Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?

Innenpolitik Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?

olga64
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Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von olga64
Gabriele Pauli, eine frühere fränkische Landrätin, die dann auch noch Edmund Stoiber zu Fall brachte, hat sich um das BürgermeisterInnen-Amt auf der schönen, feudalen Insel Sylt beworben. Ihr Wahlergebnis ist sehr gut - sie muss jetzt noch in die Stichwahl, hat aber berechtigte Hoffnungen, ihrer politischen Karriere noch einmal einen Schub im hohen Norden zu geben.
Die Insel Sylt wird ja mittlerweile hauptsächlich von Nicht-Syltern bewohnt, da die Ureinwohner sich das Leben dort schon lange nicht mehr leisten können.
Frau Pauli wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht sofort einen ungewöhnlichen Vorschlag hätte, wie man dies etwas retten könnte; wenn sie BürgermeisterIn werden sollte, möchte sie jedem Neugeborenen eine Willkommens-Prämie von 5.000.-- Euro ausbezahlen. Damit möchte sie die reproduktionsfähigen jüngeren Leute auf der Insel halten, auch wenn diese durch zu niedrige Saisongehälter im Tourismus trotzdem die Miete nicht werden bezahlen können.
Das BürgermeisterInnen-Amt auf Sylt ist auch nicht mit dem anderen Landstriche zu vergleichen: es ist eine Art Geschäftsführer-Posten,der streng den Regeln anderer politischer Granden unterworfen ist.
Ob Frau Pauli damit wirklich glücklich werden kann? Olga
Felide1
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Re: Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von Felide1
Sylt ergeht es so, wie es überall passieren kann.
Die Grundstücke, Wohnungen sind durch den Ankauf/Ausverkauf durch nicht Einheimische zu überteuerten Preisen gekauft, dass der Einheimisch keine Chance hat sich was zu einem annehmbaren Preis zu erwerben/mieten. Der so kurzsichtige erworbene Profite fügen jedem Ort, Stadt, Land oder Staat auf Dauer nur schaden zu. Die Auflagen für Ausländer die bauen, kaufen wollen sollten überall so ausgelegt werden, dass sie da wo sie bauen, kaufen auch ihren Hauptwohnsitz und Lebensunterhalt haben müssen. Damit wäre ein großes Problem schon ein wenig gelöst. Ob die 5000.- Euro an Geburtengeld in Sylt dies ausgleichen ist wohl sehr fraglich.

Felide
Monja_moin
Monja_moin
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Re: Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von Monja_moin
Leider war die Wahlbeteiligung nur bei ca.53%.
Keiner der Kandidaten war wirklich eine gute Besetzung. Das ist der Grund warum viele lieber zu Hause geblieben sind, leider.
Ich hoffe immer noch, daß diese Chickimicky-Tante es nicht schafft, obwohl der andere, ein Insulaner auch nicht wirklich überzeugt.
Es ist halt nicht nur ein Verwaltungsposten, sondern durch das Mitspracherecht kann der /die Bürgermeister/in schon einiges bewirken.
Außerdem ist es ein sehr gut bezahlter Posten!

Wegen der 5000 Euro wird sich wohl keiner ein Kind anschaffen, da lachten viele nur drüber.
Auch so was sie noch alles vorschlug, nach der Frage der Finanzierung meinte sie, da werde sie Sponsoren finden.
Dann wünsche ich ihr, falls sie es schafft viel Glück beim suchen

Monja.

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olga64
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Re: Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 17.12.2014, 13:07:44
Zuviel derEhre für FRau Pauli - eine Schicki-Micki-Tante in Bayern war die ja nie. Sie kommt und wirkte im fränkischen Fürth, das nun wirklich nicht zu den Schicki-Micki-Kreisen, wie sie in München gepflegt werden, dazugehört. Dort wollte sie ja auch keiner mehr sehen - sie wurde verlacht - es gab ja viele Stoiber-FAns, die ihr diese Tour nie verziehen haben.
Aber sie ist noch zu jung, um sich auf Altenteil zu verlegen (die BEamtenpension wird ja auch erst später bezahlt). Bei den Freien Wählern verkrachte sie sich recht schnell mit Herrn Aiwanger; die eigene Partei, die sie gründete, ging grandios unter.
DA musste sie weg aus Bayern - möglichst weit weg, dann bot ihr die ehemalige Sylter Bürgermeisterin an, zu kandidieren. Hätte nicht gedacht, dass dies doch so erfolgreich ist. Aber letztendlich - wenn sie gewinnen sollte - wird auch sie am Erfolg bemessen.
M.W. sind die Bürgermeistergehälter nicht exorbitant hoch - dies dürfte für eine promovierte Politikwissenschaftlerin sicher nicht der Hauptgrund gewesen sein. Die Frau ist gerne in der Öffentlichkeit - jetzt hat sie sie wieder (für eine kurze Zeit). Olga
nerida
nerida
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Re: Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von nerida
als Antwort auf olga64 vom 17.12.2014, 17:34:37
Zuviel derEhre für FRau Pauli - eine Schicki-Micki-Tante in Bayern war die ja nie. Sie kommt und wirkte im fränkischen Fürth, das nun wirklich nicht zu den Schicki-Micki-Kreisen, wie sie in München gepflegt werden, dazugehört. Dort wollte sie ja auch keiner mehr sehen - sie wurde verlacht - es gab ja viele Stoiber-FAns, die ihr diese Tour nie verziehen haben.

ja, das ist richtig. Aus Fürth kommen sehr viele Leute, auf die es ankommt.
Stoiber Fans findet man hier auch äußerst selten, dafür hat der Beckstein schon gesorgt.

