runter und lasst uns vernünftig miteinander reden. Bitte!

Als ich meinen Beitrag schrieb, hatte ich die Margot Käßmann überhaupt nicht im Visier. Die Frau ist mir recht, so, wie sie ist. Sie sagt ihre Meinung........und gut ist's. Ich hab da nix daran auszusetzen. Dass sie weiblicher Bischof und somit eine Bischöfin ist, ist für mich zwar noch gewöhnungsbedürftig, aber ich sehe keinen Grund darin, dies kritisch zu betrachten.

Wenn es Männer gibt, die mit einer Bischöfin ihre Probleme haben (der Zwischenruf aus dem katholischen Lager, dass sie geschieden sei, ist sowieso völlig unqualifiziert!!), dann sollen diese Gipsköpfe eben sehen, wie sie damit fertig werden.


Was mich dazu bewogen hat, meinen Beitrag zu schreiben, war nicht etwas die Attacke gegen Käßmann, sondern Eure männerfeindlichen Reaktionen.............und soooo furchtbar tierisch ernst, wie Ihr meinen Beitrag bewertet habt, ist er nun wirklich nicht gemeint!

In der Tat

Grüße vom e k o
emmy
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Re: Bischoefin Kaessmann: weibliche Naivitaet und Emotionalitaet?
geschrieben von emmy
als Antwort auf pippa vom 12.01.2010, 17:13:07
Was hat die Kirche mit Politik zu tun? Hinzu fügen möchte ich noch, das Frau
Kaessmann, in meinen Augen ein Amt bekleidet, was ihr nicht mehr zusteht.

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