Innenpolitik CO2-Preis

lupus
lupus
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CO2-Preis
geschrieben von lupus

Eben las ich was das heißen soll und es wird einiges dahergeredet.
Eigentlich ist es aber doch einfach.

1. Die Endverbraucherpreise werden in Summe um den Betrag steigen.

2. Es werden zur Beruhigung einige Gruppen entlastet z.B. Pendler und Stromverbraucher

Was soll denn sonst die Wirkung sein?

Da fällt mir nur eine gewisse Lenkungswirkung durch eine unterschiedlich hohen Durchgriff auf die Verbraucherpreise ein. An diese neue Differenzierung wird man sich jedoch schnell gewöhnen allzumal die Kosten bei der Preisbildung nur einen Kern darstellen.
Die einzelnen Hersteller werden jedoch das nicht prüfbare Argument " Kosten durch CO2" ausreichend für Preiserhöhungen und damit Gewinnsteigerungen gebrauchen.
(kleines Beispiel: Mehlpreis stieg, Kosten im 1- Centbereich pro Brötchen, Preis stieg um 5 Cent)

lupus

RE: CO2-Preis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 16.12.2019, 17:45:04
Was soll denn sonst die Wirkung sein?

Da fällt mir nur eine gewisse Lenkungswirkung

"Dem genöhle der Straße ist genüge getan", aber sonst..? Am Verbrauch der Rohstoffe wird sich kaum was ändern. Die Erhöhung der Pendlerpauschale geht für zu viele ins Leere da sie zuwenig verdienen und dadurch keine Lohnsteuer zahlen. Aber die ist Vorraussetzung für die Pendlerpauschale (man kann maximal die Lohnsteuer zurück erhalten), und der Sektor "Mindestlohnempfänger" steigt als einziger.

Ich fürchte eher das dieser CO²-Preis ein Schuß nach hinten war für die Partein - keine CO²-Einsparung, steigende Unzufriedenheit mit den Partein und Politikverdrossenheit. Die Extremen wird's freuen.

Sinnvoller wäre ein Umbau gewesen:
  • weg von der Wegwerfmentalität und hin zur Kreislaufwirtschaft.
  • Ressourcen würden geschont, Arbeitsplätze könnten Wohnortnah entstehen (pendeln würde minimiert), die Versorgung der Menschen könnte langfristig gesichert werden.
  • Arbeitplätze zahlen durch dn Mehrwert Steuern, Roboter machen diese Arbeit zumeist ja auch, allerdings ohne Steuern.
  • Und der CO²Anteil dürfte sich bessern
Früher oder später wird es sowieso keinen Weg drumrum geben. Der DAX hat keinen Nährwert und schmecken soll er ja auch nicht. Bei Geld kann es ja jeder für sich mal probieren, aber Vorsicht - vorher desinfizieren.
wandersmann
wandersmann
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RE: CO2-Preis
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.12.2019, 20:14:22

@dicker68

Ich möchte noch ergänzend hinzufügen, dass ein auf Wachstum und Profit getrimmter Kapitalismus, eine auf Wachstum und Profit getrimmte Gesellschaft die Erderhitzung nicht werden aufhalten können. Das wäre ein Widerspruch in sich.


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olga64
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RE: CO2-Preis
geschrieben von olga64

Ich finde es richtig, dass das deutsche Klimapaket modifiziert wurde. Immerhin haben wir die fast peinliche UN-Klimakonferenz in Madrid noch im Gedächtnis und da sollte die EU, respektive Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen.

ABer es stimmt auch, dass die Hersteller die CO2-Preise an die Verbraucher in Form von Preiserhöhungen weitergeben werden. ABer da liegt es dann ja am Käufer, ob er dies akzeptiert oder sich verweigert.

Nicht zielführend sind nun "Forderungen" nach ARbeitsplätzen in Wohnort-Nähe. Von welchen Wohnorten wird hier ausgegangen? Von irgendwelchen Dörfern, wo nur noch alte Menschen leben, also kein gut ausgebildetes Personal vorhanden wäre, das den Vorstellungen meist internationaler Unternehmen entspricht?
Bietet man Unternehmen entsprechende Rahmenbedingungen, siedeln sie sich auch an (siehe Tesla in Brandenburg). Aber jedem einzelnen Deutschen einen Arbeitsplatz in seiner Wohnnähe zu bieten, dürfte schon zu viel verlangt sein, bzw. ist dies wieder mal eine nicht durchdachte Forderung.

