Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown

Innenpolitik Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 06.01.2021, 15:43:51

Die Frage zielte m.M.nach auf etwas anderes.
Werden durch eine einmalige Impfung nicht gerade diejenigen mutierten Viren selektiert, die weniger auf den Impfstoff ansprechen.

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.01.2021, 15:56:14

Um meine Frage zu verstehen, müßte man den verlinkten Artikel lesen ... und verstehen ... verstehen wollen ... 😉

Edita
Edita
Mitglied

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 06.01.2021, 15:57:45

Und BionTech/Pfizer beruft sich eindeutig auf die Daten der Phase-III-Studie, in der nur untersucht wurde, wie effektiv die Impfung nach zwei im Abstand von drei Wochen gegebenen Dosen ist. Zwar sei ein gewisser Schutz teilweise schon zwölf Tage nach der ersten Impfung vorhanden, aber es gebe keine Daten über den Zeitraum von drei Wochen hinaus und die EMA hat ihre Zulassung nur auf diese Daten bezogen!
Den Link hatte ich gestern schon eingestellt!

Edita


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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.01.2021, 15:56:14

Zum Glück gibt es Quellen, wo man sich ausführlich informieren kann.
Drosten schildert sehr anschaulich, was passieren kann, wenn Viren "unter Druck" geraten. (Mutationen)

https://www.ardaudiothek.de/das-coronavirus-update/die-mutanten-im-blick-behalten-70-aktuelle-einschaetzung-des-virologen-drosten/84870812

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 06.01.2021, 16:43:57

@Mareike, stellen denn Mutationen grundsätzlich etwas vollkommen Neues dar? Oder ist es vielleicht auch nur so, dass manche Menschen die ihnen zu eigen gewordene Vollkaskomentalität um mögliche Eventualitäten zwecks entsprechender Absicherung ergänzen möchten!

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.01.2021, 17:07:47

Frage 1: Nein.
Aus den Ausführungen von Drosten wird jedoch klar, dass die jetzige Entwicklung in England sehr beunruhigend ist. Es ist eben eine Entwicklung, die er als Virologe zunächst nicht für wahrscheinlich gehalten hätte.

Die anderen Anmerkungen von Dir: ?


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Karl
Karl
Administrator

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 06.01.2021, 15:00:22

" Ohne sichere Daten fehlt die Grundlage, um vernünftig abzuwägen: Wie groß muss der Vorteil durch die zusätzlichen Impfungen sein, um das Risiko einer Fluchtmutante zu rechtfertigen? Und ist dieser Vorteil tatsächlich groß genug? Und welche weiteren Probleme handelt man sich dadurch ein? Niemand weiß es."

https://www.spektrum.de/kolumne/soll-man-die-zweite-impfung-verzoegern


@Mareike,

um eine mathematisch korrekte Antwort zu liefern, müsste man entsprechende Modelle besitzen und diese durchrechnen. Ich kann das nicht und verlasse mich da auf unsere Fachleute und deren Urteil.

Persönlich sehe ich eine gewisse Logik in dem britischen Weg. Sie wollen das Boosten durch die zweite Impfung ja nicht ausfallen lassen, sondern nur verschieben. Das Intervall zwischen den Impfungen ist m. E. nicht so kritisch. Aber wie gesagt, ich kann mich irren. Man müsste das Modellieren und das Verhalten, die Veränderbarkeit des Virus mit einbeziehen.

Karl
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 06.01.2021, 17:20:03

Die Veränderbarkeit des Virus scheint hoch zu sein.
Die Ausführungen von Drosten sind aufschlussreich.



 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 06.01.2021, 17:20:03

Es war interessant, was Prof. Peter Kremser (gestern zu GAst bei Markus Lanz) zu mathematischen Modellierungen bei Pandemien usw. zu sagen hatte. Er führte als Beispiel die frühere Rinderseuche BSE an, der - errechnet auf mathematischer Basis - die halbe Bevölkerung von Europa zum Opfer fallen sollte. Dann waren es nur wenige in wenigen Ländern und eigentlich kein grosses Thema.
Er meinte auch, dass es keine Algorithmen geben kann zur Vorbestimmung von Verläufen in Pandemien. Kann aber gut sein ,dass dies hauptsächlich ein Disput unter Wissenschaftlern der verschiedenen Fachrichtungen ist - aber interessant und überlegenswert fand ich die Aussage schon. Auch ich tendierte ja bisher sehr zu mathematischen Erklärungen, ganz einfach, weil ich das Prinzip Logik in der Mathematik schon immer sehr geschätzt habe und hoffte, dass dadurch einiges aufgelöst werden kann. Olga

Karl
Karl
Administrator

RE: Corona-Impfstoff- Neuer Lockdown
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 06.01.2021, 17:56:30

Liebe @olga64,

es gibt immer eine unendliche Zahl an möglichen Modellen. Wie findet man das richtige? Wichtig sind hierbei Überlegungen zu Ockhams Rasiermesser.

Es gibt zwei Typen von Modellen (habe ich bei meiner Diplomarbeit 1972 benutzt, um die Effizienz der Infektion von Bakterien mit nackter DNA zu erklären (Transfektion)).

Typ 1 ist ein analytisches Modell mit vielen Parametern, die man in manchen Fällen messen kann, in anderen Fällen durchprobiert, bis dass die theoretischen Kurven die experimentell gemessenen gut beschreiben.

Typ 2 ist eine Simulation. Simulationen sind besonders effektiv, wenn einfach zu viele unbekannte Parameter existieren und gleichzeitig die Ergebnisse an den Wunschwerten gemessen werden. Führt die Wahl falscher Parameter zu einer Differenz zum Wunschergebnis kann der Algorithmus die Parameter ändern, bis dass ein optimales Ergebnis erreicht ist.

Führt eine Simulation zu einer guten Beschreibung von Daten in der Vergangenheit, können Prognosen über den zukünftigen Verlauf gemacht werden.

Die genauen Auswirkungen von unvorhersehbaren Mutationen bei einem Virus kann man zwar nicht im Detail kennen, aber man kann Veränderungen in Parametern wie Infektiösität oder Schnelligkeit der Vermehrung in den Zellen ausprobieren. Prognosen werden sich dann natürlich ändern.

Fehlschläge wie in Deinem Beispiel sind immer möglich, aber es gibt keine bessere Methode der Vorhersage als ein Modell durchzurechnen. Wenn das Modell falsch ist, dann sind natürlich auch die Prognosen falsch. Die Modellbildung ist schwierig, wenn es nicht genügend historische Daten gibt, an denen das Modell getestet werden kann.

Karl


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