Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Chancengleichheit im Schulsystem?

Innenpolitik Chancengleichheit im Schulsystem?

clara
clara
Mitglied

Re: Chancengleichheit im Schulsystem?
geschrieben von clara
als Antwort auf Urego vom 08.09.2010, 12:51:49
Bei uns in Schleswig-Holstein gibt es Richtzahlen für die Klassenstärke. Sie liegen etwa bei 20 Schülern pro Klasse, was auch für die Grundschule gilt. Geht die Schülerzahl darüber hinaus, werden zwei oder mehrere Parallelklassen eingerichtet, mit je einem Klassenlehrer. Es kann auch vorkommen, dass Mal zwei Klassen wegen schwindender Schülerzahl zusammen gelegt werden, was immer schlecht ist, weil kleine Klassen einfach einen besseren Lernerfolg garantieren. Dies muss nicht unbedingt eine Disziplinfrage sein.
Da in kleineren Orten die Sonderschulen für Lernbehinderte aufgelöst wurden und die betr. Schüler in Normalklassen der Grund - und auch Hauptschule integriert werden, gibt es für solche Integrationsklassen noch zusätzlich einen Sonderschullehrer, der die Lernbehinderten betreut und fördert.
Von Ausnahmen ist mir hier nichts bekannt. Den geschilderten Fall finde ich eine Schw....ei.

Clara
Urego
Urego
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Re: Chancengleichheit im Schulsystem?
geschrieben von Urego
als Antwort auf peter25 vom 08.09.2010, 12:10:06
Hallo Peter,

Du bist ein schlaues Kerlchen, denn Du hast in der richtigen Zeitung gesucht. Als Kind habe ich manch mal gelogen, aber als Erwachsener habe ich das fast immer vermeiden können.

Ich verspreche Dir, wenn meine Enkeltochter heute Abend kommen sollte, schicke ich Dir eine Kopie per PN und dann kannst Du damit machen, was Du willst. Sonst in den nächsten Tagen, bis es mir jemand gezeigt hat, wie es geht. Ich kann diese technischen Geräte noch nicht so gut bedienen.
Habe erst vor einem knappen halben Jahr überhaupt angefangen mit Computern.

Urego

Das war wohl nix !
Medea
Medea
Mitglied

Re: Chancengleichheit im Schulsystem?
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 08.09.2010, 13:08:36
Was sich da in Deiner Stadt abgespielt hat, Urego, gehört angeprangert, Du hast es aufgegriffen und zur Sprache gebracht. Finde ich gut und richtig.
Habe mich an Clara angehängt.

M.


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Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Um den Vorwurf, dass du gelogen hättest, zu entkräften
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Urego vom 08.09.2010, 13:10:05
wünsche ich mir, dass du die entsprechende Nachricht hier einstellst.

(Der Link, den P. hier gegeben hat, bringt nichts außer dem Schein, dass er dich "überführt" hätte.)
Karl
Karl
Administrator

Also, ich finde das beschämend
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2010, 13:37:15
Nur mal auf die Schnelle. Ich weiß natürlich nicht genau, welche Meldung gemeint ist und alle Meldungen zu durchsuchen, war einfach zuviel, mir fehlen auch die Ortskenntnisse in Goslar und um Goslar herum, um die Schulen sozial schwachen Gebieten zuzuordnen:

Kleine Grundschulen fordern von Kultusministerin zwei Lehrer

Schulen bekommen nicht alle Lehrer-Wünsche erfüllt

Ich empfinde die Anzweiflung der Aussagen von Urego für ungehörig, weil es überhaupt keinen sachlichen Grund gibt, ihm bei dieser Aussage zu misstrauen.

Karl
clara
clara
Mitglied

Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von clara
als Antwort auf Karl vom 08.09.2010, 15:29:38
Aus diesem Grund (s. erster Link) wurden hier auch in diesem Schuljahr wieder mehrere Grundschulen aufgelöst, und die Kinder werden mit dem Schulbus in größere Orte gefahren. Gerade für Grundschüler ist dies nicht schön, weil dann der Bezug zum eigenen Dorf fehlt.
Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wo vier Klassen in einem Klassenzimmer von einer Lehrkraft in allen Fächern unterrichtet wurde. Das galt auch für die Klassen 5 bis 8 (eine 9. gab es bei den damals noch Volksschule genannten noch nicht). Damals hatte ja noch jedes Dorf seine eigene Volksschule.
Pädagogisch gesehen waren diese verschiedenen Altersstufen in einem Raum gar nicht so schlecht!

