Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Chancengleichheit im Schulsystem?

Innenpolitik Chancengleichheit im Schulsystem?

Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 08.09.2010, 19:27:22
Clara: ...Es gab nämlich schon immer "Pädagogen", die es "saugut" fanden, Kinder zu züchtigen!

Hast Du es nicht richtig gelesen, Clara?
Wir, die Schüler fanden den Lehrer saugut.
Weil er fachlich und menschlich so gut war,
und er uns angespornt hat.

Und ich glaube nicht, daß er es gut fand, hin und wieder mal ne Watsche auszuteilen.
Urego
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Mitglied

Re: Chancengleichheit im Schulsystem?
geschrieben von Urego
als Antwort auf peter25 vom 08.09.2010, 20:05:04
Hallo Peter25,

Da Du nicht aufhörst zu mosern, tippe ich jetzt den Leserbrief im Original mit meinem Zweifingersuchsystem ab. Glaube mir, ich werde nichts verändern außer ein paar Ortsteilnamen.

Überschrift: Gibt es eigentlich noch die Schulaufsicht?
Beim Lesen des Artikels über die Abc-Schützen traute ich meinen Augen nicht:....dorf 27 Schulanfänger in zwei Klassen; Ober.... 29 Kinder in einer Klasse. Ich vermutete einen allgemeinen Aufschrei der zahlreichen Möchtegern-Bildungspolitiker, aber nichts geschah. Macht ja auch nichts. Es sind ja nur die "Schmuddelkinder" aus..... Die sind doch eh schon benachteiligt. Wir schicken unsere Kinder weiter in die "Eliteschule ....dorf". Gibt es eigentlich noch die Schulaufsicht?
Meine Unterschrift mit Vor- und Zuname

Das ist der Wortlaut des Leserbriefes.

Das von Dir ins Spiel gebrachte Angebot an die Eltern, ihre Kinder in der "Eliteschule" unterrichten zu lassen, gab es nicht, denn sie werden, wie allgemein üblich, nach Schulsprengeln den einzelnen Schulen zugeordnet.

Urego
clara
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Mitglied

Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2010, 20:46:21
Hallo Digizar,

ja, doch, ich habe Dich richtig verstanden. Das Wort „saugut“ finde ich nur auch für bestimmte „Pädagogen“ passend, die der Prügelstrafe nicht abgeneigt waren. Es soll keineswegs auf Deinen speziellen Lehrer bezogen sein, von dem ich ja nichts wissen kann!

Ich nehme Dir sofort ab, dass Eurer Lehrer fachlich gut war und Euch angespornt hat. Für mich allerdings ist ein prügelnder oder Ohrfeigen verteilender Lehrer eben nicht menschlich gut, abgesehen davon, dass es bessere pädagogische Maßnahmen gibt.

Und ich glaube nicht, daß er es gut fand, hin und wieder mal ne Watsche auszuteilen.(digizar)

Warum hat er es dann getan?

Clara

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Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 08.09.2010, 22:17:20
Clara: ...Und ich glaube nicht, daß er es gut fand, hin und wieder mal ne Watsche auszuteilen.(digizar)
Warum hat er es dann getan?


Weil der Empfänger so renitent war,
und damit 'Gefahr im Verzuge' war?

Ja, auch damals waren wir schon recht renitent,
manchmal auch sicher nicht ertragbar.
Auf nem Dorf zu zehn Rabauken (10-15-jährig).
Mancher Bauer mag uns wohl die Pest an den Hals gewünscht haben.

Bei mir kam oft genug der Dorfsheriff zu 'ner 'Unterhaltung' mit den Eltern. Da ist mir immer die Untat eingefallen, sch... wieder ertappt.

Die Dresche danach war zwar unangenehm, aber besser als eine Woche in den Kahn zu gehen, oder gar zu dem wütenden Bauern auf den Hof gehen zu müssen. Es gab damals nämlich noch Dreschflegel.

Ich hatte die Dresche aber auch wahrlich verdient. Damit war auch das ok. Es hat mir absolut nicht geschadet, es hat mich wach gemacht.

