Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!

Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!

hafel
hafel
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von hafel
als Antwort auf sittingbull vom 14.12.2012, 13:04:38
SB: „ich denke du wählst die worte so , wie sie zu dir passen .

Na das tun ja wohl alle, Du doch auch.

Es ist eigentlich sinnlos, sich auf diese Neiddebatte ein zu lassen. Der Ursprungsschreiber hat leider vergessen, dass es den meisten Ostdeutschen um mehr persönliche Freiheit, Reise- und Meinungsfreiheit ging.

Eine Demokratie kann solche extremen Minderheitsmeinungen verkraften. Lebt in Euerem Groll weiter, die Karawane zieht weiter.

Hafel
DorisHH
DorisHH
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von DorisHH
als Antwort auf hafel vom 14.12.2012, 17:19:39
Viele mögen hier ja Recht haben.doch wäre es nicht so gekommen...hätten wir uns alle nie kennengelernt.Seht es mal von der Seite.....gruß Doris aus Hamburg
adam
adam
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von adam
als Antwort auf wandersmann vom 14.12.2012, 16:11:05


Wenn der Wind von vorn kommt, und es ans Eingemachte geht, so wie jetzt, werden diese Spielregeln seitens der wirklich Mächtigen außer Kraft gesetzt. Dass das geht, wurde uns mit dem ESM deutlich vor Augen geführt. Wenn es hart auf hart kommt, hat der Bürger nichts, aber auch gar nichts zu sagen. Mit ihrer Unterschrift unter diesen Vertrag gaben die Regierungen Europas ihre Souveränität vollständig an das Finanzkapital ab. Und dies "bedingungslos und unwiderruflich".

Das Kapital macht uns rechtlos


Die Behauptungen im Zitat und im verlinkten Video sind falsch.

Aufgrund zahlreicher Klagen hat das Bundesverfassungsgericht Mitte September entschieden, daß die Haftung der Bundesrepublik auf deren Anteil von 190 Mrd. € beschränkt ist und jede eventuelle Erhöhung der Haftungssumme vor dem Deutschen Bundestag verhandelt und darüber abgestimmt werden muß. Soviel zu der falschen Behauptung, daß die Bundesrepublik ihre Souveränität an das "Finanzkapital bedingungslos und unwiderruflich" abgegeben hätte.

Mich stört diese Verbreitung von Falschmeldungen und wie es ehemalige Bürger der DDR stört, wenn ungerechtfertigt über die DDR hergezogen wird, stört es mich als Alt- und Neubundesbürger, wenn durch Falschmeldungen die Bundesrepublik schlecht geredet wird, wenn immer wieder Kapitalismus und Demokratie in einen Topf geworfen werden, wenn jemand über die "Interessen der Arbeiterklsse" schwadroniert, der an anderer Stelle schrieb, er hätte es gerne gesehen, wenn die Rote Armee gegen die demonstrierenden DDR-Bürger aufmarschiert wäre. Es stört mich, wenn Negativspitzen als typisch für die Bundesrepublik dargestellt werden, es stört mich, wenn die Bundesrepublik an Idealen gemessen wird, von denen jeder wissen sollte, daß sie unerreichbar sind und gleichzeitig der Unrechtsstaat DDR nostalgisch verklärt als "vergleichsweise harmlos" gezeichnet wird.

Es stört mich, wenn statt über Fehler, Ungerechtigkeiten und Probleme in der Bundesrepublik zu diskutieren, zuerst platte, sich immer wiederholende, falsche Behauptungen richtig gestellt werden müssen. Was manche hier führen ist keine Diskussion, sondern Klassenkampf für ein untergegangenes System und einen Staat, den es bald halb so lange nicht mehr gibt, wie er existent war und die Bürger, nach seiner Auflösung, bis heute etwa soviel gekostet hat, wie die Gesamtverschuldung, in der die Bundesrepublik heute steckt.

Und ich weiß, daß all dies auch andere stört.

--

adam

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 14.12.2012, 20:34:26
Ach Adam, im Prinzip sind wir doch "alternativlos" der Demokratie ausgeliefert, wogegen die Salonkommunisten oder-Sozialisten doch immerhin die freie Möglichkeit haben nach Nordkorea - alternativlos kommunistisch- auszuwandern, dort aus Gras "Frankforter grüne Soß" zu einem Esslöffel Reis zu kochen und dann jubeln, wenn die Militärs aufmarschieren mit allem Pomp und die neuen Langstreckenraketen übers Meer zischen! Ääähm: Ironie aus!

Luchs
adam
adam
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von adam
als Antwort auf luchs35 vom 14.12.2012, 20:49:56
Na Luchs,

immerhin habe ich Dich mal wieder in so einen Thread gelockt. Das ist doch schon mal was. Daß ansonsten die uneinsichtige Empörung über mir zusammenschlägt, ist mir klar, aber auch sowas von wurscht.

--

adam
miriam
miriam
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von miriam
als Antwort auf luchs35 vom 14.12.2012, 20:49:56
... im Prinzip sind wir doch "alternativlos" der Demokratie ausgeliefert...


Luchs - so schön und treffend habe ich dieses sich wiederholende Klagelied, noch nie umschrieben bzw gehört.

Da ich ja auch eine Ossi bin (wie inzwischen hier bekannt - stamme ich aus Rumänien), versuche ich ja immer wieder zu begreifen...
Aber es gelingt mir wirklich nicht!

Allerdings muss man auch feststellen:

man jammert hier auf hohem Niveau!