Es stimmt ,dass an der  erhöhten  Pendlerpauschale diejenigen nicht partizipieren, die sowieso keine Einkommenssteuer bezahlen. Aber es wäre schon sehr abstrus, wenn nun auch Menschen Steuervergünstigungen erhielten, die gar keine Steuern bezahlen.

Es stimmt auch, dass die Millionen SUV-Fahrer in Deutschland (und es werden ja immer mehr) lächelnd auch die teureren Spritpreise bezahlen werden.
Aber viele andere - so hoffe ich das wenigstens - werden ihr Mobilitätsverhalten einschränken, bzw. ändern, weil es ihren Geldbeutel doch zu stark trifft.
Gut ist die Mehrwertsteuerreduzierung  für Bahntickets, die dann wirklich günstiger werden und auch die Strompreis-Reduzierung (das wollten deutsche Menschen doch schon lange, oder?).

Es geht nicht anders - dem Druck von der Strasse muss nachgegeben werden. Jetzt können viele von uns, die doch seit MOnaten für Klimaschutz sind, auch durch ihr Verhalten beweisen, dass sie bereit sind, auch zu verzichten und Einschränkiungen in der BEquemlichkeit zu akzeptieren.
Aber jetzt wird es erst mal diskutiert werden: den einen ist es zu wenig,den anderen zu viel. Egal - wir werden uns daran gewöhnen müssen. Olga

wandersmann
wandersmann
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RE: CO2-Preis
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 17.12.2019, 16:50:49

Die Regierung nennt es verniedlichend "Klimapaket", in Wirklichkeit, das wissen alle, ist es eine der umfangreichsten und dreistesten Steuererhöhungen, die sie ihren Bürgern zumutet. Man muss nun wahrlich kein Profet sein, um vorherzusagen, dass Steuererhöhungen die Klimaveränderung nicht aufhalten werden. Das weltweite Klima interessiert sich nicht dafür, ob der Treibstoff in D 1,50€ oder 2 oder 3 € kostet. Es wird die einmal eingeleitete Tendenz weiterführen, die Erderhitzung nicht beenden. Dafür ist dieses System viel zu träge, um auf solche unbeholfene Nadelstiche zu reagieren. Diejenigen, die objektiv nicht auf ihr Auto verzichten können, werden auch diesen Preis bezahlen. Alle aber werden unter diesen restriktiven Maßnahmen der Bundesregierung zu leiden haben, und den Gürtel enger schnallen müssen.

novella
novella
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RE: CO2-Preis
geschrieben von novella
als Antwort auf wandersmann vom 17.12.2019, 17:41:34

Tja, jetzt, wo es dem Bürger schon einmal ein bisschen ans Portemonnaie geht und jeder von uns vielleicht etwas an seinem Lebensstil ändern muss, wird schon mal Zeter und Mordio geschrieben. Gegen das aber, was die Bild-Zeitung heute als hetzerische Schlagzeile hat, sind Wandersmanns Auslassungen geradezu ein zartes Lüftchen.


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olga64
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RE: CO2-Preis
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 17.12.2019, 17:41:34

Ich denke auch, dass der Klimawandel nicht positiv beeinflusst werden kann, so lange Staaten wie die USA, Brasilien, Indien und Australien sich daran nicht beteiligen, die immerhin einen Grossteil der Erdbevölkerung repräsentieren.
Mir ist auch klar, dass durch die Emissions-Zertifikate einige Staaten grosse Geschäfte machen werden und der Effekt umgekehrt wird.
Aber soll das wirklich heissen, dass Deutschland nach wie vor nichts machen soll, auch wenn der Druck von der Strasse, hier einzuschreiten, immer lauter wird?
Wir haben viel zu lange zugesehen und uns in unserem bequemen Leben eingerichtet, gerade unsere Generation und es wäre fatal, wenn wir Älteren dies weiterhin so machen würden unter dem Motto: nach uns die Sintflut.

