Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
@ pecado: "Das ganze geht einem wirklich auf den Geist. Das erinnert irgendwie an die mausgrauen Politkader, die am Tisch saßen, als Broder (entweder broder Tv) das "Neue Deutschland" besucht hat."
Richtig, mir auch!
Hafel
Richtig, mir auch!
Hafel
Etwas nachsichtiger sollten wir Wessis aber sein. Für viele Menschen im Osten war es das einzige, wirklich grosse Erlebnis in ihrem Leben. Noch gibt es ja auch noch die Leute, die ununterbrochen von "damals im Schützengraben" erzählen, auch wenn sie nur die Schilderungen ihrer Väter und Grossväter nachplappern. So lange das ganze nicht mit unendlichen Schuldzuweisungen und Vorwürfen an die andere Bevölkerungsgruppe ausartet und der Betroffene wirklich vergisst, dass es auch an ihm liegt und gelegen hat, wenn alles nicht so klappte, wie erwünscht, kann man schon darüber sprechen und schreiben, wenn es denn sein muss. Olga
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
Ich habe kein Ost-Westkonflikt und bei mir gibt es auch keine Wessis ich habe nur etwas dagegen, dass eine Schlammschlacht durchgeführt wird.
Wen interessiert es denn wirklich, welche Vorstellungen wir zur Wende hatten?
Und wenn wir sie aufschreiben, dann wird doch gleich wieder darüber hergezogen, nee, so einfach ist die Diskussion nicht.
-ein_lächeln_für_dich-
Du sagst es.
Inzwischen habe ich es auch schon bereut, in diesem Thread überhaupt etwas geschrieben zu haben.
Ich könnte zwar gerade zu diesen Thema allerhand beitragen aber hier werden ja in jeden Satz Bedeutungen hineininterpretiert auf die ich selbst nie kommen würde.
Ich überlasse solche Schlammschlachten lieber denen, die daran ihre Freude haben.
justus
ich hatte noch viele andere große "Erlebnisse", zum Beispiel zwei gesunde Kinder und noch allerhand mehr!!!
Circe - Ihre schönen, persönlichen Erlebnisse werden aber keinen Zugang in die Geschichtsbücher finden - die durch das DDR-Volk herbeigeführte Befreiung aus einem Staatsgefängnis aber schon.Es war also für die Deutschen insgesamt ein grosses Erlebnis und für viele das grösste ihres Lebens. Olga
@olga,
circe hat doch recht, Dir kann ich mich in diesem Fall aber auch anschließen und mich mit Millionen ehemaliger DDR-Bürger solidarisch erklären.
Die große Mehrheit sollte sich in ihrem Bemühen um mehr gegenseitiges Verständnis, besonders in unserer Generation, nicht von ein paar DDR-Nationalisten abhalten lassen, die der Meinung sind, ihren vermeintlichen Sozialismus als soziale Idee gepachtet zu haben.
--
adam
circe hat doch recht, Dir kann ich mich in diesem Fall aber auch anschließen und mich mit Millionen ehemaliger DDR-Bürger solidarisch erklären.
Die große Mehrheit sollte sich in ihrem Bemühen um mehr gegenseitiges Verständnis, besonders in unserer Generation, nicht von ein paar DDR-Nationalisten abhalten lassen, die der Meinung sind, ihren vermeintlichen Sozialismus als soziale Idee gepachtet zu haben.
--
adam
olga lies mal den ersten Beitrag, da schreibt dutsch von Herrn Schäuble-- und das er nicht für sowas damals Demo gemacht hat! Du suggerierst hier aber laufend wie dolle wir Ossis uns zu freuen haben ( nach über 20 Jahren ) Wende, weil wir doch aus unseren Staatsgefängnis raus dutrften! Das passt nicht zusammen!
Aber Circe - ich bin doch nicht Herr Schäuble. Und was ich getan hätte oder nicht, weiss ich nicht - es wäre ebenso heuchlerisch, dies für mich heute in Anspruch zu nehmen, die ich ja nie in einer solchen Situation lebte. Aber meine eigenen Gedanken darf ich mir sicher machen - auch im Rückblick.
Wenn ich also ehemalige DDR-Bürgerin wäre, würde ich sehr grüblerisch werden, wenn ich z.B. das sehr erfolgreiche chinesische Modell des Staatsterrors und des Kommunismus sehe. Dort geht es vielen Leuten aber sehr viel besser als dies in der früheren DDR der Fall war (ich habe die DDR einige Male besucht und war auch sehr, sehr oft in Ostberlin!). Warum klappte es in der DDR nicht - warum wurde dort nur von wirtschaftlichen Erfolgen geschwafelt, die dann auch grossenteils noch durch Kooperation mit dem verhassten, kapitalitischen Ausland zustandekamen?
Ich bleibe dabei - es wäre interessant gewesen, zu erleben, wie es den damaligen Bürgerrechtlern gelungen wäre, einen sozialistischen Staat in Freiheit aufzubauen - und zwar ohne die BRD zu involvieren. Olga
Wenn ich also ehemalige DDR-Bürgerin wäre, würde ich sehr grüblerisch werden, wenn ich z.B. das sehr erfolgreiche chinesische Modell des Staatsterrors und des Kommunismus sehe. Dort geht es vielen Leuten aber sehr viel besser als dies in der früheren DDR der Fall war (ich habe die DDR einige Male besucht und war auch sehr, sehr oft in Ostberlin!). Warum klappte es in der DDR nicht - warum wurde dort nur von wirtschaftlichen Erfolgen geschwafelt, die dann auch grossenteils noch durch Kooperation mit dem verhassten, kapitalitischen Ausland zustandekamen?
Ich bleibe dabei - es wäre interessant gewesen, zu erleben, wie es den damaligen Bürgerrechtlern gelungen wäre, einen sozialistischen Staat in Freiheit aufzubauen - und zwar ohne die BRD zu involvieren. Olga
zu deiner letzten Idee kann ich nur sagen, davon können wir Abstand nehmen! Alle gleich zu machen geht nur unter Druck, soweit haben wir es doch begriffen! Und weil der Mensch meist mit dem was er hat nicht zufrieden ist, wird das mit dem Sozialismus eine ewige Utopie bleiben! Und ein Versuch reichte wohl!
Ich sehe dies genau so - aber es wird weitere Versuche geben, da bin ich auch sicher und kann nur hoffen, dass es das nächste Mal ohne die vielen Grausamkeiten für die Völker abgeht. Olga