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Innenpolitik Braucht Deutschland eine konservative Partei

freddy-2015
freddy-2015
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Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von freddy-2015

Ja auf jeden Fall,
denn zwei Parteien die SPD Politik betreiben machen sich gegenseitig überflüssig.
Der Wähler erkennt kaum noch Unterschiede und wer was leistet,
geht in der Groko total unter.
Der Wähler will wissen wer für was steht und ein Vorteil wäre es für beide Groko Parteien wenn
die CDU/CSU zurückfindet zu ihren Wurzeln
und ausserdem der SPD Raum zum Atmen gibt.
Darauf baut die Mitte auf das es zwei Parteien gibt die gross sind und sich doch abgrenzen.

Ist konservativ aus der Mode gekommen oder sagen die Wahlergebnisse das Gegenteil.

Konservatismus wird oft falsch verstanden.
Er ist keine Weltanschauung fixer und starrer Inhalte, sondern eine Haltung zum politischen, gesellschaftlichen und technologischen Wandel.
Der Konservative lehnt diesen Wandel keineswegs ab,

er will ihn aber verlangsamen und für die Menschen verträglich gestalten.

 

Federstrich
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf freddy-2015 vom 14.12.2018, 17:26:44

Du meinst vermutlich: Braucht D eine konservative Partei in der Groko? - von der du dann auch sprichst, denn den Konservatismus generell in Frage zu stellen, ist ja wohl müßig. Ganz sicher ist er in seiner strukturkonservativen Form nicht wegzudenken, und er lässt sich ja auch nicht beseitigen wie das Wort "brauchen" impliziert.
Federstrich

olga64
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von olga64
als Antwort auf Federstrich vom 14.12.2018, 17:36:32
Du meinst vermutlich: Braucht D eine konservative Partei in der Groko? - von der du dann auch sprichst, denn den Konservatismus generell in Frage zu stellen, ist ja wohl müßig. Ganz sicher ist er in seiner strukturkonservativen Form nicht wegzudenken, und er lässt sich ja auch nicht beseitigen wie das Wort "brauchen" impliziert.
Federstrich
Conservare   - bedeutet, etwas zu bewahren, u.a. Werte. Aber die Werte wechseln sich wie es auch die Gesellschaft tut.
Das ist das heutige Dilemma: da gibt es noch Frau Merkel, die die CDU in die Neuzeit entführte und gesellschaftlich adaptierte und dann gibt es noch die alten, Old Boys`Network in dieser Partei, die an den alten Werten festhalten.
Und diese haben beim letzten Parteitag verloren, was auch durch das versteinerte Gesicht des Herrn Schäuble bestätigt wurde, der sich vorher (als Zweitwichtigster Mann im Staate so weit aus dem Fenster lehnte und nicht erfolgreich war).
Ebenso Herr Merz, der damit weiterfuhr, wo er 2002 aufhörte.
Und der Block aus BW mit Thomas Strobel, der dann sogar den Applaus für die als Parteivorsitzende scheidende Frau Merkel verweigerte.

DAnn gibt es natürlich die Grünen, die ihre Werte auch änderten und damit sehr erfolgreich sind, weil sie genau diese gesellschaftlichen Schichten mit ihren Themen ansprechen, die die heutigen Leistungsträger stellen. Diese Flexibilität wird gewünscht und dann hilft es auch nichts, wenn konkurrierende Parteien den Grünen das Label "Verbotspartei" aufkleben wollen, die sie ja längst nicht mehr sind.

Und auch der Niedergang der SPD fällt in dieses Raster; dort wird versucht, Werte zu bewahren, die heute für viele nicht mehr wichtig sind, weil sie nicht mehr davon betroffen sind (Industrialisierung,  z.B.).
Von dieser Beibehaltung der Werte (Konservatismus) können dann kleinere Parteien noch leben wie die Linke, auch die AfD und die FDP. Aber grössere Potentiale ziehen diese Parteien wohl nicht mehr an, weil die zu konservierenden Themen auch Nischenprodukte sind. Olga

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freddy-2015
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Federstrich vom 14.12.2018, 17:36:32
Nein Federstrich, ich meine braucht Deutschland eine konservative Partei.

Die Groko ist ein Konstrukt einer Übergangsphase mit Merkel.
In den Jahrzehnten zuvor gab es solche Koalitionen selten.
In den 60.er Jahren mit Wehner der sie auch gerne fortgeführt hätte,
aber Willy Brandt wollte lieber mit der FDP.

Frau Merkel hat diese konservative CDU in eine schwammige Partei verwandelt
die als konservativ nicht mehr wahrgenommen wird,
weil sie ja zunehmend die Positionen der SPD einnimmt bzw. übernimmt.
Einige verbinden mit konservativ etwas wie es Olga schildert, aber das ist nicht korrekt.

Denn gegen Neues haben die Konservativen überhaupt nichts einzuwenden.
Hier mal eine (meiner Meinung nach)
vernünftige Beschreibung der Konservativen Richtung.

Konservatismus wird oft falsch verstanden.
Er ist keine Weltanschauung fixer und starrer Inhalte, sondern eine Haltung zum politischen, gesellschaftlichen und technologischen Wandel.

Der Konservative lehnt diesen Wandel keineswegs ab,
er will ihn aber verlangsamen und für die Menschen verträglich gestalten.

Dem fortschrittlichen Liberalen kann der Wandel also nicht schnell genug gehen,
dem Konservativen gar nicht langsam genug?
Der Konservative sieht immer das Preisschild, das am Fortschritt klebt.

Etwas, was der Liberale bisweilen übersieht.

