Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik

Innenpolitik Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik

Tina03
Tina03
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RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von Tina03
als Antwort auf SamuelVimes vom 29.03.2020, 17:07:49
So - und jetzt haben wir den schönen Faden von @Tina03 wohl komplett verofftopict.
Und daraus hat sich jetzt schon ein derart langer Diskussionsstrang ergeben, dass ich noch nicht alles lesen konnte. Hoffentlich habt Ihr bezüglich "schmiegen" inzwischen Einigkeit erzielt. Ich kannte den Begriff bisher nur im Zusammenhang mit etwas, das ich gerne gelegentlich tue: an .... 😊 
RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina03 vom 30.03.2020, 14:05:09

Ich befürchte eher das nachher erstmal viel versprochen wird in Bezug auf einlagern und so. Und dann kommt wieder irgend so ein Abgeordneter namens "Ichbinwichtig" und reklamiert die Kosten....
Der Vorrat kann durch eine Austauschaktion im Umlauf ja immer frisch gehalten werden und ja, das wird Kosten verursachen. Die sind aber ein berühmter "Fliegenschiß" gegenüber den Kosten, die im Notfall entstehen und man nichts zur Hand hat.

Wir haben für jeden Mist in Deutschland Geld da, egal ob ein nicht fertiger Flughafen, oder eine "Soda-Brücke" (sind nutzlose Brücken die nur so da sind), fehlerhaft geplante Straßen, Straßenbrücken die zum Billigstpreis einst gebaut und nach wenigen Jahren ersetzt werden müssen, ein viel zu großes und damit unterbeschäftigtes Parlament u. a.

Nur für die Vorsorge für den Bürger - da muß eine Rolle Heftpflaster reichen.

ingo
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RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von ingo
als Antwort auf Tina03 vom 30.03.2020, 14:05:09

Ich "vertrete" gewiss nicht beide Fraktionen, Tina, sondern schaue über den Tellerrand hinaus. Offen bleibt bezüglich der Zukunft immer noch die Frage, wieviele Masken für Fachpersonal, wieviele Masken für Normalbürger und wieviel sonstige Schutzkleidung bevorratet werden sollte. 80 Mio/160 Mio/320 Mio/ 1 Mrd.? Mit diesen Zahlen kann man die Problematik der Vorratshaltung erkennen. Hinzu kämen noch Impfstoffe für, wenn der Impfstoff denn mal gefunden ist, für Corona......oder für künftige Epidemien, die wir noch gar nicht kennen? ....,.Geht alles nicht, weil wir nicht wissen, aus welcher Ecke die nächste Epi kommt. Dir Prognose aus 2012 hin oder her: Niemand konnte ahnen, dass Chinesen, ich sage es mal ganz deutlich, Wildtiere "fressen" und damit eine Weltkatastrophe auslösen würden. Wir alle haben geglaubt, dass die Hunde auf den chinesischen Essentischen weitestgehend der Vergangenheit angehören. Falsch......Da sind andere Tiere aufgetaucht. Und dass werden immer die Unwägbarkeiten sein, mit der selbst ernsthafte Politiker nicht rechnen.


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Tina03
Tina03
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RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von Tina03
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.03.2020, 14:32:04
Ich befürchte eher das nachher erstmal viel versprochen wird in Bezug auf einlagern und so. Und dann kommt wieder irgend so ein Abgeordneter namens "Ichbinwichtig" und reklamiert die Kosten....
Der Vorrat kann durch eine Austauschaktion im Umlauf ja immer frisch gehalten werden und ja, das wird Kosten verursachen. Die sind aber ein berühmter "Fliegenschiß" gegenüber den Kosten, die im Notfall entstehen und man nichts zur Hand hat.
Zwischen Schwarz und Weiß gibt es ja auch immer noch Graustufen, d. h. man müsste nicht gleich von einem Extrem ins Andere - sprich von Just-time-Lieferung zu millionenfacher Bevorratung -, sondern könnte bezüglich der im Ernstfall am dringendsten benötigten Produkte einen Mittelweg gehen.  Außerdem gäbe es noch die Möglichkeit,  Abruf-Lieferverträge zu schließen, d. h. Bestellungen  bestimmter Mengen mit Vereinbarung einer Lieferfrist ab Abruf. 

Eine gewisse Lagerhaltung bringt Sicherheit, spart bei ansonsten im fernen Ausland bestellten Gütern Transportkosten und nützt damit noch dem Klima.