Clara

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Re: Chancengleichheit im Schulsystem?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Urego vom 07.09.2010, 20:47:19
"Dabei ist eine Aufstellung nach Schüleranzahl, Anzahl der Klassen und Lehrer. Davon greife ich zwei Datensätze heraus: vonehme Gegend----27 Schüler, 2 Lehrer, 2 Klassen
ehemalige Industriegegend----29 Schüler, 1 Lehrer, 1 Klasse "


Warum sollen die von dir genannten Zahlen nicht stimmen.

Um aber den von dir wahrscheinlich gewollten Zusammenhang herzustellen( Industriegegend- vornehme Gegend) und vielleicht sogar deutschlandweit zu verallgemeinern, musst du schon einige Daten mehr liefern.
Z.B.
-Um welche Schultypen handelt es sich? ( Privatschule, staatliche Schule...)

- Was sind das für Klassen ( "Normalklassen", Flexklassen- also flexible Eingangsklassen,die ja die Aufgabe haben, alle Kinder eines Einzugsbereichs ohne Zurückstellungen, Wiederausschulungen oder Überweisungen an Förderschulen aufzunehmen und sie individuell in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen zu fördern u.s.w..

In beiden Fällen werden deutliche Unterschiede in der Schüler-Lehrer- Relation möglich sein.

Ich könnte dir einige Beispiele aus meinem Heimatbereich nennen, wo in Ballungszentren eine besonders niedrige Klassenfrequenz und darauf aufbauend eine sehr günstige Schüler-Lehrer-Relation herrscht, weil man die soziale Zusammensetzung berücksichtigen muss.

Vielleicht irre ich mich aber und du willst damit keine - von mir vermuteten Schlüsse - ziehen.
Dann allerdings frage ich mich, was deine Zahlen für einen Sinn haben.



Medea
Medea
Mitglied

Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 08.09.2010, 15:53:23
Oh ja Clara, ich erinnere mich ebenfalls....
Die kleine Dorfschule, in die ich nach der Vertreibung aus Schlesien kam, hatte zwei Klassen, also 1. bis 4. und 5. bis 8. Klasse. Dazu eine ganz junge Lehrerin, frisch von der pädagogischen Hochschule und einen alten Kriegsveteranen. Die andere Hälfte des Hauses war die Wohnung des Oberlehrers.
Den Lehrstoff für die Viertklässler bekamen wir auf diese Weise bequem mit, danach begann dann die Zeit als Fahrschülerin zur Oberrealschule. War keine schlechte Vorbereitung.


M.

olga64
olga64
Mitglied

Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 08.09.2010, 16:30:33
Ich wurde 1950 in München eingeschult (Volksschule). Allerdings nicht bei jungen Lehrerinnen frisch von der PH - wer hätte die denn im Krieg auch ausbilden sollen?
Meine Lehrerinnen waren alte Nazi-Frauen, die noch mit Prügelstrafe agierten - männliche Lehrer gab es keine bis auf einen katholischen Pfarrer, der recht lüstern die jungen Mädchen betrachtete. Aber so war das halt im schwarzen Bayern.
Die Klassen waren riesig - 50 Schülerinnen.
Besser wurde erst auf dem Gymnasium - ca 1954, da zwischenzeitlich ja vieles wieder aufgebaut wurde und München allmählich seine Attraktivität wieder gewann.
Olga
Urego
Urego
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Re: Chancengleichheit im Schulsystem?
geschrieben von Urego
Ich will und kann nicht für ganz Deutschland sprechen.Darum dieses exemplarische Beispiel, das sich in meiner Heimatstadt ereignete. Diese Stadt ist keinesfalls für eine absichtliche Benachteiligung von bestimmten Bevölkerungsschichten bekannt. Im Gegenteil. Ich habe mir nur den folgenden Gedankengang erlaubt: Wenn so etwas in unserem kleinen, verschlafenen Kreisstädtchen schon passiert, wie oft passiert es dann in unserem ganzen Land?

Auf eine mir ganz wichtige Beobachtung seid Ihr leider noch mit keinem Wort eingegangen: Es ist das offensichtliche Desinteresse der Betroffenen. Wenn sie es schon nicht von selbst bemerken, so müßte mein Leserbrief zur Einschulung (GZ vom 5. August 2010) doch eine Steilvorlage gewesen sein. Hier ist Bildungsarbeit zu leisten.

Und damit nicht genug: Von offizieller Seite (Schulelternratsvorsitzender bis zum Dezernatsleiter bei der Bezirksregierung) fühlte sich niemand dafür verantwortlich und zeigte irgendeine Reaktion. Ich habe sogar das Sekretariat einer großen Volkspartei angerufen, die zur Zeit nicht an der Regierung beteiligt ist.

Ich habe mich nach einiger Überlegung entschlossen, von mir aus keine Zeitungsartikel ins Internet zu stellen. Wer mir nicht glaubt, kann sich bei der bereits genannten Zeitung erkundigen.


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