Wir hätten uns eine moralische Standpauke zwar 'zerknirscht' angehört, aber spätestens am nächsten Tag wäre die vergessen gewesen.
Die Angst vor der (nächsten) Tracht Prügel hielt viel länger (ne Woche?), und das war ja auch der Sinn.
Für mich vollkommen ok.

Meine Kinder haben nie einen Handstreich erleiden müssen. Ich glaube aber, daß wir jetzt andere Zeiten hatten, als 'Unheil stiften' nicht mehr so 'modern' war.

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2010, 22:49:09
Und es gab auch schon mal ne ordentliche Watsche.
Auch auf dem Nachhauseweg, weil er den auch noch kontrollierte auf dem Fahrrad, klamm heimlich, schnell und leise. Und auch schlagkräftig.


Dann wars sicherlich ein sauguter Lehrer, der es so gar nicht gern tat, ja dem die Schläge mehr weh taten, als dem Geschlagenen, wie es oft so schön heißt. Nur zum Besten der Jugend! Wer seine Kinder nicht züchtigt, der......

Aber was haben schlägernde Lehrer, die offensichtlich bis ins hohe Alter der Verdroschenen ihren Nimbus als gute Lehrer und Idole behalten haben mit dem Thema zu tun? Mir käme da schon eine Querverbindung in den Sinn; aber an solche Abwegigkeiten denkt doch hier keiner. Oder doch?


Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2010, 23:22:32
Mart: ...mit dem Thema zu tun?...
Natürlich nichts, Euer Gnaden.
Entschuldigung, daß ich so einen Unsinn hier schrieb.

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Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2010, 23:22:32
Ach ja, die gute alte Zeit! Damals wo noch Kinder parierten, weil man ihnen Prügel androhen konnte und nicht nur androhen. Ich bin dafür, dass Prügelstrafen wieder erlaubt werden, damit wieder „Zucht und Ordnung'“ herrschen. Wie sagt der Oppa von anno Tobak immer so schön: So eine Watschen zur rechten Zeit kann nicht schaden. Und der Oppa von anno Tobak hat ganz recht: Nicht nur ne Watschen, sondern richtige Prügel, am besten wieder mit dem Rohrstock, das wär's das würd's bringen. Da kann der „Pädagoge“ doch gleich zwei Fliegen mit einer Klapppe schlagen: Einmal dem renitenten Schüler Disziplin beibringen (die gab's wernigstens noch unter Adolf), und gleichzeitig kann er mal wieder so richtig seine Sadomaso-Gelüste ausleben, schließlich hat so ein „Pädagoge“ sonst nicht allzu viel Freud, wollen wir ihm dieses harmlose Vergnügen doch gönnen. Und: So ein paar kräftige Hiebe - evtl. auch mit Peische ein paar Striemen – das macht doch unseren kräftigen Buben nichts. Schließlich sind sie ja nicht aus Zucker, nicht wahr? Sie sollen doch richtige Kerle werden. Bereit zum Kampf und damit auch für spätere Kriege gerüstet, da braucht man so richtig gestählte Kerle, hart wie Kruppstahl. Denn wie sagt der Oppa von anno Tobak noch: Was uns nicht umbringt, macht uns stark, nicht wahr?

Damit spreche ich dem Digizar doch jetzt bestimmt aus der Seele (so er eine hat), und er fühlt sich endlich einmal verstanden, hoffe ich.
Urego
Urego
Mitglied

Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von Urego
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2010, 23:46:28
liebe Marina,

damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich weiß, wie Du Deinen letzten Beitrag gemeint hast und habe natürlich auch gemerkt, daß es eine Satire zu einem vorherigen Beitrag sein soll.

Aber! Allein die Beispiele, die Du angeführt hast ( Sadomaso Gelüste, der Lehrer hat sonst nicht viel Freude, Peitsche, Striemen, gestählte Kerle usw.) zeigen, das unterschwellig doch ein gewisses Lehrerbild vorhanden ist. In meiner ganzen Laufbahn habe ich nicht einen Vertreter dieser Art kennengelernt, aber Schwarze Schafe gibt es in jeder Zunft. Das schließe ich natürlich nicht aus.