Man wird sehen, wie unsere Bevölkerung, d.h. das Wahlvolk darauf reagieren werden. Wenn das nicht alles Lippenbekenntnisse sind und waren, die seit Monaten zu hören und zu lesen sind (auch in diesem Forum), werden engagierte Parteien wie die Grünen hier erfolgreich ihren Weg gehen und weitere Massnahmen einleiten. DAs hoffe ich zumindest.

Und dann hoffe ich natürlich, dass die junge BEwegung sich wirklich in Politik einmischt, d.h. in Demokratien die Strukturen der Parteien, der Parlamente usw. nützt, um ihre Forderungen zu präsentieren und auch wirkliches Leben einhauchen. Sie werden dann auch etwas leidvoll erfahren müssen, dass es ein steiniger WEg ist, Zeit braucht und meist in Kompromissen endet, weil autoritäres Gehabe unsere liberalen Gesellschaften nicht weiterbringen. Olga

wandersmann
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RE: CO2-Preis
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf novella vom 17.12.2019, 17:49:10

@ novella

Wer gedankenlos den Maßnahmen der Bunderegierung folgt, und diese auch noch beklatscht, macht es sich natürlich sehr leicht.
Ohne ein  grunsätzliches Herangehen an die Wurzeln des Übels, die Profitgier des ungezügelten Kapitalismus nämlich, bleiben Maßnahmen, wie dieses "Klimapaket" nur hilflose naive Versuche, die Klimaänderung aufzuhalten. Dieses stetige Wachstum muss umgehend beendet werden, auch eine gezielte Schrumpfung der Wirtschaft darf nicht ausgeschlossen werden. Schonung der Ressourcen, allgemeines Herunterfahren der Ansprüche an materiellen Wohlstand sind das Gebot der Stunde. Daran stiebt man nicht, aber es bringt Effekte. Solange die Energieversorger selbst am Klimawandel noch riesige Profite erwirtschaften können, läuft  die ganze Sache so richtig schief.
Ein weiteres übermächtiges, langfristig aber durchaus lösbares Grundproblem, ist das exponentiales Bevölkerungswachstum. Lebten Ende der 70-er noch 4 Milliarden Menschen auf der Erde, nähern wir uns heute der Zahl von 8 Milliarden. Eine Verdopplung in einem solch kurzen Zeitraum bleibt natürlich nicht ohne Folgen für das Klima. Mehr Rohstoffe, mehr Energie, mehr Müll, mehr CO2 usw. Auch an dieser Stellschraube darf zugunsten künftiger Generationen gedreht werden.
Allein in Deutschland arbeitende Serverfarmen verbrauchen Energie in Größenordnungen um die 70 Terrawattstunden, und produzieren dabei genausoviel C02, wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.
Einfluss auf all diese zerstörerischen Entwicklungen gibt man dem Bürger nicht. Den müsste er sich schon selber nehmen.
 

novella
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RE: CO2-Preis
geschrieben von novella
als Antwort auf wandersmann vom 17.12.2019, 18:44:37

Quintessenz der beiden letzten Beiträge, die ich allerdings nur überflogen habe, wie ich zugebe:

Also, solange der Kapitalismus nicht beseitigt ist (kannste lange, lange drauf warten)
und solange nicht alle, alle Staaten an einem Strang ziehen (kannste auch lange, lange drauf warten),

brauchen wir gar nicht mit überhaupt irgendetwas anzufangen, weil es ja doch nichts nützt und uns nur das Geld aus der Tasche gezogen wird.

Und in der Zwischenzeit tickt die Uhr ...

 

olga64
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RE: CO2-Preis
geschrieben von olga64
als Antwort auf novella vom 17.12.2019, 19:25:44

So ist das wohl, bei die Länder, die lange einem Sozialismus leb(t)en, nicht die lebenswerten Vorzüge boten, trennen sich immer mehr von dieser Ideologie.
Übrig bleiben derzeit Nordkorea, Vietnam und Venezuela  - der einzige Leuchtturm ist China, wo der Kommunismus mit einem gigantischen Kapitalismus erfolgreich verknüpft werden.
Als auf so etwas zu warten, bevor man dem Klimawandel versucht, gegenzusteuern, bzw erst dann zu beginnen, wenn die Geburtenrate in Afrika spürbar zurückgeht, bedeutet eigentlich nur: unnötig, abhaken - junge Leute beruhigt euch und macht es uns nach, die wir doch recht unfehlbar sind..... Olga


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