 
RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 30.03.2020, 14:47:51
...Niemand konnte ahnen, dass Chinesen, ich sage es mal ganz deutlich, Wildtiere "fressen" und damit eine Weltkatastrophe auslösen würden. Wir alle haben geglaubt, dass die Hunde auf den chinesischen Essentischen weitestgehend der Vergangenheit angehören.
Das mußte man nicht ahnen, sondern das war bekannt aus zahlreichen Fernsehreportagen. Auch das nachwievor Hunde noch zum Verzehr da sind.

Wir mögen uns über ihre Ess-Gewohnheiten zwar wundern, aber die Chinesen wundern sich auch über uns - das man "schlechtgewordene Milch" zu Käse verarbeitet unter zur Hilfenahme von Schimmelpilzen. Den Chinesen dreht sich der Magen um und dir beim Gedanken eine Fledermaus oder Hund zu verspeisen.

So unterschiedlich ist die Welt.
RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina03 vom 30.03.2020, 15:05:57
..könnte bezüglich der im Ernstfall am dringendsten benötigten Produkte einen Mittelweg gehen.  Außerdem gäbe es noch die Möglichkeit,  Abruf-Lieferverträge zu schließen, d. h. Bestellungen  bestimmter Mengen mit Vereinbarung einer Lieferfrist ab Abruf. 

 
Abruf aus dem Ausland dauert zu lange, selbst bei Luftfracht Und da kommt noch die Mengenbegrenzung hinzu.
Man wird keine "flächendekende und Bevölkerungsdeckende" Bevorratung bekommen, wohl aber für die Systemrelevanten Komponeten. Es funktioniert nicht wenn eine Hausarztpraxis ausfällt, weil das nötige Material beim Patienten irgendwo in der Kellerschublade liegt - aber der Doktor hat nichts. Es funktioniert nicht wenn in einem Krankenhaus das Personal ausfällt weil keine Schutzmaterial da ist.

Und was den Diebstahl anbelangt - für den geringwertigsten Diebstahl gleich Lebenslänglich im Schnellverfahren ohne Berufungsmöglichkeit, ohne Einrede der Notwehr. Hier werden weitaus mehr Menschenleben durch Idioten gefährdet als deren Leben wert ist. Keine Gnade für sie.

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Tina03
Tina03
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RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von Tina03
als Antwort auf ingo vom 30.03.2020, 14:47:51

Die Zukunft beinhaltet immer alle möglichen Unwägbarkeiten. Dazu gehören sicherlich auch einige, auf die wir heute vielleicht gar nicht kommen würden.

Für die meisten möglichen (konkreten oder ähnlichen) Gefährdungssituationen liegen jedoch längst Erfahrungen vor (bezüglich der jetzingen mindestens 3 innerhalb der letzten 10 Jahre!) , so dass ihr Eintreten keine Frage des "ob" ist, sondern es hinsichtlich der Vorsorge dafür vor allem um "wann" und" in welchem Ausmaß" geht, wobei als weitere wichtige Faktoren der Ursprungsort und die Verläufe einzubeziehen sind.

Aus den internationalen Dokumentationen dieser Erfahrungen (Datensammlungen, Studien, Statistisken etc.) können relativ realitätsgetreue Prognosen mathematisch  (Wahrscheinlichkeitsrechnung) erarbeitet werden, die dann als Basis für die Erstellung einer Vorsorgeplanung dienen können.

Allerdings dürften weder die Prognose noch die Vorsorgeplanung einfach bis zum Tag X "abgelegt" werden, sondern müssten (wie u. U. auch die zur Vorsorge getroffenen Maßnahmen) bei neuen Erfahrungen/Erkenntnissen entsprechend angepasst werden.

Selbst all das kann natürlich nicht verhindern, dass ein eingetretenes Ereignis unvorhergesehene Probleme mit mit sich bringt, die ad hoc zu lösen sind. Probleme in dem Umfang, in dem sie jetzt zu bewältigen (oder nicht zu bewältigen) sind, ließen sich jedoch durch eine solche Vorsorge vermeiden.