Sei mir nicht böse, daß ich darauf hinweise, und ich weiß auch, wie Du es gemeint hast.

Urego
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von bongoline
Ich kann jetzt mal nur aus meiner Sicht der Dinge und Innsbruck betreffend dazu etwas sagen:

1.) es gibt geburtenreichere Jahrgänge, auch wenn mehr Schüler dann in einer Klasse sind, wird nicht extra ein Lehrer dazu eingestellt

2.) in Innsbruck sind die Schulen nach Stadtviertel eingeteilt, das hat weder mit Elite noch sonst was zu tun. Es gibt also Stadtviertel, wo mehr Kinder zur Schule gehen bzw. wie damals bei uns in Mühlau, das ein Villenviertel ist, wo großteils sehr viele alte Leute noch leben und weniger Schüler sind, das Lehrerkontingent aber nicht geschmälert wird. Also ergibt es sich, dass da die Schüleranzahl in den Klassen geringer ist.

Mir widerstrebt es, immer wieder diese Debatten Elite zu lesen.
Ich habe meinen Sohn damals aus einer Klasse mit geringer Schüleranzahl herausgenommen und mit Bewilligung vom Schulrat in der Schule, zuständig für den Stadtinnenbereich, eingeschult - trotzdem dort mehr Kinder in der Klasse waren, weil diese Schule ganz nah zu meinem Büro gelegen ist und mein Sohn somit die paar Meter zum Büro gehen konnte.

Bei meiner Einschulung waren an die 40 Kinder aus allen sozialen Schichten in der Klasse und alle haben den gleichen Lehrstoff gehabt. Ich habe das Gefühl, dass diese Neiddebatten Elite und Unterschicht seitens der Eltern auf dem Rücken ihrer Kinder ausgetragen wird. So säht man ja schon rechtzeitig den Keim des Neides.

bongoline
Re: Also, ich finde das beschämend
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Urego vom 09.09.2010, 11:14:47
Ich hätte mich auch gewundert, wenn jetzt kein Protest gekommen wäre. Eigentlich hatte ich sogar damit gerechnet, dass der satirische Charakter meines Beitrags nicht erkannt würde. Alles schon da gewesen.
Aber die Schlüsse, die du ziehst, sind leider falsch.
Bei mir ist nämlich „unterschwellig“ ganz und gar nicht „ein gewisses Lehrerbild vorhanden“, ich habe genau wie du solche Lehrer an meinen Schulen weitgehend nicht erlebt bis auf einen in der Grundschule, der mal einen „renitenten“ Schüler bäuchlings auf einen Stuhl legte, ihm die Hose runterzog und dann seinen nackten Hintern versohlte, sehr zur Freude einiger johlender und feixender Mitschüler. Das war aber auch der einzige Fall.

Nein, lieber Urego, du irrst dich. Mein Lehrerbild ist ganz o.k., ich hatte später teilweise sehr humane Lehrer, obwohl ich nach den Odenwald- und anderen Schulgeschichten glaube, einfach auch Glück gehabt zu haben, denn dass es sadistische oder sexistische oder pädophile Lehrer gibt, dürfte nach den Aufklärungen dieser Vorfälle unbestritten sein.

Im Übrigen habe ich mich auf eine bestimmte Zeit bezogen, da wurden solche Mittel allerdings leider häufig angewandt und noch als „Pädagogik“ verkauft (von Katharina Rutschky und Alice Miller wurde dafür der Begriff Schwarze Pädagogik geprägt).
Trotzdem bezog mein Text sich weniger auf die Lehrer als auf manche Oldies, die die „Watschen“ noch meinen als pädagogisches Mittel rechtfertigen zu müssen, war das nicht klar?

Sei mir nicht böse, dass ich darauf hinweise, und ich weiß auch, wie Du es gemeint hast.


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