Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!

Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!

adam
adam
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 18.12.2012, 18:05:00
Ihr müsst wissen, dass die ersten Demonstranten tatsächlich für mehr Rechte und Demokratie in der DDR auf die Straße gegangen sind. Die D-Mark-, Wirtschafts-, Reise-, Vereinigungs- und Salondemonstranten kamen erst Monate später auf die Straße, als sie hinter ihren Gardinen festgestellt hatten, dass die ersten Demonstranten doch nicht erschossen oder plattgewalzt wurden.


@dutchweepee,

Du hast Dir mit Deiner Argumentation eine Dolchstoßlegende auf Kosten Deiner DDR-Mitbürger geschaffen. Hugo ignoriert den Willen der DDR-Bürger einfach und macht sie zu Opfern seiner fiktiven Unterstellungen gegen damalige Westbürger. Diese Argumentation entspricht noch immer der SED-Logik, mit der die Mauer als antiimperialistischer Schutzwall begründet wurde, obwohl ihr Sinn erwiesenermaßen in der Undurchlässigkeit von Ost nach West lag.

Du aber sattelst noch einen drauf und erklärst die Mehrheit der DDR-Bürger zu Feiglingen und Verrätern an einer angeblich demokratischen Entwicklung einiger Träumer, die bis heute die Mehrheitsentscheidung ihrer Mitbürger nicht akzeptieren und sich so als zutiefst undemokratisch erweisen. Schuld daran war natürlich wieder der Westen und den DDR-Bürgern, die damals zur Wahlurne gegangen sind, wird damit schon wieder jegliches Recht und jegliche Fähigkeit zur Selbstbestimmung abgesprochen. Das ist schon wieder alter SED-Stil. Einige wenige haben recht und die anderen haben zu folgen. Mit Basisdemokratie und überhaupt mit Demokratie hat das so wenig zu tun, wie die DDR mit Sozialismus zu tun hatte.

Dutch, leg endlich die Scheuklappen von Wunschträumen und Verschwörungstheorien ab und akzeptiere, daß wir im realen Leben stehen und dieses reale Leben als erstes die Richtlinien der Politik bestimmt, nicht irgendwelche Träumereien und daß die täglichen Probleme nicht durch falsche Schuldzuweisungen, nicht durch ignorante Verschwörungstheorien und schon gar nicht durch Kaputtmachen dessen, was einem nicht paßt, gelöst werden können.

--

adam
hobbyradler
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Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf hugo vom 18.12.2012, 19:33:55
@Hugo,

einerseits sagst du das wir im Westen manipuliert waren zu glauben euch ginge es um Freiheit, andererseits sagst du es ginge euch tatsächlich um Freiheit.

Worin bestand also die Manipulation?

Ciao
Hobbyradler
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 18.12.2012, 19:41:56
Aber adam - genau DAS sag ich doch von Anfang an in diesem Thread - sogar in der Überschrift. Meine basisdemokratischen Träume von 1989 sind im Lug und Trug und Geküngel der sogenannten "Realpolitik" untergegangen. Alle behaupten, das müsste so sein und wenn einer sagt, dass er für mehr Transparenz (Glasnost) in der Politik ist, wird er als Spinner, Träumer oder linker Chaot verschrien.

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adam
adam
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 18.12.2012, 19:47:30
dutch,

lies Dein Zitat, das Grundlage meines Beitrages ist. Das hast Du geschrieben.

--

adam
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 18.12.2012, 19:59:40
@adam

...in meinem Zitat fehlt bei Dir die Hervorhebung durch Fettdruck! Wir wollten unsere DDR demokratisieren.
ehemaligesMitglied67
ehemaligesMitglied67
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von ehemaligesMitglied67
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 18.12.2012, 18:54:03
holla
"alle" 17 Mio
wo steht das bei mir???

aber diese Art von Dialektik ist wirklich erbärmlich....

und waren sicher auch nicht alle 17 Mio, die kurz nach der wende am Strand von Bali stöhnten, wie schlecht es ihnen geht....

ist doch wirklich auffällig, daß speziell Foristen, die sich an aktuellen Mißständen (keiner streitet die ab) hochziehen gleichzeitig den Unrechtscharakter des sozialistischen Paradieses "vergessen". Das ist doch die Perfidität des Eingangsbeitrages: Weil die Bonzen jetzt dicke Wagen fahren ist das jetzt dasselbe als ob Honnecker und CO Volvo fahren: Damit stellt er den Unrechtsstaat DDR eine Stufe mit unserem Staat und das ist eine schlichte Unverschämtheit, denn so hätte sich die Revolution ja nicht "gelohnt".

carlo

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hugo
hugo
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von hugo
als Antwort auf hobbyradler vom 18.12.2012, 19:43:36
@Hugo,
einerseits sagst du das wir im Westen manipuliert waren zu glauben euch ginge es um Freiheit, andererseits sagst du es ginge euch tatsächlich um Freiheit.
Worin bestand also die Manipulation?


na wenn Du so schreibst "In meinem Umfeld hier im Westen war durchgängige Meinung, dass es allen Demonstranten vorwiegend um die Freiheit ging."
dann muss ich doch logischeweise annehmen, das Du die Dir bekannten "Freiheiten" meinst und zwar unter den Dir bekannten kapitalistisch geprägten Umständen und Gegebenheiten.