Erinnern Sie sich an die Werbung der FDP im letzten Bundestagswahlkampf: "Digitalisierung first, Bedenken second".
Der Konservative würde es anders formulieren:
"Bedenken first, Digitalisierung second".
Wenn Sie zwischen "Be" und "Denken"
noch einen Bindestrich setzen, wird auch deutlich,
dass man grundsätzlich erst nachdenken sollte,
bevor man ohne weitere Rücksicht auf die möglichen Folgen handelt.

Was unterscheidet den Konservativen von Traditionalisten und Rechtspopulisten?

Auch diese sehen Wandel kritisch.
Der Traditionalist will, dass alles so bleibt wie es ist.
Was aber natürlich eine Illusion ist.
Noch schlimmer ist der Reaktionär, eine Überzeugung, die viele Rechtspopulisten teilen.
Er will einen imaginierten früheren Zustand wieder herbeiführen.
Der Konservative weiß hingegen, dass sich das Rad der Zeit nicht zurückdrehen lässt.

Er will den unvermeidlichen Wandel zum Wohle der Menschen gestalten.

Und das ist ein erheblicher Unterschied.

wer alles will  : 
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_84925840/historiker-ueber-die-cdu-es-gibt-eine-sehnsucht-nach-konservativer-politik-.html
schorsch
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von schorsch
als Antwort auf freddy-2015 vom 14.12.2018, 17:26:44

Wie konservativ denn noch?

Konservativ sein bedeutet, dass man an Altem hängt und dieses bewahren möchte.

Aber: Konservativ im heutigen Sinne heisst leider oft auch "Erstarren und sich nicht mehr bewegen"!

Federstrich
Federstrich
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.12.2018, 09:56:22
Nein Federstrich, ich meine braucht Deutschland eine konservative Partei.

 
OKay, dann meinst du es so.

Aber nochmal: die Frage, ob D eine konservative Partei braucht, ist müßig. Sie ist ja da, weil der Konservatismus da ist und sie ein Bedürfnis erfüllt. Deutschland hat ja auch deshalb schon sehr lange immer eine gehabt. Allerdings waren die inhaltlich unterschiedlich ausgerichtet. In dem von dir verlikten Artikel geht es um die CDU/CSU und die Führungsfrage in der Partei. Die eigentliche Frage in dem Artikel ist doch: Was ist Konservatismus heute und in seiner Manifestation in der CDU? Die Frage ist berechtigt, weil es eben keinen Konsens zur Frage, was Konservatismus ist, gibt.

Jeder betont das, was er für das Wesentliche hält. Die Unterschiede sind relativ groß. Das zeigt sich auch in der sich ändernden Parteienlandschaft, die sich immer mehr zerfasert, inhaltlich und strukturell. Auch Kretschmann betont ja in seinem Buch auch konservative Werte, die für ihn "das Klassische" ist, das was die Menschheitsgeschichte überdauert hat. Der Blick auf das Bewahrenswerte muss dabei auch nach vorn gehen, Stichwort Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen im Klimawandel und er vermisst hier eine robuste Position in der CDU. Er spricht von Identität im Sinne von Gruppenzugehörigkeit, usw. Da ist vieles im Fluss, in den Parteien und bei den Wählern. Ein weites Feld. Schaun we mal.
Federstrich

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freddy-2015
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Federstrich vom 15.12.2018, 16:16:04
Natürlich ist sie da die konservative Partei.
Aber sie macht keine konservative Politik mehr.
Im Artikel ein guter Satz,

die Menschen sehnen sich nach konservativer Politik und das sagt alles aus.

Die jetzige Kanzlerin hat es versäumt auch auf die Grundwerte zu schauen.
Das Neue auf jeden Fall zulassen aber die Menschen nicht überfordern.
Und da hat Frau merkel einige grobe Fehler gemacht,
die dir auch gut bekannt sind, dass weiss ich.

 
olga64
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.12.2018, 17:23:23

die Menschen sehnen sich nach konservativer Politik und das sagt alles aus.


 
Solche Sätze sollte man vervollständigen: die alten Menschen in unserem Land sehnen sich nach konservativer Politik (zumindest teilweise), aber sicher nicht die jüngeren, bzw. mittelalten.
Weshalb glauben Siedenn, dass die Grünen so erfolgreich sind? Weil sie so konservativ auftreten und an alten Zöpfen hängenbleiben? SChauen Sie einfach den Tatsachen ins Auge - so schwer es Ihnen auch fallen mag, wenn dadurch Ihr persönliches Weltbild stark ins Schwanken gerät. Olga
schorsch
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von schorsch

"Konservativ" kommt von "konservieren". Also: Festhalten an einem selbst gewünschten Zustand. Hätten aber sämtliche menschlichen Individuen seit dem Abstieg von den Bäumen ihr Wissen und ihre Handlungsweisen konserviert, wären sie zwangsläufig wieder auf die Bäume geklettert!

 

olga64
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RE: Braucht Deutschland eine konservative Partei
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 17.12.2018, 16:22:58
"Konservativ" kommt von "konservieren". Also: Festhalten an einem selbst gewünschten Zustand. Hätten aber sämtliche menschlichen Individuen seit dem Abstieg von den Bäumen ihr Wissen und ihre Handlungsweisen konserviert, wären sie zwangsläufig wieder auf die Bäume geklettert!

Ja, Schorsch, so ist das wohl - aber woher die vielen Bäume nehmen? Und wie raufkommen mit Athrose im Knie und unbeweglicher geworden und die vielen Parkplätze für die Rollatoren finden?
Wenn jemand das will, würde es auch bedeuten: Wohnungen ohne Heizung und Warmwasser, Wäsche im Fluss waschen, Lebensmittel in HÖhlen "konservieren" und vieles mehr.... Olga

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