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Innenpolitik Bundeswehr baut "Cyberwar-Einheit" auf

arno
arno
Mitglied

Bundeswehr baut "Cyberwar-Einheit" auf
geschrieben von arno
Hallo,

die Hacker in Uniform sollen fremde Netze
auszukundschaften und zerstören oder zu manipulieren!
Die zur Zeit 76 starke Bundeswehr-Internettruppe,
die unter dem Kommando von Brigadegeneral
Friedrich Wilhelm Kriesel stehen und organisatorisch
dem Kommando Strategische Aufklärung angehören,
wappnet sich mit einer bislang nicht bekannten Einheit
für künftige Internet-Konflikte.
Die Soldaten sind vor allem aus den Fachbereichen
für Informatik an den Bundeswehruniversitäten rekrutiert.
Sie beschäftigen sich auch mit den neuesten Methoden,
in fremde Netzwerke einzudringen, sie auszukundschaften,
sie zu manipulieren oder zu zerstören – digitale Angriffe
auf fremde Server und Netze inklusive.
Die Frage ist, ob solche staatlich organisierten
Manipulationseinheiten nicht auch außerhalb des
militärischen Berreiches aktiv in das Mediengeschehen
eingreifen werden?

Viele Grüße
--
arno
Karl
Karl
Administrator

Re: Bundeswehr baut
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 08.02.2009, 08:44:06
Fakt ist, dass totalitäre Staaten in Zukunft jede Menge Manipulationsmöglichkeiten haben. Andererseits darf aber nicht übersehen werden, dass das Internet den Bürgern auch Freiheiten verschafft hat, die sie früher nicht besessen haben, selbst in China, wo die staatliche Internetaufsicht schon weit gediehen ist.

Prinzipiell ist m. E. der schnelle, weltweite Datenaustausch der Menschen und Maschinen nicht zu verhindern, deshalb wird das Internet zur Demokratie beitragen, trotz der Gegensteuerung interessierter Kreise.
--
karl
arno
arno
Mitglied

Re: Bundeswehr baut
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 08.02.2009, 10:30:24
Hallo, karl,

wenn "Hacker in Uniformen" nicht nur in jetzt noch
demokratischen Staaten den weltweiten Datentransfer
manipulieren, kann es in Zukunft keine
demokratische Staatsform mehr geben!

Was nützen dann freie Wahlen, in denen die
Volksvertreter für das Parlament gewählt werden,
die die dann manipulierten Interessen der Parteien
durchzusetzen versuchen?

Oder anders ausgedrückt:

Gerade der Datenaustausch offenbart doch die
Vernetzung in der menschlichen Gemeinschaft.
Wenn Daten bewußt in der Vernetzung gefälscht
werden, hat das immer unnatürliche Folgen
für die Entwicklung der menschlichen Gemeinschaft
und das kann niemals demokratiefördernd sein!



Viele Grüße
--
arno

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eliza50
eliza50
Mitglied

Re: Bundeswehr baut
geschrieben von eliza50
als Antwort auf arno vom 08.02.2009, 14:27:01
Was nützen dann freie Wahlen, in denen die
Volksvertreter für das Parlament gewählt werden,
die die dann manipulierten Interessen der Parteien
durchzusetzen versuchen?
geschrieben von arno


Ja siehst Du arno, so etwas versuchst Du und einige Andere hier dauernd. Aber so lange der Datentransfer nur bis zum Bildschirm kommt und nicht per bluetooth oder WLAN in die Birnen der Nutzer, sehe ich da wirklich keine Gefahr für die Demokratie.

--
eliza50
idurnnamhcab
idurnnamhcab
Mitglied

Re: Bundeswehr baut
geschrieben von idurnnamhcab
als Antwort auf arno vom 08.02.2009, 08:44:06
Hallo Arno,

ich denke, dass es schon immer Menschen bzw. Entscheidungsträger gab, nicht erst seit dem Internetzeitalter, die versuchten uns zu manipulieren. Ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung ließ das immer auch mit sich geschehen. Es gab aber auch schon immer einen gewissen Prozentsatz von Mitmenschen, die sich eigene Gedanken machten. Solange Letzterer noch aktiv ist, ist mir um die, zwar mit Mängeln behaftete, Demokratie nicht bange.
--
idurnnamhcab
greisi
greisi
Mitglied

Re: Bundeswehr baut
geschrieben von greisi
als Antwort auf arno vom 08.02.2009, 14:27:01
Informationen manipulieren war schon immer ein Weg zum Machterhalt und Machtergreifung. Das wird durch die hinzugekommenen Kommunikationswege des Internet nicht besser und nicht schlechter. Auch die sehr tief gehende Überwachbarkeit die das Internet bietet ist nur deshalb so beängstigend weil interessierten "Institutionen" ein gewaltiges Recherche Instrumentarium zur Verfügung steht.
Auf der anderen Seite was es nie einfacher sich komplett konsistente Mehrfachidentitäte zuzulegen. Nie war es einfacher sein tun und handeln zu verstecken. Im Ganzen haben neue Kommunikationsformen die Menschheit immer erheblich weiter gebracht. Das ist gerade bein momentan sich aufbauenden Internet besonders augenfällig.

Lassen wir mal die Bedrohungsszenarien für die bürgerlichen Freiheiten beiseite. Dann muss man doch zugestehen, dass es absolut notwendig ist, wenn das Militär Kompetenzen besitzen die Infrastruktur, welche sich zunehmend auf das Internet stützt zu sichern. Ein staatsfreier Raum wir sehr leicht zum Eigentum der Mafia sobald sich dort was abspielt was Geld bringt.
--
greisi
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Bundeswehr baut
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 08.02.2009, 10:30:24
"... deshalb wird das Internet zur Demokratie beitragen, trotz der Gegensteuerung interessierter Kreise." Karl

Kein Widerspruch, wenn die schnelle Datenübertragung und Erreichbarkeit weltweit angesprochen wird. Bedenken nur bei der Behauptung, dass ganz allgemein die Idee der Demokratie durch das Internet gefördert wird. Das Beispiel China zeigt, dass Kontrolle recht wirksam sein und Breitenwirkung haben kann. Besonders auch dann, wenn Internet-Plattformen wie Google willfährig den Interessen des chinesischen Staates nachgeben und Kontrollen oder Zugangssperren zulassen oder fördern, alles nur um ins Geschäft zu kommen.

Zur Demokratie fällt mir ein, dass eine gut funktionierende Demokratie auf regionalen und lokalen Gleiderungen aufbaut. Dort wo man sich in die Augen schauen kann, funktioniert Demokratie am besten. Mobilisieren für bestimmte Zwecke lassen sich übers Internet Menschen aber national und weltweit und ohne dass sie sich kennen müssen. Demokratie ist aber immer mehr als Mobilisierungsfähigkeit. Das Internet kann auch anarchische Strukturen fördern.
c.

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