Innenpolitik Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Man kann Hugos oder die Weltsichten anderer teilen oder nicht, aber in der Regel beleidigt Hugo andere Diskutanten nicht, sondern er wird beständig persönlich beleidigt und das geht mir auf den Keks."
Da hast du aber - auch wenn man nur diesen Thread betrachtet - den Faktor "persönliche Beleidigung" in deiner Einschätzung eigenartig gefiltert.
Hugo da quasi rauszunehmen, halte ich persönlich für einen Irrtum.
Aber - natürlich steht es dir frei, dass als Webmaster selbst zu entscheiden und ich weiß, dass das sehr schwer ist.
Es reißt mir das Herz kaputt
SPIEGEL-Gespräch mit dem ehemaligen DDR-Wirtschaftslenker Günter Mittag über seine Politik und seine Fehler
Ob der Herr Mittag wohl etwas besser informiert war und die Situatiopn der ehemaligen DDR ein bisserl realistischer beurteilen kann als alle Hugos der Welt.
sysiphus...
DER SPIEGEL 37/1991
SPIEGEL-Gespräch mit dem ehemaligen DDR-Wirtschaftslenker Günter Mittag über seine Politik und seine Fehler
Ob der Herr Mittag wohl etwas besser informiert war und die Situatiopn der ehemaligen DDR ein bisserl realistischer beurteilen kann als alle Hugos der Welt.
sysiphus...
DER SPIEGEL 37/1991
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
@ Sysiphus:
Zwei sehr interessante Passagen aus dem Interview (für diejenigen, die das ganze Interview nicht lesen wollen)
MITTAG: "Ende 1987 kam ich zu der Erkenntnis: Jede Chance ist verspielt. Vom Osten war keine Hilfe möglich, und zum Westen konnte die Wende zur umfassenden Wirtschaftskooperation wegen latent wirkender politischer Widerstände in unseren Reihen nicht erfolgen.
Ohne die Wiedervereinigung wäre die DDR einer ökonomischen Katastrophe mit unabsehbaren sozialen Folgen entgegengegangen, weil sie auf Dauer allein nicht überlebensfähig war."
MITTAG weiter:
"Das sozialistische System insgesamt war falsch, wie wir heute wissen. Es ist eine Illusion, in der Planwirtschaft nach einem Weg zu suchen und ihn zu finden. Die Wirtschaft muss mit Gewinn arbeiten, wie das in einer Marktwirtschaft ist. Unser Wirtschaftssystem ist unter heutigen Erkenntnissen nicht zu verantworten, wird sich auch nicht wiederholen."
Nun wird bestimmt irgendwer behaupten, dass Günter Mittag "geschmiert" worden ist.
Hafel
Zwei sehr interessante Passagen aus dem Interview (für diejenigen, die das ganze Interview nicht lesen wollen)
MITTAG: "Ende 1987 kam ich zu der Erkenntnis: Jede Chance ist verspielt. Vom Osten war keine Hilfe möglich, und zum Westen konnte die Wende zur umfassenden Wirtschaftskooperation wegen latent wirkender politischer Widerstände in unseren Reihen nicht erfolgen.
Ohne die Wiedervereinigung wäre die DDR einer ökonomischen Katastrophe mit unabsehbaren sozialen Folgen entgegengegangen, weil sie auf Dauer allein nicht überlebensfähig war."
MITTAG weiter:
"Das sozialistische System insgesamt war falsch, wie wir heute wissen. Es ist eine Illusion, in der Planwirtschaft nach einem Weg zu suchen und ihn zu finden. Die Wirtschaft muss mit Gewinn arbeiten, wie das in einer Marktwirtschaft ist. Unser Wirtschaftssystem ist unter heutigen Erkenntnissen nicht zu verantworten, wird sich auch nicht wiederholen."
Nun wird bestimmt irgendwer behaupten, dass Günter Mittag "geschmiert" worden ist.
Hafel
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
..danke, nett von dir..
-ein_lächeln_für_dich-
-ein_lächeln_für_dich-
… soweit nicht unbedingt Neuigkeiten.
Der Thread-Titel lässt eine Unzufriedenheit vermuten.
Muss ich jetzt als „Frischling“ alle zwanzig Seiten lesen um den Grund dafür zu erfahren?
Ich wünsche einen schönen Abend, zusammen!
WF
Der Thread-Titel lässt eine Unzufriedenheit vermuten.
Muss ich jetzt als „Frischling“ alle zwanzig Seiten lesen um den Grund dafür zu erfahren?
Ich wünsche einen schönen Abend, zusammen!
WF
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
Ob der Herr Mittag wohl etwas besser informiert war und die Situatiopn der ehemaligen DDR ein bisserl realistischer beurteilen kann als alle Hugos der Welt.
sysiphus...
Natürlich. Und weswegen sollte er in diesem Interview von 1991 nicht die Wahrheit gesagt haben? Genosse Mittag hat doch immer nur die Wahrheit gesagt. Zeitlebens. Dieser innovative Querdenker im Politbüro. Man kannte ihn ja nur als kumpelhaften Sympathiebolzen, der in Wirklichkeit das revolutionäre stets in sich trug, und die Genossen ganz oben regelmäßig aufmischte.
Der Thread-Titel lässt eine Unzufriedenheit vermuten.
Muss ich jetzt als „Frischling“ alle zwanzig Seiten lesen um den Grund dafür zu erfahren?