Den ersten Demonstranten welche dutch hier beschreibt ging es keineswegs darum kapitalistische westdeutsche Freiheiten 1 zu 1 zu übernehmen,,es gibt noch dutzende andere Freiheiten von denen man damals träumen konnte, ich hab einige beschrieben.

Deine "durchgängige und dazu nicht stimmige und nicht generell stimmende Meinung der Westler" deutet doch recht eindeutig darauf hin, das ihr eine abgestimmte und keine auf individuellen Erfahrungen basierende Meinung hattet,,,eben entsprechend den vorhandenen Möglichkeiten die Euch über Eure aktiven Medien zugänglich waren.

aber was ist daran verwunderlich das es uns um Freiheiten ging die jedoch nicht 100 %ig mit Deinen damalige Freiheitsvemutungen übereinstimmten ?

immerhin stellen wir ja heute noch immerzu fest, wie unterschiedlich wir sogar hier im Forum verschiedene Themen interpretieren, auslegen, werten,,,

hugo
adam
adam
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 18.12.2012, 20:04:39
Und ich habe beschrieben, warum Deine heutige Einstellung zur Wende und zum heutigen Staat undemokratisch ist und wie Du Deine damaligen Mitbürger in Mißkredit bringst.

Nur weil Deine Träumereien von damals nicht erfüllt wurden, die sowieso nicht zu verwirklichen waren, weil sie die Probleme der DDR nicht ausgeräumt hätten, kannst Du nicht dem ganzen demokratischen System das Existenzrecht absprechen. Von Deinen verschwörerischen und uralten Vorstellungen über die "Hochfinanz" will ich gar nicht reden.

--

adam
nerida
nerida
Mitglied

Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von nerida
als Antwort auf dutchweepee vom 18.12.2012, 19:47:30
Alle behaupten, das müsste so sein und wenn einer sagt, dass er für mehr Transparenz (Glasnost) in der Politik ist, wird er als Spinner, Träumer oder linker Chaot verschrien.

wenn ich jetzt richtig verstanden habe, dann ging es Dir in erster Linie darum, mehr Transparenz in der Politik der ehemaligen DDR zu fordern.
Was soll man sich darunter vorstellen?
Dass den Leuten gesagt wird, warum der Staat total pleite ist? Warum man die Menschen immer noch ein - bzw. aussperrt indem man Reisefreiheit verweigert?
Dass die Betonköpfe inder damaligen 'Regierung bleiben und die Ausbruchstimmung, die in all den Länder ringsum stattfand, total ignoriert?
Du wolltest also nur wissen, warum und weshalb (denn das ist für mich TransparenZ) aber an einer Veränderung der Zustände lag Dir nichts.

Hab ich das jetzt richtig verstanden?
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf hugo vom 18.12.2012, 20:14:01
na wenn Du so schreibst "In meinem Umfeld hier im Westen war durchgängige Meinung, dass es allen Demonstranten vorwiegend um die Freiheit ging."
dann muss ich doch logischeweise annehmen, das Du die Dir bekannten "Freiheiten" meinst und zwar unter den Dir bekannten kapitalistisch geprägten Umständen und Gegebenheiten.
geschrieben von hugo


@Hugo,

da muss ich zugeben zuerst mal an Meinungsfreiheit und Bewegungsfreiheit gedacht zu haben. An eine praktische Umsetzung habe ich nicht gedacht.

Das euer Staat überhaupt kein Geld mehr hatte, eine veraltete Industrie oder massive Umweltprobleme, kam mir weniger in den Sinn. Das du vielleicht wirtschaftlichen Wohlstand ohne Anstrengung, und Sozialstaat ohne die Nachteile und Verfolgung aller realen existierenden kommunistischen Staatssysteme wolltest, kam mir auch nicht in den Sinn. Es stand euch frei das selbst zu gestalten.

Das du Autoren wie Ralph Hartmann zur Beweisführung verwendest, sagt mir allerdings viel.

Und die Beleidigung Dutchweepes, an die Adresse später Demonstranten, geben tiefen Einblick wie euer beider Sozialstaat hätte ausschauen können.

Ciao
Hobbyradler

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