Frau Pauli hat möglicherweise ihren Wirkungskreis anderweitig verlegt, denn als Krawallschachtel und prämierte "Rampensau" passt sie nicht in eine Gegend, in der man gepflegtes Understatement pflegt.

Um das beurteilen zu können, benötigt man allerdings Insiderwissen
olga64
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Re: Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von olga64
als Antwort auf nerida vom 17.12.2014, 17:55:44
Ihren letzte Anmerkung verstehe ich leider nicht: denken Sie, mein Insiderwissen (zu Sylt oder Fürth?) würde fehlen? Kann sein, auf Sylt bin ich sehr gerne ca 1 x im Jahr - aber als BürgemeisterInnen-Kandidatin liess ich mich bekanntermassen nicht aufstellen.
Es stimmt aber, dass ich bei Fürth keinerlei Insiderwissen habe: dies war früher die Stadt, wo Quelle zu Hause war - und Herr Beckstein wurde ja auch sehr schnell sehr erfolglos als bayerischer MP - heute kassiert er anscheinend recht hohe Anwaltshonorare für irgendwelche Charity-Leistungen.
Oder denken Sie Frau Pauli fehlt das Insiderwissen? Sie lebt dort jetzt schon einige Zeit und sagte ja sehr charmant, wenn Seehofer Bayern als Vorstufe zum Paradies ausruft - das richtige Paradies sei doch Sylt. Vielleicht erzielte sie auch deshalb so ein gutes Wahlergebnis? Olga
Monja_moin
Monja_moin
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Re: Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf olga64 vom 17.12.2014, 18:01:04
Zum Gehalt eines Bürgermeisters der Gemeinde Sylt konnte man in verschiedenen Medien die gleiche Summe von 6500 Euro Brutto lesen.
Dazu hatten die bisherigen Bürgermeister noch Nebeneinkünfte als Mitglieder in einigen Vorständen oder ähnliches.
So die jetzige Bürgermeisterin zum Beispiel bei der Energieversorgung (soweit mir bekannt) im Vorstand ist, ob sie es bleibt, weiß ich nicht.

Bei der Suche nach einer angemessenen Unterkunft, die nicht zu teuer ist war man damals der jetzigen Bürgermeisterin auch behilflich.

Sie lebt seit einiger Zeit auf Sylt, verkündet sie nun ... das ist natürlich ein schwammiger Begriff.
Im Herbst konnte man noch folgende Aussage von ihr lesen:
......
Ein Gastwirt rief bei ihr an und fragte, ob sie kandidieren wolle. Bis dahin kannte Pauli Sylt nicht, und es dauerte einige Wochen, bis sie die Insel schätzen lernte –
......
geschrieben von http://www.taz.de/!148200/


Ob sie eine Schicki-Micki-Tante in Bayern war, kann ich nicht beurteilen.
Viele, wie auch ich, nannten sie so, weil als sie offiziell nach Sylt kam und sich die Insel anschaute, ließ sie sich fotografieren gerade in dieser Gegend wo diese sogenannten Schicki-Micki Personen wohnen und verkündete laut ihre Begeisterung dafür.
Erst später viel ihr ein, dort wohnen ja auch "normale" Bürger und meinte darüber werde sie sich auch informieren und falls sie gewählt wird auch versuchen zu kümmern.

Nun noch zur Erläuterung es ist nicht ein Bürgermeisterposten für die ganze Insel sondern "nur" für die Stadt Westerland, den Dörfern Morsum, Keitum, Tinnum und Rantum. Dort leben insgesamt etwa 13 000 Wahlberechtigte.

Sollte sie die Stichwahl gewinnen werden wir es überleben
Die jetzige stammt ja auch aus Bayern ......

Ich bin ja auch eine Zugereiste, lebe erst seit 1981 hier

Monja.
olga64
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Re: Braucht nun auch Sylt die Hilfe aus Bayern?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 17.12.2014, 18:44:26
Ich nehme an, Frau Reiber war nie im Vorstand irgendwelcher Unternehmungen, sondern - wenn - in Aufsichtsräten. Einen Vorstandsposten kann man auch zeitlich nicht mit einem Bürgermeisteramt verbinden - das klappt nicht und hätte längst Ärger gebracht. Immerhin war Frau Reiber ja jahrzehntelang Bürgermeisterin auf der Insel.
Ich dachte aber immer, sie sei Hessin - aber wohl doch eher aus Nordbayern, also Fränkin?
DAs Gehalt wird so stimmen,da es ja klare Aufstellungen gibt, wie ein Bürgermeister-Posten honoriert wird - hängt ja von der Einwohnerzahl der Gemeinde ab, die m.W. auf Sylt bei mehr als 15.000 liegt.
Wäre Frau Pauli in der Lage gewesen, für das Münchner Oberbürgemeisteramt zu gewinnen - hätte sie ca 10.000.-- monatlich. ABer das hätte einen Aufstand gegeben in München - bei allem Schicki-Micki. Olga

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