Musst Du natürlich nicht. 20 Seiten sind schon nicht ganz ohne. Du kannst auch den webmaster bitten, Dir eine kurze und leichtverständliche Zusammenfassung des bisherigen Geschehens zuzusenden. Bei Bedarf auch als Comic.
Selbstverständlich darf ich als Ex-DDR-Bürger die heutigen Verhältnisse kritisch sehen, und das System, welches vor allem durch die Diktatur des Finzkapitals geprägt ist, an sich in Frage stellen. Und das darf ich, ohne dabei gleichzeitig die DDR zurückhaben zu wollen. Es gibt bekanntlich mehr, als diese beiden Alternativen.
Der Thread-Titel lässt eine Unzufriedenheit vermuten.
Muss ich jetzt als „Frischling“ alle zwanzig Seiten lesen um den Grund dafür zu erfahren?
Musst Du natürlich nicht. 20 Seiten sind schon nicht ganz ohne. Du kannst auch den webmaster bitten, Dir eine kurze und leichtverständliche Zusammenfassung des bisherigen Geschehens zuzusenden. Bei Bedarf auch als Comic.
Selbstverständlich darf ich als Ex-DDR-Bürger die heutigen Verhältnisse kritisch sehen, und das System, welches vor allem durch die Diktatur des Finzkapitals geprägt ist, an sich in Frage stellen. Und das darf ich, ohne dabei gleichzeitig die DDR zurückhaben zu wollen. Es gibt bekanntlich mehr, als diese beiden Alternativen.
Muß WhiteFang natürlich schon, wenn er mitdiskutieren will. Es gebietet schon die Höflichkeit, sich darüber zu informieren, was andere Diskutanten zum Thema denken.
Und jeder kann alles kritisieren, was die Bundesrepublik betrifft. Es wäre nur nett, das nicht immer mit dem Hochleben einer Diktatur zu verbinden, die vor über 20 Jahren von ihren Bürgern auf den Müllhaufenn der Geschichte geworfen wurde.
Und wenn Du schon dabei bist, erklär doch mal, was die von Dir genannte "Diktatur des Finzkapitals" sein soll und wer der Diktator ist. Allerdings sprich es über Dich Bände, wenn Du das demokratische System in Frage stellst, statt es zu verteidigen, da ja unter dem Schirm des Grundgesetzes politisch so ziemlich alles möglich ist, was die Bürgerrechte respektiert.
--
adam
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
na dann zähl doch mal diese Alternativen auf, du armer geknechteter Fronsklave in der Diktatur des Finanzkapitals. So schlau wie du bist, wirst du uns jetzt sicher das Paradies weisen.
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
Es ist immer einfacher von schönen Welten zu schwärmen, als konkrete Angaben zu machen.
Hafel
Hafel
Re: Dafür bin ich 1989 nicht auf die Straße gegangen!
@ pecado
Es gibt für alles Alternativen, pecado.
Das System in dem wir jetzt leben, wird nicht das Letzte in der Geschichte sein. Auch dieses wird eines Tages seinen Meister finden. Ob die Folgenden nun besser oder schlechter sind, werden unsere Nachkommen sehen.
Demokratie und Marktwirtschaft sind zwei verschiedene Dinge. Man kann sie kombinieren - man muss es aber nicht. Gegen eine wahre Demokratie ist doch nichts einzuwenden. Auch nicht gegen eine maßvolle Marktwirtschaft, in der der Mensch und nicht der Zins im Mittelpunkt steht. Beides haben wir nicht in dem Maße, dass es funktionieren würde.
Im übrigen bin ich kein geknechteter Fronsklave, wie Du irrtümlicherweise vermutest. Ich bin von Haus aus (TU Zwickau) Konstrukteur für Werkzeugmschinen. Seit 1991 bin ich selbständig, und mit meinen 8 Konstrukteuren entwickeln wir kundenspezifische Elektroerodierwerkzeuge. Ich lebe, was das materielle betrifft, auf der Sonnenseite. Und trotzdem habe ich das Recht, die Unverhältnismäßigkeiten dieser "Marktwirtschaft" und die Morschheit unseres Gesellschaftssystems zur Sprache zu bringen.
Es gibt für alles Alternativen, pecado.
Das System in dem wir jetzt leben, wird nicht das Letzte in der Geschichte sein. Auch dieses wird eines Tages seinen Meister finden. Ob die Folgenden nun besser oder schlechter sind, werden unsere Nachkommen sehen.
Demokratie und Marktwirtschaft sind zwei verschiedene Dinge. Man kann sie kombinieren - man muss es aber nicht. Gegen eine wahre Demokratie ist doch nichts einzuwenden. Auch nicht gegen eine maßvolle Marktwirtschaft, in der der Mensch und nicht der Zins im Mittelpunkt steht. Beides haben wir nicht in dem Maße, dass es funktionieren würde.
Im übrigen bin ich kein geknechteter Fronsklave, wie Du irrtümlicherweise vermutest. Ich bin von Haus aus (TU Zwickau) Konstrukteur für Werkzeugmschinen. Seit 1991 bin ich selbständig, und mit meinen 8 Konstrukteuren entwickeln wir kundenspezifische Elektroerodierwerkzeuge. Ich lebe, was das materielle betrifft, auf der Sonnenseite. Und trotzdem habe ich das Recht, die Unverhältnismäßigkeiten dieser "Marktwirtschaft" und die Morschheit unseres Gesellschaftssystems zur Sprache zu bringen.