Miriam

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wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 14.12.2012, 20:34:26
Die Behauptungen im Zitat und im verlinkten Video sind falsch.
geschrieben von adam


... behauptet einer dreist, der mit derlei Beiträgen und den darin eingepackten Lügen und Halbwahrheiten seinerseits der allgemeinen Volksverdummung bewusst Vorschub leistet. Den adams kann man die rosarote Brille nicht abnehmen. Den adams wurde vermutlich die Netzhaut rosarot eingefärbt. Die können nicht anders.

Aufgrund zahlreicher Klagen hat das Bundesverfassungsgericht Mitte September entschieden, daß die Haftung der Bundesrepublik auf deren Anteil von 190 Mrd. € beschränkt ist
geschrieben von adam


Dies ist bekanntlich falsch.
Laut den Bedingungen aus dem ESM-Vertrag entfallen auf Deutschland, sofern es für die ausfallgefährdeten Staaten Portugal, Griechenland, Irland, Spanien und Italien (gesamt: 261,5 Mrd. Euro) anteilig (113 Mrd. Euro) und zusätzlich zum eigenen Anteil (190 Mrd. Euro) übernimmt, 303 Mrd. Euro.

Soviel zu der falschen Behauptung, daß die Bundesrepublik ihre Souveränität an das "Finanzkapital bedingungslos und unwiderruflich" abgegeben hätte.
geschrieben von adam


Richtig ist, dass das ESM-Kapital zunächst 700 Milliarden Euro beträg. Es kann aber unbegrenzt erhöht werden. Das ginge zwar nur mit der Stimme des deutschen Vertreters, der allerdings an Weisungen des Parlaments nicht gebunden ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Schäuble bei Anfrage hier sein Veto einlegen würde.

Im ESM-Vertrag selbst ist eine Ausstiegsmöglichkeit einzelner Mitglieder nicht vorgesehen.

Steht so drin. Echt.
Hast ihn mal ganz unaufgeregt durchgelesen?

Nein, das Finanzkapital hat mit dem ESM einen hübschen Weg gefunden, sich auch in schlechten Zeiten ihre Rendite zu garantieren.

Und das ganz legal mit Hilfe der Regierungen der Euro-Länder finanziert durch den Europäischen Steuerzahler.

Akzeptiere endlich mal die Wahrheiten, adam, und höre auf, die durchsichtigen Praktiken eines maroden Systems schön zu reden.
adam
adam
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von adam
als Antwort auf wandersmann vom 14.12.2012, 22:05:21
wandersmann,

Du meinst, daß ich das für die Wahrheit nehmen soll, was Du verkündest? Lieber nicht, denn Du bist ja der, der behauptet hat, die EU habe auf dem Balkan Krieg geführt. Das hat mich seinerzeit auch gestört, weil es nicht stimmt. .

--

adam
wandersmann
wandersmann
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 14.12.2012, 22:37:44
Du meinst, daß ich das für die Wahrheit nehmen soll, was Du verkündest?
geschrieben von adam


Nein, viel einfacher adam.
Du solltest einfach nur das zur Kenntnis nehmen, was per Gesetz Gültigkeit besitzt.
Lies den ESM-Vertrag in Ruhe durch, und werte neu.
Befrei deine Retina vom Rosaroten, und fang an, die Realität zu akzeptieren.
clara
clara
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von clara
als Antwort auf wandersmann vom 14.12.2012, 16:11:05
Es ist in einer wirklichen Demokratie natürlich anstrengend, etwas gegen Missstände zu tun. Die Werkzeuge dafür sind freie Wahlen, eine freie, auch in ihren Tendenzen unabhängige Presse und eine unabhängige Justiz. Und nicht zuletzt auch Zivilcourage. So lange also Missstände nicht vertuscht werden und Möglichkeiten bestehen, etwas zu ändern, ist alles im grünen Bereich. Diese Möglichkeiten ohne Gefahr bestanden und bestehen eben nicht in Diktaturen.


Gilt aber nur in guten Zeiten.
Wenn der Wind von vorn kommt, und es ans Eingemachte geht, so wie jetzt, werden diese Spielregeln seitens der wirklich Mächtigen außer Kraft gesetzt. Dass das geht, wurde uns mit dem ESM deutlich vor Augen geführt. Wenn es hart auf hart kommt, hat der Bürger nichts, aber auch gar nichts zu sagen. Mit ihrer Unterschrift unter diesen Vertrag gaben die Regierungen Europas ihre Souveränität vollständig an das Finanzkapital ab. Und dies "bedingungslos und unwiderruflich".

Im Fall ESM gebe ich Dir Recht. Mir ist auch nicht wohl, wenn ich an die möglichen Auswirkungen dieser Beschlüsse denke, die leider den Meisten gar nicht bekannt oder bewusst sind, bzw. viel zu wenig bekannt gemacht wurden (Absicht?). Jeder kann aber selbst was tun, z. B. sich genau informieren, was dank Internet nicht schwer ist. Dann die Infos an Andere im Umfeld weiter geben, Leserbriefe verfassen und hier unterschreiben, Abgeordnete löchern und nerven. Das ist zwar wieder etwas anstrengend, aber eben unter demokratischen Verhältnissen möglich.

Dass unsere Demokratie in weniger guten Zeiten oder aufgrund dieses ESM-Beschlusses ins Wanken geraten kann, muss nicht zutreffen. Deutschland hat sich ja einige Auflagen vorbehalten. In der nun über 60 Jahre währenden Demokratie der (alten) BRD gab es nicht nur gute Zeiten, immerhin schon mehrere Rezessionen, von denen die erste Ende der 60er Jahre die Wirtschaftswunderjahre beendete und zu einem richtigen Schock bei der Bevölkerung führte.
Also vorhersehbar, was eine Demokratie gefährden und einen neuen "starken Mann" ermöglichen würde, ist dies alles nicht.

Clara

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