Verbleibende Unwägbarkeiten sind für mich keine akzeptable Ausrede fürs Nichtstun, denn gar keine Vorkehrungen zu treffen (wie es trotz der 2012 erarbeiteten Sudie der Fall war, "weil niemand sich dafür zuständig fühlte"), betrachte ich als fahrlässig und damit als nicht entschuldbar.
 

olga64
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RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von olga64

DEr Philanthrop Bill Gates, der mittlerweile sehr erfahren mit Pandemien ist, investierte schon zu Beginn der Corona-Pandemi Geld in ein Unternehmen,das Testgeräte entwickelt, die die Patienten selbst anwenden können (ähnlich dem Schwangerschaftstest). Diese Geräte sollen in Kürze auf den Markt kommen. Sie sind m.E. eine wichtige Lösung in dieser Situation, weil sie nicht weiteres Personal binden und auch die Labor-Kapazitäten (die jetzt in grossem Umfange benötigt werden, um die gewonnenen Tests auszuwerten) minimieren.
Wenn man sich jetzt weiter auf das Masken-Problem mit Empörung konzentriert, bringt das mE. nicht viel. Es ist ein sehr nachgefragter, internationale Markt,der zum einen die Artikel immens verteuert (Angebot und Nachfrage) und auch Gangster auf den Plan ruft.
Es gibt z.B. Kliniken, die im Alleingang versuchten, z.B. in Singapur Masken und Schutzkleidung zu bestellen, dafür in Vorkasse Millionen zahlten, aber nie Ware erhielten.
In dem bereits Anfang der 2000er Jahre erstellten Pandemie-Plan (den keiner ernst nahm, weil Pandemien ja nach Asien und Afrika gehören) wurde schon festgelegt, dass sich Kliniken und Ärzte mit diesen SChutzmitteln bevorraten müssen. Vermutlich haben das nur die wenigsten getan und können nun diesem erhöhten BEdarf auch nicht gegensteuern und machen natürlich wieder mal alle anderen dafür verantwortlich.
Auch wenn jetzt deutsche Unternehmen sich bereiterklären, in diese Fertigung einzusteigen (weil sie derzeit sowieso keine anderen Betätigungsfelder haben) werden die das schnell zurückfahren, wenn die Pandemie zu Ende ist, weil dann naturgemäss der Verbrauch und Bedarf und auch die Preise wieder sinken werden. Aber es wäre gut,wenn die Betroffenen daraus lernten: Bevorratung solcher benötigten Artikel in eigener Verantwortung. Olga

poldy
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RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von poldy
als Antwort auf Tina03 vom 30.03.2020, 16:52:43

Diese Studie habe ich schon vor einiger Zeit gelesen, sie wurde vor einigen Wochen nochmals  in der Züricher Zeitung verbreitet.

Sicher schlummerte sie seit vielen Jahren in den Aktenbergen. Seit dieser Zeit gab es viele Veränderungen im Deutschen Bundestag.   ( 2012).

Ob es nun fahrlässig ist oder nicht entschuldbar, lässt sich nun nicht mehr ändern , wir sind nun mitten im Krisengebiet der Pandemie.

Es gibt  aber auch den Klageweg , den du beschreiten kannst, wenn du mit diesem Sachverhalt  der Nichtbeachtung  dieser Studie gravierende und  fahrlässige Mängel für dein Leben  und das Leben anderer siehst.

poldy

( ich jedenfalls wünsche mir, das diese Studie für alle im Land nicht so ausfällt, wie damals vorher gesagt )






 

ingo
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RE: Corona - Unentschuldbare Versäumnisse der Politik
geschrieben von ingo
als Antwort auf Tina03 vom 30.03.2020, 16:52:43
-Erfahrungen? Nein! Woher auch? Corona gab' noch nie, bevor Chinese nicht diese Tiere gegessen haben.

- relativ realitätsgetreue Prognosen mathematisch  (Wahrscheinlichkeitsrechnung) erarbeitet werden. Du sagst es: relativ....beileibe nicht absolut.

- Probleme in dem Umfang ........ließen sich jedoch durch eine solche Vorsorge vermeiden....
Niemals. Denn, wenn das stimmen würde, gäbe es niemals mehr Pandemien. Und das wäre ein Traum! Es wird immer wieder Epidemien/Pandemien geben. Das war schon bei der Pest so. Ich sag mal lakonisch: Träum' weiter von einer Welt ohne diese Erkrankungen. Ich gehöre zu den Menschen, denen bewusst ist, dass wir Menschen es immer wieder schaffen werden, uns aus eigener Kraft an Abgründe zu bringen.
Sag' uns doch bitte, welche Entscheidungen Du aufgrund der Studie von2012 getroffen hättest. Deine Schlussfolgerung ist mir zu simpel. Ich fürchte allerdings, dass ich auch heute keine konkrete Antwort erhalten werde. Ich pflege an solchen Stellen immer unangenehme Fragen zu stellen, auf die ich keine Antworten bekomme. Beispiel: Wieviele Flüchtlinge kann unser Land aushalten? 10 /20/50/100 Mio? Auch darauf habe ich nie eine Antwort beommen.

 

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